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Vintage-Digital: Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer

EBM Killer zum Low Budget Preis.

13. Februar 2010
Der Korg DS-8 Synthesizer von 1987

Der Korg DS-8 von 1987

Wenn ein FM-Synthesizer auszieht, um die Welt kennenzulernen und ihn danach keiner mehr wiederkennt, dann ist es wohl ein Korg DS-8 oder der kleinere Korg 707.

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Da haben wir ja einen ganz schön exotischen Synthesizer ausgesucht. Eigentlich sind es derer zwei, denn später gab es vom DS-8 noch eine zweite Variante, die auf den Namen 707 hörte und als kleines Umhänge-Etwas mit „Pullmoll“-Tastern im Korg Poly 800-Look-alike-Style auftauchte. Trotz des Gejammers einiger „Musiker“ ob der Beherrschbarkeit von FM-Synthese konnten sie es dennoch nicht schaffen, das Bedienparadigma zu ändern. Korgs eigentlicher Ansatz beim DS-8/707 war nämlich durchaus der Versuch, einen FM-Synthesizer im Kern mit subtraktiver Standardbedienung zu versehen und damit zu vereinfachen. Klangliche Grundvermutungen sind damit schon einmal eingekreist. Jedenfalls sollte damit klar sein, dass es sich um einen Nichtmoog™ handelt und auch keiner sein will. Die Klangästhetik ähnelt eher der frühen 4-OP-FM Serie von Yamaha im DX21. Und genau das ist drin in beiden Synthesizern: der 4 Operatoren FM Chip. Yamaha nennt übrigens Oszillatoren generell „Operatoren“, weshalb sich auch heute viele FM-Synthesizer dieses Namens befleißigen.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer

Der tragbare Korg 707 erschien kurz danach im selben Jahr (hier die blaue Version)

Subtraktiv → FM; FM → Subtraktiv

Fangen wir mit den Unterschieden an, denn im folgenden Text wird dann meist nur Bezug auf den DS8 gemacht werden, der jedoch auch für den 707 gilt. Der Korg DS-8 ist ein 5-Oktaven Synthesizer, während der 707 ein 4-Oktaven-Umhänge-Keyboard ist, welches ohne den Überblendregler zwischen zwei gelayerten Klängen leben muss und dem ebenso die einfachen Delay-Effekte fehlen. Auch gibt es am DS-8 mehr „Performance“-Taster für die direkte Beeinflussung und einen Joystick statt Modulationsrädern. Es gibt am DS8 einen Effekt-Bypass (um diese abzuschalten) und weitere Taster, um die Modulation durch Druckstärke oder Anschlagdynamik pro Oszillator zu deaktivieren. Sicher sind das keine entscheidenden Performance-Parameter. Der DS-8 ist einfach großzügiger bestückt. Beim 707 muss man dies über die Menüs einstellen. Die Tastatur des Korg DS-8 ist baugleich mit der im Oberheim Matrix12, sie ist jedoch etwas anders verschaltet. Deshalb gibt es Tastatur-Räuber, die sich vielleicht dieser bedienen. Damals war es schon super, dass sie dynamisch ist und auch noch Aftertouch beherrscht.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Bedienpanel

Besonders hochwertig ist sie nicht, aber man kann drauf spielen. Generell sind die beiden Synthesizerkollegen 8-fach multitimbral. Im DS-8 kann einem der Multiprogramme der „Effekt“ zugewiesen werden. Das ist schon eine Menge, denn die meisten Yamaha Synthesizer hatten zu der Zeit lediglich Poly-Mode zu bieten oder bestenfalls Splitpunkte. Es gibt also durchaus Punkte, in dem die Korgs den Yamaha-Vätern überlegen sind. Dennoch wurden sie nicht in Massen gekauft. Der Grund für den heute niedrigen Preis wäre heute schnell ausgemacht: sie haben kaum Regler. Heute bekommt man deshalb einen DS8 für unter 200 Euro.

Vielleicht war den Leuten das Konzept suspekt, man wollte einen Sampler oder einen der bald folgenden Workstations. Der andere Grund war, dass sie in einer Zeit gebaut wurden, wo DX und FM überreizt wirkten. Eine Welt voller Rhodes-Imitate und Glöckchensounds jagten dem Pöbel auf der Straße deshalb wohl Angst ein, denn man dachte, FM-Synthese kann faktisch nur so klingen, und die Analogwelle bildete sich langsam zurück, denn schon bald wollte man der neuen Stilrichtung „Techno“ fröhnen, und da sollte ein Sound ultra-fett sein.

Der DS-8 hat einen 2-poligen Kaltgerätestecker, wie man das von einigen Roland Synthesizern kennt (JD-800, Alpha Juno). Ansonsten gibt es anschlussseitig die Standardausrüstung mit MIDI-Buchsen und immerhin einigen Pedalanschlüssen und Programm-Weiterschalt-Buchsen neben dem Stereo-Audio-Ausgang. Und das Wichtigste hätte ich beinahe unterschlagen: Den 707 gab es in vier Farben: schwarz, weiß, rosa (!) und eine dunkles blau. Die bunten Varianten sind seltener als die seriöse schwarze Variante, die ein wenig die runden Korg-Designs kurze Zeit später einläuten. Vielleicht ist der 707 durchaus ein Designvorläufer von Korg M1, Korg Wavestation und Korg 01/W.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Parameter

