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Vintage Analog: Roland JX-3P, PG200, MKS30 (1983)

Der bessere Roland Juno 106?

13. Januar 2024
Roland JX-3P Synthesizer

Vintage: Roland JX-3P Synthesizer von 1983

Der analoge Synthesizer Roland JX-3P gehört wohl zu einem der am meisten unterschätzten Vintage-Klassiker der Roland-Geschichte. Während zum Beispiel ein Roland Juno 106 kontinuierlich und drastisch am Gebrauchtmarkt an Wert gewonnen hat, legte der JX-3P im selben Zeitraum nur langsam zu und das, obwohl sich die beiden Synthesizer nicht unähnlich sind, jede Stimme des JX-3P aber über zwei statt nur einem DCO wie beim Juno 106 verfügt. Mit dem Programmer Roland PG200 bzw. einem Nachbau, wie zum Beispiel dem DTRONIC DT-200, erlaubt der JX-3P schließlich auch dieselbe intuitive Bedienung wie der berühmte Bruder. AMAZONA-Autor falconi stellt euch den JX-3P nun ausführlich und detailliert vor.

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Die Geschichte des Roland JX-3P Synthesizers

Das Jahr 1983: Der legendäre Yamaha DX7 Synthesizer kam auf den Markt, der mit seiner digitalen FM-Synthese nicht nur technologisch der Konkurrenz voraus war, sondern auch klanglich und optisch voll den Zeitgeschmack traf oder ihn schlichtweg neu definierte.

Roland JX-3P Synthesizer Logo

Mit einem Schlag war die Blütezeit hochpreisiger, mit Knöpfen übersäter Polysynths beendet, was mittelfristig zum Bankrott einiger großer amerikanischer und europäischer Hersteller führte. Auch die japanische Konkurrenz hatte keine vergleichbaren Innovationen in der Schublade. Man war daher gezwungen, der konventionellen Analogtechnik eine zeitgemäße digitale Anmutung zu verpassen und sich so über die mittleren Achtziger Jahre zu retten.

Haptik, Gehäuse, Anschlüsse des JX-3P

Das Äußere des gleichfalls im Schicksalsjahr geborenen Roland JX-3P ist tatsächlich gut für die hereinbrechende Synthesizer-Neuzeit gewappnet.

Erster Eindruck: Slicke Tricolor-Optik in kompaktem, leichtem Gehäuse, geziert von Hartplastik-Kunststoffwangen. Es gibt wenige Schieberegler statt vieler teurer Drehpotentiometer, elektronische Drucktaster statt mechanischer Kippschalter, Presetspeicher statt Echtzeitzugriff. Der JX-3P hat den bekannten Roland Pitch Bender, allerdings in der Größe XL. Allein die innenseitig mit Abschirmfolie bezogene Bodenplatte aus Pressspan erinnert an vergangene Zeiten. Aufmerksame Betrachter mögen ein Display vermissen, im Weiteren wird sich aber zeigen, dass das Bedienkonzept gut ohne auskommt.

Roland JX-3P Synthesizer mit Tragegriffen

Das Instrument ist durch das Lösen nur weniger Schrauben zu öffnen, sein Inneres ausgesprochen aufgeräumt und servicefreundlich.

Auf der Rückseite folgt das Midi-Trio, der programmer-Anschluss für den Roland PG-200, ein Stereo-Anschluss der dem analogen Chorus geschuldet ist, ein Trigger-Eingang für den Sequencer, das Cassetten-Interface zum laden und speichern der Soundbänke sowie ein Hold-Pedal Anschluss.

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Roland JX-3P Synthesizer Anschlüsse links

Klangstruktur des Analogsynthesizers

Unter der Haube ist der JX-3P ein konventioneller, subtraktiv arbeitender Analogsynthesizer, dessen Innenleben gegenüber den Vorgängern modernisiert und dabei zugleich kostengünstiger und zuverlässiger gemacht wurde. So besaß der JX-3P Merkmale, die auch in den späteren JX-Synthesizern und MKS-Expandern zu finden sind. Als da wären: Zwei digital gesteuerte Oszillatoren (DCOs) pro Stimme, die digitale Ansteuerung der Klangerzeugung durch Tastatur und Bedienelemente und – voilà – eine MIDI-Schnittstelle, auch heute, ein Vierteljahrhundert später, immer noch der „Industriestandard“.

Roland JX-3P Synthesizer Klangstruktur

An diese Stelle mit dem technischen Aufdrucl setzt man den magnetischen programmer PG-200 (siehe unten)

Für den JX-3P und seinen 19 Zoll gewordenen Bruder MKS-30 gab es einen Programmer namens PG200 zu kaufen. Der JX-3P kostete bei seinem Erscheinen 2590,- Mark, der PG200 490,- Mark. Das war günstig für einen sechsstimmigen Synthesizer mit insgesamt 64 Klangspeichern. In der Preislage war der JX-3P direkter Konkurrent des Yamaha DX9, einem aus heutiger Sicht wenig interessanten FM-Synthesizer mit nur 4 Operatoren und ohne Anschlagsdynamik, der den Verkaufszahlen des JX-3P auf Grund des Abglanzes seines großen Bruders DX7 trotzdem zusetzte.

Die Klangerzeugung des Roland JX-3P

Der JX-3P ist sechsstimmig. Dies mag dem flächenlegenden Stage-Keyboarder einer Hardrock-Coverband gerade zum beidhändigen Hinlangen gereicht haben, mit jedem beherzten Folgeakkord verstummt allerdings der zuvor gespielte – Release-Phase ade. Macht nichts, Hardrock-Coverbands und beidhändige Flächenleger sind mittlerweile Geschichte.

