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Test: Waldorf Rocket, monophoner Synthesizer

VA-Synthesizer mit Schubkraft

2. März 2013

Raketen sind bekannt für ihre enorme Schubkraft, um Höhenflüge zu realisieren. Was hat das nun mit Waldorfs neuem Sprössling zu tun? Ganz einfach. Die neue Synthesizer-Kreation heißt Rocket und soviel sei bereits verraten … er verfügt über enorme Schubkraft.

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Viele Synthesiasten warten ja schon etwas länger auf den Waldorf Pulse 2. Ganz still und heimlich hat stattdessen die deutsche Synthesizerschmiede mal eben einen monophonen Desktop-Synthesizer aus dem Ärmel geleiert, der schon allein durch sein Erscheinungsbild das Interesse weckt. Inwieweit sich das nun auch in Begierde umwandelt, zeigt dieser Test.

Ausstattung

Der Rocket verfügt über einen digitalen Oszillator, welcher Sägezahn und Rechteck erzeugt. Nur das allein war dem Entwicklungsteam aus Bad Neuenahr wohl nicht genug und so wurde dem Rocket noch die Möglichkeit spendiert, bis zu acht Wellenformen mit dem einen Oszillator gleichzeitig erklingen zu lassen (Eine ähnliche Funktion gab es erstmals im Roland JP8000 mit der Supersaw)

Waldorf Rocket Synthesizer

Waldorf Rocket Synthesizer

In diesem Fall ist das jedoch nicht nur ein einfacher Unison, da der Synthesizer mittels dieses Features auch Akkorde erzeugen kann.

Diese Aussage stiftet wahrscheinlich nun etwas Verwirrung, aber es lässt sich relativ einfach erklären. Dazu dann im Laufe des Artikels mehr.

Zu dem Oszillator gesellen sich auch die üblichen Verdächtigen, nämlich die Modulatoren.

Diese bestehen aus der Hüllkurve und einem LFO. Die Hüllkurvenparameter sind etwas abgespeckt und verfügen über einen Regler für Decay. Die Attackzeit ist fest eingestellt und Sustain und Release werden mittels Kippschalter aktiviert oder deaktiviert. Der Regler für Decay regelt in einem Bereich von 10 ms bis 10 s nun die jeweils aktivierte Funktion.
Das klingt recht einfach, erzielt in der Praxis aber dennoch sehr gute Ergebnisse.

Der LFO verfügt über zwei Regler und zwei Schalter. Regler Speed steuert die Geschwindigkeit von 0,01 Hz bis 20 Hz und Regler Depth ist für dessen Anteil der Beeinflussung zuständig.
Die beiden Schalter in der LFO-Sektion lassen den Anwender einmal das Modulationsziel und die Schwingungsform des LFO umschalten. In dieser Sektion befindet sich auch die Steuerung für den Arpeggiator, d.h. die jeweiligen Schalter und Regler haben zwei Funktionen, welche in Abhängigkeit des jeweils eingestellten Modus arbeiten.Der Arpeggiator läßt sich per MIDI-Clock triggern und verfügt über Up, Alternate und Random als Spielmodi. Der Regler Speed steuert, wenn nicht per MIDI synchronisiert, die Geschwindigkeit von 24 – 600 BPM in 1/8 Notenschritten. Bei MIDI-Clock ermöglicht der Speed-Regler die Auswahl musikalischer Werte (z.B. 1 Takt oder ¼ Takt) in Bezug auf die Arp-Geschwindigkeit.

Arpeggiator und LFO des Waldorf Rocket

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Filter des Waldorf Rocket

Die Filtersektion besteht aus den Reglern Cutoff, Resonanz und Envelope Amount. Zusätzlich ist dort ein Kippschalter für die Filterart untergebracht. Umschalten kann der Anwender zwischen Low Pass, Band Pass und High Pass. Zusätzlich hat Waldorf noch einen Schalter „Boost“ eingebaut, welcher für eine angenehme Verzerrung hinter dem Filter sorgt. Wer das Filter gerne für externe Signale nutzen möchte, kommt auch hier auf seine Kosten.

Verbindung zur Außenwelt nimmt der Rocket auf der Rückseite auf. Dort befinden sich die MIDI-Buchsen IN und OUT, die USB-Schnittstelle, Eingang für externe Signale, Monoausgang und ein Kopfhöreranschluss.

