ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Vintage-Analog: Roland Jupiter-8, Synthesizer (1981) mit Klon-Übersicht

Das Original und all seine Software- und hardware-Klone

18. Juni 2016

Unbestritten gehört der ROLAND JUPITER-8 Synthesizer  von 1981 zu den großen polyphonen, Analogklassikern seiner Zeit. 5.295 USD kostete der polyphone Hammer damals in USA – ein Vermögen. Um den Klang des Roland Jupiter-8 hat inzwischen eine Legendenbildung eingesetzt, dem das Original vielleicht nicht mehr standhalten kann. Aber wer weiß das schon? Der Roland Jupiter-8 ist so selten wie eine „blaue Mauritius“. Wir stellen uns den Klassiker heute nochmals vor, der inzwischen viele Neuauflagen erlebt hat, sowohl als Soft- als auch als Hardware. In diesem Artikel stellen wir euch nicht nur das Original vor, den Klassiker Roland Jupiter-8, sondern auch die Software-Klone, die digitalen Hardware-Klone und die analogen Hardware-Klone vor. Nun viel Spaß.

ANZEIGE

Die Geschichte des Roland Jupiter-8 Synthesizers

(ab hier Theo Bloderer)

Die Zahl der mächtigen – sprich zeitlosen – Vintage-Synthesizer ist sicher überschaubar. Natürlich lässt sich das heute nicht mehr nur anhand der geforderten Gebrauchtmarktpreise sagen, ganz im Gegenteil. Wo für einen Korg MS-20 mitunter schon 1.200 Euro verlangt werden oder niedliche Moog Prodigys um die Marke von 900 Euro schwirren, da fällt das Preisbarometer als aussagekräftige Richtlinie eindeutig weg. Klassiker definieren sich eher ihres uneingeschränkt guten Rufes, ihrer zunehmenden Rarität und ihres (meist) unerreichten Sounds wegen. Dass sie dadurch beinahe unglaublich teuer werden, ist dann ja klar.

Wie dem auch sei, das Stichwort ist gefallen: Roland schaffte es, 1981 einen seiner größten Erfolge auf den Markt zu bringen. Der Jupiter-8 lehnt sich namensmäßig natürlich an den 1978 erschienenen (und in seiner Zeit durchaus erfolgreichen) Roland Jupiter-4 an. Doch wie alle Instrumente der Jupiter-Familie, hat das eine Ei mit dem anderen Ei nicht viel zu tun. Das betrifft auch den Roland Jupiter-6 und letztlich sogar den Roland MKS-80 … doch immer der Reihe nach.

Performance und MIDI des Jupiter-8

Was den originalen Roland Jupiter-8 Synthesizer von 1981 nach wie vor auszeichnet, ist erstens sein unglaublich ausgewogenes – und zugleich modernes – Design. Zweitens sein reicher, warmer, breiter Analogsound, gespickt mit angenehmen Eigenschaften wie schnelle Hüllkurven, Crossmodulation, einem sehr gut klingenden Filter, Layer-Sounds und anderen exquisiten Dingen. Drittens seine hervorragende Performance dank der großen Fader, der ausladenden Bender-/LFO-Abteilung, des grandiosen Arpeggiators, der guten (analogen) Anschlussmöglichkeiten und natürlich des “muss-ich-angreifen” Designs. Wer am Jupiter-8 keine Lust zum Programmieren bekommt, dürfte mit Softwaresynths der glücklichste Mensch auf Erden werden.

ANZEIGE

Ein kleiner Wermutstropfen des Jupiter-8 ist die nicht immer unproblematische MIDI-Einbindung (bzw. schon vorweg der MIDI-Einbau selbst). Haben Sie mal einen unverbastelten Jupiter-8 geöffnet? Man fragt sich in der Tat, wo denn in dem dicht an dicht bepackten Innenleben überhaupt noch ein Käbelchen (geschweige denn eine ganze Platine) Platz finden soll. Aber es gibt sie ja zahlreich, die Jupiter-8 MIDI Interfaces, beispielsweise von von Groove Electronics, Kenton, Encore, EES, via DCB auch von Roland selbst und noch von vielen anderen. Auch die Tastatur des Jupiter-8 ist nicht die beste. Synthex schon mal angespielt? Die Tastatur dort ist wirklich gut, ziemlich angenehm. Das Keyboard des Jupiter-8 ist eher “Standard”, nicht so übel und hart wie das eines Oberheim OB-8 (jedenfalls bei den Modellen, die ich kenne), aber auch keinesfalls mit sehr professionellem Spielgefühl. Aftertouch und Velocity sind natürlich beide nicht vorhanden, das war aber bei den direkten Konkurrenten – wir reden mal von OB-8 und Moog Memorymoog – auch nicht der Fall.