Pro Stimme besitzt der Synthesizer über zwei stimmstabile DCOs mit den Wellenformen Sägezahn, unsymmetrisches Rechteck und symmetrisches Rechteck, Oszillator 2 gibt wahlweise auch weißes Rauschen von sich.

Roland JX-3P Synthesizer frontal

Der Roland JX-3P verfügt entgegen seiner Nachfolger weder über eine Legato-Funktion, noch ist er in der Lage, seine Stimmen gleichzeitig in einem „Mono“- oder „Unison“-Modus zu Gehör zu bringen. Deshalb ist er als Solo- oder auch Bass-Synthesizer weniger geeignet. Tatsächlich gehört auch keiner der 32 Preset-Klänge diesen beiden Kategorien an. Dafür gibt’s Streicher, Bläser, Orgeln, E-Pianos, Bläser und auch den einen oder anderen peinlichen Effektklang zum Angeben. Soviel zur angedachten Rolle des Instruments.

Die Pulsweite der DCOs von Roland ist generell nicht modulierbar. Der Trick: Cross Mod-Schalter auf Sync stellen, dann Mix ganz in Richtung DC0-2 drehen. Dann die Tonhöhe des DCO-2 vom LFO oder, besser, von der Hüllkurve, modulieren lassen. Anzuhören in den Klangbeispielen.

Beide DCOs lassen sich verstimmen, hart synchronisieren oder von dem einzigen LFO des Instrumentes modulieren, der leider nur weit unterhalb des Audiobandes oszillieren kann. Ferner bietet der JX-3P die Möglichkeit der Kreuzmodulation der Oszillatoren. Wie wir nachfolgend sehen werden, ist diese Funktion bereits das Bösartigste, was er in petto hat.

Roland JX-3P Synthesizer Bedientasten

Das Filter des JX-3P

Im Signalpfad folgt ein Tiefpassfilter mit 24db/Oktave, dessen Resonanz ohne Modifikation der Innereien des Gerätes nicht bis zur Selbstoszillation reicht. Nur eine Hüllkurve steht zur Steuerung von Lautstärke, Tonhöhe und Filtereckfrequenz, allein der VCA kann wahlweise von einer werksmäßig festgelegten Orgelhüllkurve gesteuert werden.

Ein großer Brilliance-Steller mit Mittenrasterung regelt ein weiteres Tiefpassfilter erster Ordnung, welches global für alle Sounds wirksam ist. Das Filter erlaubt nur eine simple Abschwächung der Höhen, die man im Bedarfsfall wohl lieber am Mischpult vornimmt. Für Live-Keyboarder hätte eher ein direkter Zugriff auf das ebenfalls eher langweilige Hochpassfilter Sinn gemacht, um etwa dem Bassisten der Band mehr Spielraum einzuräumen. Dieses Filter ist aber nicht global wirksam und daher gemäß des Bedienkonzeptes nicht von der Synthesizer-Oberfläche aus zu bedienen.

Roland JX-3P Synthesizer Bedientasten seitlich

Analogchorus

Ein Choruseffekt lässt sich ein- und ausschalten, Geschwindigkeit und Tiefe sind ohne Änderungen an der Elektronik nicht veränderbar.

Speicher, Tastatur, Spielhilfen

Für Eigenkreationen bietet der Synthesizer weitere 32 „Memory“-Speicherplätze.

Der JX-3P ist wie sein Nachfolger JX-8P nicht multitimbral, das waren erst die „Super JXen“ Roland JX-10 und der Expander MKS-70.

Die nicht anschlagsdynamische Tastatur bietet ein nur mittelprächtiges Spielgefühl und arbeitet mit Kontaktpads, die im Zuge einer längeren Rock’n’roll-Karriere auch verrutschen oder verdrecken können. Dann bleibt die betreffende Taste stumm.

Als „Spielhilfen“ müssen ein Haltepedal, ein Trigger-Taster zur Aktivierung der LFO-Modulation und der Roland-typische Pitchhebel in XXL-Ausführung mit dreistufig einstellbarem Regelbereich genügen.

Gestimmt wird das Instrument rückseitig über ein Drehpotentiometer, mangelnder Chorgeist der 12 DCOs muss jedoch im Inneren des Gerätes zur Raison gebracht werden.

Roland JX-3P Synthesizer im Gegenlicht

Bedienung

Der JX-3P besitzt eine offenbar langlebige Taster-Reihe zur Klang- und Parameterauswahl. Der Nachfolger Roland JX-8P muss mit Folientasten auskommen. Anstelle eines Displays erfolgt die visuelle Kontrolle der – wiederum – nur insgesamt 32 Klangparameter des JX-3P über die 16 Status-LEDs.

Sowohl der Sens-Slider des JX-3P als auch der Programmer sprechen die Klangerzeugung mit einer Auflösung von 8 Bit entsprechend 256 möglichen Stufen an – das ist immerhin die doppelte Auflösung der MIDI-Schnittstelle – und reicht auch für eine scheinbar stufenlose Steuerung von Filtereckfrequenz oder -resonanz aus. Allein der Hüllkurvengenerator neigt bei ungünstiger Stellung des Envelope Amount dazu, reichlich „gequantelt“ zu klingen.

Die 16 LEDs können folglich nur jeden 16. Zwischenwert darstellen, dazwischen arbeitet man „im Blindflug“ oder eben „nach Gehör“. In der Praxis ist das kinderleicht, für eine athletische Live-Performance ist ein nackter JX-3P aber ungeeignet.