Die USB-Schnittstelle nimmt entweder das mitgelieferte Netzteil in Empfang oder lässt die Verbindung zu einem Rechner zu. Beides versorgt den Rocket mit Strom. Per USB angeschlossen empfängt Waldorfs Rocket MIDI- und CC-Daten. Mittels der Controller-Daten lassen sich dann verschiedene Parameter steuern.

Die gesamte Elektronik ist in einem schnuckeligen Gehäuse mit Metallfrontblende und ABS Unterteil eingebettet. Die Abmessungen des Desktop-Synthesizers sind tischfreundlich mit 18,5 cm x 18,5 cm und einer Höhe samt Bedienelementen von 6,5 cm anzugeben. Insgesamt eine wertige Verarbeitung mit gut zu regelnden Potentiometern. Auch der Platz zwischen den einzelnen Elementen ist vorbildlich gelöst.

Die Möglichkeiten und der Klang

Das Filter klingt außerordentlich gut und auch mit aufgedrehter Resonanz dünnt es nicht aus, wie bei manch anderen Synthesizern. Hier hat Waldorf seine Hausaufgaben gemacht.

Das Filter ist ein State-Variable Filter mit einer Flankensteilheit von12 dB/Okt und ist bei Vollanschlag der Resonanz selbstoszillierend.

Die Filtersektion des Waldorf Rocket

Dennoch muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass es sich nicht um das selbe Filter des angekündigten Pulse 2 handelt. Es ist eine völlig eigenständige Entwicklung.
Und nun das Beste: Es ist analog.
Genauso klingt das Filter auch. Es packt richtig zu und – was soll ich sagen – es klingt für mich nach Waldorf und erhält daher das Prädikat „wertvoll“. Noch druckvoller wird es dann mit zugeschaltetem Boost, der hinter dem Filter das Signal schön verzerrt und andickt.

Richtig spektakulär wird’s dann bei den Oszillatoren. Der Kippschalter bestimmt die Schwingungsform Sägezahn oder Rechteck. Die folgenden Regler Wave, Tune und Glide betrachten wir nun etwas genauer.
Wave stellt je nach vorgewählter Schwingungsform unterschiedliche Funktionen zur Verfügung und bietet einiges mehr als nur eine Verstimmung. Bei selektierter SAW Schwingungsform bestimmt die erste Hälfte des Regelbereichs die automatische Oszillator-Synchronisation von unendlich bis zu sehr kurzen Werten unter einer Sekunde.
Die zweite Hälfte des Regelbereichs fügt dem Sägezahn bis zu sieben weitere Oszillatoren hinzu und sorgt für echt fette und grimmige Sounds.

Ist die PULSE ausgewählt, bestimmt die erste Hälfte des Reglers den Anteil der Pulsbreite bis zu maximal 50 %. Ist der Regler auf den Wert Null eingestellt, werden die Oszillatoren komplett stumm geschaltet. Damit erhält man die Möglichkeit, externe Signale ohne Eigenklang des Rocket durch das Multimode-Filter zu schicken.

Die Soundarchitektur des Waldorf Rocket Synthesizers

Die zweite Hälfte des Bereichs bestimmt den Anteil der Pulsbreite, die mittels des LFO moduliert wird. Je weiter der Regler aufgedreht wird, um so stärker die Intensität der Modulation.

An dieser Stelle sei versichert, dass alleine nur das schon zu bissigen Soundkreationen führt.

Der nun folgende Regler Tune steht ebenso in Abhängigkeit zu der vorher gewählten Schwingungsform. Bei eingeschaltetem Sägezahn regelt er innerhalb der ersten Hälfte im Oszillator-Sync-Modus die Tonhöhe für den Sync-Start. Der Oszillator-Sync-Modus wird vorab mit dem dem Regler Shape in der LFO-Sektion eingestellt.
Und nun kommen wir zur Erklärung, wie der Waldorf Rocket Akkorde erzeugen kann.
Die zweite Hälfte des Regelbereichs im Poly-Saw-Modus (wird ebenso mittels Shape beim LFO eingestellt) sorgt für eine centgenaue Verstimmung der Oszillatoren. Ist der Regler bis zum Maximum aufgedreht, erhält man einen Unisono-Modus mit acht Oszillatoren, die alle entsprechend der eingehenden Noten ertönen. Damit ist das Spielen von Akkorden möglich.