Dennoch hat nichts den Weg zum Klassiker getrübt. Jupiter-8 galt seinerzeit allgemein als relativ zuverlässig und klanglich schlichtweg unübertroffen. Das macht es wohl aus – die Musik entscheidet und das ist gut.

Ein Blick von oben auf den Klassiker Jupiter-8

Ein Blick von oben auf den Klassiker Jupiter-8

Klangstruktur des Analog-Synthesizers

Der Jupiter-8 bietet pro Stimme zwei VCOs mit den klassisch analogen Schwingungsformen inkl. Pulsbreitenmodulation. Die Modulationsmöglichkeiten sind sehr gut, Crossmodulation ist ebenso vorhanden. Dadurch ergeben sich auch metallische (und Vocal-ähnliche) Sounds, was ohne Ringmodulator sonst schwierig zu realisieren wäre. VCO2 kann auf Wunsch in den LOW-Bereich geschaltet werden, wo er sozusagen als “zweiter LFO” dient. Natürlich lassen sich die Oszillatoren synchronisieren und alle Modulationszuweisungen lassen sich entweder auf jeweils einen – oder eben beide – Oszillatoren anwenden.

Der LFO des Jupiter-8 ist ein eher gewöhnlicher Baustein, der wegen geringer Speed nicht wirklich für abgefahrene (Effekt-) Klänge zu haben ist. Doch immerhin bietet er die wertvolle Random-Schwingung, was dann doch wieder z. B. für sehr schöne, flippige (Filter-) Modulationen sorgt.

Weiterhin lässt sich auch der VCA via LFO modulieren, was nicht unbedingt ein Standard bei polyphonen Analogen ist. Das Tiefpass-Filter kann wahlweise mit 12 dB oder 24 dB Flankensteilheit betrieben werden. Ich persönlich habe hier klanglich nie den “genialen” Unterschied erkannt, aber an sich ist jede Möglichkeit der Klangveränderung immer willkommen. Genau das Filter ist auch einer der Streitpunkte, ob nun der Jupiter-8 oder der MKS-80 besser klingt. Obwohl der MKS-80 ja nicht unbedingt die “Rack-Version des Jupiter-8”, sondern in vielen Punkten eine Mischung aus Jupiter-6, Jupiter-8 und neuen Features ist, ist das Filterdesign des MKS-80 eben auch keinem der Tastatur-Jupiters zuzuordnen, sondern ein eigenständiges Design. Nach subjektiven Meinungen klingt das Filter des Jupiter-8 um einen (deutlichen?) Hauch mehr nach “analog”, ist etwas wilder und daher “wärmer”. Ein manuell justierbares Highpass-Filter und zwei komplette Hüllkurven vervollständigen das Paket.

Anschlüsse Roland Jupiter-8 Synthesizer

Die Rückseite des original Jupiter-8 mit seinen Anschlüssen

Die Rückseite des original Jupiter-8 mit seinen Anschlüssen

Die Audioausgänge sind sehr umfassend: 2x Stereo- und 1x Mono-Out (Klinke), 2x Stereo-Out (XLR), Phones-Out, Switch-Eingang für HOLD und PORTAMENTO, weiterhin CV-Eingang für VCF, VCA, Arpeggio Clock-In (Sync-Buchse und Klinke), Highest Note Output – CV/GATE Out zur Steuerung eines monophonen Synths vom Roland Jupiter-8 aus, Tape Memory Load/Save sowie (bei späten Jupiter-8 Versionen) DCB bzw. bei nachgerüsteten Modellen MIDI (welches sich häufig unter dem Kühlergrill am anderen Ende der Rückseite befindet).