Roland JX-3P Synthesizer mit Filtern, LFO und Chorus

Stepsequencer

Ein simpler, aber einfach zu bedienender Stepsequenzer erlaubt die Aufzeichnung von bis zu 128 Noten (nicht Schritten!) und ist zu einem eingehenden MIDI Clock-Signal synchronisierbar. Die Sequenz bleibt auch dann erhalten, wenn das Gerät vom Netz getrennt wird. Der Pitchhebel wirkt nicht auf die laufende Sequenz, praktisch für gepitchte Soli. Für die Klangbeispiele zum JX-3P habe ich – mit einer Ausnahme – ausschließlich den Stepsequenzer verwendet.

Cassetten-Interface & Patches

Am Tape Memory-Ausgang können Sie die Daten der Sounds und Sequenzen auf einer „Audio Cassette“ sichern (… im Jahre 1983 begann auch der weltweite Siegeszug des Commodore C64) und diese Daten bei Verlust wieder über den Tape-Eingang zurückspielen. Ebenso möglich ist die Datensicherung auf der Harddisk Ihres Rechners, nämlich über Ihr Audio-Interface im Sequenzerprogramm Ihrer Wahl – als Audiofile wohlgemerkt. Es gibt im JX-3P weder eine MIDI-Dump-Funktion noch einen Cartridge-Slot und damit auch keine wirkliche Alternative zu diesem Vorgehen.

Roland JX-3P Synthesizer rechts Anschlüsse

Wer im Internet nach „Patches“ für den JX-3P sucht, sollte sich nicht wundern, wenn er auf Textdateien oder – Bingo – mp3-files stößt, die in den JX-3P „überspielt“ werden müssen. In Wirklichkeit findet man aber so gut wie nichts.

Einen MIDI-Eingang und -Ausgang gibt es, jedoch keinen Durchschliff. Wird ein Programmer angeschlossen, liegen die MIDI-Fähigkeit des Gerätes brach. Ab Werk verarbeitet der JX-3P nur Notendaten und Programmwechselbefehle, aber keine MIDI-Controller und sendet und empfängt nur auf Kanal 1. Die Anleitung ist vielerorts im Netz herunterzuladen. Mit etwas Synthesizer-Erfahrung kann man sich diese Literatur sparen.

Der Klang des Roland JX-3P

Die digital kontrollierten Oszillatoren tönen sauber und diszipliniert und immer gut gestimmt.  Oben herum brillieren die Oszillatoren durch eine angenehme Milde und weniger durch Aggressivität.

Roland JX-3P Synthesizer von vorne

Wie alle Roland-Synthesizer besitzen auch die Modelle der JX-Ära gut klingende Filter, hier in Form kombinierter VCA/VCF-Chips aus eigener Entwicklung. Sie packen sehr gut zu, klingen aber eine Spur künstlicher als ein Roland Juno 60 oder ein Roland Jupiter-8. Das kann man freilich auch lieben. Ich finde den Klang sehr gut und ausgesprochen modern.

Da der Regelbereich des Resonanzstellers kurz vor der Selbstoszillation endet, verbaut sich der JX-3P leider die letzte Möglichkeit, einmal richtig durchgeknallt zu klingen. Aber das entspricht ohnehin nicht seinem Naturell.

Circuit Bender überbrücken den „Brilliance“-Regler auf der Leiterbahn und nutzen den Schieberegler zur Einstellung der Geschwindigkeit des nachfolgenden analogen Chorus-Sektion. Dieser reichert das Klangbild enorm an und macht schnell süchtig. Aktuelle elektronische Musik verlangt aber oft nach einem ungeschliffenen, sehr direkten Klang, den der JX-3P durchaus liefern kann, der ihm aber nach Zuschalten des Chorus abhanden kommt. Dieser ist somit eine große klangliche Bereicherung des Instrumentes, langweilig programmierte Streichersounds (wie das Preset 1 im Beispiel) fallen „ohne“ schon mal in sich zusammen. Dennoch ist der Chorus kein Effekt für alle Fälle. Bei späteren JX-Synthesizern war er übrigens immerhin zweistufig zuschaltbar.

Roland JX-3P Synthesizer mit aufgesetztem PG-200

Das Fehlen einer Anschlagsdynamik verleiht dem JX-3P beim händischen Einspielen (und damit auch vielen Rock/Pop-Playbacks der Achtziger) einen statischen und leblosen Sound. Unter Circuit Bending finden Sie Hinweise, wie man die Klangerzeugung (jedoch nicht die Tastatur!) anschlagsempfindlich macht.

Insgesamt liefert der JX-3P jedoch jenes dichte „Mittenbrett“, welches vielen ähnlich aufgebauten Synthesizern und auch aktuellen Plug-ins immer noch abgeht. Er ist keine Charakter“sau“, denn er klingt stets aufgeräumt und freundlich, drängt sich trotz seiner Klangfülle nie in den Vordergrund und bleibt stets ganz „Pop“. Nur wenige Instrumente besitzen eine solch angenehm unauffällige Klangsignatur, die sich ohne viel Nacharbeit und „ganz natürlich“ in ein Arrangement einbettet. Der JX-3P ist zugleich guter Freund und dienstbarer Geist des Pop-Produzenten.

Roland Programmer PG-200

Roland Programmer PG-200 von oben

Der Roland PG200 haftet mit Magneten auf der dafür vorgesehenen Dummy-Freifläche des Synthesizers und wird über ein sechspoliges Kabel angeschlossen, das auch die Stromversorgung übernimmt. Auch das Gehäuse des Programmers wirkt trotz seiner drei Jahrzehnte modern, schick und solide, sämtliche Bedienelemente bestehen aus metallisiertem Kunststoff.

