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Test: MXL und Brauner Mikrofone

MXL+Brauner Mikros

29. September 2006

In diesem Test betrachten wir drei Mikrofone der Firma MXL, ein Soundelux UI95 und stellen sie dem rund 1000 Euro teuerem Brauner Phantom AE gegenüber. Als PreAmp verwendeten wir einen RME Octamic D, so dass alle Mikrofone die gleichen Ausgangsbedingungen finden können.

MXL V6 Silicon Valve
Hinter diesem marketingträchtigen Namen verbirgt sich keine Röhre, sondern ein Transistormikrofon. Das V6 hat Nierencharakteristik und bietet keinerlei Einstellmöglichkeiten. Anstatt einer Spinne liegt eine einfache Halterung bei. Ein optisch wirklich gelungenes Mikrofon.

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MXL 992
Etwas günstiger ist das 992, das in einem Metallkoffer samt Spinne verkauft wird. Es verfügt über einen schaltbaren LowCut und ein -10 dB Pad. Die Nierencharakteristik ist nicht umschaltbar.

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Soundelux U195
Das U195 ist ebenfalls eine Niere, jedoch bietet es einen Transformator im Ausgang an. Pad und LowCut sind schaltbar und es gibt einen „Fat“-Mode, bei dem Frequenzen unterhalb von 200 Hz um 4 dB angehoben werden. Ideal für Bässe oder Bassdrums.

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Brauner Phantom Anniversary Edition
Das Phantom AE ist eine limitierte Edition mit Vovox Kabeln zu einem geringeren Preis von rund 950 Euro anstatt 1250 Euro. Das Phantom wird in einer Spinne geliefert und bietet keinerlei Einstellmöglichkeiten.

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Klang
Wir haben mit den Mikrofonen verschiedene Gesangs-, Drum- und Gitarren-Aufnahmen gemacht. Später haben wir zum objektiven Vergleich einen Shaker und ein Tamburin aufgenommen, bei dem der RME Octamic bei jedem Mikro auf gleiche Verstärkung eingestellt wurde. Die Mikrofone wurden bündig aneinander aufgestellt, korrekt ausgerichtet und die Instrumente von einem Meter Abstand gespielt.
Somit kann man einen objektiven Klangvergleich erzielen und gleichzeitig den Ausgangspegel und das Rauschverhalten überprüfen.

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Während sich in den Tiefen und mittleren Tonlagen die Frequenzgänge der Mikrofone kaum unterscheiden, so treten in den hohen Frequenzen große Differenzen auf. Das Brauner hat in den Höhen den höchsten Pegel und klingt deshalb generell frischer und transparenter. Mit einer geringeren Höhenbetonung ist das MXL V6 vom Klang her immer noch ein sehr transparent klingendes Mikrofon. Das Soundelux ist etwas Mittenbetonter als das V6, kann aber wiederum mit mehr Höhen als das MXL 992 aufwarten, welches auch das günstigste ist.

Steht man auf einen crispen Sound, so sollte man zu einem Mikrofon greifen, dass gleich von vornherein einen Höhenboost hat. Dadurch spart man sich später den EQ und vermeidet ein Anheben des Rauschteppichs.

Andererseits kann man mit einem guten neutralen Mikrofon und dem Einsatz eines guten Equalizers ebenfalls fast jeden gewünschten Klang erreichen. Wichtig ist dabei, dass das Mikrofon ein gutes Ausgangssignal liefert.

Am Octamic entstanden trotz gleich hoch eingestellter Verstärkung unterschiedliche Pegel durch den unterschiedlichen Aufbau der Mikrofone (Schaltungen, Impedanz ect.). Obwohl das Brauner den höchsten Pegel lieferte, war es vom Rauschverhalten nicht viel besser als die Anderen. Alle vier Mikrofone konnten im Gespann mit dem Octamic einen sehr guten Rauschabstand erzielen.