Die Oszillatoren des Korg DS-8

Obwohl sich Yamahas 4-Operatoren-FM-Chip an Board der Korgs befindet, findet man kein typisches FM-Bedienfeld oder auch nur Begriffe aus der FM-Ecke auf ihnen wieder. Korg wollte es allen leicht machen und nutzte weitgehend konventionelle Ausdrücke. Sie ist an der subtraktiven Natur von gefühlt 99% aller anderen Synthesizer angelehnt. Abweichende Begriffe gibt es allerdings schon, um nicht ganz als Pre-VA durchzugehen. Es gibt zwei Oszillatoren, die jeweils durch eine Sektion namens Timbre fließt. Diese entspricht weitgehend dem “Filter“ üblicher Synthesizer. Abschließend gibt es pro Oszillator den Amp-Bereich. Somit gibt es tatsächlich zwei Synthesestränge, welche über die Oszillatoren jedoch mit Crossmodulation und Ringmodulation „verbunden“ werden können. Es gibt im Oszillatorbereich zusätzlich zu den vier Wellenformen auch eine Einstellungsoption namens „Spectrum“. Dreht man das auf, wird der jeweiligen Wellenform mehr Obertongehalt zugemischt. Man könnte auch Harmonics dazu sagen oder auch eine etwas metallisch anmutende Auswahl von ungeschliffenen Edelsteinen, welche der Grundwellenform Obertöne hinzufügt. Sie klingt deutlich drastisch-metallischer als die Ringmodulation. Diese Tatsache macht generell den Reiz gegenüber Analogsynthesizern aus, da diese nicht immer über viel Obertongehalt verfügen.

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Selbst in heutigen subtraktiven Synthesizern sucht man weitere Variationen vergebens. Man ist dann doch meist auf einfache FM oder Ringmodulation oder auch Sync angewiesen. Letzteren bietet der DS-8 nicht, aber beide Oszillatoren haben eine Ringmodulation (0-3), und im zweiten Oszillator wird die Crossmodulation über die Wellenformwahl aktiviert. Die Ergebnisse sind zwar vergleichbar mit denen eines subtraktiven oder virtuell analogen Synthesizers. Etwas ungewöhnlich sind diese beiden Methoden dann schon, da normalerweise Ringmodulation stets aus 2 Oszillatoren gebildet werden kann. Die Ergebnisse und die Parametrisierung kann man sich ein wenig wie bei Rolands FXM Funktion in deren Rompler-Strukturen (z.B. Fantom, JV, XP Serie) vorstellen. Die Abhängigkeit der Tunings ist ebenfalls etwas ungewöhnlich im Vergleich zu konventionellen FM-Synthesizern oder gar analogen oder ähnlichen Bauweisen. Generell sind die Korgs kantiger, erfrischend anders aber auch typisch FM im Vergleich zu analogen Synthesizern.

Vergleichen kann man den Klang daher eher mit der Reaktion eines NI FM8 in der Easy-Edit Page oder dem Yamaha DX-200, der bisher der einzige Synthesizer mit FM-Synthese und echten Reglern geblieben ist. Freilich ist der DS8/707 klanglich etwas mehr dem LoFi-Bereich zuzuordnen, wie man das vom DX100, DX21 oder auch dem alten DX9 kennt, denn der FM-Chip und die Wandlung und Berechnung stammt aus der ersten FM-Generation. Die Wellenformwahl selbst ist übrigens eine Nummer (1-4 bzw. 1-2 & Crossmod) und ähnelt den üblichen Grundwellenformen. Man darf nicht vergessen, dass die erste Generation der FM-Synthesizer nur Sinus anbieten und hier quasi durch bestimmte Modulationen intern erzeugt werden. Man kann also vergessen, dass man es mit einem FMler zu tun hat. Die Spectrum-Einstellungen gehen von 1-8, die Hauptstimmung der Oszillatoren von 0.5-15. Die Feinstimmung (Detuning) ist mit 1-3 Schritten allerdings etwas knapp bemessen und recht zaghaft. Wirkliche Schwebung bekommt man deshalb eher durch die anderen Parameter realisiert. Man ist deshalb schnell zwischen drastisch und sehr subtil etwas hin- und hergerissen.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Oszilatoren

Der Korg 707 in Schwarz

Timbre und Amp des Korg DS-8 bzw. 707

Tja, Filter gibt es nicht. Das heißt auf DS8isch nur anders, nämlich Timbre. Die Wirkung ist faktisch die eines Filters ohne Resonanz. Diese Information benötigt man, um die Struktur zu verstehen, sie ist an sich einfach und wie zwei einfache eigenständige Synthesizer aufgebaut:

Struktur eines DS8/707 Klanges

  • OSC – Timbre (Filter) – Amp / Xmod
  • OSC – Timbre (Filter) – Amp

Wie man sieht, handelt es sich also um zwei unabhängige Synthesizer-Stränge, welche auch etwas andere Möglichkeiten bieten als die wirklich klassische Zusammenstellung mit nur einem Filter und Amp-Bereich und einem Mixbereich, in dem die beiden Oszillatoren lediglich zusammengemischt werden.

Es gibt eine Pitch-Hüllkurve für die Gesamt-Tonhöhe und ist eine von 5 Hüllkurven. Die Timbre und Amp Sektionen haben jeweils eine ADSR-Hüllkurve und eine Pegel-Einstellung.