Der Regler Glide bestimmt die Intensität beim Legato gespielten Rocket das typische Gleiten der Tonhöhe bis zur nächsten Note.Die etwas ausführlicher beschrieben Funktionen der Oszillator-Sektion führen zu extremem Suchtfaktor. Denn das, was dort aus der Abhöre tönt, ist meiner Meinung nach bislang unerreicht.
Zumindest bei der mir bekannten Hardware. Der Sound ist sehr druckvoll und erinnert je nach Reglerstellung ein wenig an den rauen Klang des ersten Waldorf Pulse.
Sicherlich ist der Waldorf Rocket nicht der einzige monophone Synthesizer auf dem Markt, aber einzigartig sind die Möglichkeiten.

Oszillator Sektion des Waldorf Rocket

Der Regler Glide bestimmt die Intensität beim Legato gespielten Rocket das typische Gleiten der Tonhöhe bis zur nächsten Note.Die etwas ausführlicher beschrieben Funktionen der Oszillator-Sektion führen zu extremem Suchtfaktor. Denn das, was dort aus der Abhöre tönt, ist meiner Meinung nach bislang unerreicht.
Zumindest bei der mir bekannten Hardware. Der Sound ist sehr druckvoll und erinnert je nach Reglerstellung ein wenig an den rauen Klang des ersten Waldorf Pulse.
Sicherlich ist der Waldorf Rocket nicht der einzige monophone Synthesizer auf dem Markt, aber einzigartig sind die Möglichkeiten.

Der Waldorf Rocket on YouTube

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Fazit

Wenngleich auch die Hüllkurve eingeschränkt ist, so ist der Waldorf Rocket mehr als nur ein Spielzeug. Wer gerne perkussiv anmutende oder moderne Klänge sucht, sollte sich den Rocket einmal genauer anhören. Wie bereits im Abschnitt zuvor angemerkt, ist der Sound von höchster Güte und klingt ganz nach Waldorf. Das eigens für den Rocket entwickelte analoge Filter klingt außerordentlich gut. Was man nicht vergessen darf, ist die Tatsache, dass das Gerät für knapp 240,- Euro zu haben ist. Sicherlich gibt es hier und da Abstriche in der Ausstattung, die jedoch wenig bis gar nicht in Gewicht fallen. Und sie führen auch nicht zu einer Abwertung.

Sehr schön ist auch, dass der Rocket CC-Controllerdaten versteht und somit die Parameteränderungen innerhalb der DAW nutzbar sind.

Letztlich ist der Sound entscheidend…und hier sage ich…anhören und grinsen.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass Waldorf derzeit noch einen Sodtware-Editor entwickelt. Mal schauen, was da noch kommt.

Bis jetzt bescheinige ich dem Waldorf Rocket eine sehr gute Zukunft. Der Synthesizer
macht richtig Spaß und man kann sich stundenlang mit ihm beschäftigen.

Plus

  • sehr druckvoller und bissiger Sound
  • eigenständiges Konzept
  • sehr gute Hardware
  • einfache Bedienung
  • hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • kein Netzschalter
  • kein Volumeregler für Line-Out

Preis

  • UVP: 244,- Euro
  • Straßenpreis: 219,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Ist jetzt die reine Klangquelle digital oder analog? – Das habe ich jetzt irgendwie nicht verstanden (Überschrift „analoger“ Synth, OSC sind „digital“, Filter wieder „analog“)!

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Filterpad Hi Filterpad,

      Ja, das Problem, wurde im Test nicht angesprochen und im Netz bisher nicht gelöst, ob es sich hier um „DIGITAL kontrollierte analoge Oscs“, also DCOs handelt oder um digitale, DSP-basierte Oscs.
      In der Praxis fällt das klangtechnisch aber weit weniger ins Gewicht als ein analoges Filter.

    • Profilbild
      nativeVS AHU

      @Filterpad Tsching hat auf Musotalk in deren letzten sendung gesagt das es ein digitaler oscillator ist.

  2. Profilbild
    j.rauner AHU

    Lieber Michael,

    mir ist in deinem Test nicht die Bewertung „Best Buy“ klar geworden. Warum hast Du dich für die beste Bewertung entschieden? Ist der Rocket in seiner Preisklasse ein Ausnahme-Synth, ist der Preis unschlagbar? Was macht ihm zum „Best Buy“?
    Ich bin nicht die Zielgruppe des Rocket, denn für mich sind 200 € für einen so reduzierten Synth irgendwie zu schade – eine Hüllkurve und dann nur ein regelbares Decay usw. Irgendwann würde ich mich, so glaube ich, langweilen.