Nach Druck der Manual Taste lassen sich sämtliche Parameter in Echtzeit und während des Spiels verändern. Dass dies „ab Werk“ nicht im laufendem MIDI-Betrieb funktioniert, hatte ich schon bemängelt.

Roland Programmer PG200 von hinten

Man beachte: Der PG200 versteht sich als „Programmer“, weniger als „Real Time Controller“. In den Achtziger wurde ein Klang meist zuhause „eingestellt“ und später auf der Bühne „gespielt“.

Das merkt man dem Gerät auch an: Wichtige „Schrauberknöpfe“, wie jene zur Steuerung des Filters, stehen eng beieinander und in Reih und Glied mit weniger Bedeutsamen, wie etwa den Potentiometern zur Feinstimmung der Oszillatoren. Die Drehknöpfe haben zwar Stahlachsen, sind aber nicht auf der Frontplatte verschraubt und daher etwas wackelig. (Aktuelle MIDI- und USB-Controller sind aber meist auch nicht vertrauenswürdiger.)

Mit etwas Fingerspitzengefühl lässt sich der PG200 jedoch zeitgemäß nutzen und bietet ohne umständliche Konfiguration Zugriff auf sämtliche Klangparameter des Instrumentes.

Roland Programmer PG200 seitlich

Das beschert bedientechnisches Aha-Erlebnis: Sie versetzen den PG200 in den Modus „Manual“, womit die aktuelle Einstellung der Bedienelemente vom Synthesizer übernommen wird, stellen mit der überschaubaren Zahl von Parametern den Klang Ihrer Wahl ein, drücken auf „Write“ und wählen einen Speicherplatz für die Ablage des neu geschaffenen Klanges aus. Fertig.

Ohne Druck der „Manual“-Taste sind auch relative Änderungen der Werkspresets möglich.

Upgrade Roland JX-3P von Laurens Schelling

Dieses Kapitel plus Interview mit Laurens Schelling, entstammt einem Beitrag von 2009 und wurde hier ergänzt. 

Über die Jahre haben verschiedene Menschen das Innenleben des Synthesizers erforscht oder undokumentierte Zusatzfunktionen gefunden, die sich durch geheime Tastaturkombinationen aufrufen lassen, oft unter Verlust anderer Funktionen. Diese Dinge würden den Rahmen dieses Artikels sprengen, daher verweise ich auf die Links am Ende dieses Artikels.

Roland JX-3P Erweiterung Schilling

Der Bausatz für die MIDI-Erweiterung von Laurens Schilling.

Sehr empfehlenswert ist das Hardware-Upgrade von Laurens Schelling, der im Internet unter „Organix“ firmiert. Zu einem moderaten Preis werden die rudimentären MIDI-Fähigkeiten des Instrumentes erheblich erweitert.

Roland JX-3P Erweiterung Schilling gelötet

…fertig gelötet…

Der JX-3P empfängt nun auf den Kanälen 1, 2 und 3, die MIDI-Schnittstelle und PG200 sind nun auch gleichzeitig nutzbar. Der JX-3P wertet Standard MIDI-Controller zur Steuerung sämtlicher Parameter aus, und, der wahre Knüller, der PG200 mutiert an der MIDI-Out Buchse des Synthesizers tatsächlich zu einer Standard MIDI-Controller Box. Das alles ist mit etwas Lötpraxis und der guten, bebilderten Anleitung in gut zwei Stunden Arbeit Auf- und Einzubauen und hat bei mir sofort funktioniert. Natürlich muß der Synthesizer für den Einbau geöffnet werden, es sind auch einige Kabel im Inneren zu verlöten und Leiterbahnen mit dem Teppichmesser durchzuschneiden. Ausserdem wird das EPROM mit dem Betriebssystem ausgetauscht. Im Selbstzweifelsfalle sollte also die Fachwerkstätte des Vertrauens hinzugezogen werden.

Roland JX-3P mit analoger Bedienung

Laurens verriet uns zu seinem Produkt:

„Begonnen hat es damit, dass ich mir im Jahre 2003 einen JX-3P gekauft habe, um sehr schnell festzustellen, dass die MIDI-Implementierung sehr limitiert war und der PG200 nicht gleichzeitig mit der MIDI-Schnittstelle genutzt werden konnte. Im Internet bestand offenbar ein breites Interesse an einer Lösung für diese Unzulänglichkeiten, und so habe ich mich entschlossen, eine solche zu entwickeln.
Zunächst habe ich mich intensiv mit der Firmware des Synthesizers und des Controllers beschäftigt, um diese zu verstehen. Dann habe ich eine Mergerbox entwickelt, die die eingehenden Datenströme der MIDI-Schnittstelle und des PG200 mischt. Später habe ich die Firmware des JX-3P so angepasst, dass er mit der Mergerbox kommunizieren kann.“

In der nachstehenden Abbildung sind die Sequenzerdaten zum Klangbeispiel der „MIDIfizierten JX-Fläche“ zu sehen. Velocitydaten werden auch mit dem MIDI Hardware-Kit nur dann ausgewertet, beim bei jedem Einschaltvorgang der Taster Nummer 7 gehalten wird. Tastatur und Sequencer sind dann leider lahmgelegt. Die Sequenz ist durchgängig sechsstimmig, beim Auslösen eines neuen Note On-Befehls reißen die vorhergehenden Noten unvermittelt ab. Das schadet in dem Beispiel nicht, mit weniger Stimmen entsteht aber schnell ein Wirrwarr.