Man kann die beiden Oszillatoren unabhängig voneinander steuern. Die Timbre-Hüllkurven besitzen eine Intensität, welche dem „Filter Envelope Amount“ in konventionellen Synthesizern entspricht. Etwas unüblich ist die Unterbringung des „Cutoff/Grenzfrequenz“-Äquivalents in die Hüllkurvenpage. Da es aber außer dieser und der Intensität keine weiteren Parameter gibt (zusammen mit den Hüllkurven-Werten), ist es sehr praktisch, diese zusammen auf einer Menüseite zu haben. Das Display ist damit für damalige Zeit „groß“ zu nennen. Die Wertebereiche der Pegel sind 0-100, während die Intensität auf 16 Schritte begrenzt ist. Die Hüllkurvenelemente werden ebenso mit 16 (Sustain, Release) oder 32 (Attack, Decay) Stufen aufgelöst. Ein Keytracking von 0-3 bereichert die Anpassbarkeit aller Hüllkurven, denn das bezieht sich auf alle Zeitangaben der Hüllkurve. Die Hüllkurven sind beim Decay eher auf kürzere Zeiten optimiert und daher für perkussive Klänge gut geeignet.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Anschlüsse

Die Anschlüsse des Korg DS-8

Die langen Decaybögen für ruhigere Stunden sind demnach auf die letzten 5 Wertestufen verteilt. Das sollte man als Tribut an die relativ kleine Auflösung sehen und sich freuen, dass es ganz gut umgesetzt ist. Vielleicht sollte ich formal noch erwähnen, dass es keine Entsprechung zur Filter-Resonanz gibt, dafür gibt es durch die Art des Klanges und die „Ringmodulation“ und „Crossmodulation“ allein deutlich spannendere Dinge. Aber das hat er natürlich mit FM-Synthesizern der ersten drei Generationen gemeinsam, denn erst ab dem Yamaha SY77 bekamen sie zusätzliche Filter, die man dort vielleicht gar nicht vermisst hatte. Vielleicht sollte man ihn in der Hinsicht mit den extrem unterschätzen Casio Synthesizern irgendwo zwischen der ersten und der zweiten Generation vergleichen (iPD Synthese), wenn auch nicht so komplex in den Möglichkeiten, wie letztere. Aber auch nicht ganz so einfach wie die erste. Der DS-8 ist jedenfalls genau so einzigartig wie diese. Es gibt kein verstecktes Bedienfeld, in dem man ihn wie normale 4-OP-FM „programmieren“ kann. Genau das macht aber auch seinen Reiz aus und fordert dadurch andere Klänge heraus. Die Menüs bei der Editierung werden durch die Zahlentasten angewählt und dann via Cursorposition angefahren. Sie ist damit nur einen Schritt komplizierter als ein Ensoniq ESQ-1 oder Oberheim Xpander. Bei anderen Parametern muss man „eine 0 vorwählen“ und bekommt weitere Funktionen zur Steuerung durch Controller (Aftertouch, Joystick, Anschlagdynamik).

Schon erwähnt wurde die Tonhöhenmodulation durch eine eigene Hüllkurve. Sie kann negativ oder positiv auf die Gesamttonhöhe wirken. Die Hüllkurve hat je einen Pegel und eine Zeit für Attack und Release und eine Decayzeit und ist nicht identisch mit den ADSR-Versionen für die beiden Timbres und Lautstärken.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Realtime-Controle

FM mit Realtime-Controle

Modulationsmöglichkeit der Korg FM-Synthesizer

Der LFO ist bei Korg lange viel korrekter benannt worden als die Mehrheit der Synthesizer heute. Er nennt sich Modulation Generator (MG) und reicht in den Audiobereich hinein und ist deshalb auch kein „langsamer Oszillator“, sondern eben ein MG. Da bei den Wellenformen auch Sample & Hold mit im Boot ist, kann man damit tolle nebulöse Chaos-Effekte bauen, die von tonalem Rauschen bis zu LoFi Britzeln reichen, welche mit vielen anderen Synthesizern nicht möglich sind, weil deren LFOs eben zu langsam sind. Man dachte bei LFOs lange nur an „Vibrato“. Dieser und andere Effekte sind übrigens auch mit den entsprechenden Yamaha-FM-Synthesizern zu reproduzieren.

Aber so einen schnellen „MG“ wünscht man sich auch heute oft noch und noch viel mehr mit dieser Wellenform, denn allein dies sorgt bei Modulation der Tonhöhe oder der Lautstärke interessante Effekte. Es ist auch einstellbar, welcher Strang moduliert werden soll (1, 2 oder 1+2). Diese Einstellungen sind für Lautstärke und Timbre getrennt vorzunehmen. Die Tonhöhenmodulation hat einen weiteren eigenen Parameter reserviert. Die Auflösungen sind hier etwas höher (Geschwindigkeit und Intensitäten: 0-63). Auch eine Einschwingzeit bis zur vollständigen Entfaltung der Modulation ist vorgesehen.

Die anderen Wellenform des „LFOs“ sind Dreieck, Sägezahn und Rechteck. Damit ist der LFO definitiv ein Highlight und kann in Verbindung mit dem Joystick (DS8) nach unten oder oben spontan auf Tonhöhe oder Lautstärke wirken. Dieses Konzept hat Korg auch bei anderen Synthesizern verfolgt. Die Intensitäten sind dabei übrigens auch justierbar. Da nicht jeder einen Joystick gespielt hat, verrate ich noch gern, dass beim Bending nicht aus Versehen auch etwas ungewollte LFO-Modulation hinzukommt, wenn man auch nur eine kleine Weile übt. Man muss den Stick eben exakt in eine Richtung biegen. Der Nutzen ist größer, da der Stick faktisch zwei Modulationsrädern entspricht (oben/unten).