Performance-Features des Jupiter 8

Layer-/Split-Sounds sind doch eine wunderbare Sache. Auch mit “nur” 4-stimmigem Doppel-Synthesizer ist das klangliche Erlebnis des Jupiter-8 perfekt. Das gilt natürlich auch beim MKS-80, denn hier arbeiten beide Instrumente nach demselben Prinzip. Jupiter-6 bietet grundlegend nur einen Monoausgang (und keine Layer-Sounds), Stereophonie ist hier nicht vorgesehen und der Jupiter-4 kaschiert seinen mitunter etwas dünnen 1-VCO-pro-Stimme Sound mit dem stereophonen Chorus. So gesehen sind also Jupiter-8 bzw. MKS-80 eindeutig die professionellen Studiogeräte.

Und im Unisono-Modus wackeln dann auch die Ohren, das ist klar. Die Pitchbend-Abteilung des Jupiter-8 ist zudem eine echte Augenweide. Vor allem das Pitchen von nur einem (!) VCO – bei gleichbleibendem anderen Oszillator – ist fantastisch. So kann man live – während der Roland Jupiter-8 z. B. via MIDI angesteuert wird – ständig ein leichtes Detuning in das Klanggemisch bringen, einfach indem der Bender durch Hin- und Herbewegen eine VCO-Tonhöhe immer variiert. Bei Fernsteuerung des Instruments via MIDI bleibt nun noch die zweite Hand zum Ziehen der Filterfrequenz frei und schon sind wir im analogen Himmel, vorausgesetzt der Jupiter-8 spielt gerade im Layer-Mode (stereomäßig verkabelt) und mit geschmackvoll hinzugefügtem Delay-Effekt am Mischpult …

Ein Schalter fehlt dem Jupiter-8 aber bitterlich. Der simple “Oktave (Up)/Down” Schalter – zu finden beim Jupiter-4 und bei sehr vielen Juno- bzw. SH-Geräten! Er fehlt insofern, als der Jupiter-8 nach unten hin noch einiges an Reserve möglich hätte. Vielleicht nicht eine ganze weitere Oktave, aber zumindest noch einige (5-7?) Noten, die wirklich fundamental gut klingen würden. So ist aber beim tiefsten “C” an der Klaviatur dann auch Schluss.

Und noch einen Schalter gibt es, den nur der Jupiter-6 (nicht der 8er) als echten “Bonus” vorzuweisen hat. Die Position “Wide” erlaubt die Erweiterung des Pitch-Bereichs über 2 Oktaven hinaus. Das ist unglaublich, denn mit einer simplen “Bender nach links”-Bewegung schafft es der Jupiter-6 vom mittleren/tiefen Bereich weg mühelos gleitend in den Low-Frequency-Bereich und das live. Und beim Zurückbenden ist man sofort wieder audiomäßig “im Geschehen”. Besagtes Feature habe ich sehr spät entdeckt (weil der Jupiter-6 auch der Letzte im Bunde war) und ich finde es eines der schönsten Details. Diese Möglichkeit ist übrigens auch beim MKS-80 vorgesehen – wieder ein Merkmal, das von der Jupiter-6 Linie übernommen wurde. Der “Wide”-Schalter hätte dem Jupiter-8 auch sehr gut gestanden.

Roland Jupiter-8

Ein echtes – und gänzlich unangefochtenes – Highlight des Roland Jupiter-8 ist der Arpeggiator. Vor allem der Random-Modus ist hier zu finden, der beim Jupiter-6, aber auch beim Juno-60 fehlt. Zwar bietet der kleine Jupiter-4 Random, doch lassen sich die Oktavräume des Arpeggios hier nicht eingrenzen, was klanglich dann irgendwo nur eine halbe Sache ist. Beim Jupiter-8 hingegen hat man alles zur Verfügung und kann bequem von einer bis zu vier Oktaven “Arpeggiozone” schalten. Natürlich ist eine externe Triggerung (sogar mit Teiler-Schalter) möglich und bestimmte MIDI-Interfaces erlauben auch MIDI-Clock-Signale. Die unterschiedliche rhythmische Triggerung des Arpeggiators bei gleichzeitiger externer Kontrolle von VCF und VCA lässt den Jupiter-8 wirklich zu einer Goldgrube für alle Klangtüftler werden.

