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Test: Lexicon PCM96, Multieffektgerät

Lexicons Hall-Flaggschiff

4. Juni 2018

Vorwort:
An unserem heutigen „Reverb-Monday“ rundet der Klassiker Lexicon PCM96 die Reihe der vier Hardware-Hallgeräte, die wir für Euch heute in den Fokus rücken, perfekt ab.
Euer Felix Thoma

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Lexicon, die Hall-Pioniere

Die amerikanische Firma Lexicon dürfte wohl jedem ein Begriff sein, der sich im Bereich der Tontechnik etwas auskennt. Lange Jahre galt Lexicon als das Non-Plus-Ultra, was die künstliche Hallerzeugung anging, und auch heute hat sich daran kaum etwas geändert, auch wenn andere Hersteller wie TC Electronic, Bricasti, Quantec, Roland etc. ein sehr gutes Standing haben. Die mittlerweile recht betagte PCM-Reihe bedurfte seit Jahren dringend einer Frischzellenkur, denn technisch war aus Lexicons Produktpalette einzig die MPX/MX-Reihe auf aktuellem Stand. Klanglich können sich PCM70/80/81/90/91 allerdings selbstverständlich heute auch noch gut behaupten.

Da kein Lexicon-Modell der gehobenen Klasse exakt wie ein anderes klingt, also alle Modelle unterschiedliche Algorithmen besitzen, sind sie nach wie vor allesamt gefragt, auch wenn sie nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden sind. Mit dem PCM96 sollen einige der heiß begehrten Algorithmen wieder aufleben und Seite an Seite mit neuen Algorithmen den Toningenieur begeistern. Einen direkten Vergleich werden wir hier aber nicht durchführen, dies wird sicher bald in den einschlägigen Foren heiß diskutiert werden.

Der erste Blick auf die in einem Champagnerton metallisch glänzend lackierte Oberfläche lässt vermuten, dass die Firma Lexicon ihr Standing nicht länger hinter einfach schwarz lackierten Frontplatten verstecken kann. Das Lexicon PCM96 möchte sich hierdurch klar von der Konkurrenz absetzen. Auf der Front ist ein neues OLED (Organic Light Emitter Diode) Display verbaut worden, welches in einem gelb/grün sehr gut ablesbar ist und gleichzeitig mehr darstellen kann als die bekannten Displays der alten PCM-Serie. Die Bedienung erfolgt über die beiden Taster „Machine“ und „Back“, kombiniert mit dem großen Drehgeber, der ebenfalls über eine Tastfunktion verfügt. Daneben sind drei kleinere Drehgeber angeordnet, die für die Parametereinstellung zuständig sind. Zur Datenspeicherung ist ein Compact Flash Slot vorgesehen.

Lexicon PCM96

Rückseitig finden wir allerhand Konnektivität: neben analogen XLR-Ein- und Ausgängen gibt es einen AES/EBU I/O, ein MIDI-Trio, einen Wordclock-Eingang sowie Firewire- und Ethernet-Anschlüsse. Über den Firewire-Port soll man das PCM96 wie ein Hardware-Plug-in samt Audio und Steuerung in DAWs einbinden können, während der Ethernet-Port das Harman Hi-QNet und das CobraNet unterstützt. Für das gemeine Tonstudio sind letztere Protokolle kaum interessant, da diese eher im Installationsbereich eingesetzt werden.

Effekte

Das Lexicon PCM96 verfügt über zwei Stereo-Effekteinheiten (oder vier Mono-Effekteinheiten), die unterschiedlich verschaltet werden können und im Lexicon Jargon „Machines“ genannt werden. Die Abbildung sagt dabei mehr aus als viele Worte. Nutzt man das PCM96 ohne Firewire, so sind maximal zwei Eingänge und zwei Ausgänge verfügbar. Es ist also leider nicht möglich, den analogen Eingang/Ausgang parallel zum AES/EBU-Eingang/Ausgang zu nutzen. Man kann jedoch zwei Mono-Sends eines Mischpultes getrennt an die beiden Machines schicken, die dann ihre Stereo-Ausgänge zusammenmischen, womit man zwei Mono-zu-Stereo Effektgeräte gleichzeitig nutzen kann. Ist man in der Lage vom Firewire Port Gebrauch zu machen, so wird das PCM96 flexibler: nun können alle vier Ein- und Ausgänge komplett und getrennt genutzt werden.