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Bedienung

Spartanische Bedienung

Aftertouch und Anschlagdynamik können frei auf die Baugruppen (Trimbre und Lautstärken) wirken und von 0-7 justiert werden. Auch das entspricht der bei Yamaha damals üblichen Auflösung und eben auch dafür, dass Korg die Auflösungen und Eckdaten nicht irgendwie verändert hat, sondern lediglich in anderer Form präsentiert. Ein sanfter Hinweis auch darauf, dass Korg das auch gar nicht erhöhen konnten, da der Chip das nun einmal so festlegt. Total super ist, dass man einen Klang in den Unison-Mode bringen kann und zwar innerhalb des Single-Programms. Es schwächelt leider nur in der sehr geringen gegeneinander einsetzbaren Verstimmung (0-3). Der DS8 glänzt deshalb im Layer oder Split Mode mehr als im Dual-Mode. Im Multimode kann man notfalls eigene Tunings erfinden und diese dann über den Bender oder die Klangprogrammierung umsetzen. Spätere Yamaha-Unisono-Modes sind legendär und eine sehr gute Bereicherung. Zugegebenermaßen ist aber die leichte Änderung des Layerklanges noch besser und das kann der DS8 ja auch.

Korg DS-8 Zugaben und Performance Fader

Die zweitwichtigste Zugabe im Korg DS-8 ist ein einfacher Effekt auf Basis eines Delays, welches auch als Chorus und Flanger arbeiten kann. Für die damalige Zeit war das eine nette Zugabe in einem Instrument der Einsteigerklasse um die 1.690,- DM. Heute ist es sicher nur für den Live-Einsatz bedeutend, es sei denn man bastelt ein Delay sehr essentiell in einen Sound mit ein. Zugewiesen ist es jedoch dann nur korrekt im Single-Mode, alle anderen verteilen das Delay auf einen Multislot. Ganz radikal.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Gesamtansicht

Viel interessanter ist jedoch die Anwesenheit vierer Fader, die jedoch nicht im Edit-Mode funktionieren. Sie erlauben das Verkürzen oder Verlängern der Timbrehüllkurven. Ein weiterer Regler entspricht dem „Cutoff“-Pegel für beide Timbre-Einheiten und hat durch die eigentliche FM-Identität einen etwas heftigeren Effekt auf die „Helligkeit“ des Klanges und ist daher auch mit „Bright-Soft“ gekennzeichnet. Der Balance-Regler tut das offensichtliche, nämlich die Mischbalance zwischen den beiden Sounds im Dual-, Layer- oder Split-Mode aufgeteilt werden. Falls nur ein Kanal angeschlossen ist, handelt es sich um Überblendung – in stereo ist es wirklich nur ein Balance-Regler. Es wäre sicher etwas schöner, wenn man die Elemente eines Sounds (die Synthesestränge) damit umgeblendet bekäme.

Er liegt bei Single-Sounds dann brach liegt. Im Edit-Modus haben die Regler übrigens generell keine Funktion. Bis auf den Balance-Regler finden sich diese Fader auch am Korg 707 wieder. Schade ist, dass diese Regler nichts über MIDI senden und daher nur intern verwendet werden können. Man kann jedoch SysEx aktivieren und die Parameter im Edit Mode in Echtzeit beeinflussen und so jeden einzelnen Parameter automatisieren, sofern die Bandbreite das hergibt. Anders ausgedrückt: So man denn Parameter nicht über die üblichen „Controller“ steuern kann, sollte man sparsam den Rest über SysEx in den Griff bekommen. Auch das macht den DS-8 vielleicht dann doch zur Geheimwaffe? Das geht allerdings auch mit dem 707.

Double und Layermodus

Wie schon zu erkennen, sind die beiden Korgs doch besser als sie aussehen, und ein weiteres Feature macht sie no ch heute ziemlich modern. Es gibt nämlich einen 8-fachen Multimode, und generell kommt der Combi-Mode noch ins Spiel, in dem Splits und Doppel-Klänge und Schichtklänge möglich sind. Die Einstellungen sind zwar etwas fummeliger als in aktuellen Maschinen, aber es lässt sich durchaus beherrschen. Praktisch wird man ihn aber dennoch eher im Layer- oder Double-Mode einsetzen und das lustige Delay noch einbeziehen (nur DS8). Man darf nicht vergessen, dass diese beiden Synthesizer bereits prima für die komplette Songproduktion brauchbar waren. Ein gut planierter Weg für die Vorzeige-Workstation Korg M1. Sie wurde ein Jahr später der Öffentlichkeit präsentiert. Mit einem Computer (Sequencer) war ein DS-8 oder ein 707 durchaus schon ein minimales Studio. Aus damaliger Sicht. Beide Korgs haben einen Cardslot für weitere Sounds. Von den grottenschlechten Presets sollte man sich nicht abschrecken lassen. Es war zu der Zeit offenbar standard, schlechte Presets mitzuliefern. Aber dafür ist der Ansporn größer, tolle Klänge zu erschaffen. Aber immerhin waren die Yamaha DX-Presets noch schlimmer. Vielleicht unterschätzte man damals wohl eine ganze Generation von Synthesizern immer wieder.