    • Profilbild
      Synthman RED

      @j.rauner Zu dieser Bewertung kam es, weil mich die Möglichkeiten in der Oszillator-Sektion wirklich beeindruckt haben. Da ist es mir auch völlig egal, ob die Klangerzeugung digital oder analog ist. Weiterhin finde ich das State-Variable-Filter aussergewöhnlich gut. Ich persönlich mag auch die Waldorf Synthesizer sehr gerne, weil sie immer sehr fett klingen und vor allem anders als fernöstliche oder amerikanische Produkte. Ich habe, bis auf den Wave, schon alle unter den Fingern gehabt und besitze davon immer noch einige. Der letzte entscheidende Punkt für diese Bewertung ist der Preis, der, wie ich finde, mehr als nur fair ist. Natürlich ist der Rocket keine eierlegende Wollmilchsau, aber er hat den gewissen Spassfaktor und ich betrachte ein solches Gerät durchaus als Bereicherung in einem bereits bestehenden Setup.
      Außerdem hat der Waldorf Rocket echt einen eigenen Charakter und das gefällt mir.

      • Profilbild
        Tyrell RED

        @Synthman So bald die Charts wieder online sind, kann auch Best Buy wieder vergeben – und zwar in der jeweiligen Kategorie nur an den Spitzenreiter. Bis hier die Kontrahenten eindeutig miteinander verglichen werden, haben wir deshalb vorläufig in der Redaktion die BB Bewertung zurück genommen. Die BB Bewertung ist keine Autorenwertung sondern wird in der Redaktion vergeben. Es tut mir leid, dass wir das beim Test übersehen haben.

      • Profilbild
        Markus Schroeder RED

        @Synthman Hey Micha, wollte nur sagen: genau diese von die genannten Eigenschaften machen ihn für mich zu echten „Haben wollen“-Teil.

        Für meine Gigs brauche ich einen portablen No-Preset & Hands-On Synthie.
        Momentan füllt diese Position der Korg monotribe aus. Aber der Waldorf ist klanglich und qualitativ eine ganz andere Kategorie.
        Und auch das er externe Signale verarbeiten kann ist auch ein riesiges Plus.

        Grüße,
        Markus

        • Profilbild
          Synthman RED

          @Markus Schroeder Hi Markus, so sehe ich das auch. Klanglich hat der Waldorf mehr zu bieten als der Monotribe. Und das für gerade mal „´nen Fuffi“ mehr.

          Und an dem Waldorf muss man auch nix modden…

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Markus Schroeder Hallo Markus,

          seit Donnerstag habe ich endlich die Rakete, ich hab auch nur 6 Wochen warten müssen. Klanglich gibts nicht viel zu meckern, für Noise-Sounds , Glitsch und IDM braucht man 2 Minuten drehen, für sinnige Sounds 5 Minuten, wenn man schon mal einen Waldorf sein eigen nennt.

          Anonsten App zur Rocket laden und die 3 Beispiel-Sounds als Basis nehmen. Wer ganz neu ist liest sich vielleicht erst das Pdf Manual durch.

          Zu meckern habe ich eigentlich nur, das der Wandwarzen-Anschluss komplett dem USB weichen musste und der USB Port dadurch fehlt, wenn kein iPower oder was auch immer im Setup befindlich ist und powered USB HUBs mag ich nicht in der Signalkette hören und audiophile Netzteile sind rar.

          Am USB Midi Port reagiert die Rakete etwas träge vom MIDI Masterkeyboard, am MIDI Port konnte ich das so nicht feststellen.

          Genial ist die Chord und Detune Funktion, hat man einen coolen Sound, gibt das noch mal einen Kick.

          Die Lauchtaste zum abfeuern eines Sounds macht auch Sinn, nur nicht vergessen die merkt sich die letzte Note.

          Der VCF Audio IN, einfach mal das Signal einer Monotribe durchjagen und dann mal die Knöpfe an beiden Dingern drehen und dann ab dafür. Und den Boost mal einschalten. ;-)

          Das Ausgangssignal braucht nicht mehr viel, Kompressor, Chorus und vielleicht einen Delay.

