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Test: Kenton Killamix Mini

Killamix Mini

29. August 2007

Beim Killamix Mini der britischen Firma Kenton handelt es sich um eine interessante Neuerscheinung auf dem mittlerweile unüberschaubaren Markt an Midicontrollern. Als USB2-kompatible Steuereinheit ohne Midianschluss vereint der Killamix auf nur 32 mal 6,4 Zentimetern neun gerasterte Push-Encoder mit LED-Kränzen, ebenso viele LED-Buttons und sogar einen (!) Joystick. Das Gehäuse aus gebürstetem Aluminium macht mit all seinen Bedienelementen einen grundsoliden Eindruck. Die Stromversorgung übernimmt der USB-Port, zusätzliche Treiber werden nicht benötigt. Die Software erkennt das Gerät sofort ohne Probleme, da es über das MIDI-Protokoll kommuniziert. In meinem Fall handelte es sich hierbei um Ableton Live, dass sich für einen solchen Test natürlich anbietet, da die potentiellen Nutzer des Killamix sicher unter vielen Live-Anwendern zu finden sein werden. Der Controller kann für alle Arten von Software eingesetzt werden, sofern diese MIDI-lernfähig sind. Systemvoraussetzungen sind entweder Windows XP oder Mac OS-X (ab Version 10.2).

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Im Gegensatz zu einigen anderen Geräten sendet der Killamix stets feste Controllernummern, wodurch sich die Zuweisungen einfach und überschaubar gestalten. Durch Drücken eines Encoders wechselt man den Midikanal – im direkten Zugriff hat man somit neun Kanäle á neun Regler und Schalter (oder gar 16, wenn zwei Encoder gedrückt werden, um die Midikanäle 10-16 einzustellen). Bei jedem Kanalwechsel werden alle aktuellen Einstellungen gespeichert (inklusive der On/Off-Schaltzustände der Buttons) sowie beim nächsten Abruf neu gesendet. Die Encoderwerte sind stets an den LED-Kränzen ablesbar und können bei Bedarf auch Controllerrückmeldungen der Software empfangen. Damit lassen sich ungewollte Parametersprünge sehr einfach vermeiden.

Das Hin- und Herspringen zwischen den Pages, d.h. den verschiedenen Kanälen, gestaltet sich schnell und effektiv – vorausgesetzt man hat im Kopf, welcher Controller welcher Anwendung zugewiesen ist. Allerdings ist es etwas schade, dass sich nicht wenigstens die Buttons einem Midikanal fest zuordnen lassen. Zwar hat es sicher seinen Reiz, 144 Tracks oder Effekte stummschalten zu können, in der Regel bleiben Schalter jedoch meist gleichbleibenden Aufgaben zugeordnet. Übernehmen beispielsweise in Ableton auf Kanal eins des Killamix alle Encoder die Steuerung der Track-Lautstärken und alle Buttons die Launch-Funktion der betreffenden Tracks, so muss man ziemlich schnell hin- und herzappen, wenn man auf Kanal zwei alle Sends steuert und ein Delay im Send-Kanal ausklingen lassen möchte, während man einen Track stoppen bzw. muten will.

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Mit der adaptiven Rasterung der Drehknöpfe lässt sich außerordentlich differenziert arbeiten: werden diese langsam bewegt, gibt das Gerät pro Click eine Werteänderung aus, bei mittlerer Geschwindigkeit drei und bei schnellem Drehen sechs Werte. Fast lässt sich damit schon ein Crossfader ersetzen, den mancher Laptop-DJ möglicherweise vermisst und der aufgrund der – sonst sehr sinnvollen – Nullrasterung auch vom Joystick nicht emuliert werden kann. Schnelle Parameterfahrten – vor allem bei Filter und EQ – sind so kein Problem und machen Spaß. Theoretisch könnte man durch mühevolles Aufschrauben des Gerätes die Mittenrückstellung des Joysticks entfernen, aber wer möchte das schon mit so viel Arbeit verbinden, zumal die Garantie dann erloschen wäre.

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Selbstverständlich ist die mehrstufige Werteausgabe der Encoder aber nur ein Kompromiss, denn so feinfühlig wie mit einem echten analogen Potentiometer lässt sich mit ihr nicht arbeiten. Auch klicken sie beim Drehen recht laut, was auf Dauer etwas störend wirkt. Zudem werden die oberen LEDs durch den großen Regler verdeckt, so dass man diese nur erkennen kann, wenn man direkt von oben darauf schaut.

Aufgrund der Breite des Gerätes mussten die Regler zudem so eng aneinander gerückt werden, dass kein normaler Finger mehr dazwischen passt, was die Bedienung erschwert.

 

Die beleuchteten Buttons lassen sich jeweils einzeln in drei Schaltzuständen definieren: Trigger, Gate und Toggle, wobei darauf zu achten ist, dass in der Software die Einstellungen entsprechend korrespondieren müssen – abhängig davon, ob absolute oder relative Controllerwerte verarbeitet werden können. Problematisch beim Test erwies sich hierbei, dass es nicht möglich war, den Trigger-Status von laufenden Tracks mit den Schaltzuständen der zugehörigen LEDs des Killamix zu synchronisieren: sobald ein Clip in Ableton nach dem ersten Triggern durchgespielt war, erlosch im Killamix die entsprechende LED, obwohl der Clip im Loopmode weiterspielte. Möglicherweise werden die Controllermeldungen, die Ableton sendet, in dem Fall nicht richtig interpretiert. Falls dies so ist, bestünde hier noch Nachholbedarf in Form eines Firmware-Updates, mit dem sich der Killamix übrigens ohne Umstände aktualisieren lässt.

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