Alternativen zum Roland JX-3P

Ich besaß bereits die Rackversion des Roland JX-3P, den Roland MKS-30 sowie wie auch den Roland MKS-50, die 19 Zoll-gewordene Reinkarnationen des Alpha Juno. Beide Geräte umgibt ein gewisses „Graue Maus“-Appeal. Die Zeiten, in denen man Klänge durch Variation kryptischer Buchstaben- und Zahlenkürzel auf grünlich dahindämmernden 7 Segmentanzeigen kontrollieren mag, sind für die meisten Musiker sicher vorbei. Sie klingen identisch, ihre MIDI-Implementierungen sind bereits deutlich umfänglicher.

Roland JX-10 Synthesizer

Ein JX-3P mit PG200 ist bereits deutlich einladender. Der JX-3P klingt nicht so speziell, als das man auf das gewisse Etwas an Bedienkomfort verzichten mag.

Der im Jahre 1986 erschienene Roland JX-1o und dessen Expander MKS-70 aus dem Jahre stellte die Krönung der Ära der Roland DCO-Synthesizer dar, seine MIDI-Implementierung ist bereits als vollständig zu bezeichnen. Ich besitze ihn, arbeite aber häufiger mit dem JX-3P, weil es schneller geht und mehr Spaß macht.

Eine weitere Alternative ist sicher das Plug-in zum Roland JX-3P von Roland. Den Test dazu findet Ihr HIER.

Klangbeispiele

Die Klangbeispiele belegen, dass der JX sehr wohl die bekannt-beliebten Juno-Standards für Techno und Eurodance parat hat. Ich kann nicht beantworten, ob die beliebten frühen Junos tatsächlich druckvoller klingen, da ich diese Instrumente nie besessen habe: Da der JX-3P als Novität zwei Oszillatoren pro Stimme zu bieten hatte, machen die Werkssounds natürlich reichen Gebrauch davon. Er klingt dann voller als jeder Juno, aber natürlich auch schwammiger. In Ermangelung eines Programmers mag man schnell vergessen, den zweiten Oszillator leise zu drehen. Schrille Solo-Sounds, bedrohliche Drones oder knackige Bässe hat der JX ab Werk auch nicht an Bord, die muss man schon mal eben selber machen. Kurzum: Man bekommt schnell einen falschen ersten Eindruck von dem Instrument.

JX-3P, JX-8P und alle Junos und spätere Alpha Junos haben gemein, dass sie auf Grund ihrer einfachen Architektur nicht für wirklich ausgefallene Klänge geeignet sind.

Roland JX-3P on YouTube

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Fazit

Der JX-3P ist ein solide gebauter Mittelklassesynthesizer im Geiste der achtziger Jahre, der sich als gut klingender Teamplayer empfiehlt. Der analoge Klangcharakter, der direkte Zugriffe, die ienfache Registrierung neuer Klänge – all das spricht für diesen Klassiker, der darüber hinaus auch denen zu empfehlen ist, die vielleicht nach einem Rulond Juno 106b ausschau halten.

Wer, wie ich, großen Wert auf eine MIDI-Schnittstelle legt, sollte das vorgestellte Hardware-Kit gleich ins Budget aufnehmen, andernfalls sind die kommunikativen Fähigkeiten des JX-3P etwas eingeschränkt. Richtig Spaß macht der JX-3P nur mit dem Programmer PG200 oder der DTRONICS Alternative DT-200.

Der Roland JX-3P ist ein recht gängiger Synthesizer. Viele Instrumente sind auch heute noch in gutem Zustand, sofern sie nicht in den Achtzigern eine längere Hardrock-Karriere gemacht haben.

Plus

  • Analog klingender, einfach zu bedienender Snthesizer für viele gute Standard-Sounds.
  • 32 Preset- und 32 User-Klangspeicher
  • Der Klang: voll, breit, sauber und voluminös oder auch einfach mitten ins Gesicht.
  • Analoger Sahnechorus
  • Hardware-Upgrade beseitigt viele Schwachpunkte, siehe Links

Minus

  • nicht anschlagdynamisch, kein Aftertouch,
  • LFO Trig ersetzt Modulationsrad
  • relativ simple Klangarchitektur
  • Filter ab Werk ohne Selbstoszillation
  • sehr rudimentäre MIDI-Implementierung
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    ingokognito

    Hallöchen,
    schöner Bericht!
    Der JX3P war mein erster echter Synthesizer ( das Casio VL1-Tone zählt wohl eher nicht…😉) und ich habe ihn auch heute noch, nutze ihn aber quasi nie.
    Dafür ist Software heute klanglich für mich einfach zu gut und der JX3P zu eingeschränkt.
    Eines verstehe ich aber nicht:
    „ Einen MIDI-Eingang und -Ausgang gibt es, jedoch keinen Durchschliff.“
    Wenn mit Durchschliff MIDI-Thru gemeint ist, schaut euch lieber auf den Fotos nochmal die Anschlüsse an…..

    • Profilbild
      falconi RED

      @ingokognito Danke für den Hinweis – interessant:

      Die Fotos im Artikel sind nicht (mehr) von mir – so hat mein JX-3P der Seriennummer 313694 nicht die schneidigen Chromgriffe.
      Und tatsächlich auch keinen MIDI Thru, nur In und Out, dann der Wahlschalter und daneben der Programmer.

      Es gibt also offenbar mehrere Revisionen oder regionale Unterschiede. Mein Instrument stammt offenbar von Roland Deutschland. Vielleicht ist hier jetzt ein Japan- oder US-Modell abgebildet – vom Look her würde das passen.