          Mich stören an der Rocket nur 2 Punkte, erstens Lieferbarkeit, der Dauerbrenner bei Waldorf und das USB Power.

  3. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Interessant das die Tatsache was die Klangquellen anbelangt weniger ins Gewicht fällt als die Filter, da die Filter ja keine eigene Klangerzeugung sind sondern eigentlich nur eine Einstellung des (Grund-) Klanges. Ich dachte immer die Klangerzeugung ist das „Maß“ aller Dinge. :)

    • Profilbild
      fcd72

      @Filterpad Je mehr ich mit meinem Modularsystem spiele, desto mehr komme ich zu der Überzeugung das der „Klang“ eines Oszillators stark überbewertet wird. Was viel stärker prägt sind Filter, Modulationen und WaveShaping. Ich würde fast soweit gehen und behaupten bei einigen aufwendigeren Patches ist es fast egal was du vorne reinstopfst, Hauptsache es schwingt irgendwie – Sägezahn bleibt halt Sägezahn.
      Anders ist das natürlich wenn du nur wenig Modulationsmöglichkeiten oder einen schwachen (VA) Filter hast, dann hörst du den Oszillator deutlich durch.
      Ob aber nach einem vernünftigen analogen Filter ein digitaler von einem digital kontrollierten oder vollanalogen Filter zu unterscheiden ist . . . da waren sie wieder die Elfen bei Vollmond.

      • Profilbild
        TZTH

        @fcd72 Seh ich auch so. Die Nachbearbeitung (Filter, Modulation, etc.) entscheidet. Sehr deutlich ist mir das beim Shruthi1 geworden. Die Kiste brüllt und macht Druck wie sonst was. Oszillatoren? Alles digital und die Verknüpfungen der beiden (XOR, Dual, etc) bringen noch mehr Musik in die Waagschale.

  4. Profilbild
    Synthman RED

    Die gesamte Klangerzeugung ist digital, nur das Filter ist analog.
    Der Rocket hat auch nichts mit dem angekündigten Pulse 2 gemeinsam.
    Beide Synthesizer sind völlig eigenständige Entwicklungen.

    Ich hoffe damit die Verwirrung zu entschärfen.

  5. Profilbild
    Tyrell RED

    Jetzt mal kritisch. Für 250,– Euro mehr bekommt man bereits einen ARTURIA MiniBrute mit Tastatur, deutlich mehr Zugriffsmöglichkeiten und Features und VOLL ANALOG. Vielleicht überrascht uns Waldorf ja noch mit einer polyphonen Variante? ;-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tyrell Besser wäre, wenn uns Waldorf mit einer „vollständigen Hüllkurve“ überraschen würde.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        So sehe ich es auch. Eigentlich hätte der Synthesizer fast alles, was er braucht und hat mich daher bei seiner Vorstellung auch sehr interessiert. Aber, dass die Hüllkurve nur sehr spartanisch (insbesondere der Attack überhaupt nicht) bearbeitbar ist, lässt den Synth wieder weitgehend aus meiner Wunschliste herausfallen. Auch wenn er noch so günstig gegenüber seinen Konkurrenten ist, kann ich ohne Hüllkurve einfach nicht jene modernen, angesagten Sounds aus der Kiste herausholen, wie es der restliche Synthesizeraufbau nahelegen würde.
        Die 80er/90er-Jahre-Zwitschersounds mit LFO und weit aufgerissener Resonance sind einfach nur noch abgedroschen, aber leider scheint mir der Synth darüber (und über die rohen, ggf. gefilterten Waveformen) nicht großartig hinauszukommen.
        Eigentlich beinhaltet der Rocket für mich eine Menge notwendiger und begrüßenswerter Features (Saw, Pulse, Hypersaw, Glide, Boost, Launch-Button, Preset-Speicherung als reine Midi-Daten), aber die sehr abgespeckte Hüllkurve machen das Ganze für mich leider unbrauchbar, da die Soundvielfalt damit doch sehr stark beschränkt wird. Schade….

        Vielleicht kommt ja eine MK2…
        Dann meinetwegen auch ohne Arp und/oder LFO aber mit vollständiger ADSR-Hüllkurve!

    • Profilbild
      Synthman RED

      @Tyrell Genau, jetzt mal kritisch.
      Für einen Minibrute ist mehr als die doppelte Investition nötig.
      Es gibt bestimmt Menschen, die das nicht ausgeben wollen oder können.