Die verfügbaren Algorithmen sind teilweise neu, teilweise in etwas abgewandelter Form aus alten Geräten portiert. Die verschiedenen Modelle sind sowohl als Stereo- und Mono-Varianten vertreten, mit Ausnahme von Concert Hall und Chorus/Flange, die nur in Stereo vorhanden sind. Laut deutschem Vertrieb sind die Algorithmen im Betreib mit zwei gleichzeitigen Engines kaum von den Algorithmen zu unterscheiden, die den gesamten Prozessor zur Verfügung haben. Unseren Hörtests zufolge spielen sich die Klangunterschiede in extrem kleinem Rahmen ab, wenn sie denn überhaupt für den Gesamtklang einer Mischung relevant sind.

Neu ist vor allem der Room Algorithmus. Er bietet eine Kombination aus Erstreflektionen, die aus Impulsen von realen Räumen gewonnen worden sind und einem algorithmischen Nachhall. Die ERs bilden also reale Schauplätze ab, womit der Room-Algorithmus sich vor allem für realistische Simulationen eignet, was besonders im Post-Production Bereich gefragt ist. Es stehen ganze 47 ER-Patterns zur Verfügung, jeweils gruppiert in mehrere Bereiche wie z.B. kleine, mittlere und große Schauplätze, Außenanlagen und ungewöhnliche Plätze sowie künstliche Räume (z.B. Modell 140, 244, 250). Der Room Algorithmus klingt wirklich erstaunlich echt und verbindet den Grundgedanken der Faltung mit einem algorithmischen Hall, wobei hier nicht wirklich gefaltet wird, sondern die ERs als einfache Echos ausgeführt sind, die in ihrer Gesamtkonstellation gestreckt und gestaucht werden können und deren Frequenzbereich durch Filter beeinflussbar ist. Der Nachhall ist hingegen in allen Belangen veränderbar.

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Es sollen angeblich sogar einzelne sich bewegende Luftschichten emuliert werden, die durch ihre Bewegung einen Doppler-Effekt (also kleine Tonhöhenänderungen) in einem echten Raum erzeugen würden. Dieses Emulationsprinzip hört sich natürlich zunächst einmal toll an, jedoch wissen wir alle, dass nichts so heiß gegessen wird wie es gekocht wird.

Der neue Hall-Algorithmus basiert auf den bekannten Random-Hall und Concert-Hall Modellen. Dennoch klingt er moderner und macht von den aktuellen Rechenleistungen Gebrauch, was sich durch eine noch homogenere Hallfahne äußert. Zusätzlich ist der Hallaufbau zu Beginn etwas weniger dicht, so dass sich nicht direkt der Eindruck eines Effekts aufdrängt. Auch dieser Algorithmus ist ein echter Leckerbissen!

Als Besitzer von Lexicon Klassikern wie PCM70, 224XL oder 480L stellt sich die Frage nach dem Sound des neuen PCM96. Hier möchte ich anmerken, dass es definitiv zunächst nicht wie die alten Geräte klingt, was aber vor allem an der Programmierung der Presets liegt. Mit den Random-Hall und Concert-Hall Algorithmen kommt man nach Justierung der richtigen Parameter (und das ist nicht immer leicht) schon sehr nahe an die alt ehrwürdigen Geräte heran: meiner Meinung nach nahe genug, um den gewünschten Charakter zu erreichen. Puristen und Liebhaber werden aber sicher immer ein Haar in der Suppe finden, und wenn es ihr eigenes ist! Das Lexicon PCM96 kann zweifelsohne noch mehrere Qualitätsstufen besser und musikalischer klingen als seine Vorgänger und diese in allen Punkten ersetzen.

Wer sich vor dem Kauf detailliert informieren möchte, dem sei das auf der Lexicon Seite www.lexiconpro.com herunterladbare Benutzerhandbuch empfohlen, in dem die deutsche Übersetzung des englischen Handbuchs zu finden ist. Dort sind sämtliche Parameter aller Algorithmen beschrieben.