Korg DS-8 und Korg 707 FM-Synthesizer Ramcard

RAM Card-Slot für zusätzlichen Soundspeicher

Der DS-8 2010 im Praxiseinsatz

Und was macht man 2010 mit so einem Teil? Guuute Frage. Ich schlage mal vor, „schräge oder ungewöhnlichere Sounds ohne lange nachzudenken zaubern können, so ganz ohne Diplom oder Abitur“. Die Möglichkeiten und die Sounds an sich sind nämlich unverbrauchter als der eine-millionste Analog-Supi-Vintage Kram, den man heute für nur 3.000 Euro bei Ebay schießen darf. Man darf zugeben, dass er auch ein bisschen trashig klingt und ziemlich fettfrei arbeitet.

Den berühmten Lately-Bass aus der Dance-Fraktion kann man zwar auch basteln, aber die beiden Korgs sind sicher eher etwas, wenn man schon ein Basiskonzept zusammenarrangiert hat und ein paar besondere Sounds, Pads oder Effekte fehlen. Dank SysEx und den „Performance Schiebern“ kann man auch ein bisschen Leben in den Sound bekommen, und die Sache kostet ungefähr so viel wie ein Schnupfen nach Weihnachten (umgerechnet ca 150-190 Euro). Wie von den frühen DX und Casio CZ Synthesizern her bekannt, erzeugt auch der DS8 „Geistersounds“. Diese sind durch das Quantisierungsrauschen und die technische Umsetzung der frühen FM-Synthesizer bedingt.

Das bedeutet, dass obertonarme Klänge von kleinen Klangresten im mittleren oberen Frequenzband begleitet werden, die den Klang wie eine schwächere Fata Morgana begleiten. Je obertonreicher der Klang ist, desto weniger fallen diese „Geisterschlieren“ ins Gewicht. Es gibt Menschen, die das und diesen Low-Bit Charme beim ollen Gevatter DX7 total lieben, es gibt auch solche, die das ästhetisch stört. Für diese Menschengruppe hat die Welt die FM-Generation ab dem Yamaha DX11 oder noch besser die SY/TG-Serie bereitgestellt. Die anderen haben Spaß an dem was ist. Es ist da, es ist nicht sehr dominant, aber es kann wahlweise störend oder irgendwie witzig empfunden werden. Ich gehörte zugegebenermaßen mehr zur „muss nicht sein“-Fraktion, aber das wird hoffentlich keinen der Leser wirklich interessieren. Deshalb habe ich auch zwei Bass-Sequenzen aufgenommen, in denen man diese Dinge hören kann und das für sich selbst bewerten kann.

Alle Audiodemos sind übrigens von Hand erstellt, um zu zeigen, wie beweglich die Sounds bereits sein können.

Der Korg DS-8 und 707 on YouTube

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Fazit

Mit dem nötigen FX-Beiwerk oder etwas teurem Faltungshall lassen sich zudem auch nette Sounds bauen, die sich „entwickeln“ und sehr modern oder frisch klingen. Filmkram, Drones aber auch Bässe und alle Sorten von Perkussionsgemüse aus echtem Spezialspritzmetallplastik sind nur ein Ausschnitt dessen, was leicht erreichbar ist, solang man keine Angst vor Tipptastern hat. Man hat schon viel schlimmeren Blödsinn gekauft. Die Beweglichkeit und Veränderung ist das herausstechende Merkmal der etwas übersehenen Korg Synthesizer und mit der heutigen DAW-Bearbeitung heute eine kleine Geheimwaffe. Auch für die, die einfach nicht genug Zeit für eine FM-Workshop-DVD haben. Und so oft trifft man sie dann auch nicht an, da sie seinerzeit einfach auch nicht besonders wild gekauft wurden. Wer also mal was Besonderes oder Anderes sucht und ein bisschen Zeit übrig hat, kann die hundert JX-3Ps und Alpha Junos ja mal durch einen DS-8 oder 707 austauschen und mal ein bisschen rumprobieren. Es wird garantiert anders klingen als sonst immer.

Plus

  • Multimode, Dual/Layer Mode
  • einfach und originell im Klang verglichen zur Masse und nette Idee
  • SysEx Steuerung möglich (einige Controller können das), dann echte Waffe
  • Cooler LFO, noch coolere Geschwindigkeiten und S/H Wellenform
  • dynamisches Keyboard mit Aftertouch für sackwenig Geld
  • super für LoFi Fritzen und Freunde, aber nicht nur (!!)

Minus

  • keine Regler und Knöpfe, aber ok - kostet ja auch nur 100-200 Euro
  • Detune sorgt für zu wenig Verstimmung (pro Stimme und im Dual-Mode)

Preis

  • ca. 180 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Steve

    Der DS8 ist meiner Meinung nach ein völlig unterschätzter Synthesizer!

    Ich finde auch, daß das Fazit des Tests diesem tollen Gerät nicht gerecht wird. Super für LoFi-Fritzen? Hört Euch mal das Demo „Korg DS-8 pure“ von „DrSqu“ auf Youtube an! Die Kiste ist der Wahnsinn, wenn man es richtig macht! Die Effektsektion mit dem Korg-typsichen Modulation Delay (wie bei DSS-1 und auch DW-8000) wertet den Sound extrem auf. Der DX-21 (mein erster Synth, gleicher 4-Op-FM-Chip wie DS8) schmiert dagegen ab…

    Ich finde auch die Quantisierungsartefakte der D/A-Wandler der ersten FM-Generation eher dem Charakter der Instrumente förderlich, da sie dem Sound einen charakteristischen „Schmutz“ hinzufügen (manche sagen auch „Wärme“ dazu :-). Deshalb habe ich DX-21 und DX-7 immer noch, aber der TX-802 mußte gehen – zu sauber! Da nimmt man dann gleich lieber den FM8 von NI!