    • Profilbild
      Joghurt AHU

      @Tyrell Ich verstehe die Kommentare nicht: Geht es nun um den Klang, oder um die Technik? Wenn es gut klingt, ist es mir doch vollkommen egal, ob es teildigital oder vollanalog ist. Alles andere ist Nostalgie. Und wenn man erst nachfragen muss, ob es vollanalog ist, dann kann es mit dem Klang ja nicht so schlecht stehen.

      Was ich auch nicht verstehen kann: wie kann man den MiniBrute als gutes Beispiel dagegenstellen? Ich bin vollkommen enttäuscht von diesem Teil.

      • Profilbild
        Filterpad AHU 1

        @Joghurt Das war mir deshalb wichtig weil ich schon einen VA-Synth (DSP-Klangquelle so weit ich weis) besitze und mich eben ein analoger für „relativ“ wenig Geld sehr reizen würde. Nicht so eine „Luxusvariante“ wie z.B. der DSI Prophet 12, auch wenn das Preis,-Leistungsverhältnis sicherlich seine Berechtigung hat aber das ist und bleibt ein Wunschgedanke. ;)

        • Profilbild
          ingokognito

          @Filterpad Der Prophet 12 hat übrigens ebenfalls digitale Oszillatoren. Nichtsdestotrotz natürlich ein (wahrscheinlich) Hammerteil für einen Hammerpreis….

          • Profilbild
            Filterpad AHU 1

            @ingokognito ?!?!?? – Jetzt versteh ich nur noch Bahnhof (sorry)! Was heißt der DSI Prophet 12 hat digitale OSC? Ist die Klangquelle nicht analog? Er wirbt doch mir „rein analog“! Oder meinst du damit, dass die OSC-Steuerung (Wellenformauswahl) digital ist? Aber das ist ja bei allen Synthis heutzutage so, auch bei den Moogs etc.! Habe ich etwas falsch verstanden?

        • Profilbild
          ingokognito

          @Filterpad Hi Filterpad,
          kann auf dein letztes Posting nicht direkt antworten, also so.
          Guck mal hier:

          http://www.....FDgIoPMdzM

          Ab Minute 1:10.
          Es sind rein digitale Oszillatoren.

          Ich finde auch, dass da manchmal etwas herumgeeiert wird, von wegen klassische Wellenformen etc.
          Mr. Smith erklärt da ja auch warum er digitale Oszillatoren gewählt hat.

          • Profilbild
            Filterpad AHU 1

            @ingokognito Danke für deinen Kommentar und ich habe das Video gesehen. Wirklich schade und ich dachte schon da kommt mit dem DSI Prophet 12 ein analoger polyphoner auf dem Markt! Der scheint mir aber dann für rein digtale OSC doch relativ gesalzen vom Preis her. Es scheint so, dass der Andromeda A6 der letzte polyphone analoge Synth war. Den klang des Propheten fand ich ja schon sehr verdächtig, klang irgendwie gar nicht nach analog aber ich wollte es irgendwie nicht war haben. Wirklich sehr schade, dann bleibe ich vorerst mal bei meinem eigenen VA Synth.

            • Profilbild
              TZTH

              @Filterpad Die wirklich spannenden Sachen in bezug auf musikalische Verwertbarkeit kommen eher aus der Hybrid Welt: digitale OSc’s mit analogem Filter, ggf. analogen boost (wie auch immer gelöst). Siehe nochmal: Shruthi, Evolver oder eben der P12, den ich wirklich sehr gelungen finde – gerade WEIL er digitale Osc’s einsetzt und damit ein sehr erweitertes musikalischen Spektrum ermöglicht. Man denke auch an den Microwave1.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tyrell Ich denke der Minibrute ist eher was für Rationalisten, die Synthesizer nach Spezifikationen kaufen: „voll analog“, „alle Parameter im direkten Zugriff“. Ist gut fürs Marketing, aber der Sound ist einfach nur langweilig.

      Beim Rocket ist es genau umgekehrt: „Hüllkurve nur rudimentär regelbar“, „Oszillatoren digital“, aber der Sound ist der absolute Oberhammer. Es gibt erst eine Handvoll Demos, aber die Sounds in den Demos können auch reihenweise Synthesizer oberhalb von 1000 EURO nicht bieten.