      • Profilbild
        ingokognito

        @falconi Interessant.
        Meiner hat die Seriennummer355826.
        Anscheinend wurde das MIDI-Thru dann bei meinem vorher schon mit implementiert.
        Meinen habe ich damals Ende 1983 / Anfang 1984 beim Music Market in Berlin finanziert gekauft (so locker saß das Geld damals bei mir nicht und der kostete nach meiner Erinnerung um die 2k in DM – ohne Programmer!).
        Bei den beiden Griffen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das jemals Serie war.
        Ich wüsste nicht, wozu die gut sein sollen an der Position :-)
        Was viele ja auch verdrängen, ist die Funktionalität der beiden Kunststoff-Buchsen auf der Oberseite der Bedienfläche im roten Streifen (neben „Tune“ und „Input“).
        Zusammen mit der darunter liegenden, horizontalen Kunststoffleiste diente das Ganze als Notenhalter.
        Den Chrombügel gab es dazu, aber den hat man natürlich nie benutzt……:-).
        Obwohl, doch habe ich :-)

        • Profilbild
          falconi RED

          @ingokognito Offenbar sind die Griffe nicht „original“ – sind auch ein Stilbruch, sogar für eine US-Version.
          Den Chrombügel besitze ich leider nicht, aber dafür zwei PG-200 in hervorragendem Zustand, einen biete ich hiermit meistbietend zum Verkauf an.

          • Profilbild
            ingokognito

            @falconi Den Bügel willst du nicht, glaub mir, das sieht höchst uncool aus – zumindest für einen Synthesizer……
            Manchmal frage ich mich was die Designer damals mit dem JX3P im Sinn hatten.
            Aufgebohrter Orgelersatz?
            Den Programmer brauche ich leider nicht, da ich selber einen habe, aber ich drück dir die Daumen für den Verkauf.

  2. Profilbild
    Sodawasser

    32 User Klangspeicher fallen unter Pluspunkt?
    Wirklich? Für mich ein klarer Minuspunkt.
    Der Juno 60 hatte bereits mehr, und der 106 sogar 128, zumal der JX3P eine größere Bandbreite an Sounds erlaubt und allein deshalb mehr Klangspeicher sinnvoll wären.

    Klares Minus auch: fehlende PWM

    Die Hüllkurven finde ich auch wonky, nicht zu vergleichen mit den schnappigen Junos.

    Zum Klang: Das Filter klingt, trotz gleichem Chip, eindeutig anders, spitzer und lange nicht so voll und sweetspottig wie beim 60/106. Kein Wunder – die Engine stammt aus dem Gitarren-Synthi GR700 (anderes Entwicklerteam als bei den Junos), welche für den JX3P recycelt wurde.

    Der Sequenzer ist für mich klar das Beste am JX3P. 😍

    • Profilbild
      falconi RED

      @Sodawasser Hi,

      Ob „Laurens Schelling“ noch aktiv ist, weiß ich nicht, jedenfalls gibt es seit Langem eine teure, aber noch umfänglichere, Alternative von KiwiTechnics. Den „Patch Editor“ von Murray Hodge hatte ich vor langer Zeit auch mal für amazona getestet:

      https://www.amazona.de/praxisreport-kiwitechnics-patch-editor/

      Das Thema „Pulsweitenmodulation“ auf dem JX-3P wurde schon vor Jahren ausgiebig im Netz diskutiert, hier nur ein kurzer Post dazu:

      http://www...../info.html

      „To simulate pulse width modulation on the JX-3P select osc SYNC, route LFO to osc 2, and turn the MIX to 100% osc 2“

      Und so klingt’s dann:

      https://www.youtube.com/watch?v=eHBk1GgTxWA

      Meinen JX-3P habe ich noch und benutze ihn auch immer noch gerne. Für die mindestens 1200 Euro, die er heute mit Controller typischerweise kosten soll, würde ich mir aber anderes Gerät zulegen…

  3. Profilbild
    Numitron AHU

    mag ihn sehr. meinen werde ich nicht hergeben.
    hab ich noch zu einem sehr humanen Preis bekommen. mit dem dtronics controller echt gut.
    die syncsounds ein Traum! lasse meinen übrigens unmodifiziert.

  4. Profilbild
    Atarikid AHU

    Für 320 DM in den Anfangstagen von Ebay geschossen, genau wie den Programmer für glatte 100 DM. Wieder verkauft nach 2 Jahren. Vermissen tu ich ihn nicht (was nicht heißt dass das kein geiler Synthesizer wäre). Was ich interessanter finde: Grade bei Kleinanzeigen gekuckt, da wird bei einem Gerät schon 2000 Euro aufgerufen. Das ist krass!!!!… Für den PG 200 hab ich aber beim Verkauf auch schon 350 DM bekommen. Hab mich damals schon über die „Wertsteigerung“ gefreut. Wo das noch hinführt konnte wirklich keiner ahnen.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Atarikid Ja, ist aber genau das Ding (unten sehr plump ausgedrückt „zum Sammeln und »geil finden«“), zum Sounds und Soundtracks basteln benötigt diese *fast* keiner mehr. Nur werden die Plugins und DAWs von heute eben als Abandonware, bei archive.org, oder sonstwo landen, dafür gebe ich eben keine Mittel aus; ist doch eh nur „copy on write“-Kram ohne immanten Wert der Kopien. Hardware-Synths sollte man wie vintage KFZ, Radios, oder LEGO, immer losbekommen, mit Aufschlag.

  5. Profilbild
    heimannrudolf

    Vielen Dank für den umfangreichen Bericht! Den JX-3P mit PG200 habe ich 1990 für 400,- DM gebraucht erworben, weil er für meine erste LP-Aufnahme genau das lieferte, was die hippen digitalen Marktführer eben nicht konnten: Warme, weiche Flächen.

