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Test: Sonic Core Xite-1 (Scope & Pulsar) Teil I

the next generation

24. Februar 2010

Xite-1

Geschichte

DSP-Systeme aus Siegburg haben eine lange Geschichte. Als die Firma Creamware 1998 die Scope-Technologie vorstellte, kam das einer kleinen Revolution gleich. War es mit diesem System doch möglich, analoge und digitale Audiosignale in Echtzeit zu verschalten, durch Effekte zu schicken und diversen Ausgängen, egal ob Hardware oder Software, zuzuschicken. Dadurch dass sich bis zu fünf Karten verbinden ließen, konnte man die Anzahl der Ein- und Ausgänge auf jeweils über 120 erhöhen. Die Rechenleistung der verwendeten Sharc DSPs überstieg die der damals aktuellen Rechner um ein Vielfaches. Mit einer Entwicklungsumgebung waren zudem andere Entwickler in der Lage, eigene Plug-ins für die Pulsar/Scope Plattform zur Verfügung zu stellen, wodurch sich relativ schnell eine große Anzahl gut klingender Plug-ins einstellte.

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Zeitsprung …

Wir schreiben das Jahr 2010, das in dem wir bekanntlich Kontakt aufnahmen.
Die Firma Creamware exisitiert längst nicht mehr. Die DSP-Karten aus Siegburg gibt es aber immer noch. Die aus ehemaligen Creamware Entwicklern bestehende Firma Sonic Core kaufte vor einigen Jahren die DSP-Technologie auf und entwickelt diese munter weiter.
Mit dem nun endlich lieferbaren Xite System kommt die nächste DSP-Generation an den Start, muss sich nun aber wesentlich schnelleren Rechnersystemen stellen. Ob dies funktioniert und was alles mit dem System möglich ist, das soll der folgende Test zeigen. Der Test handelt hauptsächlich vom neuen Xite System, die aktuelle Software ist aber auch mit allen älteren Soniccore und Creamware DSP-Karten nutzbar. Nutzer von älteren Software-Versionen können die neue Software über den Sonic Core Onlineshop erwerben.
Interessierten Lesern möchte ich unsere früheren Testberichte über Creamware Systeme und Plug-ins an Herz legen. Es finden sich nämlich fast alle früheren Plug-ins auch in der neuen Version wieder, zum Teil als integrierte und Teil als optional erhältliche Erweiterungen.

Grundlegendes

Bei dem DSP System der Firma Sonic Core, der sogenannten Scope Fusion Plattform, handelt es sich um ein frei verschaltbares Multi-I/O-Audiosystem. Man kann sagen, es ist ein komplettes Tonstudio im Rechner. Man kann jeden Eingang frei mit jedem Ausgang verbinden und dazwischen noch einiges an Bearbeitung durchführen. Das System ist also Patchbay, Multieffektgerät, Mischpult, Synthesizer und Sampler in einem. Das geht alles gleichzeitig oder auch spezialisiert. Es ist möglich, über Laden eines anderen Projekts sein komplettes Studio in Sekunden umzuverkabeln – versuchen Sie das mal mit konventioneller Hardware.

Blick auf die Software

Blick auf die Software

Hardware

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Bei der Xite-1 handelt es sich um ein Gerät im 19 Zollformat/1HE. Auf der Vorderseite befindet sich neben einem regelbaren Kopfhörerausgang noch zwei kombiniertet XLR/Klinke-Buchsen, die sowohl für Mikrofon, als auch über einen zuschaltbaren Impedanzwandler für hochohmige Signale genutzt werden können. Beide Eingänge sind in der Empfindlichkeit regelbar und bieten weiter noch eine Absenkung 14dB mittels Pad-Schalter an.

Xite von vorne

Xite von vorne

Für die Mikrofoneingänge besteht zudem noch die Möglichkeit, Phantomspeisung zuzuschalten, leider gibt es nur einen Schalter für beide Kanäle.

Die Rückseite bietet zwei analoge Ein- und Ausgänge im XLR-Format, die mit einem Referenzpegel von +4dBu arbeiten. Weiter finden sich ein AES/EBU I/O, zwei ADAT I/Os und zwei Anschlüsse im Sonic Core eigenen Z-Link-Format. In der Summe kommt die Xite damit auf jeweils 36 Ein- und Ausgänge. Arbeitet man mit 96 kHz, dann arbeiten die ADAT I/Os im SMUX Modus und übertragen 4 statt 8 Kanäle. Zusätzlich besitzt das Gerät ein MIDI-Trio und einen WordClock I/O.