Klangbeispiele
An den Klangbeipielen können Sie sich ein Klangbild der vier Mikrofone machen. Die Unterschiede sind auch für das ungeübte Ohr mit guten Kopfhörern (z.B. AKG 240, 271) klar und deutlich zu hören. Hierzu haben wir die einzelnen Audiofiles normalisiert. Die höhenlastigen Mikrofone erscheinen dadurch im gesamten etwas leiser.

Shaker

Mikrofon / Pegeldurchschnitt / Rauschen

MXL 992 / -44 dB / -99 dB

MXL V6 / -43 dB / -99 dB

Soundelux / -48 dB / -105 dB

Brauner / -39 dB / -93 dB

Tambourine Normalisiert

Mikrofon / Pegeldurchschnitt / Rauschen

MXL 992 / -29 dB / -81 dB

MXL V6 / -32 dB / -85 dB

Soundelux / -29 dB / -78 dB

Brauner / -32 dB / -84 dB

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Fazit

Es zeigt sich, dass gute Mikrofone auch heute noch entsprechendes Geld kosten. Wem die Klassiker von Brauner und Neumann zu teuer sind, findet auch bei den anderen Herstellern wirklich gute Ware. Ab 250 Euro sollte jeder Profi ein brauchbares Mikrofon finden. Für den Homerecording-Bereich können auch günstigere Mikrofone genügen.
Während wir bei Firmen wie AKG, Sennheiser, Audio Technica, Neumann und Brauner wissen dass wir auch Jahre später ein Mikrofon kaufen können dass genauso klingt wie das alte, so ist dies bei neueren Firmen ungewiss. Es wird sich erst in vielen Jahren zeigen, welche neueren Firmen sich dem Qualitätsstandard der alt Eingesessenen nähern können.

Preis

  • MXL 992 UVP: 199 Euro
  • Straßenpreis: 170 Euro
  • MXL V6 UVP: 289 Euro
  • Straßenpreis: 250 Euro
  • Soundelux UVP: 1289 Euro
  • U195 Straßenpreis: 1250 Euro
  • Brauner UVP: 999 Euro
  • Phantom AEStraßenpreis: 950 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    „Obwohl das Brauner den höchsten Pegel lieferte, war es vom Rauschverhalten nicht viel besser als die Anderen.“

    Naja, eigentlich hätte man ja die Verstärkung je Microphon so wählen müssen, dass die Pegel gleich sind, also dem gewünschten Aufnahmepegel entsprechen (das ist es ja, worauf es ankommt). Dann hätte entweder die Verstärkung beim Brauner gesenkt oder bei den anderen erhöht werden müssen. Wie sähen denn dann die Werte vergleichsweise aus?

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    @ robi

    Das ist der Messaufbau. Das Messverfahren ist nicht leicht zu verstehen. Lies mal genau durch. Die Rauschangaben sind ja relativ und lassen somit das PreAmp Rauschen ausßer acht. Insofern sind die Angaben objektiv.
    Unterm Strich bedeutet das, dass das Brauner nicht weniger Rauscht als die anderen Mikros. Das wäre bei der von Dir genannten Einstellung der PreAmps nicht anders.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    sorry, aber der test ist hier nur sehr befriedigend ausgefallen.
    solche mikros wie das brauner oder das mxl6v sind doch speziell für die aufnahme von vocals entwickelt wioden, nicht mal ein hörbeispiel ist aber in diesem test zur den vocals vorhanden!

    außerdem finde ich es nicht wichtig das messverfahren zu verstehen…. .
    es kommt doch auf den tatsächlichen, akustischen aspekt an und dieser wurde hier deutlich verzehrt.
    robi hatte es doch auch schon erwähnt um tatsächlich die qualität der mikros zu erkennen, hätte man die lautstärkeunterschiede zwischen den einzelnen mic's angleichen sollen.

    bei einer studioaufnahme, muß ich doch auch meinen preamp so angleichen, dass der sound "relativ" gut ausgepegelt ist!
    die leute, die meine cd's kaufen, interessiert doch nicht der rauschwert der mikros, sondern dessen klang.

    dieser test ist daher recht wenig praxisgerecht!
    S C H A D E

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