    Später nutzte ich ihn lieber für Sequencer-Sounds. Gut zu hören auf „A Secret Discovery“ (CD Twilight Voyager, 1997). Dort stammt die gesamte Anfangssequenz vom JX-3P: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=dUAkkrJEbpw

    Knackig-bassig konnte er aber auch – hier die Basssequenz ab 0’10min, „Several Thousand Questions“:
    https://www.youtube.com/watch?v=V2wRA73iZEI

    Es ist kein Modulationsmonster und hat sicherlich einen eher „sachlich-brillianten“ Grundsound. Dadurch ist der spätere Roland-ACM-Klon JX-03 verdammt nah dran am Originalklang, ich konnte einige meiner alten Patches identisch nachbauen.

  6. Profilbild
    Flowwater AHU

    Schöner Bericht und damals ein wirklich schöner Synthesizer für den halbwegs schmalen Geldbeutel.

    Heute dagegen … ich weiß nicht … ich würde mir den nicht mehr kaufen. Das gilt auch für die »Junos« (6/60/106/Alpha1/2), für »Jupiters« (6/8), für die »Prophets« (alt wie neu) und all die anderen tollen Geräte, die so bis Ende der 90er auf den Markt kamen. Zum Ersten: Sounds größtenteils ausgelutscht. Zum Zweiten: Große Probleme bei der Reparatur. Zum Dritten: Saugute moderne Alternativen … ich denke da an den »System-8« von Roland, dessen nativer Synthesizer – also nicht die PlugOuts – schon so dermaßen geil ist, dass ich die Emulationen gar nicht bräuchte. Zum Vierten: Aktuelle Synthesizer bieten so viel mehr an Synthesemöglichkeiten und sind meistens so viel günstiger.

    Und wenn’s wirklich »nur« um den Sound geht … da will ich mit diversesten Software-Synthesizern gar nicht anfangen. Selbst Espen Kraft hat auf YouTube mal ein Video gemacht, in dem er den Besitz der alten Schlachtschiffe zum Musik machen (nicht zum Sammeln und »geil finden«) ernsthaft in Frage stellt.

    Wer aber sagt, dass er nur von diesen alten Geräten inspiriert wird und nur damit Musik machen kann … ihr kennt mich … dessen Glück will ich nicht im Wege stehen. 😇

    • Profilbild
      heimannrudolf

      @Flowwater Alles korrekt, so isses. Dennoch fördert die Haptik die Inspiration: Die war beim JX-3P mit PG200 in meinen Augen und Fingern – damals – grandios. Simpler, live funktionierender Sequencer. Mausklicken ist leider anders. Ernsthafte Alternative ist m. E. der JX-03. Klingt auch ein wenig digital, liefert aber den originalen Sound m. E. bestens ab.

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        Flowwater AHU

        @heimannrudolf Ich kann mir auch echt gut vorstellen, dass man ganz anders inspiriert wird, wenn man, sagen wir mal, vor einem echten Yamaha »CS-80« oder einem Moog-Modular-Schrank steht. Nur um zwei Beispiele zu nennen, die mir auch die Ehrfurcht in die schweißigen Füße treiben würden. Das ist halt was anderes, als so eine Arturia-Emulation.

        Ich selber komme allerdings mit meinen Software-Synthesizern wunderbar klar … und ich liebe meine Korg »M1« (wenn auch im Moment noch nicht hörbar im aktiven Einsatz) sowie die anderen Hardware-Schätzchen, die ich hier so habe. Egal ob gut bedienbar oder nicht. 🙂

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    iggy_pop AHU

    Frühe Versionen des JX-3P haben nur MIDI-In und MIDI-Out; der MIDI-Durchschliff (Hilfe…) kam erst später.

    Der JX-3P ist der Jupiter-8 für den armen (oder denkenden) Mann. Wollte ich jahrelang nicht glauben, weil ich das Buch nach seinem Einband beurteilt hatte. Und die Bedienung ist viel besser als ihr Ruf.

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    Kazimoto

    Hatte mal gelesen daß Eric Persing ihn am liebsten ohne Programmer bedient und die Patches erstellt hat. Ob das Taster und Slider heute noch zulassen würden? Einer der vielen Synths wo ich sage, lasst seine Schaltkreise in Würde sterben.

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    Tai AHU

    @Flowwater „Heute dagegen … ich weiß nicht … ich würde mir den nicht mehr kaufen. Das gilt auch für die »Junos« (6/60/106/Alpha1/2), für »Jupiters« (6/8), für die »Prophets« (alt wie neu) und all die anderen tollen Geräte, die so bis Ende der 90er auf den Markt kamen.“

    2nd that. Allerdings war länger der alpha2 einer meiner Favoriten als 5-Oktaven Tastatur mit Aftertouch. Extrem kompakt und die Tonerzeugung hatte ich noch obendrein. Bis auch da die Preise hochgingen. Heute geht als Ersatz, wer so was sucht, z.B. ein SY 55, bessere Tastatur (beim alpha Juno 2 war Aftertouch sehr hart), absolut unsexy und daher oft sehr günstig.

    Ich war DX7 Besitzer der ersten Stunde, daher ging der JX3P einfach an mir vorbei. Aber die Farben haben mir gefallen.

