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Test: Steinberg Wavelab 7.0

Wavelab 7.0

23. Januar 2011
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Als treuer Wavelab User der ersten Stunde für Mastering in meinem Studio überraschte mich Steinberg mit jedem Update erneut damit, dass sich auch ein Programm, das scheinbar keine Wünsche offen lässt, immer wieder verbessern lässt, ohne dabei seine intuitive Bedienung zu verlieren. 5 Jahre nach dem Erscheinen von Version 6 liegt mir nun Wavelab 7 zum Test vor. Um sich einen Eindruck über die Features der vergangenen Versionen zu verschaffen, empfehle ich die Testberichte des Amazona-Archivs über Steinberg WaveLab 4, 5 und 6 zu lesen. In Diesem Test will ich mich im Wesentlichen auf die Neuerungen von Wavelab 7 beschränken. Die erste fällt leider gleich beim Auspacken auf: Wavelab 7 wird ohne gedrucktes Handbuch geliefert. So macht das Einarbeiten in ein neues Programm keinen Spaß.

Installation

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Genau wie WaveLab 6.0 verwendet Wavelab 7 den Steinberg E-Licenser als Kopierschutz. Die Installation verläuft reibungslos. Im Gegensatz zu Wavelab 6 konnte ich auf keinem meiner Rechner Hardware Kompatibilitätsprobleme feststellen. Ich selbst bin PC-User. Aber auch bei meinen Studiomitstreitern, die mit Macs arbeiten, funktionierte Wavelab 7 reibungslos.

Waren die Neuerungen der Versionen 4, 5 und 6 eher kosmetischer Art und die Bedienung auch der neuen Funktionen stets ohne Blick ins Handbuch möglich, so ruft der Versuch, Wavelab 7 ohne Blick ins Handbuch zu verstehen, bei einem Gewohnheitstier wie mir zunächst einmal nur Frust hervor. Alles ist anders, sogar das, was gleich geblieben ist. Wavelab 6 mutet wie ein großer freier Schreibtisch an, auf dem man sich liebevoll die Dokumente zurechtlegt, an denen man arbeiten möchte, Wavelab 7 wirkt jedoch eher wie eine Behörde. Gleich beim Betreten steht man vor einem Wegweiser in Form eines immer im Vordergrund schwebenden Icons, das einen in die 4 Abteilungen, genannt Arbeitsbereiche, Audiodatei, Audiomontage, Stapelbearbeitung und Podcast führt. Tritt man nun durch die Tür in einen dieser Arbeitsbereiche, wird man natürlich von einer Flut an Formularen, genannt Registrierkarten erschlagen. An Stelle individueller frei verschiebbarer Fenster sind nun flächendeckende miteinander verankerte Fenster getreten. Im Standard-Layout fühle ich mich zunächst von der Menge und Größe der Fenster überfordert. Steinberg wirbt mit der Optimierung für den Betrieb mit mehreren Monitoren. Betreibt man Wavelab 7 jedoch auf nur einem Monitor, bleibt z.B. in der Audiomontage nur noch ein Bruchteil des Bildschirms für das Arrange-Fenster übrig. Nach etwas Beschäftigung mit dem PDF-Handbuch gelingt es mir jedoch, vermutlich wenig im Sinne der Entwickler, Wavelab 7 im Wavelab 6 Look erscheinen zu lassen. Die Fensteranordnung der Arbeitsbereiche lässt sich nicht nur sehr flexibel anpassen, man kann auch unterschiedliche Layouts für verschiedene Arbeitschritte definieren und beliebigen Shortcuts zuweisen. So habe ich mir z.B. zwei unterschiedliche Layouts für die Audiomontage erstellt: Das erste, um ein CD Master zu schneiden. In diesem Layout brauche ich nur ein Fenster mit der Clipliste, um die Reihenfolge der Titel festzulegen, die Markerwerkzeuge und natürlich ein möglichst großes Arrange-Fenster, um den eigentlichen Schnitt zu erledigen. In einem zweiten Layout sehe ich neben dem Arrangement nun den Masterbereich und eine Registrierkarte zur Auswahl der unterschiedlichen Meter, die mir die Beurteilung der Lautheit und des Frequenzganges ermöglichen, sowie eine, die die schnelle Zuweisung und Bearbeitung von Effekten zu Spuren und Clips ermöglicht.

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Audiomontage zum Schneiden

Audiomontage zum Schneiden

Audiomontage zur Klangbearbeitung

Audiomontage zur Klangbearbeitung

Leider ist das Fenster für den Masterbereich in Wavleab 7 im Vergleich zu Version 6 sehr groß ausgefallen und kostet so unnötig Platz auf dem Monitor. Die meisten Funktionen in der Audiomontage sind gleich geblieben. Einige haben jedoch neue Namen bekommen. So heißt die Funktion „Masterbereichskonfiguration speichern“ jetzt „Masterbereich-Preset in Audiomontage speichern“ und erfordert, wie der Name vermuten lässt, zunächst das Erstellen eines Masterbereichspresets. Rendern heißt in Wavelab 7 nun berechnen. Eine extrem hilfreiche Detailverbesserung in Wavelab 7 stellt die Option „nachfolgende Clips automatisch anpassen“ dar. Bisher musste man immer alle folgenden Clips mit markieren, wenn man z.B. eine Pausenlänge eines CD-Masters verändern wollte. Da konnte es leicht passieren, dass etwas in einem Teil der Montage verrutscht, der gerade nicht im Bild ist. Leider wird beim Einfügen einer Audiodatei in die Montage nicht mehr die Samplerate und Bittiefe angezeigt, sondern erst eine Fehlermeldung ausgespuckt, wenn die Datei nicht zu den Vorgaben der Montage passt. Die Dialoge für Öffnen und Speichern in Wavlab unterscheiden sich leider nun sehr vom Windows-Standard. Das mag zwar designtechnisch ein Fortschritt sein, aber einen praktischen Nutzen konnte ich darin nicht erkennen. Mich persönlich verwirrt so etwas nur.