Das Original: Roland Jupiter-8 von 1981

Grundlegend kann keine Plattform auf Computerbasis echte (analoge) Hardware völlig ersetzen. Sei es nun mit dem virtuellen Yamaha CS-80, ARP 2600, Minimoog, PPG Wave, OSCar oder anderen softwaremäßigen Plagiaten. Kaum ein Musiker mit guten Ohren wird den Plug-ins einen wirklich identischen Klangcharakter (bzw. identische Ausdrucksweise) im Vergleich zum Original bescheinigen. Jedem sollte die zwingend logische Ungleichheit von 30 kg Hardware zu einem schicken Paket an Rechenleistungen einleuchten. Und auch die Boutique-Version Roland JP-08 ist aus verschiedenen Gründen nur ein magerer Ersatz für das Original.

Echte Hardware spricht aus musikalischer Sicht immer (!) für das originale Instrument. Das ist jedenfalls meine Meinung und ich weiß, dass viele Musiker davon nicht  überzeugt sind. Aus wirtschaftlicher Sicht sieht es ohnehin ganz anders aus. Fehler, Schäden und notwendige Reparaturen lassen sich auch bei einem Jupiter-8 nicht vermeiden. Die echten Klassiker “von damals” werden nicht jünger und mit jedem weiteren Jahr verabschieden sich wieder neue Bauteile, manche davon für immer und ohne Aussicht auf Ersatz. Gerade hat ein Bekannter seinen Jupiter-8 überholen lassen. Kostenpunkt 700,- Euro! Da lacht die Software dann aus der Verpackung, denn neben technischer Zuverlässigkeit und einer gewissen “Haltbarkeitsgarantie” kommen noch erweiterte Funktionen, volle MIDI-Einbindung, einfache Soundverwaltung und viele andere Vorteile mit dazu. Alles zum Preis eines Bruchteils des (oft stark gebrauchten) “echten” Originals.

Gut, dann aber gibt es Klangpuristen und jene, es werden wieder mehr, die ihre Ohren aufmachen und trotz aller finanzieller wie technischer Vorteile feststellen müssen: “Ja, die Software klingt gut, aber das Original ist etwas anderes!” Und so bleibt es jedem selbst überlassen, Vor- und Nachteile abzuwiegen. Klanglich gibt es nie eine Alternative zum “echten” Instrument, selbst wenn das nicht mal ein akustisches, sondern “nur” ein elektronisches Instrument ist. Wem ein grundlegend ähnlicher Klangcharakter zum Original allerdings genügt, der hat mit Software ebenso sein Auskommen und günstiger ist die Lösung ja zudem auch …

Theo Bloderers Fazit zum originalen Jupiter-8

Die Legende Roland Jupiter-8 trägt ihren Kultstatus zu Recht. Der polyphone Jupiter-8 Synthesizer von 1981,  ist zweifellos einer der bestklingenden, charakterstärksten polyphonen Analogklassiker, die die 80er hervorgebracht haben. Besonders den Unisono-Mode sowie den Arpeggiator im Random-Modus möchte ich hier nochmals hervorheben. Aber auch breite Flächenteppiche – ganz ohne Chorus – meistert der Jupiter-8 mit Bravour. Das Extra-Plus bekommt der Roland Jupiter-8 vor allem aber auch durch seine vielseitigen Möglichkeiten, Klänge zu verbiegen und zu gestalten.

Inzwischen gibt es auch aber als Hardware spannende Alternativen zum überteuerten Original. Dazu übergebe ich nun an Peter Grandl:

Der analoge Jupiter-8 Expander, Roland MKS-80

(ab hier Peter Grandl)

Roland selbst handelte lange Zeit den Roland MKS-80 als Expander des Jupiter-8. Laut Peter Forrest („The A-Z of Analogue Synthesizers“) ist der MKS-80 jedoch technisch gesehen viel mehr ein Expander des Roland Jupiter-6. Auch klanglich bescheinigt ihm Peter Forrest nicht die Klangfülle des großen Klassikers.

