ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Sidsonic Circus Circuit

Circuit Bending Lib.

5. November 2009

Wer bisher „anders“ sein mochte, fuhr entweder einen Volvo oder lötete kräftig an den Platinen von Musikequipment herum.

Der Gedanke an vollkommen individuelle Klänge, vor allem im Drumbereich, erschuf unter Tüftlern den Begriff des „Circuit Bending“. Hierzu empfehle ich die beiden verlinkten Artikel im Anschluss an diesen Kurztest. Nun ist aber nicht jeder ein begnadeter Elektriker, der mit dem Lötkolben in der Hand an einem geöffneten Casio-Keyboard wahre Wunder vollbringt. Zu dieser Gattung zähle ich mich übrigens auch. Trotzdem reizte mich der Gedanke, auch dieses Klangrepertoire in meine Klangschatzkiste integrieren zu können.

ANZEIGE
Edit-Fenster der Sidsonic Library im Kontakt-Player

Edit-Fenster der Sidsonic Library im Kontakt-Player

Mir blieb also nichts anderes übrig, als für harte Währung doch Umbauten von Profis vornehmen zu lassen. Das kostet doppelt Geld, denn es muss die Hardware gekauft und der Umbau schließlich auch bezahlt werden.

Sidsonic hat nun kurzerhand ein Dutzend „antiker“ Drumcomputer und Klangerzeuger umgebaut und fein säuberlich gesampelt. Die Liebe für subversive Klänge beginnt mit der außergewöhnlichen Soundlibrary und endet bei der ausgefallensten Verpackung seit es Pappe gibt. ;-)

Die Packung selbst sieht nämlich aus wie ein „Spielzeug-Synthesizer“ und ist mit echten Cinch-Anschlüssen sowie einem weit hervorstehenden roten Schalter versehen. Das Teil hat bei mir im Studio inzwischen einen Ehrenplatz.

Kreativität beginnt schon bei der Verpackung

Kreativität beginnt schon bei der Verpackung

Zu den Klängen selbst

ANZEIGE

Circuit Bending Sounds klingen immer irgendwie „kaputt“. Sie knacksen, zischen und rappeln. Bringt man sie in einen musikalischen Kontext, sind sie für jede Art elektronischer Musik eine echte Bereicherung. Wie sagt man so schön: das Salz in der Suppe.

Im Vergleich zum Original-Umbau lassen sich keine klanglichen Unterschiede feststellen. Für den angebotenen Preis kann man deshalb Interessierten nur raten zuzuschlagen – ABER …

Ja, es gibt ein ABER. Wie so oft im Sampling, ist das gesampelte Abbild des Originals eben nur eine statische Kopie. Der Experiment- und damit Spaßfaktor ist deutlich geringer. Das ist in etwas zu vergleichen mit einem gesampelten Modularsystem.

Umgebaute Alesis HR16

Umgebaute Alesis HR16

Ich besitze zum Beispiel eine umgebaute Korg DDD5 Drummachine. Über ein externes Kästchen kann ich die Circuit Bending-Verbindungen manipulieren, indem ich über eine Patchbay neue Verbindungen der Lötstellen verknüpfe, Tonhöhen der Samples schlagartig ändere und über Drehpotis Einfluss auf Klangparameter nehme, die ich mit Worten nicht beschreiben kann. Also kurzum. Ich drehe, stecke und schraube und lasse mich von Minute zu Minute überraschen, was nun wohl passiert. Wer auf derlei Erlebnisse abfährt, der muss wohl oder übel zu einem Originalumbau greifen.

Wem es aber nur um die Klangauswahl geht, dem kann ich die Sidsonic Library uneingeschränkt empfehlen!

ANZEIGE
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X