Im Vergleich zu den Geräten der Hersteller TC Electronic, Bricasti, Quantec etc. fällt auf, dass die Anzahl der einstellbaren Parameter ungleich höher ist und man viel mehr Einfluss auf den Algorithmus hat. Das bedeutet einerseits mehr mögliche Flexibilität, andererseits erfordert es auch mehr Verständnis der Sache, denn mit vielen Parametern kann sich der Einsteiger schnell verheddern. Lexicon hat deshalb den Werkspresets immer drei Parameter zum schnellen Anpassen zugewiesen, die den Drehgebern A, B und C zugewiesen sind. Das Erstellen komplett neuer Presets geht aber am besten und schnellsten vonstatten, wenn man ein dem Ziel ähnliches Preset auswählt und dies für die Neukreation als Ausgangspunkt verwendet.

2_pcm96_detail_graphic.jpg

Praxis

Die Bedienung hat sich gegenüber den älteren PCM Geräten stark verbessert. Man verfügt nun über ein Navigations-Rad mit Drückfunktion und drei Dateneingaberäder, mit denen man sich durch die Menüstruktur bewegt. Dennoch bedarf es etwas Übung, um wirklich sicher in die gewünschten Bereiche zu gelangen. Nachdem man sich die Struktur verinnerlicht hat geht aber alles flott von der Hand. Ich gebe zu, dass ich mittlerweile schon ganz schön Plug-in-verwöhnt bin und mich auf die What-You-See-Is-What-You-Get Oberflächen eingeschossen habe. Da ist die Bedienung einer Hardware über Menüstrukturen eher ein Rückschritt in Sachen Komfort.

Bedingt durch das neue Display hat sich der Bereich der zugelassenen Betriebstemperatur gegenüber der alten PCM-Serie etwas eingeschränkt, so dass das PCM96 nur noch von 15° C bis 35° C zugelassen ist. Somit könnte die Ablesbarkeit des Displays eingeschränkt sein, wenn man sich außerhalb dieses Bereichs bewegt.

Sehr schön für die Inbetriebnahme des PCM96 ist die eingebaute Funktion eines AES-Analyzers, welcher die Statusinformationen des Receiverchips ausliest und so Fehlercodes anzeigt. Damit kann man im Handumdrehen Taktprobleme erkennen und beheben.

Lexicon PCM96

Die MIDI-Steuerung des Lexicon PCM96 kommt hingegen leider nur wenig potent daher. Zwar hat man sich bei Lexicon Gedanken gemacht, wie man die bis zu vier Machines ansteuert, jedoch ist man über MIDI auf maximal acht Parameter beschränkt, die sich steuern lassen. Man muss also acht Controller definieren, denen man dann acht Parameter zuordnet. Es ist nicht möglich, gleichzeitig auf alle Parameter eines Algorithmus zuzugreifen. Dennoch kann man sich eine MIDI-Faderbox zur Mini-Larc umfunktionieren, man muss eben nur mit der oben beschriebenen Einschränkung leben.

Über die mitgelieferte Plug-in-Einbindung hat man jedoch alle Parameter mit der Maus im Zugriff. Momentan sind die Plug-ins und die Treiber nur für Mac OSX verfügbar, PC-Anwender müssen sich auf unbestimmte Zeit gedulden. Da die Softwareanbindung leider noch etwas unausgereift ist, möchten wir hier nicht in allen Detailpunkten darauf eingehen.

Das Lexicon PCM96 kann über die vorhandene Firewire-Schnittstelle bis zu vier Audiokanäle mit 24 Bit und 96 kHz übertragen und empfangen. Diese stehen dann innerhalb einer DAW als Plug-in zur Verfügung. Zusätzlich erfolgt die Steuerung des PCM96 auch über Firewire durch das Plug-in. Die prinzipielle Funktionsweise erfordert und ermöglicht aber weiterhin den Einsatz eines Haupt-Audio-Interfaces in der DAW. Das Lexicon PCM96 fungiert also wirklich als Hardware-Plug-in. Wir kennen dieses Prinzip bereits vom Access Virus TI, der genau so eingebunden ist. Ein großer Unterschied zwischen Virus und Lexicon PCM96 ist aber die Latenz. Während der Virus TI als Hardware-Synthesizer eine sehr geringe Latenz aufweisen kann, genehmigt sich das PCM96 ca. 2900 Samples, dem bei 44,1 kHz einer Verzögerung von über 60 ms entspricht der per Latenzausgleich entgegengewirkt werden muss. Zudem gibt es je nach OSX-Version Inkompatibilitäten. Wir hoffen, dass Lexicon dies noch verbessern wird – vor allem die Latenz sollte noch optimiert werden.
Alternativ kann auch eine Steuerung über Ethernet erfolgen, dazu ist jedoch ebenfalls eine Software nötig (das PCM96 kann also nicht etwa wie ein Router über HTML gesteuert werden), die leider nur für OSX verfügbar ist.
Generell ist das Feature der Firewire-Einbindung aber luxuriös und äußerst begrüßenswert und ermöglicht die Speicherung aller Settings innerhalb eines Projektes.