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      Flowwater AHU

      @Tai Meine Korg »M1« gebe ich auch nicht mehr her. Und zwar sowohl wegen der Sounderzeugung – ohne Witz: mir bringt das Spaß, darauf noch Sounds zu programmieren – als auch wegen der Tastatur. Nun bin ich jemand, der nicht von sich behauptet spielen zu können. Aber die M1 ist mein erster »richtiger« Synthesizer, so dass ich mich an die Tastatur gut gewöhnt habe. Für mich ist die also auch ein gutes Master-Keyboard.

      Bei mir geht das Interesse wieder bei den Synthesizer so ganz grob Ende der 90er los: Ein Korg »Z1« wird hier sicherlich wieder Einzug halten. Auch auf einen »Prophet 12« bin ich recht scharf … der ging damals bei seiner Vorstellung irgendwie komplett an mir vorbei. Auch auf einen »Microwave XT« und/oder einen »Q« von Waldorf bin ich mal eine Zeit lang abgefahren … hab` das aber zugunsten des »Quantum« aufgegeben (running Gag). Das nur als Beispiele, weil ich weniger an klassischen Sounds interessiert bin, denn eher an den klanglichen Möglichkeiten neuerer Geräte.

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        kiro7

        @Flowwater Korg M1 bleibt bei mir auch für immer, wenn auch aus Platzgründen nur als Rackversion.

        Ein Z1 ist meeega, allein schon wegen des Designs in Alu und den Knöpfen. Die Werksounds kitzeln nur an der Oberfläche und den Arpeggiator habe ich so noch nirgends anders gesehen, vielleicht im K5000, aber dafür ohne dezidierte Regler, so wie beim Z1. Gibt im Netz auch die konvertierten Prophecy Patches, wenn man die dann polyphon hat…der Hammer!

        Mein Interesse startet schon Anfang der 90er, aus der Zeit gibts noch viele schöne Sachen als Rack (wegen Platzmangel).

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          Flowwater AHU

          @kiro7 > […] Ein Z1 ist meeega […] Die Werksounds kitzeln nur an der Oberfläche […]

          Ja, ich hatte den schon mal, habe den aber wieder verkauft, weil das in meiner absoluten Nicht-Musik-Phase war. Jetzt muss der wieder her. Wegen der Werkssounds kaufe ich mir den nicht, sondern um eigene Sounds zu basteln. Ich muss nur die Liste an Möglichkeiten durchgehen, was der alles so eingebaut hat … und mir läuft buchstäblich das Wasser im Mund zusammen. Ich baue sowieso so gut wie alle Sounds – ca. 95% – selber. Das ist bei mir quasie im »Workflow« verankert.

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    PaulusS

    Einen JX-3P hatte ich auch. Allerdings ohne PG-200.
    1.500 Euro im Set ist vielleicht aus Sicht von Sammlern ganz okay.

    Ich stütze mich heute lieber auf neue Synthesizer.

    Aber das coole 80er-Retro-Design hat was.

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    GiorgioMaserati

    Der JX3P ist mein go-to Polysynth. Einfach ein Allrounder bei dem sich alle möglichen Sounds gut anhören. Von einem Kiwi-Upgrade kann ich persönlich nur abraten: Das Intuitive, simple das den JX3P ausmacht geht verloren, die Bedienung wird super umständlich.

  12. Profilbild
    Herr Rorschach

    Hatte den Jx 3P zwei mal. Einmal die ältere Version one Midi Thru und einmal die Spätere mit.
    Wenn mensch die Resonanz auf der Platine hochdreht, pfeift es zwar, aber bei anderen Synths hat das besser geklungen. Die Sync Sounds waren wirklich gut, aber auf Dauer war er dann doch nicht vielfältig genug. Der Stepsequencer hatte seinen eigenen Clock- Eingang und war per Midi nicht zu synchronisieren. Aber mit einer DR. 55 hat das schon gefetzt.
    Torotzdem bin ich nicht traurig, den damals günstig (150€, hatte ich selbst auch bezahlt) verkauft zu haben.

  13. Profilbild
    Slowshowin

    Der JX-3P war Mitte der 80er mein erster echter Synthesizer. Und ich kann gar nicht genug loben, dass das Pitch Bend heute noch wie am ersten Tag perfekt funktioniert und so richtig Spaß macht! Diese Qualität fühlt sich heute an wie aus einem Paralleluniversum. Die meisten aktuellen Synthesizer fallen für mich raus, weil sie kein gutes horizontal zu bedienendes Pitch Bend haben.

  14. Profilbild
    Sternrekorder

    Der JX-3P war 2004 mein erster Poly-Analoger. 200 Euro kostete der damals. Der PG-200 kostete etwa ebenso viel. Den habe ich aber erst Jahre später dazu gekauft. Ich kann den 3P auch heute noch ohne Programmer blind bedienen. Er hat mein Studio nicht mehr verlassen, wird er wahrscheinlich auch nicht mehr. Zusammen mit der TR-808 und der SH-101 macht das Teil immer noch stundenlang Spaß, vor allem bei allerlei polyrhythmischen Spielereien über Trigger und Sequencer. Das kann der zugegebenermaßen absolut identisch gut klingende ACB-Klon (JX-03 oder auch System-8) an Haptik und Spontanität nicht bieten.
    Das Organix Upgrade war das Erste, was ich mir nach der Anschaffung des PG-200 besorgt habe.
    Erst damit wird der Programmer wirklich brauchbar, vor allem wenn man das Instrument im MIDI-Studio benutzen will.
    Leider habe ich zurzeit Aussetzer beim DCO2 bei einzelnen Stimmen, aber auch nur auf bestimmten Tasten. (Muss ich bei Gelegenheit mal nachschauen.)
    So etwas hatte mein Juno-60 noch nie, aber der war in den 80ern auch keine Bühnensau.

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