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Test: Rob Papen Predator, Software Synthesizer

Software-Predator.. sorry ...Synthesizer

11. Juni 2007

Keine Angst, der will nur spielen

Vor Raubtieren kann man weglaufen. Oder gefressen werden. Manche wollen allerdings nur spielen oder besser gesagt, gespielt werden. So wie die neuste Schöpfung von Rob Papen: Predator.

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Aufbau des Rob Papen Predator

Während Rob Papen mit Blue die Komplexität deutlich nach oben schraubte, beschreitet er mit Predator nun wieder die Pfade der schlichten Einfachheit. Natürlich nur auf den ersten Blick. Denn ein bisschen Oszillator und Filter haben sie ja heute schließlich alle. Doch bleiben wir zunächst beim ersten Blick: Drei Oszillatoren mit jeweils eigenem Suboszillator stehen am Anfang der Klangkette.

Die Hauptoszillatoren schwingen in den bekannten analogen Mustern oder wahlweise in eher digital anmutenden Wellenformen. Zudem lässt sich die Pulsweite regeln. Zur Verschaltung der Klangstränge lässt sich Ring- oder Frequenzmodulation hinzu schalten. Wie schon in Albino und Blue verfügt Predator über zwei Filter. Allerdings ist die Filtersektion hier weniger ausgefuchst. Das zweite Filter ist weniger umfangreich ausgestattet und kann lediglich in der Filterfrequenz geregelt werden.

Pro Klang sind bis zu drei Effekte möglich. Von verschiedenen Delays, über die Klassiker Chorus und Reverb bis hin zu unterschiedlichen Verzerrern wird nahezu alles geboten. Sogar einen 32 bandigen Vocoder findet man unter den Algorithmen. Weiteres Highlight ist der Gator, der Flächen oder sonstige Klänge rythmisch zerhackt. Der Klang der Effekte geht dabei mehr als in Ordnung. Erstmalig bei Rob Papen wird ein separates FX-Plug-In mit geliefert, womit sich die Effekte auch ohne Klangerzeugung als herkömmliches Multieffektgerät einsetzen lassen.

Bewegung

Ein Rob Papen Synthesizer ohne Modulationsmöglichkeiten und Arpeggiator wäre wohl kein Rob Papen Synthesizer. Auch Predator geizt nicht mit diesen Varianten der Bewegung. Zwei universelle Hüllkurven, zwei LFOs sowie vier weitere Modulationsquellen können nahezu jedem Parameter der Klangerzeugung zugeordnet werden. Für die Effekte stehen zudem zwei zusätzliche Quellen zur Auswahl. Alles in allem bieten allein die Modulationsverschaltungen Spaß und Abwechslung bis zum Sankt Nimmerlein.

Dass der Arpeggiator nur Arpeggiator heißt, darf ohne weiteres als pure Untertreibung gelten. Ja, das Teil kann auch hoch oder runter oder beides und wieder zurück. Aber es kann auch ganz anders. Nämlich dann, wenn man den Zugriff auf die 16 Steps nutzt und gezielt in deren Tonhöhe oder das Gleiten zum nächsten Step eingreift. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Arpeggiator ist im Grunde ein Stepsequenzer.

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Praxis

Hier wird’s langweilig, denn Predator lief ohne Probleme. Die Bedienung geht zügig von der Hand, wenngleich weiße Schrift auf schwarzem Untergrund nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Aber an den Knöpfen stehen ja auch keine Romane sondern nur Parameternamen, die man auch als Anfänger schnell drauf hat. Etwas schade finde ich, dass die große Anzahl an Presets wenig ergonomisch nach musikalischen Genres sortiert wurde. Eine Suchfunktion oder zumindest eine weitere Aufteilung nach Klangklassen wie Leads oder Pads wäre toll gewesen.

Konkurrenz

Würde man sich auf das tatsächliche Grundgerüst des Predators beschränken, also drei Oszillatoren plus Filter, gäbe es wohl mehr Alternativen als Sand am Meer. Gerade Einsteiger dürfte es verwirren, welche schier unglaubliche Auswahl an ähnlich gelagerten Synthies derzeit erhältlich ist. Wo also steht Rob Papens neuester Synth? Ohne Frage direkt neben den anderen beiden Papen Klangerzeugern: Albino und Blue. Zwar stehen alle drei in ihrem Grundklang für sehr verschiedene Charakteristika, bieten aber durch die Presets des holländischen Klangschöpfers eine durchaus ähnliche Ausrichtung. Am wenigsten druckvoll klingt Albino, am meisten Potenzial bietet Blue und als gelungener Kompromiss dazwischen liegt Predator. Wer mal eben druckvolle Sounds selber schrauben möchte, kommt mit Predator ruck zuck ans Ziel.

Leider nutzt Rob Papen Predator den AU-Preset-Manager und besitzt keinen eigenen.

Als Alternative drängen sich auch die Emulationen von subtraktiven Klassikern auf. Das klingt dann halt nach Moog oder Prophet und ist nicht so universell wie Predator. Zumal man sofort einsetzbare, praxistaugliche und fantastische Presets woanders lange suchen kann.

Hinweis zum Klangbeispiel Nummer 1:

Hier waren acht Predatoren am Start. Bassdrum und Snare stammen aus meiner umfangreichen Samplebibliothek. Eine weitere Instanz Predator steuert den Vokoder bei.