4_PluginLarge.jpg

Mitbewerber

Wie bereits oben erwähnt stehen vor allem der Bricasti M7, der Quantec 2496 und das TC Reverb 4000 mit dem PCM96 in Konkurrenz. Da alle genannten Geräte exzellent klingen, fällt die Wahl schwer. Auf nativer Ebene machen jedoch Faltungshall-Plug-ins à la Audioease Altiverb, Studiodevices Reflections LE und Knufinke SIR den Hardware-Boliden das Leben zunehmend schwer. Keine Frage, bei einem Faltungshall ist man stets auf die Qualität der mitgelieferten Library angewiesen, bei algorithmischem Hall kann man selber sehr tief eingreifen und eigene Presets erstellen. Hier sollte sich jeder selber Gedanken machen, ob er eher Preset-Anwender ist oder lieber stundenlang an Klängen feilt. Auf nativer Plug-in-Basis sucht man vergleichbare Qualität vergeblich. Zwar gibt es mittlerweile gute algorithmische Hall-Plug-ins, diese bewegen sich punktuell qualitativ aber maximal im oberen Mittelfeld und können keinesfalls mit einem PCM96, 960L, 480L oder Bricasti M7 mithalten.

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Fazit

Wenn man dachte, der Lexicon-Sound sei bereits klanglich ausgereift, dann legt das PCM96 noch ein Schippchen obendrauf. Neben den bekannten Algorithmen können gerade die beiden neuen Room- und Hall-Modelle durch ihre Homogenität begeistern. Das PCM96 ist also ein mehr als würdiger Nachfolger der alten PCM-Serie und lässt meiner Meinung nach das 480L und in einigen Punkten auch das 960L im Regen stehen. Als weniger ausgereift bewerten wir die Software-Anbindung an den Apple – und der Zeitpunkt der Verfügbarkeit der PC-Anbindung ist derzeit undefiniert. Informationen von Ende November 2008 zufolge soll der PC-Support wohl leider doch nicht folgen!

Plus

  • absolut erstklassiger Klang
  • neue und bekannte Algorithmen
  • Hall, Delay und Modulationseffekte
  • flexible Anschlussmöglichkeiten
  • Firewire-Audio-Anbindung vorhanden

Minus

  • Analog- und Digital-I/O nicht parallel nutzbar
  • derzeit nur eingeschränkte DAW-Kompatibilität
  • Firewire/Software-Funktionen nicht für PC/Windows verfügbar
  • eingeschränkte Editierbarkeit über MIDI

Preis

  • Lexicon PCM96: 2.666,- Euro
  • Lexicon PCM96 Surround D: 3.790,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Ralph Schloter 1

    Die Rückansicht des Geräts hat mich etwas verwirrt, fehlen da doch die Firewire-Buchsen. Es scheint zwei Versionen des PCM96 zu geben. Auf der Seite des deutschen Vertriebs audiopro.de ist die Version mit Firewire zu sehen, auf der amerikanischen site lexiconpro.com die Version ohne Firewire.

  2. Profilbild
    El Blindo

    Hallo Thorsten,
    Du sprichst im Test davon, dass es möglich sei, die neueren Algorithmen ähnlich wie die älteren klingen zu lassen. Nach welchen Parametern sollte ich zuerst Ausschau halten, wenn der Klang in Richtung PCM80 gehen soll? Wenn ich mich richtig erinnere, hat das PCM80 im Gegensatz nur 4 Delaylinien und das PCM96 12 oder 16. Bringt es schon was, einige davon zu deaktivieren? Ich frage, da ich in den nächsten Tagen denIlok 2 bekomme und den Concert Hall aus dem PCM Bundle testen möchte. Da die Testzeit ja beschränkt ist, möchte ich diese so gut wie möglich nutzen. Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass du das PCM Bundle exakt auf ein PCM80 trimmen kannst. Aber mit den richtigen Einstellungen, da musst du aus dem Gedächtnis arbeiten oder 1:1 mit einem Impuls oder dem Original vergleichen, kannst du den Klang in Richtung 480L (zB Random Hall) oder 244XL (Concert Hall) trimmen. Oft musst du dazu die Diffusion runtersetzen und den Höhen-RollOff ebenfalls. Wenn du aber ohne Programmier-Stress den richtigen 80s Klang haben möchtest würde ich an deiner Stelle lieber Impulse einsetzen.

