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Test: American Audio TTD-2400/USB

American Audio TTD

11. September 2007

Test: American Audio TTD-2400/USB Plattenspieler

Der Einstieg ins DJ Business läuft mittlerweile nicht mehr notwendigerweise über den Kauf von zwei Plattenspielern. Digitale Emulationen sind der neueste Schrei. Doch wer von Grund auf lernen möchte, was es heißt ein DJ zu sein, der sollte schon wissen, wie sich eine Vinylplatte anfühlt. Und zum Abspielen dieser benötigt man natürlich einen Plattenspieler. Der Technics 1200/1210 ist seit Jahrzehnten der Platzhirsch schlechthin, aber mit einem Ladenpreis von ca. 480 Euro auch für einen Einsteiger eine heftige Investition. Da kommt doch American Audio mit ihren 2400er T(urn)T(able)D(rive) für unter 100 Euro daher und bietet eine Alternative. Ob die auch wirklich zu empfehlen ist, überprüft AMAZONA.de für euch!

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Alternative zum Platzhirschen?

Alternative zum Platzhirschen?

American Audio TTD-2400

Die Features des Plattenspielers lesen sich im Vergleich zum Technics äußerst gut. Pitchcontrol mit +/- 10% (und damit +/-2 % größerem Regelbereich), 0 % Pitch Quartz Lock, direkt angetriebener Motor mit einem Drehmoment von 1kg/cm, Antiskating. Der Lieferumfang beinhaltet auch gleich noch ein Audio Technica Tonabnehmer Sytem, allerdings keine Staubschutzhaube – wobei man diesen Verlust verkraften kann.

Die Abmessungen stimmen ebenfalls weitestgehend mit denen des Technics überein.

Auf dem Papier ist der American Audio TTD-2400 also ebenbürtig zum Technics, wenn auch mit kleinen Abweichungen.

Entsprechend groß war natürlich die Neugierde, als mir die Plattenspieler vom DHL Fahrer in die Arme gelegt wurden. Und noch sehr viel größer war die Überraschung darüber: Denn die zwei Plattenspieler wiegen gerade mal so viel wie ein Technics! Klar, ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass die American Audio Plattenspieler ein Metallgehäuse haben würden, aber dass sie nur ca. 4,5 kg auf die Waage bringen, war dann doch unerwartet.

Der Amerikaner will ein Technics sein

Der Amerikaner will ein Technics sein

Zusammengebaut waren die Plattenspieler innerhalb von wenigen Sekunden. Plattenteller auf das Chassis und System aufgeschraubt, fertig! Dabei bemerkte ich aber schon klare Unterschiede zum Technics: Der Plattenteller ist längst nicht so schwer und massiv und vor allem ist er recht wackelig aufgesetzt.

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Bevor ich dann versucht habe, mit den Plattentellern zu mixen, habe ich mir zunächst mal den Pitch, Start/Stop und den Motor zur Brust genommen. Der Motor dreht wirklich schnell an, nach ca. einer Achtel-Umdrehung ist er schon bei der eingestellten Geschwindigkeit. Da aber ja auch das zu bewegende Gewicht, also der Plattenteller, sehr viel leichter ist, ist das nicht unbedingt ein schlagendes Argument. Der „Stop“ wird ebenfalls in einer Viertel-Umdrehung ausgeführt. Allerdings hält der Plattespeiler dann auch wirklich auf zu drehen und dreht nicht noch ganz langsam nach. Der Stop hört sich härter und sehr abrupt an. Zur Überprüfung des Pitchs habe ich eine Platte mit einem Sinuston aufgelegt und von oben nach unten gepitcht. Der Pitch ist nicht gesprungen, er war eher geschmeidig. Der Regelbereich ist tatsächlich höher, dadurch ist der Pitch aber auch etwas feinfühliger, weil natürlich auf gleich langem Regelweg mehr Pitch zugefügt/abgeschwächt wird. Der Quartz Lock funktioniert ebenfalls tadellos. Überhaupt nicht gefallen hat mir, dass der Pitch etwas behäbig auf den Motor einwirkt. Wenn man eine recht hohe Pitchveränderung vollzieht, ist der Motor mit einer gehörigen Latenz dabei, diese umzusetzen. Wenn man also gewöhnt ist, mit dem Pitchcontrol einzutunen, wird man sich ganz schön wundern und umgewöhnen müssen. Der Motor offenbart auch Schwächen, wenn man die Platte vor und zurück zieht – man nennt es Neudeutsch scratchen ;-) Der Motor hat nämlich leider nicht die Kraft, die Geschwindigkeit trotz des Scratchens beizubehalten. Dickes Minus!

Der Tonarm und die Aufhängung ist aus Metall, kommt aber trotzdem etwas wackelig daher. Durch das funktionierende Anti Skating ist aber ein guter Rillenlauf gewährleistet und zu Hause war auch kein systembedingtes Springen der Nadel festzustellen. Das Audio Technica System ist mit einer sphärischen Nadel ausgestattet. Der wiedergegebene Sound war ok, durchaus brauchbar und für eine kostenfreie Erstausrüstung fair.

Im Vergleich zu meinem Ortofon Concorde Electro S jedoch klar unterlegen. Was aber ja auch zu erahnen war.