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Fazit

Auf Synthesizer aus dem Hause Rob Papen ist Verlass. So vermag auch Predator auf ganzer Linie zu überzeugen. Der Klang ist druckvoll und bietet von analog bis volldigital das komplette Spektrum. Gepaart mit den eingebauten Effekten und einem Stepsequenzer ähnlichen Arpeggiator geht Predator so schnell nicht die Puste aus. Bei Predator handelt es sich eindeutig um eine Universalwaffe, die ich jedem Musiker als Fundament seiner elektronischen Klangerzeuger nur wärmstens ans Herz legen kann. Nicht täuschen lassen sollte man sich von den günstigen 149,- EUR. Hat man mit Predator eine Weile gearbeitet, fragt man sich eher, warum einige VSTi 300,- EUR und mehr kosten. An deren Klang liegt es jedenfalls meistens nicht.

Plus

  • druckvoller Basisklang
  • hervorragende Presets
  • einfache Klangprogrammierung

Minus

  • Kategorisierung der Presets und fehlende Suchfunktion

Preis

  • 149,-€
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich mache seit über 4 Jahren ausschließlich elektronische Musik und der Predator ist der beste Softsynth, der mir bis jetzt unter gekommen ist. Abgesehen vom Schlagzeug lassen sich mit diesem Schätzchen ganze Produktionen bewerkstelligen; sowohl von der CPU-Last her als auch von der "Unterschiedlichkeit" der Klänge. Für diesen Preis eigentlich nicht zu glauben.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Tja, wenn ich mir den Absynth 4 so anschaue, frage ich mich nicht mehr, warum das Teil (fast) 300 € kostet. Da liegen Welten zwischen. Der Predator ist sicherlich qualitativ gut, andererseits nicht mehr als eine zusätzliche Technobüchse.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich habe den Predator auch & es mit Abstand einer der genialsten Softsynths.
    Meiner Meinung nach besser als Albino3 aus dem gleichen Hause ;)
    Der Predator ersetzt mir sogar die AnalogFactory von Arturia.

    Wer elektronische Musik macht, kommt am Predator nicht vorbei!!
    Und bei dem Preis schon 2mal nicht ;)

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Kann man die einzelnen Regler auch per Midi steuern? Wenn ja, verfügen diese über eine Midi Learn Funktion? Oder ist einem Regler eindeutig ein bestimmter Midi Controller zugeordnet?

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    @bass: Predator hat eine MIDI-Learn Funktion, mit der den Reglern auf einfache Weise MIDI-Controller zugeweisen werden können!

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ist die BLUE Engine mit 3 anstatt der 6 OSCis plus ne neue schicke Optik

    …Gääähnn

  7. Avatar
    AMAZONA Archiv

    die Bässe wummern gut
    druckvoller Sound – und die sind nicht nur für Techno zu gebrauchen ;-)

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich hab ihn mir nun auch zugelegt und das Teil ist spitze!! Super zu bedienen, gute Basis-Sounds für alle möglichen Genres, geiler Arpreggiator und ein absoluter TOP-Support per Email und übers KVR-Forum. Ich hatte mir wegen nem Serverausfall den Lizenzcode geschossen, innerhalb weniger Stunden war das geregelt und ich bekam eine super Allroundberatung dazu. Man nimmt sich dort sehr viel Zeit für die User. Mit dem Ruf als „Technobüchse“ seh ich das mal so. Das wird auch gern vom Vanguard oder Sylenth behauptet und ist erstens nicht richtig und liegt denk ich mal daran, das die Presets natürlich eine Masse an Käufern ansprechen sollen. Nicht jeder strickt sich ja durch Minimalgeblubber oder Drum&Bass-Krankheiten so wie ich es auch versuche :-) Die Rob Papen Synths sind alle durchweg zu empfehlen!

  9. Profilbild
    doktorbeil

    Bisher habe ich keinen einzigen Testbericht über den Predator gefunden der mal den nervigen Sustain – Pedal Bug anspricht.

    Probiert mal folgendes: Padsound mit längerer Releasetime einstellen und mit gedrückten Sustain Pedal spielen. Dann alle Tasten uund das Pedal loslassen und etwa eine halbe Sekunde später wieder das Pedal drücken. Resultat: Der Sound kommt wieder. Es gibt eine Abhängigkeit zwischen Releasetime und Sustain – Pedal Verhalten.

    Gleiches Problem gibts übrigens auch beim BLUE. Aber auch da: kein einziger hat das mal beschrieben.

    WAS testet ihr eigentlich? Ich finde ihr solltet neben der ganzen Theorie ruhig auch mal das rudimentäre 1×1 eines Musikinstrumentes mit einbeziehen. Es soll ja in der Tat auch Leute geben, die solche PLUGINS hin und wieder wie
    ganz normale Instrumente nutzen.

    Ich hab das Problem übrigens schon im Sommer 2011 an Rob Papen geschrieben und er hat eine Besserung in einem neuen Update versprochen. Tja – leider nix bis heute. An so einer Stelle wäre durchaus auch mal etwas Druck von anderer Seite hilfreich.

    Viele Grüsse

  10. Avatar
    AMAZONA Archiv

    technobüchse?
    ich mache damit chillout und ambient.

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