Nach meinem Geschmack ist der MKS-80 dennoch ein außergewöhnlich gut klingender polyphoner Analog-Synthesizer mit dem typischem Roland-Sound seiner Zeit. Er ist quasi die Krönung der Roland MKS-Serie. Bei meinem Besuch bei Hans Zimmer in LA entdeckte ich in seinem Studio ein komplettes Rack mit MKS-80 Einheiten (mindestens 12 Stück!!!) und entsprechenden MPG-80 Controllern. Und das hatte sicher seinen Grund.

Der Roland Jupiter-8 als Software-Synthesizer

Bereits 2007  hat der französische Hersteller Arturia dem Roland Jupiter-8 ein Plug-in beschert. Den Test dazu findet ihr HIER. Eine überzeugendere Kopie lieferte Roland  2020 selbst ab, in seiner Roland-Cloud.

Der Roland Jupiter-8 Software-Synthesizer von Roland (Plug-In)

Roland bietet gleich zwei Versionen seines Plug-ins an, einmal mit realistischem 3D-GUI und einmal mit einer reduzierten aber übersichtlichen Oberfläche, basierend auf der ZEN-Engine von Roland. Unser Autor TobyB hat beide mit dem originalen Jupiter-8 verglichen. Den ausführlichen Vergleichstest findet ihr HIER.

2021 legte dann schließlich der deutsche Hersteller TAL mit dem J-8 nach und lieferte ein Software-Pendant ab, das mich persönlich von allen am Markt befindlichen Software-Klonen am meisten überzeugt hat.

TAl J-8 Software-Synthesizer. Dąs wohl beste Jupiter-8 Plug-in am Markt

Wer nach einen Software-Jupiter-8 sucht, dem kann ich dieses Plug-in von TAL nur wärmstens empfehlen. Den Vergleichstest dazu findet ihr HIER.

Der Roland Jupiter-8 als digitale Hardware-Klone

Auch hier gab es bereits mehrere Ansätze. Allen voran war es diesmal Roland mit verschiedenen Synthesizern, denen man in Vergangenheit das Prädikat Jupiter-8, optisch und klanglich versucht aufgedrückt hat. Nur kurz erwähnt seien Roland Jupiter-80 und Jupiter-50 von 2011.

Der Roland Jupiter-80, ein entfernter Verwandter des Roland Jupiter-8

Der Roland Jupiter-80, ein entfernter Verwandter des Roland Jupiter-8

Die Klangerzeugung war später auch im Expander Roland Integra-7 zu finden und durfte wohlwollend als „inspired by Jupiter-8“ bezeichnet werden.

Deutlich günstiger und schon wesentlich mehr eine Jupiter-8 Kopie, war der Roland JP-08 von 2015.

Roland Boutique Synthesizer JP-08, Jupiter-8 im Kleinformat.

Für wenig Geld und nur mit 4 Stimmen ausgestattet, war er ein ernstzunehmender Klon mit großem Spaßfaktor.

Zum richtigen Geheimtipp und inzwischen am Gebrauchtmarkt sehr gesucht, entwickelte sich der anfänglich wegen seiner Optik belächelte Plug-out-Synthesizer Roland SYSTEM-8 aus dem Jahr 2016. Das musste sogar Roland bemerkt haben und produzierte den System-8 mehrere Jahre lang.

Roland System 8, eine Jupiter 8 Kopie

Roland System 8, u. a. mit Roland Jupiter-8 Klangerzeugung

2018 erhielt er System-8 mit integriertem  Jupiter-8 VA-Jupiter-8 nochmals ein umfangreiches Update und wurde schließlich bis 2020 gebaut.

Mit dem Auslaufen des System-8 schob Roland 2020 schließlich den Roland Jupiter-X nach. Zum ersten Mal hatte sich Roland wirklich darauf fokussiert, einen Hardware-Jupiter-8 zu produzieren, der sowohl klanglich als auch optisch an das legendäre Vorbild von 1981 herankommt.

