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Interview: Peter M. Mahr – The Oasys Man

The Oasys Man

18. Mai 2007

In der Serie PERSONAL STUDIO stellt AMAZONA schon seit dem Jahr 2000 immer wieder Leser, ihre Musik und ihr Studio vor. Im aktuellen Fall gilt unser Interesse dem 41jährigen Molekulargenetiker Peter M. Mahr, der uns vor allem durch seinen Korg-Oasys-Blog aufgefallen ist. Übrigens finden Sie weitere PERSONAL STUDIO Storys im Archiv in der Rubrik PEOPLE.

Nun aber viel Spaß mit Einem der auszog den Korg Oasys zu bändigen ;-)

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Ihre AMAZONA.de Redaktion

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AMAZONA.de
Hallo Peter, Du bist ja sehr rührig in Foren, veröffentlichst einen eigenen KORG Oasys Blog und bist als Komponist sehr kreativ. Das ganze aber nur nebenbei. Wie schaffst Du das alles zeitlich?

peter m. mahr:
Du beginnst gleich mit einer Frage, die ich nicht wirklich beantworten kann. Mit „ich bin Frühaufsteher“ wird es da wohl nicht getan sein (lacht). Teilweise mag das mit meiner familiären Konstellation zu tun haben, teils damit, dass ich abends nicht mehr so viel fortgehe wie das früher der Fall war. Die dadurch „gewonnene“ Zeit kann ich nun anderweitig, im Studio oder vor dem Computer, nutzen. Das fordert andererseits jedoch auch seinen Preis. Wie mir erst unlängst im Zuge einer indirekten Diskussion über „Stomp“ bewusst wurde, geht dadurch eine wichtige Inspirationsquelle verloren. Mehr Zeit steht mir nun aber auch auf Grund einer beruflichen Veränderung zur Verfügung. So habe ich mich dazu entschlossen, einen Schritt zurück zu machen, da mir bewusst wurde, dass mir Karriere nicht wirklich wichtig ist.

Vielleicht hat das mit dem Alter zu tun, denn schön langsam verschieben sich die Gewichtungen meiner Interessen in den Bereich in dem ich mich langfristig glaube wohl zu fühlen. Das klingt jetzt sicher sehr kryptisch, aber die Hintergründe im Detail zu erzählen würde wohl den Rahmen dieses Interviews sprengen. Abschließend sei gesagt, dass Musik stets einen besonderen Stellenwert eingenommen hat und das wohl auch immer tun wird. Für mich gibt es keine andere Kunstform aus der ich diese Kraft schöpfen und in die ich derart tief eintauchen kann. Und dafür habe ich nun wieder mehr Zeit! Das tut vor allem mir aber sicher auch meiner unmittelbaren Umgebung gut. Hm.. irgendwie habe ich jetzt das Gefühl wie ein Politiker die eigentliche Frage nicht beantwortet zu haben…

AMAZONA.de
Nun aber mal von Anfang an: Wie bist Du zur Musik gekommen?

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Peter:
Da ich schon einige Lenze zähle ist das nicht nur schon ein „paar Tage“ her sondern überdies eine lange Geschichte. Schuld ist, Sigmund Freud hätte damit wohl nun keine Freude, mein Vater. Mein alter Herr ist ein „Hardcore Klassikfan“. Wer mit dieser Beschreibung nichts anfangen kann dem sei gesagt, dass ich von klein auf täglich auf mindestens eine Stunde Mozart gekommen bin. Als Ausgleich und quasi zum Drüberstreuen gab es Bach (Johann Sebastian), Haydn, Schubert und zur Entspannung Beethoven. Diese Prägung geht soweit, dass ich heute noch Appetit auf Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat bekomme, wenn ich Mozart höre… das rührt daher, dass es jeden Sonntag zu Mittag Schnitzel samt Salat und dazu Beschallung von Wolfgang Amadeus gab – eine Bestätigung des Experiments von Pawlow (lacht).

Aber ernsthaft, im Alter von 8 oder 9 hatte ich diese Musik so was von satt und gemeinsam mit einem einschneidenden Erlebnis meiner Musiklehrerin, die mich für völlig untalentiert befand und des Unterrichts verwies, beschlossen „Schei* auf die Musik“.Das war natürlich Selbstbetrug, denn schrittweise war ich schneller wieder an Musik interessiert, als ich mir damals selbst hätte zugestehen wollen. Allerdings waren es Jean Michel Jarre, Walter Carlos später Kraftwerk und natürlich Ultravox, sowie Depeche Mode und OMD.. na ja und Human League.. und Heaven 17, und so weiter. Der Auslöser war aber sicher Jean Michel Jarre’s „Oxygene“ und ein Foto von ihm wo er offenbar vor einem modularen System stand. Da war für mich klar, so möchte ich auch durch den Raum schweben. Zu dieser Zeit begann sich in unserer Schule eine Band zu bilden, deren musikalische Ausrichtung in eine ganz andere Richtung ging… aber irgendwie bin ich da mit meinem Synthesizer hineingerutscht.

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AMAZONA.de
Dein erster Synthesizer?

Peter:
Das war der KORG MS-20, dem ein oder zwei Jahre später ein Mono/Poly folgte. Den Polysix konnte ich mir damals nicht leisten. Danach war ein oder zwei Jahre Pause und dann erschien schon einer meiner liebsten Synthesizer am Markt – Yamahas DX-7.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Super Interview – vielen Dank!!

    Der Oasys ist echt eine vielseitige Kiste. Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Musizieren.