Im Arbeitsbereich Dateien gibt es wenig Neues zu vermelden. Erfreulicherweise werden jetzt auch MP4-Dateien unterstützt, AC3 Export leider nicht. Das ist sehr schade, da dieses Format im Videobereich sehr verbreitet ist. Die Stapelbearbeitung ist komplett neu gestaltet worden, was der Übersichtlichkeit sehr zuträglich ist. Neu ist der Arbeitsbereich Podcast. Neben den Funktionen, die zur Erstellung benötigt werden, findet sich hier sogar einen FTP-Client zum Upload direkt aus Wavelab heraus.

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Forum
  1. Profilbild
    arnte

    soll das ein test sein???
    die meisten der genannten kritikpunkte basieren schlicht auf dem unvermögen seitens des testers. man sollte, bevor man so einen test schreibt schon ein wenig mit dem programm gearbeitet haben und das handbuch, was bei diesem umfang digital imo wesentlich mehr sinn macht, da querverweise und suchen deutlich besser gelöst sind, sollte auch bekannt sein. dann wäre auch aufgefallen, dass das masterfenster anpassbar ist und das man das „im vordergrund schwebende icon“ ebenso individuell den eigenen bedürfnissen anpassen kann (z.b. dass es nicht immer im vordergrund schwebt…).
    ich selbst arbeite mit wavelab seit der version 3 und bin, nachdem ich mich eingearbeitet habe und wavelab 7 auf meine bedürfnisse konfiguriert habe, über die maßen begeistert! der workflow ist deutlich besser als in wavelab 6. die neuen möglichkeiten und funktionen sind sensationell. alleine schon die stapelbearbeitung (mit frei einstellbarer mehrkernunterstützung!) ist der hammer! von der kompatibilität zu OSX ganz zu schweigen. die presetverwaltung ist endlich gescheit gelöst, die werkzeuge lassen sich je nach bedarf ein oder ausblenden, etc. pp.
    das programm läuft außerdem absolut stabil. einziges manko sind die grafikprobleme bei einigigen fremdanbieter plug ins – aber selbst dafür gibt es einen workaround. dass eine einarbeitung notwendig ist sollte keinen kritikpunkt darstellen. ohne veränderung kann es auch keine verbesserung geben.
    dieser „test“ wird wavelab 7 in keinster weise gerecht.

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      @arnte Hi Arnte, ich muss Dir widersprechen. Ich besitze ebenfalls Wavelab und kann die aktuellen Kritikpunkte sehr gut nachvollziehen. Immerhin hat der Kollege auch 2 Sterne vergeben – also sehr gut – bewertet. Zu den Grafikproblemen: Ich persönlich will keine Workarounds – sondern funktionierende Programme, vor allem in der Version 7.0. Das wäre ungefähr so wie wenn bei einem Auto der 4. Reifen zu klein ist – und der Hersteller empfiehlt (als Workaround) „Nehmen sie doch den Ersatzreifen her“.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @arnte Ohne Veränderung keine Verbesserung. Was ist das denn für ein Quatsch? Ich kann doch etwas besser machen ohne gleich alles über den Haufen zu schmeisen. Für mich sieht das so aus als hätten die Entwickler keine neuen Ideen und darum einfach mal alles durcheinander gewürfelt.
      Am Testbericht gibts absolut nichts zu meckern. Das Problem ist das zu testende Programm. Meiner Meinung nach ein Sargnagel für Steinberg den sowas unausgereiftes für soviel Geld hab ich noch nicht gesehen. Da macht ja jede Freeware mehr her.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wieso arbeitet ihr noch mit Wavelab??? Zum Sample schneiden kommt bei mir nur Sonic…ääähm..Sonys Soundforge in Frage. Und zum Mastern nehm ich meine geliebte DAW… (Ableton Live 8)

  3. Profilbild
    Charmaquest

    Mir spricht der Test auch aus der Seele, wenn man das alte Handling gewohnt war ist der Schritt zu 7 wirklich mühsam. Gerade wenn man täglich einiges wegarbeiten muss ist es nicht gerade praktisch, wenn man sich erstmal in eine völlig neue Bedien-Logik einarbeiten muss. Besonders wenn der erste Realease nocht recht buggy ist (was ja mittlerweile behoben wurde).
    Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht dass gerade der Zwang, sich bei Wavelab 7 nun seinen eigenen Workflow erarbeiten zu müssen, sich im Endeffekt sehr posititv bemerkbar macht. Von daher lohnt sich der Umstieg und die Einarbeitung auf jeden Fall, man sollte dafür nur etwas Zeit einplanen.

  4. Profilbild
    goldendye

    aber mal ehrlich: die GUI geht gar nicht. Es schaut aus, als wäre das Programm in Java geschrieben. Ich wollte wirklich umsteigen, aber das geht wirklich gar nicht. Sorry Steinberg/Yamaha. Das schöne daran ist: Geld gespart :-)

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