Roland Jupiter-X, sowohl optisch als auch klanglich eine ebenbürtige Kopie des Klassikers

Roland Jupiter-X, sowohl optisch als auch klanglich eine ebenbürtige Kopie des Klassikers

Mit dem Roland Jupiter-X erschien gleichzeitig auch die handliche Version Roland Jupiter-Xm.

Der Roland Jupiter-8 als Analog-Klon

Wer der Digital-Technologie nicht traut, für den hat der japanische Hersteller Black Corporation unter dem Namen ISE-NIN 2023 einen „inspired by“ Jupiter-8 Klon vorgestellt, der in unserem Test sehr zu gefallen wusste, aber preislich nicht ganz ohne ist.

Der Black Corporation ist ein kostspieliger Analog-Synthesizer nach dem Vorbild des Jupiter-8

Den ISE-NIN gibt es DIY-Bausatz, aber auch als fertigen Synthesizer zu kaufen.

Mit Spannung erwartet wird nun der Behringer JT-16. Seit einigen Jahren angekündigt, gab es nun im Januar 2024 die Meldung, man habe einen ersten Prototypen hergestellt. Das heißt zwar nicht, dass der Behringer JT-16 demnächst erscheinen wird, aber die Hoffnung steigt zumindest, dass Behringer das Projekt wirklich zur Realisierung vorantreibt.

behringer jt-16 synthesizer

Soll ein 16-stimmiger Klon des Roland Jupiter-8 werden

Wie das Behringer UB-Xa Projekt gezeigt hat, ist Behringer auch beim Jupiter-8 eine hochwertige Kopie zuzutrauen. Warten wir es ab.

Die Welt der Jupiter-8 Klone ist jedenfalls inzwischen so umfangreich und vielseitig geworden worden, sowohl im Soft- als auch im Hardware-Sektor, dass niemand mehr dem Original nachtrauern muss.

Der Roland Jupiter-8 on YouTube

Zusätzlich zu den Klangbeispielen von Theo wollen wir euch auch wieder die folgenden YT-Videos nahelegen, auf denen der original Roland Jupiter-8 seine Vielseitigkeit demonstriert:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

ANZEIGE
Fazit

Der Roland Jupiter-8 war nicht ohne Grund einer der erfolgreichsten Synthesizer seiner Zeit und hat dem damaligen King-of-Polyphonie Sequential Prophet-5 ganz klar den Rang in den weltweiten Profistudios und Bühnen abgelaufen.

Heute hingegen gibt es nicht nur zahlreiche, sehr gut klingende polyphone Synthesizer, sondern auch eine gestiegene Zahl an Software- und Hardware-Klone. Meiner Meinung nach muss niemand mehr diesen utopischen Preis für einen echten Jupiter-8 bezahlen, der annähernd denselben Sound spielen will.

Selbstverständlich bleibt der Jupiter-8 aber als Sammlerstück begehrenswert – und das aus gutem Grund. Es ist nicht der Sound, der die Preise hochtreibt, sondern das Gesamtkunstwerk aus Geschichte und Verfügbarkeit. Eine Rarität wie den Roland Jupiter-8 (auch wenn er deutlich mehr kostet als ein Kleinwagen) zu besitzen, auszustellen und zu spielen, sollte nicht verurteilt werden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis dabei in die Waagschale zu werfen, ist einfach zu kurz gesprungen .

Ich würde mich freuen, wenn dies in der nun anschließenden Diskussion berücksichtigt wird. Viel Spaß mit Sound, Peter

Plus

  • außergewöhnlicher Klang
  • vielseitige Klanggestaltungsmöglichkeiten
  • Arpeggiator

Minus

  • kein MIDI (nachrüstbar)
  • extrem hohe Sammlerpreise

Preis

  • jenseits von gut und böse
ANZEIGE
Affiliate Links
Roland Jupiter-X
Roland Jupiter-X
Kundenbewertung:
(19)
Roland Jupiter-Xm
Roland Jupiter-Xm
Kundenbewertung:
(21)
Black Corporation ISE-NIN
Black Corporation ISE-NIN Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Klangbeispiele
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X