Intel Atom Netbooks
Netbooks sind in aller Munde. Sie sind klein, leicht, günstig und mit allen Features ausgestattet, die für den normalen Bürobetrieb notwendig sind. Während der Asus eee-PC als Vorreiter fungierte, schwappen nun peu-à-peu auch andere Hersteller mit Netbooks auf den Markt. Die bekannte Firma MSI kündigte vor ein paar Monaten ihr so genanntes Wind U100-Modell an, welches aber zunächst erstmals unter dem Aldi-Label Medion großflächig verkauft wurde. Ob die Netbooks, die in Zukunft wohl alle auf dem Intel Atom Prozessor basieren werden, auch für Musiker interessant sind, haben wir getestet.
Das Medion Akoya Mini stand am 3.7.2008 in den Aldi-Süd Filialen bereit und war bei uns schon fünf Minuten nach Ladenöffnung, also um 8:05 Uhr, komplett ausverkauft. Wir konnten durch einen Spurt an die Kasse noch ein silbernes Modell erhaschen. Auf Ebay tauchten die Akoyas übrigens schon abends am gleichen Tag auf und erzielen momentan Preis bis 500 Euro.
Die Ausstattung stellt sich wie folgt zusammen: Basierend auf einem Intel 945GME Chipsatz und einer ICH7 Southbridge sitzt ein 1,6 GHz Intel Atom N270 Prozessor mit 512 kB Level2 Cache. Es wird auf 1 GB RAM und eine 80 GB Festplatte zugegriffen, während zum Periepherieanschluss drei USB 2.0 Ports zur Verfügung stehen, jedoch kein optisches Laufwerk. Die Grafikkarte ist eine chipsatzinterne GMA950. Als Betriebssystem kommt Windows XP mit SP3 zum Einsatz.
Atombetrieben
Der neue Atom Prozessor wird auch im neuen kommenden eee PC den Celeron Prozessor ersetzen, und so sollten Sie diesen Bericht nicht als Medion Testbericht betrachten, sondern als Intel Atom Bericht – komplette Akoya Mini Berichte finden Sie schon genügend im Netz., z.B. unter diesem Link.
Der Atom N270 bietet zum Stromsparen auch einen Speedstep an und schaltet bei Bedarf von 1600 MHz auf 800 MHz zurück. Als durchschnittlichen Stromverbrauch gibt Intel 2,5 Watt an (maximal 4 Watt), was für ein Notebook bei Akkubetrieb natürlich perfekt ist. Und weniger Verlustleistung bedeutet auch immer weniger Hitze, die abgeführt werden muss, was einen Computer leiser machen kann. Dank SSE2/3 Instruktionen können theoretisch alle aktuell erhältlichen PlugIns auf dem Atom betrieben werden und 64 Bit unterstützt er ebenfalls, was aber für Audio nur zweitrangig ist. Interessant ist, dass der Atom wieder Hyperthreading unterstützt, d.h. Windows wird eine zusätzliche virtuelle CPU vorgegaukelt, was unter Umständen zu besserer Performance führen kann.
„Prozessorzeitplanung in der Systemsteuerung/System auf Hintergrunddienste stellen“
Immer wieder schön, diesen „Tipp“ zu lesen – dieser Mythos hält sich hartnäckig seit den 90ern ;-)
Ich hatte die Gelegenheit, den Eee PC 901 einen Tag lang zu testen und bin, was Softsynths anbelangt, zu besseren Resultaten gekommen. Allerdings hatte das Gerät 2 GB. Wichtig: Als Defaulteinstellung laufen die Asus-Netbooks zunächst auf Sparflamme, muss man die maximale Geschwindigkeit schon explizit aktivieren.
Im Übrigen fand ich den Ansatz des Artikel etwas praxisfremd: Wer um Himmels willen installiert denn Cubase SX auf einem Netbook? Hier sind schlanke Programme wie Reason, Reaper oder Energy XT angesagt. Jedenfalls konnte ich mit Energy XT, Stylus RMX und Atmosphere schon ein paar Spuren rausholen. Auch mit Reason kam man weit genug, um unterwegs Songideen mit Bass, Fläche, Drums und Melodie zu skizzieren. Dass man auf dem Netbook keine orchestralen Arrangements fahren kann, versteht sich von selbst. Aber für reduzierte Dinge sind die Dinger schon gut zu gebrauchen – jedenfalls der 901er.
Ich hätte auch cubase SX installiert, weil es einfach besser als reason ist ;) aber ich frage mich, wie man cubase auf legale weise ohne USB-dongle instlaliert bekommt ;) kleiner scherz am rande…
guter test, da ich mir auch ein medion akoya zulegen werde!
Wo ist denn der Dongle auf dem Bild, wo das Notebook zusammen mit Cubase zu sehen ist.. ts ts.. =)
na das ist ja mal wieder typisch … :-D
wir haben lediglich vor dem foto alle kabel und stecker abgezogen um das foto zu machen. vorher war der dongle natürlich dran!!!
Die CPU unterstützt defako KEIN 64bit. Dieses Feature hat nur die Desktopvariante der CPU.
Cubase LE kann man schon überall installieren, für Test reicht das…
Aber für mich wäre interessant, wie solche kleine Computer mit USB-Audiointerface arbeiten kann, und zwar nur Aufnahme. D.h. virtuelle Instrumente sind mir egal, aber von 8 Mikro möchte ich gerne aufnehmen. Kann Netbook das oder wird sein CPU oder USB mit solchen Datenstrom überlastet? Leider gibt Artikel auf diese Frage keine Antwort…
Acht Spuren Aufnahme haben wir nicht getestet, aber das sollte eigentlich tendenziell machbar sein. Um sicher zu sein muss man es ausprobieren.