Beim Versuch zu mixen machte sich der schwache Motor erwartungsgemäß negativ bemerkbar. Beim „Anschieben“ der Platte hupste die Platte nebst Plattenteller förmlich nach vorne, bei der Korrektur der Geschwindigkeit nach unten durch den Finger am Plattenteller eierte der Motor merklich. Ein Mixen war also nicht gerade ein Spaß, wobei ein sauberer Mix aber natürlich möglich ist. Ich behaupte sogar, dass, wenn man sich erstmal an die Eigenheiten gewöhnt hat, auch ein zügiges Arbeiten möglich ist. Von Scratchversuchen würde ich aber grundsätzlich abraten – da tut man sich gar keinen Gefallen, den American Audio TTD einzusetzen. Bei etwas stärkerem Druck auf den Plattenteller hebt sich dieser – ganz und gar scratch-unfreundlich – auf der gegenüberliegenden Seite an. Dadurch sind Scratchambitionen schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt.

American Audio TTD-2400 USB

Der große Bruder des TTD-2400 hat noch einen Appendix: USB.

Äußerlich kaum zu unterscheiden vom TTD-2400: Der TTD-2400 USB

Äußerlich kaum zu unterscheiden vom TTD-2400: Der TTD-2400 USB

Grundsätzlich absolut baugleich zum TTD-2400 ist die USB Variante mit einem USB Port versehen (der Lieferumfang ist auch um ein USB Kabel ergänzt), die das Phonosignal in die digitale Welt entführt. Der Plattenspieler wird unter Windows XP direkt erkannt und steht somit allen Applikationen zur Verfügung. Die Wandlung erfolgt mit 44,1 kHz und 16 bit.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    was soll denn das ? jahrelang kein test über neue turntables und jetzt ein pseudo-test über ein (nebstbei in keinster weise irgendwie bemerkenswertes) billigsdorfer-modell, ausserdem unter schamvollem verwschweigen der technischen daten – das ist amazona-unwürdig !

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Einen Plattenspieler der nur 4,5 kg
    wiegt auf Scratcheigenschaften zu testen, scheint mir ein bisschen naiv zu sein (Masseträgheit !?).

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Naja… Amazona lesen nicht nur Super-Checker, sondern vielleicht auch ambitionierte Anfänger. Und für die kann das doch sehr interessant sein…

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Nunja, mir kommt der Test nun auch etwas "ungewichtig" vor. Glaubt Amazona wirklich, dass American Audio mit dem TTD-2400 ein Technics ebenbürdiges Modell rausbringen wollte? Also ein Fiat hat auch 4 Räder und nen Motor aber ich komme doch nicht auf die Idee ihn mit nem Ferrari zu vergleichen. Ich denke für 20% des Preise eines 1210ers ist der TTD-2400 ein echt gelungenes Gerät und für die breite Masse an Hobby DJs durchaus brauchbar.
    Amazona sollte sich mal überlegen, welche Testgeräte sie demnächst nebeneinander stellen…

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Wenn ich mir etwas neues kaufe, vergleiche ich meine Auswahl auch an dem besten um zu sehen, welche Abstriche für den günstigeren Preis gemacht werden müssen.

    Somit kann ich den Vergleich schon verstehen.

    Vielleicht hätte man noch auf ein vergleichbares Gerät eingehen können (Reloop z.B.).

    Wenn man sich ernster mit dem Auflegen beschäftigen möchte – kauft euch 1200/1210'er. Dem Rat kann ich nur zustimmen…

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    der test wurde deshalb gemacht, weil die dinger wie geschnitten brot verkauft werden und ich als amazona-dj-chefredakteur innerhalb von 2 monaten 6 mails diesbezüglich bekommen habe – es also offensichtlich klärungsbedarf gab/gibt – zumal es im www keinen gescheiten test gibt!… das alles, was es im bereich turntables jemals geben wird, an den technics verglichen wird, ist doch klar und alles andere macht auch keinen sinn. einen test gegen die referenz zu stellen ist doch absolut gängig. und ich muss natürlich recht geben: nicht nur die "ober-checker" sondern auch die "semi-profies" wollen bedient sein.
    wir geloben aber daß wir auch weiterhin profi equipment testen werden und behalten uns trotz allem das recht vor, auch produkte, die eher in die "fiat" kategorie gehören zu testen!

    gruß, matthias

  7. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich habe seinerzeit auf gemini xl 500ern gelernt – toll waren die auch nicht, aber erheblich besser als diese kandidaten hier. unter laborbedingungen kann man mit jedem table IRGENDWIE klarkommen, aber wenn du ein set mixt möchtest du dich auf die musik konzentrieren und nicht dadrauf den plattenteller bloß keinen tick zu doll anzutippen.
    ausserdem: wenn man zu wenig kohle hat, sollte man halt garnicht mit dem dj-ing beginnen, besonders da das schwarze gold an sich schon genug devisen fordert. oder halt ne runde arbeiten, die kohle für ein brauchbares set sollte man ja als fleißiger bursche schnell zusammenhaben ;)

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich hab mir diesen USB Plattenspieler hier jetzt mal bestellt, um meine PLattensammlung auf den PC überspielen zu können. Ich hab zwar 2 Technics, die stehen jedoch nicht im gleichen Raum wie mein PC und ich will noch einen Turnie, der immer beim PC steht, wenn ich schnell mal was aufnehmen will.\r\nIch brauch ihn also nicht zum auflegen, von mir aus bräuchte er nichtmal Pitchcontrol.\r\nAlles worauf ich hoffe ist, dass er wirklich, wie hier im Test geschrieben steht, keine Gleichlaufschwankungen hat, da verlass ich mich jetzt nämlich mal drauf!

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