      Die meisten Leute, die sich mit Synthesizern beschäftigen, haben die Teile Dutzendfach herumstehen und haben Tatstaturen bis zum Abwinken. Und auch „vollständige Hüllkurven“ gibt es zur Genüge. Aber richtig geilen Sound? Gibts nicht so oft.

      • Profilbild
        fcd72

        Wenn diesen Sound Synths für 1k€ + nicht bieten können ist das irgendwie kein Argument dafür wie gut der Rocket ist, sonder wie schlecht die 1k€+ Synths sind.
        Wenn du mal abseits „Kästchen aus dem Regal, einstöpseln, feddisch“ Ecke rausguckst wirst du dich wundern was es für 200€ alles selbst zu bauen gibt. Da sieht auch der Rocket alt gegen aus. Ganz alt.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @fcd72 Also diese ständige Werbung für Selbstbastelsynthesizer ist ganz schön penetrant – insbesondere, wenn es ein Mitglied des Herstellernetzwerkes selbst tut. Wer Gehäuse und Bausätze liefert kann ja wohl eher nicht als neutraler User durchgehen, sondern hat ein kommerzielles Interesse an dieser Schleichwerbung. Was mich angeht, ich kann nicht löten und will es auch gar nicht. Ja, der Ambika klingt super, aber der Shruti hat mich persönlich noch nie angemacht und der Anushri auch nicht, da kann er analog sein, so viel er will. Der Ambika kostet – den Löt- und Montageaufwand eingerechnet – ein Vielfaches vom Rocket und selbst der Shruti ist mit einem realistischen Lohn für einen Monteur, der ihn mir zusammenlötet, deutlich teurer als ein Rocket.

          • Profilbild
            fcd72

            @andreas1303

            Ich habe hier irgendwie für keine spezifischen Produkte Werbung gemacht und auch niemanden angegriffen diese nicht selbst bauen will – du bist hier derjenige der konkrete Produkte nennt. Klär mich doch mal auf woran Du dich hier genau störst.

            Auch wenn Du es dir nicht vorstellen kannst, ich habe über ein von Dir unterstelltes „kommerzielles Interesse“ hinaus noch weitergehend Spass am selbstbauen allgemein, baue Sachen von verschiedensten Anbietern und es ist mein gutes Recht meine Meinung darüber hier auch kundzutun.

            Deine implizierte Annahme dass wenn jemand in dieser Richtung tätig ist er nicht mehr das Recht habe sich zur Diskussion zu äussern finde ich echt grenzwertig. Da dürfte ich mich als Metzger auch nicht zum Pferdefleischskandal äussern… Ein Ausschluss von an der Sache beteiligten Personen bringt also eine Diskussion weiter, ja?

            Weiterhin glaube ich nicht dass durch die blosse Erwähnung der Möglichkeit etwas selber zu bauen mein persönliches „kommerzielles Interesse“ messbar tangiert wird – keiner wird aufgrund meines Artikels oben sich eines der von *DIR* erwähnten Gerätschaften zulegen oder einen Rocket nicht kaufen.

            Also kein Grund beleidigt zu sein oder jemanden persönlich anzugreifen, oder?

            Falls ich Dir dennoch mit der blossen Erwähnung der Möglichkeit irgendwas selbst zu bauen auf den Schlips getreten bin dann entschuldige ich mich hiermit.

            Fakt ist aber nun einmal – zurück zum Thema denn um geht es hier und nicht persönlichen Befindlichkeiten – dass sich die – zumindest für viele – interessanten Sachen ausserhalb dessen, was etablierte Hersteller produzieren passieren, sei es nun zum selbstbauen oder als Module. Was irgendwie auch verständlich ist, wenn ich das wirtschaftliche Risiko für Containerweise Ware eingehen muss produziere ich auch lieber etwas von dem ich mir 100% sicher bin dass es sich verkauft, selbst wenns nicht das Knie der Biene ist.

            Dass die von Dir angeführte Ambika ein vielfaches eines Rocket kostet könnte zum Teil daran liegen dass sie auch einfach viel mehr kann (6 Stimmig polyphon, 6 Filter, Multimode…). Gemessen daran ist ein Rocket dann ziemlich teuer – wenn man eine lineare Kosten/Nutzen oder Feature Kurve anlegt.

            • Profilbild
              tompisa

              @fcd72 „lineare Koste/ Nutzen“ et.al.

              Gott, schmeiß Hirn vom Himmel.