    Viele Grüße aus Bangkok,

    Florian

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Peter,

    habe sehr aufmerksam dein interview gelesen…Toll und ziemlich spannend ;-)
    Mach weiter so und überrasche uns noch mit vielen Geschichten rund um den O.

    Viele Grüsse aus Mannheim,

    Kurt

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Bezüglich des Timings der MPC4000 sind im Text widersprüchliche Aussagen zu finden:
    Zuerst wird die MPC4000 als besonders Timing-fest beschrieben, um dann später auszusagen, dass der Oasys-Sequencer ein besseres Timing habe und deshalb bei gleicher Bedienung bevorzugt werden würde.

    Also was nun?

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Joachim,

    Danke für den Hinweis.

    Du beziehst Dich vermutlich auf folgende Passage:

    Zitat ".. da ich gerne mit dem MPC arbeite. Sollte er eines Tages diesem ähnlich sein, dann würde ich ihn allerdings mit Sicherheit nutzen, schon alleine des Timings wegen."

    Gemeint ist, dass das Timing des OASYS Sequenzers vermutlich besser ist, als das externer Computer basierender Lösungen, so wie zB MOTUs dp. Wenn dem so ist, dann würde ich auch den internen des OASYS' verwenden.

    Ich hoffe mich nun unmißverständlicher ausgedrückt zu haben.

    mfg
    peter

    ps: Danke für das viele positive Echo !!!

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Schönes Interview mit aussagekräftigen Exkursen zur Technik. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen, die den Schwerpunkt auf das kompositoriche Schaffen und die Abmischung legt, denn die Songs von Peter und nicht zuletzt sein Sound wären es allemal wert.

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    The Interview is no real objective.

    I'd like to think that I as a programmer who worked extensively on a Fairlight, Synclav, large subtractive modulars, and true FM, would be able to tackle the Oasys with reasonable aplomb, but alas, I can't. I find there is no fun working on the Oasys.

    -The "back check" is obnoxiously slow. You cant play fast repeated notes at all- it simply won't respond.

    -It crashed on me the 1st time in over a year- note hangs switching from patch to patch- in local MIDI mode.

    It demands that I get into ITS head instead of creating out of my own. There are days when I dread turning it on, because I know I will waste time doing the simplest of task that have been embedded in sub pages with dozens of abbreviations(despite having the largest touch screen ever on a synth) and indegenous terminology.It has sadly been reduced to just another MIDI module at this point.

  7. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Peter

    Wie sind die Soundsunterschiede zwischen Roland JD-990 und dem XV-88.Ich habe gelesen,dass der XV-88 auch JD-990 Sounds besitzt.Würdest Du den JD-990 trotzdem bevorziehen?
    Viele Grüsse von
    Rolf

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    hallo rolf,

    habe eben erst, eigentlich durch zufall, deine frage gesehen. sorry daher für die späte antwort.

    kann leider keinen a/b vergleich bieten, daher rein subjektiv .. auch wenn mir der xv-88 gut gefällt, so finde ich doch den jd-990 auf eine bestimmte weise besser. für mich ist er einer der besten digitalen roland synthesizer, da kann der v-synth noch so viel bieten. für mich klingt er einfach viel zu kalt und teilweise hart. allerdings kenne ich nicht die neue generation.

    gruss
    peter

  9. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Peter!

    Zu allererst ein ganz grosses Dankeschoen fuer das gutherzige interview! Immer wieder schoen; du kommst von der Arbeit, gruebelst im AMAZONA archiv, und wirst fuendig, Synthesefreunde haben wieder ihr Herz fuer dich)) – Zum OASYS selber – mit verlaub – kann ich nicht so viel beitragen, da weder selbst angespiehlt, noch mit soundsamples umfassend ausseinandergesetzt.

    JD990 – absolut einverstanden, der kasten ist elitaer was Digitalsynthies angeht, im Vergleich zu JVs sind hier so weit ich weiss die Wandler auschlaggebend!

    Klanglich uninteressant sind fuer mich ebenfalls V-synth und Fantom, usw.

  10. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Was ich jedoch (alles friendly;)) ueberhaupt nicht nachvollziehen kann ist der JX auf der Reservebank! – Um es knapp zu halten, der JX ist fuer meinen teil der MONSTER-synthie schlechthin! Klar, in Sachen Handhabung ist er alles andere als Vorbildhaft, und doch kann ihn in seinen Koenigsdisziplinen kaum mir Bekannte das Wasser reichen; Analogwarme „Hans-Zimmer“ Pads, Auslese-Streicher als auch brachiale (sync)-leads in 12stimmiger Stattlichkeit. Ich muss sagen, neben meinen anderen Analog-Perlen (Matrix 6r, Prophet600) und samtlichen Plug-In Derrivaten, scheint kein Instrument auf mich solch eine faszination auszuueben, wie der JX-10. Und seit dem Sys-Ex HACK kommt immer mehr Patch-freude auf))))).

    Der JX – einfach nur gut!

  11. Avatar
    AMAZONA Archiv

    hai fenchelteefee,

    zunächst mal Danke für Deinen sehr netten Kommentar. ;-)

    Vielleicht sollte ich das gute Stück wieder einmal verwenden! Denn alleine die JX-Pads zeichnen sich durch eine Wärme und Fülle aus – sicher auch bedingt durch den internen und sehr guten Chorus – an die der OASYS so nicht ran kommt. Da hast Du sicher Recht. Störend finde und nicht gerade motivierend finde ich die teils umständliche Bedienung (bezogen auf andere Substraktive, versteht sich!). Aber das soll jetzt nicht als Ausrede dienen…

    Hm… Danke für den Denkanstoss!

    Beste Grüße
    Peter

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