    Probleme kann die Tastatur des DS-8 bereiten (obwohl sie gut spielbar ist) – unter den Kontaktgummis kann sich über die Jahre Dreck ansammeln, und zu Ausfällen von Tasten führen. Ich habe meinen wieder auf die Beine bekommen durch vorsichtiges (!!!) Herausdrücken der Tastaturgummis und anschließender Reinigung der Platine und der Kontakte mit Isopropylalkohol. Die Gummis sind sehr empfindlich und können leicht reißen, Ersatz gibt es KEINEN!

    Mein persönliches Fazit: Für einen FM-Freak wie mich ist der DS8 genial, da man mit ihm leicht die abgefahrene Sachen machen kann, die mit den DXen viel Programmierarbeit erfordern. Und kommt das Modulation Delay mit ins Spiel, wird es cremig!

    • Profilbild
      YC45D

      @Steve Hallo Steve,
      ich habe auch den DS8 und eine Taste geht schwer und bleibt hängen.Könntest Du bitte das Reinigen mit dem Kontaktgummi genauer beschreiben?Ist der DS8 denn leicht zu öffnen?
      Danke!

      • Profilbild
        Steve

        @YC45D Nach dem Öffnen des Gehäuses mußt Du alle Schrauben der Platinen auf der Rückseite der Tastatur entfernen, die Stecker abziehen und die Platinen vorsichtig herausnehmen. Danach durch *sanftes* Drücken auf die kleinen Noppen auf der Platinenrückseite die Tastaturgummis herausdrücken. Auf keinen Fall daran ziehen, sonst reißen sie!! Danach die Kontaktseite der Gummis und die Kontaktflächen auf den Platinen mit einem in Isopropylalkohol getauchten Wattestäbchen sanft reinigen und trocknen lassen (die Gummis kann man vorher auch in warmem Wasser abspülen, aber vor der weiteren Reinigung mit dem Alkohol gut trocken lassen). Danach alles wieder zusammenbauen…
        Die hängende Taste könnte an einem bereits beschädigten Gummi liegen, in diesem Fall ist fast nichts mehr zu machen. Die einzige Möglichkeit wäre, vielleicht die einzelnen Gummistücke so umzuordnen, daß der Hänger eine seltener benutzte Taste betrifft (z.B. das tielfe C).
        Ersatzteile sind eigentlich nicht zu bekommen, deshalb Vorsicht bei der Arbeit…

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Steve Danke für den spitzen Tipp. Der Hinweis mit dem Drücken der Tastaturgummies (anstelle von Ziehen) hat meinem DS-8 das Leben gerettet.

          Puh, das war knapp …

        • Profilbild
          Michael Bolz

          @Steve Hallo!
          Es ist schon etwas Zeit vergangen seit dem letzten Kommentar.. Aber vielleicht liest ja jemand mit…
          Ich möchte meinen DS-8 gerne öffnen um die interne Batterie zu wechseln. Leider bekomme ich das Gerät nicht auf, ich habe, meine ich, die relevanten Schrauben gelöst. Aber es gibt da beim Öffnungsversuch einen Widerstand. Ich möchte nicht mit Gewalt drangehen… Hat ja einen ideellen Wert, das Teil…
          Hat jemand einen Tipp wie ich vorgehen muss???

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            night_talk

            @Michael Bolz Hallo, du musst auch die Schrauben an der Hinterseite (wo sich die Ein- und Ausgänge befinden) entfernen. Also eigentlich alle Schrauben, ausgenommen die der Gummifüsse unten und die zwei Schräubchen der Stromkabelbuchse. Dann sollte es klappen, habe es erst letztens selber gemacht.

            • Profilbild
              Michael Bolz

              @night_talk Danke!
              Aber ich hatte schon alle ab…. Hab sogar das deutsche Typenschild abmontiert ;-) … Die Schrauben beim Schalter und die Füße hatte ich auch drangelassen…. Es ist dann zwar alles ziemlich wackelig, aber beim Versuch, das Gehäuse oben abzunehmen klemmt es irgendwo….. Merkwürdig…..Bin ich vielleicht etwas zu zaghaft??

              • Profilbild
                night_talk

                @Michael Bolz Haha, ja das Schild habe ich auch abgeschraubt (man weiß ja nie) :) Es klemmte vielleicht auch ein wenig, aber ging jetzt ohne viel Gewalt. Wenn die Schrauben alle weg sind sollte nichts mehr mit der Unterseite verbunden sein.

                • Profilbild
                  Michael Bolz

                  @night_talk Danke für Deine Mühe!!

                  Ich werde es am WE einfach noch eimal probieren… Ich hab in einem Musikgeschäft in Lüneburg mal nachgefragt. Der kannte den DS8 und meinte, die Batterie könnte möglicherweise eingelötet sein, bzw. überhaupt keine Knopfzelle, obwohl Korg das ja behauptet… Sowas gäbe es seiner Meinung nach erst ab dem M1…. Naja, ich lass mich überraschen… Da ich, was das Löten angeht, zwei linke Hände habe werde ich in diesem Fall das Gerät wohl wieder zusammenschrauben und mit den Karten arbeiten. Ist zwar schade, aber wegwerfen will ich ihn auch nicht…..

                  Schönes Wochenende !!!!