              Geht es eigentlich noch hochnnotpeinlicher ? Die nervige Werbung für Deinen Schuppen und Deine Revell- Selbstbaukästchen, plus Dein prekäres Argumentationsgeschwurbel ?

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also, ich habe das Teil bestellt und werde diesen auch umgehend testen und berichten.

    Zur Info: Ich besitze 2 DSI Teile (Tetra und Evolver) -> „teilanalog“ einen digitalen Super-Wahnsinn (Virus TI) und einen digitalen FX-Bomber (Ultranova)… das wichtigste ist aber Kreativität beim Sounddesign.
    Ich hatte auch eine Roland 101 und einen halb kaputten Minimoog – warum ich diese Instrumente nicht mehr besitze… Keine Speichermöglichkeit und somit für mich sehr schlechte Integration in die Live-Performance meiner Band.
    Da kommt der Rocket mit der Soundspeicherung als Mididaten schon echt recht ;-) Ich bin gespannt, was aus dem Rocket rauszuholen ist…

  7. Profilbild
    tonquader

    Hach,

    ich schraube schon ein paar Tage lang an dem Teil.
    Kann jeder sagen wass er will, das Gerät ist klasse,
    und macht Laune, gerade wegen den wenigen Knöppen!

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @tonquader Ich habe heute den Rocket bekommen. Super Teil. Sehr fetter Sound. Was mich stört ist die Verarbeitung Made in Germany !! Frontplatte hat ein paar Kratzer. Plastik-Untergehäuse ist auch nicht besser verarbeitet. Line Out sitzt schief.
      Laut Anleitung kann man seine Sounds sichern. Aber wie ?
      Nutze Ableton Live 9
      Damit geht es wohl nicht. Mit welchem Tool gehts am besten?
      Wofür ist die rocket_sysex.txt auf der Waldorf Seite?

      LG und Danke für die Antworten

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Zusammen,

    Ich wollte ja meine Tests berichten. Ich bin schwer enttäuscht, was die Verarbeitung angeht. Ich kann MPCUser303 nur beipflichten… Schlechte Verarbeitung. Am Rand des Metallgehäuses gab es einige scharfe Kanten. Habe mich mehrmals daran „gepickgst“. Der Sound – leider failed, da nichts was aus dem Rocket kam einem Synthklang ähnlich war. Ich gehe davon aus, dass ich klassisches „Montagsprodukt“ bekommen habe. Kopfhörerausgang war viel zu laut und lies sich nicht einstellen – egal in welche Richtung ich gedreht habe. Teilweise kam nur Rauschen und Brummen raus, dann wieder gar nichts. Sehr schade! Ich habe das „gute“ Stück natürlich wieder zurückgesendet.

    Und da ich es nicht glauben konnte, bin ich zu einem Händler gefahren und habe dort das Teil ausprobiert. JAWOHL – es klang super und es hat richtig Spass gemacht daran rumzuschrauben. Obwohl nur recht wenig Regler und Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen hat der Rocket echt einen eigenen super Charakter. Meine Empfehlung… Am besten etwas warten, bis die Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. Ich werde mir in einem 1/2 Jahr nochmals einen bestellten, da mich der Sound beim Händler schwer beeindruckt hat.

    @MPCUser303 – eigentlich solltest du nur auf Record in der Rocket-Midispur deiner DAW klicken und dann den Button rechts unten drücken… So sollte deine DAW dann die Mididaten aufzeichnen, die der Rocket ausgibt – Sollte….

    Bye Bye

  9. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Bei Thomann nun für 199,-€ zu haben, ist er nur ein paar Zehner von den Volcas und MAM MB-33 entfernt. Allerdings hat er ein weitaus größeres Klangpotential, was leider durch die Minimal-Hüllkurve wieder etwas eingeschränkt wird. Da sind die Anderen aber auch nicht besser bedient (siehe Decay bei MB-33). Die Stärken sind auf jeden Fall die OSC.- und Filter-Sektion. Da ist er in dieser Preisklasse immer noch konkurrenzlos.

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    BurtBurtson

    Mal eine blöde Frage die mich schon länger beschäftigt, weis jemand was diese vier großen, runden Löcher an der Geräteunterseite für einen Sinn haben? Sieht aus als könnte man den Rocket irgendwo drauf stecken, der 2-Pol und der Streichfett haben das auch. Wundert mich schon lange.

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