Xite von hinten

Xite von hinten

Ein weiterer Anschluss ist mit XTDM bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen 25-poligen SubD-Anschluss, über den in Zukunft mehrere Xites oder andere Entwicklungen mit diesem Anschluss verbunden werden können.
Zu guter Letzt finden wir noch einen mit PCIe bezeichneten Anschluss für die Verbindung zum HostComputer. Dabei handelt es sich um einen gängigen HDMI-Stecker, der allerdings anders beschaltet ist.

Blick ins Innere der Xite

Blick ins Innere der Xite

Die Stromversorgung findet über ein Netzteil statt. Eigentlich bin ich kein Freund von zusätzlichen Netzteilen, in diesem Fall bringt es aber den Vorteil, dass die Xite ohne Lüfter auskommt, was ja beim Einsatz im Studio einen großen Vorteil bedeutet. Die Entwickler der Hardware haben auch an einige praktische Dinge gedacht. So befindet sich oberhalb des Netzteilanschlusses eine Schraubvorrichtung, die ein Rausrutschen des Steckers verhindert.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Zeitlos genial, hier verschmilzt der PC mit dem Studio wie die Butter in der Bratpfanne. Endlich geht hier alles in Echtzeit, alles abspeicherbar. Jedoch muß einiges an Zeit investiert werden, und auch einiges an Ideen verarbeitet werden, die man sich selbst entwickeln muß, bis man mit einem solch mächtigen Werkzeug effektiv arbeiten kann.
    Ich habe immer noch meine 15 DSP Karte seit 1997 jetzt 2010 auf die neueste Verion 5.1 gehieft! Welches Produkt wird so lange vom Hersteller suportet??? Ich kenne keines. Es bildet das perfekte Zwischenstück zwischen Aussenwelt/PC und Sequenzer.
    Mit der Abschaffung des PCI-Steckplatzes in allen PSs könnte es jedoch bald dem Ende zugehen.
    Die Mehrheit aller user wendeten sich allerdings von diesem System ab, weil ihnen anscheinend die Mausschupserei doch zuviel wurde. Schade drum. Ich für meinen Teil, finde das Ding genial. Ich benutze es nur für Mischaufgaben. Die Synties benutze ich nicht, weil da gibts genug VST-Zeug das polyfoner ist, und genausogut funktioniert.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sowas wie dieses Ding wird es nie mehr geben, diese Art der Flexibilität ist einzigartig, wenn ich mir vorstelle alles auf der daw zu mischen, da wird es mir ganz übel. D er Sound dieses Systems ist einfach überwältigend. Die Synthesizer stecken sogar eine Diva mal schnell in die Tasche. Der Modular Synthesizer ist jedoch der oberknaller und zeigt so manchem vst wo das Ende der Fahnenstange wirklich ist.
    Auch ich habe die 15ner Karte seit 1997,und bin damit sozusagen groß geworden.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo, hier eine Nachricht aus der fernen Zukunft. Scope Version 7 unterstützt im Jahr 2018 selbst die ältesten Karten der Scope Plattform und auch das neuere Xite natürlich. Mit Windows 10 ebenfalls kompatibel. 20 Jahre Scope!

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Auch ich besitze 2 Scope Karten aus dem Jahr 1997. Sie arbeiten bis heute Störungsfrei in meinem Studio. Ich kann ehrlich gesagt über Protools und Konsorten nur müde lächeln, nicht nur Angesichts des Preis/Leistungsverhältnisses. Für mich das beste System überhaupt. Klar, es erfordert ein wenig Einarbeitungszeit ob seiner Komplexität aber hey, wem das hier zu hoch ist, sollte vom Studio eh die Finger lassen. :) Die neue Xite wird in Kürze angeschafft.

  5. Profilbild
    c.knapp AHU

    Das Ende der Debatte. Tolle Synthies (aber nur die High-End-Teile wie Prodysee oder Bowen), tolle Effekte (ditto), und ein blödsinnig kompliziertes Verkabelungssystem.
    Somit klanglich fast das Ende der Fahnenstange (ein echter Sequential Pro 3 klingt einen kleinen Zacken besser), fast unerreicht im Mischen (UAD 2 kommt nicht mit), aber virtuelles lahmes Kabelziehen wie in einem blöden PC-Simulator.

    Kenne leider trotzdem nichts besseres. Selbst die kleine XITE ist extrem leistungsstark.

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