                  Michael

                  • Profilbild
                    night_talk

                    @Michael Bolz Ja, kein Problem. Es stimmt leider, die Knopfzelle ist beim DS8 auf die Platine draufgelötet. Um die alte abzulöten und die neue ran, muss man zudem die Platine drehen (d.h. also alle Steckerverbindungen der Platine abstecken und die Platine abschrauben). Man sollte also am besten ein paar Bilder machen. Allerdings passt jeder Stecker auch nur auf dem für ihn vorgesehenen Platz, von dem her geht es dann auch wieder. Die Knopfzelle die man dafür benötigt, ist eine Standard CR2032, allerdings braucht man eine spezielle Variante davon mit drei Füsschen (wie die alte), wenn man einfach nur eine neue anlöten will. Im Elektrofachmarkt bei mir hatten sie solche aber auch.
                    Das Löten war jetzt nicht so schwer, aber wenn du es dir nicht zutraust, lass es vielleicht einfach jemanden machen der das kann. Man muss dazu auch nicht das ganze Keyboard mitschleppen, die Platine reicht ja.
                    Vielleicht noch erwähnenswert: Nach dem Einschalten dauert es doch eine Weile, bis wieder alles funktioniert (die Presets sind natürlich alle weg). Bei mir hat es glaube ich ein paar Stunden gedauert, also nicht verzagen.. finde es lohnt sich aber. Gerade der DS8 ist ja auch recht einfach editierbar am Gerät, und man bekommt schnell neue Sounds hin, die man dann auf den 100 internen Speicherplätzen ablegen kann.
                    Schönes WE dir auch und viel Erfolg noch :)

                    • Profilbild
                      Michael Bolz

                      @night_talk Ohje, das sieht ja nicht so rosig aus…. Naja, ich werde mal schauen ob ich irgendeinen Laden finde, der noch selbst lötet bzw. repariert… Das wird ja immer weniger….

                      Und woher hast Du dann diese Spezialbatterie bekommen? Oder konnte man das Standardteil dann auch verwenden…..

                      Danke nochmal !!!!

                      Schöne Woche!!

                      Michael

    • Profilbild
      cyberfunk

      @Steve Servus Michael! Ein befreundeter Musiker hat mir einen etwas mitgenommenen DS-8 ins Studio gestellt. Ich suche verzweifelt MIDI sysex Dateien, damit ich dem synth wieder Leben einhauchen kann. Ich fand im Netz zwar Atari Dumps aber das ist mir alles zu aufwendig. Kannst Du mir da weiterhelfen. lf. Robert Voelk

  2. Profilbild
    J

    Ich bin begeisterter FM Bastler. Allerdings glaube ich, dass der Vorteil von 7 oder mehr Operatoren gegenüber nur 4 auf einem Marketingmythos basiert. Ich habe mit 7 OPs kaum Sounds erzeugt, wo ich der Meinung war, dass die Mehrzahl ein unverzichtbarer Gewinn wären.
    Mit einem 4 OP FM Synth sollte man jedenfalls sehr gut bedient sein.
    Was ich allerdings behaupte, dass manche FM Spektren ihr wahres Potential erst durch Unisono Klang offenbaren. Und das findet man bei Hardwaregeräten ja wohl kaum. Ich kenne es nur von Softsynths.

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      moogulator AHU

      @J Nope, ich bin nicht vom Marketing, ich bevorzuge die 6OP Synths wegen der komplexeren Hüllkurven. Die zwei Oscs mehr sind hilfreich, da man sie im Fixed Mode als LFOs verwenden kann und gezielter bestimmte Obertongruppen steuern kann. Der DS8 ist dennoch eher unterschätzt, WEIL er diesen Sound hat, wie Steve schreibt. Das muss man aber in einem Bericht so schreiben, dass sich das jeder aussuchen kann und für sich bewerten kann. Hoffe, dies kommt rüber. Und wenn es polarisiert ist das auch ok. Der DS8 hat ein bisschen Diskussion über sich verdient. Grade auch, weil er schon Multimode hat, recht einfach zu bedienen ist und diese Regler hat.
      Durch diese Dinge, kann man ihn zB auch als coolen FM Drumsynth benutzen. Als Steuerung wäre eine alte Electribe wie zB eine ER1 oder so gut, die bekommt man für sehr wenig Geld und hat dann einen nicht so klischeegeladenen Sound wie der div. Analogdrums. Auch wenn das natürlich seinen Reiz hat.

      Soviel als Ergänzung, vielleicht inspiriert es ja jemanden.

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        J

        @moogulator Was Evolving-Sounds angeht, hast du natürlich Recht, dass mehr OPs dann hilfreich sind. Ich persönlich bin da aber nicht so unbedingt der Fan von. Das rumspielen damit macht zwar manchmal Spaß, aber praktisch einsetzen tu ich das so gut wie nie. Da reichen mir für den Klangverlauf die üblichen Hüllkurven.
        Was mir auch nicht so gut gefällt, sind vorgegebene Algorithm. Die OP Matrix der FM Softsynths trägt doch wesentlich zur vereinfachten Programmierung bei. Hätte es sowas mal in Hardwareform gegeben, FM hätte nicht so den Ruf der unbeherrschbaren Synthese. Denn das ist sie ganz gewiss nicht. Sie ist halt einfach nur anders ;)

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          moogulator AHU

          @J Oh, ich finde es auch differenzierter, wenn ich mehr OPs nutzen kann. Ich stehe auf sehr perkussive Sounds, meist ;)

          Aber ich stimm dir zu bei den Algos. Ich hätte sogar gern noch mehr OPs, stattdessen wird gelayer und so. Ob man Alg1 für 16 OP brauchen könnte? Naja, eher nicht notwendig, hab bei 10 aufgehört ;)

          Aber trotzdem fand ich den DS8 irgendwie total unterschätzt. Imgrunde sind alle FMler unterschätzt. Und damals war ich noch mehr ein bisschen traurig, dass der Mythos „FM? Das ist unbeherrschbar“ sich so durchgeschlagen hat.