    • Profilbild
      El Blindo

      Hallo.
      genau so klingen wird es wahrscheinlich nicht. Es soll nur ein wenig in Richtung vintage gehen. Aber deiner Aussage entnehme ich, dass es mit etwas schrauben wohl möglich sei. 224xl wäre schon nicht schlecht. Von Impulsen bin ich persönlich kein Fan. Selber schrauben ist doch wesentlich schöner.

  4. Profilbild
    Tyrell RED

    Ich besitze das PCM-Software-Bundle von Lexicon und kann das wiederum nur wärmstens empfehlen. Die Preise des Bundles sind in den letzten Jahren extrem gesunken und die Rechner schneller geworden. Vor ein paar Monaten habe ich zugeschlagen und habe es nicht bereut.

    • Profilbild
      t.walter AHU

      @Tyrell Meines Wissens spiegeln die PCM Bundles die damals teure Hardware mittlerweile 1:1 wieder. Da kann man beim Kauf absolut nichts falsch machen.

      Für den klassischen 80er Lexicon Sound empfehle ich dann das UAD 224, das Relab 480, oder ein altes intaktes PCM-70 wenn es Hardware sein und günstig sein soll. Das Teilchen haut mich mit seiner Tiefe, Wärme und dem Charakter auch heute immer noch um.

      JUNO 60 –> PCM70 –> Long Hall –> Geil !! :-) …

      • Profilbild
        swellkoerper AHU

        @t.walter SInd denn bei den 80er Kisten nicht auch die Wandler ein Teil des Sounds oder des Charmes? Wird das bei UAD mitsimuliert?
        Die neueren PCMs kosten gebraucht immer noch mehr als ein neues Space, BAM oder BigSky. Ich habe den Vergleich nicht, aber sind die Gebrauchtmarktpreise gerechtfertigt?

        • Profilbild
          t.walter AHU

          @swellkoerper Ja, die Gebrauchtpreise sind schon gerechtfertigt. Ich denke da an PCM90/91. Da reguliert sich der Gebrauchtmarkt ganz gut selber. Das PCM70 finde ich mit rund 500 Euro eigentlich viel zu billig, dafür dass es soooo klingt. Aber Vorsicht, das sind Vintage-Teile – hoffentlich halten sie noch lange.
          Und du musst wirklich exakt genau DEN (!) Sound wollen, den die Teile liefern und obendrein gute Nerven bei der Bedienung haben.
          Und na klar – die Wandler aus den 80ern waren klanglich wegen technischen „Unzulänglichkeiten“ klanglich ein fester Bestandteil. UAD/Relab emuliert das so gut es geht mit.
          So ein BigSky, Polara ect. – das sind sehr feine Teile. Ich kann sie aber nicht so richtig mit den 80s Lexicons in einem Topf sehen.

          • Profilbild
            swellkoerper AHU

            @t.walter Ja, alle die genannten Teile haben so ein Mojo, das einen eben anspricht oder nicht und schwer zu simulieren ist. Ich glaube, man liest selten so widersprüchliche und subjektive Meinungen zu ein und demselben Gerät wie bei Reverbs. Trotzdem interessant, warum genau sich die Preise so eingependelt haben. Hier ein 25jähriges Rackteil mit 18bit AD/DA, Altersgebrechen und fieser Bedienung, da ein schmuckes Pedal mit 32bit Sharc DSP und feinster Ein-Knopf-pro-Funktion Bedienung. Welches kostet mehr? :-)

          • Profilbild
            TobyB RED

            @t.walter Hallo T.

            ich find den Preis für ein gebrauchtes PCM 70 mit 500€ Oberkante. Da hier die VFD als Display verbaut worden sind und die nach Jahren gerne mal ausfallen, einfach so. Und die Ersatzteilsituation nicht einfach ist. Dann lieber ein MPX1, das ist ist auch midifiziert und über MIDI recht einfach zu steuern. Und auch nicht so teuer. Und die neueren MX Modelle haben ja alle das Preset Retroverb an Bord, alleine deshalb kann man sich ein MX 200 kaufen ;-) Das ganze wahlweise kaskadieren mit einer MX 400 und MPX 1 und als Topping Yamaha SPX 900. Die Krönung des Vintage Vibe ist erstmal alles durch die Boss Micro Rack Serie und dann durch die Pipeline.

