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Test: Ohmforce – Predatohm, Hematohm, Mobilohm

Ohmforce Distortion

25. Januar 2010

Manches Review dauert etwas länger. Das liegt nicht daran, dass die Testobjekte so schwer zu bedienen sind oder man nichts Gescheites damit anzufangen weiß. In diesem Fall: ganz im Gegenteil. Die Schwierigkeiten beginnen, wenn man eigentlich analysieren will, dann aber immer wieder ins Soundnirvana abtaucht. Da dauert es halt etwas länger, bis kritisch verwertbare Resultate herauskommen. Die Rede ist hier von den „Distortion Suite“ Plug-ins aus der Ohm Force-Schmiede, die sich mit ihrem Signature-Sound ihre ganz eigene Ecke im Plug-in Universum erobert haben. Bei der Ecke ist es allerdings nicht geblieben. Langsam aber sicher werden auch größere Softwarehersteller auf die Qualitäts-Plug-ins aufmerksam. Zuletzt geschehen am 17. April, als Ohm Force einen Deal mit EastWest gemacht haben, der die Ohmicide:Melohman, Quad Frohmage and OhmBoyz Effekte in ausgewählte Produkte integriert, die auf der hauseigenen Sample-Engine Play basieren. Man darf also gespannt sein, was da noch kommt.  Was allerdings schon hier ist, sind die von Produkte von Ohm Force: Hematohm, Predatohm und Mobilohm.

Im Oktober 2009 hat Ohmforce alle Plug-in Preise halbiert! Damit sind die Pack-Lizenzen mit einem Preisunterschied von 10 – 20 Euro gegenüber den Einzelformat-Lizenzen die deulich bessere Wahl geworden. Die Packs enthalten nämlich die VST-, AU- und RTAS-Formate des jeweiligen Pug-ins für Mac und PC. Hinzukommt noch, dass sowohl die 50% Studentenermäßigung und die Ratenzahlungen erhalten geblieben sind. Wer jetzt noch nicht zugreifen will, hat selber schuld.

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Die Installationen verliefen alle vorbildlich und die Aktivierung per Seriennummer ebenso. Etwas nervend ist allerdings, dass die einzelnen Plug-in Formate auch einzeln heruntergeladen und installiert werden müssen. Und je Plug-in verdreifacht sich damit die Anzahl der Installationsaufrufe. Glücklicherweise erkennt das Installationsprogramm, wenn ein Plug-in schon autorisiert wurde, und die erneute Eingabe der Seriennummer wird einem erspart – Glück gehabt.

OhmForce Installer

OhmForce Installer


Der Support ist vorbildlich und lässt niemanden im Regen stehen, soweit Menschen möglich. Die Handbücher gibt es zwar nur als PDF und in englisch, dafür aber immer sehr ausführlich und lassen eigentlich keine Fragen offen. Über Installation, Autorisation, Eigenheiten der Plug-in Formate und gängigen DAWs, sowie ein genaue Beschreibung der Parameter und deren MIDI-Implementation inklusive detaillierter NRPN Auflistung wird man besten aufgeklärt.
Außerdem gibt es noch recht brauchbare Videotutorials, die auf die Bedienung der Plug-ins eingehen. Die Plug-ins können außerdem noch mit Funky-Skins, die echt funky aussehen und den abgedrehten Ohm Force Flair noch unterstützen, oder mit den nüchternen Classic-Skin für die klaren Momente im Leben im Leben ausgestattet werden. Leider erfordert ein Wechsel des Skins eine Neuinstallation des Plug-ins. Ganz im Gegensatz dazu muss sich der Anwender nicht entscheiden, auf welches Preset er sich festlegt. Bis zu acht Presets können gleichzeitig geladen werden oder Schnappschüsse der aktuellen Parameter in den Slots abgelegt werden. Damit aber nicht genug. Über den Transition-Time Parameter lässt sich die Zeit bestimmen, derer es bedarf, um von einem Snapshot zum einem anderen der sieben verbleibenden Snapshots zu morphen. Die Zeit dafür kann bis zu zehn Sekunden betragen. Das Konzept wurde auch zur Melohman Oktave weiterentwickelt, und mir fiele kein Plug-in ein, das nicht von diesem Feature profitieren würde.

Hematohm

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Hematohm Classic Skin

Hematohm Classic Skin


Doch beginnen wir am Anfang mit dem übersichtlichsten, aber nicht unbedingt einfachsten Ohm Force Plug-in und der Frage, was ist Hematohm eigentlich. Hematohm ist ein Frequenz-Shifter, der durch einen umfassenden LFO und einen Envelope-Follower unterstützt wird. Der Unterschied zwischen einem Frequenz-Shifter und einem Pitch-Shifter liegt im wesentlichen darin, dass bei ersterem die Frequenzen zu einer Grundfrequenz addiert werden und bei letzterem die Frequenzen mit einem Faktor multipliziert werden, wodurch der gesamte harmonische Eindruck im Wesentlichen erhalten bleibt. Der Frequenz-Shifter erzeugt hingegen sehr schnell unharmonische Ergebnisse und bedarf kontrollierter und vorsichtiger Bedienung, wenn nicht die Absicht besteht, das Eingangssignal völlig zu zerstören. Doch gerade hier fängt der Spaß ja an.
Hematohm Funky Skin

Hematohm Funky Skin


Zuerst  wird über den (ersten) Amount-Regler  der Frequenzwert eingestellt, an dem das Spektrum des Eingangssignals verschoben werden soll. Positive Werte verschieben es nach oben, negative nach unten. Über den Mix-Regler wird das Verhältnis von Eingangssignal zu Effektsignal eingestellt. Die beiden Parameter können über den LFO moduliert werden, der von 0.0078Hz bis 128Hz oder 1/64 bis 256 Takten, bei Host-Synchronisation reicht. Der LFO ist in fast allen Ohm Force-Plug-ins vorkommender Standard und ist mit zehn Wellenformentypen noch äußerst umfangreich ausgestattet.
Hematohm Schaltplan

Hematohm Schaltplan


Danach geht das Signal geht in den Hüllkurvenverfolger. Amount erkennt die Lautstärke des Eingangssignal und modifiziert die Frequenzverschiebung. Je lauter das Eingangssignal, um größer ist die Frequenzverschiebungen, die zusätzlich zum ersten Amount-Regler stattfindet. Wie lange das Durchlaufen der Hertz-Differenz zwischen den beiden Amount-Werten dauert, wird mit Attack und Release eingestellt. Dazu gibt es noch ein einfaches Delay mit Time-Parameter mit einer Delayzeit bis drei Sekunden sowie ein Feedback. Als Option gibt es noch den Delay Routing-Schalter. Auf Feedback gesetzt wird das Effektsignal nur in die Feedback-Schaltung eingespeist, die nach dem Delay sitzt. Das bedeutet, dass der Effekt erst nach der ersten Delay-Schleife zu hören ist. Das Direct-Routing speist das Effektsignal dann logischerweise vor der Delay-Schaltung in den Signalweg ein. Die Klangbandbreite von Hematohm reicht von sanftem Phaser bis psychedelischem Alienraumschiff.

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Klangbeispiele
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