          Aber es macht in allen Formen Spaß. Die alten DX’e haben noch ihren Charme. Ich pers. steh auf den eher Hi-End Sound des TG77/SY99, aber was der DS8 ist: Inspirativ. Es macht Spaß und es kommt idR weniger Standard raus. Ich mach quasi Werbung dafür und dies ist sein Platz im Himmel ;)

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            Organist007 AHU

            @moogulator ich hab einen SY 99 für 500 euronen bekommen im bestzustand – das gerät ist echt kaum zu toppen – einer der besten digitalsynths ever !!!

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            moogulator AHU

            @moogulator Möchte anmerken, dass ich nie „Cooler FM Synth – der DS8″ unter ein Foto schreibe, ich hätte eher 4OP FM Synth mit Subtraktivem Bedienkonzept“ dran geschrieben.

            Nur, weil : ich mag Stil ;)

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      c.hatvani RED

      @J Hallo Jörg, dem kann ich nicht zustimmen. Fakt ist, daß ein 4-OP Synth mit noch so vielen Wellenformen, wie DX11 oder auch ein Korg DS-8 mit seinen Effekten niemals so lebendige FM Klänge liefern wie ein DX7 mit 6 Operatoren. Ich habe mit beiden Varianten programmiert (4 OP und 6 OP), der Unterschied ist gewaltig. Ein Marketingmythos ist das also sicher nicht.

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    Steppenwolf

    also ich habe nun einen DS8 und ein oder zwei Wochen nachdem der Paketdienst ihn bei mir ablieferte hatte ich bereits meinen bisher besten EBM/Industrial Track produziert, mit dem DS8 als einziger Tonquelle und meine Stimme dazu.

    Obwohl und möglicherweise grade weil er keine wirklichen Filter hat (gibt nur hell und dunkel, durch die FM-Modulation aber gut ersetzbar) und da die FM-Synthese recht simpel bedienbar ist (fast so einfach wie beim Poly 800) kann man meiner Meinung nach schneller und sinnvoller den gewünschten Sound erreichen als auf vielen anderen Synthesizern.

    Und das für um die 100 auf Ebay.. wer nicht zugreift verpasst die schönsten Sounds seines Lebens! :)

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    Tyrell RED

    Habe das Teil vor ein paar Wochen auf eBay geschossen, wurde aber nicht richtig warm damit. Hatte nun gerade Zeit und habe mich mal intensiv beschäftigt damit, vor allem auch mit den 4 Real-Time Fadern – und siehe da. Die Kiste bleibt hier! So kranke und gleichzeitig starke Sounds habe ich noch nie in so kurzer Zeit programmiert. Wow – meine Ohren sind jetzt immer noch ganz taub weil ich nicht genug bekommen konnte und die Studiomonitore ziemlich weit aufgedreht habe!!!

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    c.hatvani RED

    Ich finde, daß die FM Synthese in Yamaha Synthies besser umgesetzt wurde. Wenn man außerdem Erfahrung mit FM hat und man programmiert einen DS-8 über Parameter-Bezeichnungen aus der subtraktiven Synthese, obwohl es nach FM klingt… schon komisch. Wenn schon 4-OP FM, dann ein Yamaha DX11 – Quick Edit und auch voller Zugriff auf Operatoren, etc. wie ein richtiger DX.

    Aber zugegeben, einige Pads mit dem eingebauten Ensemble Effekt klingen schon schön… und das schwimmbadblaue Display hat eine irgendwie beruhigende Wirkung. Aber ansonsten gibt’s keinen Grund, den DS-8 einem DX vorzuziehen.

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    AMAZONA Archiv

    Hi Organist007, dem kann ich nur zustimmen. Der SY99 ist einer der besten Digitalsynthesizer überhaupt! Leider hat meiner damals „etwas“ mehr gekostet als deiner! ;-) Die RCM Klangsynthese gibt es nur noch beim SY/TG77 und das i-Tüpfelchen beim SY99 ist das Sample RAM (bis 8MB ausbaubar) mit der Möglichkeit TX16W Samples über sein Diskettenlaufwerk einzulesen. Ich finde das genial!
    Wobei mir der DS-8 klanglich auch ganz gut gefällt. Den 707 mag ich nicht, aber das liegt am Design und an der 49er Tastatur. Aber das ist wie so vieles Geschmacksache.

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    Ashatur AHU

    Weiß jemand von euch wo ich diese runden Funktionstaster her? Einer hat bei mir leider den Geist aufgegeben.

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    Hiatus

    2023 : Korg 707
    …nachdem ich vor Jahren den DX21 ziehen liess,nachdem er noch viel mehr Jahre herumstaubte…habe ich vor kurzem einem Korg707 – einem nostalgischem Gefühl geschuldet- eine neue Heimat geboten. Und siehe da,es macht wesentlich mehr Spaß als seinerzeit mit dem DX21. Die Soundengine ist gleic,aber die Umsetzung der eingeschränkten Benutzerführung finde ich gelungen. solosounds,Bässe und auch metallisches aller Art lässt sich dank der „realtime controler“ schnell und leicht varieren…
    Ein Performance Synth eben….Für alles Komplexere habe ich meine Casio VZ’s… 100 Speicherplätze reichen auch vollkommen aus….!

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