            • Profilbild
              dilux AHU

              @TobyB ähem, das pcm 70 hat auch midi ;) klanglich kann ein mx oder mpx – vor allem im mix – nicht mit der pcm-serie mithalten, das solltest du mal ausprobieren…definitiv zu günstig ist der ewige geheimtipp alesis quadraverb, da kann man manchmal nur staunen was aus diesem kasten mit seinen nervigen „aftertouch“-buttons so alles rauskommt!

              • Profilbild
                TobyB RED

                @dilux Hallo Dilux,

                ich zitiere mich, “ …das ist ist auch midifiziert.“ Das heisst das PCM 70 hat auch MIDI. Also ich finde die MX und MPX gut. Der Alesis Quadraverb ist okay. Mal sehen ob ich mir eins kaufe :-)

                Ich mag VFD Displays einfach nicht, wenn die durchrauchen riecht es immer komisch und meist himmelt ein Abrauchen die komplette Elektronik. Und das MPX1 reicht neben MX200/400, SPX900. Ich hab ja noch Boss RVV10, RDD20 und einen Alesis Nanoverb2. ) Ich mach mir um den Reverb nicht so viele Gedanken, wenn ich den Effekt musikalisch einsetze schon, nur generell stehe ich in einem „Raum“ und lasse hier Instrumente erklingen.

                • Profilbild
                  dilux AHU

                  @TobyB ok, ich hatte dein „auch“ als „sogar“ interpretiert…deutsch ist halt nicht immer so eindeutig :D

                  das quadraverb ist klasse und wurde auf unzähligen techno-produktionen der 90er eingesetzt, besonders chic ist die fähigkeit, die reihenfolge der effektkette selbst festzulegen und natürlich der klang des reverbs und des eq – etwas eigen, aber sehr schön…

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    @dilux Hallo Dilux,

                    ich hab mal einen Satz in Englisch wörtlich genommen, cat among the pigeon ;-) Die Katze war dann auch zwischen den Tauben.

                    Die Reihenfolge der FX zu beeinflussen macht schon Sinn. Weil dadurch verändert sich ja das gesamte Ergebnis mehr oder weniger drastisch und das muss man ja beeinflussen können.

                • Profilbild
                  t.walter AHU

                  @TobyB Hmm … MPX und MX … Da steckt mehr Digitech drin als Lexicon – klingt auch entsprechend. Die letzten kleinen reinen Lexicon waren die Reflex / Alex.
                  Wegen der VFD Displays … die sind eigentlich gut. Beim PCM70 sieht es erst mal nur so aus als wäre es kaputt, bis man die Batterie getauscht hat und ein korrektes Reset durchgeführt hat. Dann gehen die oft wieder.
                  Ja, die kleinen alten Geräte von Alesis sind auch super. Klingt halt alles nach Homerecording und hat deshalb diesen tollen Vibe.

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    @t.walter Hallo T.

                    dazu müsste ich ein Gerät aus der Zeit vor Digitech haben, ich kann das nicht beurteilen.. Die MX 200 und MX 400 würde ich als akustische Weichzeichner einordnen. Die MPX1 hat dann schon mehr Charakter. Wie hier an anderer Stelle geschrieben, ist Hall, Verb wichtig. Aber für mich sekundär. Wenn es in den Titel passt, landet da auf der Snare schon mal der Grausigkeithall mit Tor aus der TR 8. Den kann man mit MX oder MPX, SPX dann immer noch weichzeichnen oder Charakter geben. :)

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        chrizzler82

        @t.walter ich muss sagen, so richtig aus den socken haut mich das echt nicht… ja, klar… sehr sehr hochwertig, tolle wandler etc etc…
        aber ich habe mittlerweile für diverse zwecke im bereich hall/ delay etc. sehr gute plugins gefunden, mit denen ich wirklich sehr gute ergebnisse erziele…
        hab noch 2 alte digitaldelays aus vergangener zeit… die nütz ich manchmal auch noch gerne.

        aber im bereich reverb etc… finde ich die pluginlösungen oftmals deutlich praktischer und unkomplizierter…

        um das geld kann man sich imo auch einiges an anderem equipment kaufen, sei es akustikoptimierung, gute wandler, geile preamps, synths, monitore oder einfach nur etwas, womit man wenn man zb, wie ich, nicht mit seiner freundin zusammenwohnt einen neuen laptop kauft um ideen festhalten zu können…

        ich glaube im homestudio oder projektstudio bereich ist der preis im gegensatz zu so vielen anderen möglichen investitionen die man mit dem geld machen machen kann sehr absurd….

        aber wie gesagt, ist nur meine meinung…

        aber was wären für euch die gründe zb im homestudio dieses teil zu kaufen?

        lg chris

  5. Profilbild
    swellkoerper AHU

    Die Idee mit dem Hall-Montag war super, vor allem, weil in den Kommentaren alle mit ihren Lieblings-Geheimtricks rausgerückt sind :-) Klasse.
    Meine Favoriten sind „Hall“ und „Blackhole“ vom Eventide Space sowie ITB ein IR des „Synth-Hall“-Presets des Lexicon 300M. Ich suche noch nach einem Hardware-Effekt der eine Drum-Ambiance erzeugt, die mir gefällt. Und irgendwann kommt mir noch so billiges Alesis-Teil ins Haus, einfach aus dem Mythos heraus, dass FSOL die Dinger damals intensiv bei „Lifeforms“ eingesetzt haben. Das reicht mir persönlich als Kaufgrund..

    • Profilbild
      TobyB RED

      @swellkoerper Hallo Swellkoerper,

      der absolute „Geheimtipp“ in den Reverbs für Logic X und Garageband für Mac OS sind unter „zusätzlicher Content“ die Impulsantworten diverser Studios und Aufnahmeräume. Angefangen vom Hansa-Studio, bis zu irgendwelchen obskuren Kirchen und Scheunen. Bevor man da Geld raushaut, einfach mal gucken. Beide Programme sagen einem ob das Paket installiert ist oder nicht. ;-) Und irgendwo auf amazona.de ist noch eine Bauanleitung für einen Sproing, Spring Reverb. Und ganz Mutige schliessen die Federhallspirale direkt über den AUX Weg an.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @swellkoerper FSOL…. Offizielle Lesung ist das Midiverb 2, Quadraverb und das interne Reverb vom Akai-Sampler.
      Ich hatte mal das Midiverb 2 und war total enttäuscht. Das lag wohl an der Erwartungshaltung nach den Ensoniq DP4 und ASR-10-Effekten die ich gewohnt war. Erstaunt bin ich wie gut meine alten Midiverb/Midifex mk1 klingen. Das wollte ich mal mit einem Alesis xtc (erster Alesis FX), Midiverb 2 oder 3 gegenchecken. Die kleinen Lexicon LXP-1, 5 und 15 mit MRC reizen auch gelegentlich.

  6. Profilbild
    Magicsound-Tonstudio 36179 Bebra

    Das PCM-96 ist ohnehin ein tolles Gerät, was absolut schade ist, das Lexikon die Firewire Anbindung schon lange aufgegeben hat und sogar den Schritt gegangen ist, diese letztendlich zu verwerfen.
    Bis Mac OSX 10.6 war es eine tolle Sache, das PCM-96 wie ein Plugin zu steuern und es standen sogar 2 getrennte Stereo Effekte zur Verfügung. Mit einem aktuellen OSX ist dies leider Geschichte.
    Persönlich macht es mir keinen Spaß am Gerät selbst zu Schrauben, da man sich sehr schnell in den vielen Untermenüs verstrickt. Ich verstehe den Grund nicht, warum Lexikon den Kunden im Regen stehen lässt. Auf ein Telefonat mit dem Vertrieb, bekam ich nur die Aussage, das man bei neuen Geräten die Firewire Anbindung weg lässt, und auch keine weitere Software Unterstützung für die älteren Geräte geplant ist.

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