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Test: BOSS RC-3 und RC-30, Loop-Pedale

Geniale Looper für Bühne & Studio

28. Juni 2011

Sie erfreuen sich großer Beliebtheit und sind bereits kurz davor, zum Kultstatus zu avancieren. Die Rede ist von der BOSS Looper-Serie, die seit ihrer Markteinführung von vielen Musikern zum Üben, für Sessions oder aber auch für Live-Darbietungen geschätzt werden. Und das nicht nur von Gitarristen oder Bassisten, denn die Ausstattung und die Möglichkeiten, welche diese Geräte bieten, gehen weit über die Anforderungen an ein weiteres „schnödes“ Effektgerät hinaus. Speziell das Top-Modell der Serie, der RC-50, bietet sich u.a. mit seinem XLR-Mikroeingang und Phantomspeisung auch bestens für Vocal-Performances an. Auf diesen Lorbeeren ruht sich BOSS aber keineswegs aus und präsentierte auf der diesjährigen NAMM-Show in L.A. erstmals zwei neue Geräte dieser Gattung, den BOSS RC-3 und den BOSS RC-30, welche mit zeitgemäßen Updates und interessanten, neuen Features die erfolgreiche Familiengeschichte dieser Looper-Serie fortsetzen möchten. Wir haben zum Test auf Amazona jeweils eines dieser neuen Kistchen ergattert.

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Aufbau/Features

BOSS RC-3 Looper

Ganz wie das Vorgängermodell auch, erscheint der kleine RC-3 in einem soliden, rot lackierten Ganzmetall-Gehäuse, welches so manchen Tritt sicher locker wegstecken kann. Das ist aber im Prinzip auch schon alles, was der neue, kleinste Vertreter der BOSS Looper-Reihe mit seinem Vorgänger noch gemeinsam hat. Denn ganz im Gegensatz zum alten Modell, welches lediglich eine Speicherkapazität von sechzehn Minuten besaß, protzt der neue Looper RC-3 mit einer Aufnahmekapazität von bis zu drei (!) Stunden, besitzt einen USB-Anschluss zum Importieren/Exportieren von Files zum bzw. vom heimischen Rechner und ist in seiner Signalführung stereo ausgelegt, was die Einsatzmöglichkeiten natürlich noch einmal erweitert und bisher nur den größeren BOSS-Loopern, wie dem RC-50 beispielsweise, vorbehalten war. Der USB-Port befindet sich zusammen mit einer AUX IN-Buchse und dem Anschluss für das (optional erhältliche) Netzteil an der Stirnseite des Gerätes. In typischer Pedal-Manier gibt es rechts am Gehäuse die Eingänge für das Signal von der Gitarre oder dem Bass in Form zweier Klinkenbuchsen mit der Bezeichnung INPUT A und INPUT B, wobei INPUT A für ein Monosignal bereitsteht. Eine dritte, ebenfalls an der rechten Gehäuseseite angebrachte Klinkenbuchse, dient dem Anschließen eines BOSS FS-5U oder FS-6-Fußschalters, mit dem es möglich ist, die Wiedergabe zu beenden (geschieht sonst per Doppeltritt), oder zwischen den einzelnen abgespeicherten Sequenzen zu wechseln. Es stehen hierfür immerhin 99 Speicherplätze zur Verfügung.

Links an der Gehäuseseite erfolgt dann die Audioausgabe, ebenfalls mit zwei Klinkenbuchsen, folglich mit OUTPUT A und OUTPUT B benannt, wobei das Einstecken eines Klinkensteckers in den OUTPUT A den RC-3 zum Leben erweckt.

Die eigentliche Bedienung des RC-3 erfolgt mit Hilfe von fünf Tastern, zwei LEDs und einem doppelbelegtem Drehpoti im oberen Teil der Front. Was auf den ersten Blick als „frickelig“ erscheint, ist bei genauerem Betrachten gut durchdacht. Hier hat man sich bei BOSS über einen schnellen und unkomplizierten Zugriff schon so seine Gedanken gemacht, denn das Gerät ist auch ohne langes Studium der mitgelieferten Bedienungsanleitung schnell und intuitiv zu bedienen. Und das trotz des dürftigen Platzangebotes.

Da wäre zunächst das Poti, das einerseits für die Lautstärke des aufgenommenen Loops und andererseits dem Anpassen für das Volume der Rhythmus-Begleitung dient. Die zwei LEDs REC und PLAY  sorgen für die Information während des Aufnehmens bzw. Abspielens eines Loops. Leuchten beide, so befindet sich das Gerät im Overdub-Modus. Grenzen sind beim Overdubbing keine gesetzt, es können also beliebig viele Sequenzen übereinander gestapelt werden. Ein kleines Display informiert sowohl über die verschiedenen Betriebszustände des RC-3, sei es nun der gewählte Speicherplatz, das gewählte Drumpattern, Lösch- und Undo-Funktionen oder etwaige Fehlermeldungen. So ganz einfach sind die verwendeten Kürzel auf die Schnelle aber doch nicht zu verstehen, ein kurzer Blick in das Handbuch verschafft aber hier schnell Klarheit. Zwei UP/DOWN-Taster unterhalb des Displays dienen zum Einstellen der angegebenen Werte. Weiterhin findet sich noch ein WRITE-Taster, um die aufgenommenen Sequenzen dauerhaft im Gerät abzuspeichern. Bei Drücken dieses Tasters länger als zwei Sekunden kann man hier aber auch „missratene“ oder unerwünschte Aufnahmen wieder löschen.

-- RC-3 Front --

— RC-3 Front —

Der RHYTHM ON/OFF-Taster bietet nach zweisekundigem Drücken die Auswahl zwischen neun verschiedenen Drum-Patterns. Der RC-3 beinhaltet die Rhythmus-Typen:

  • Hi-Hat
  • Kick&Hi-Hat
  • Rock 1
  • Rock 2
  • Pop
  • Funk
  • Shuffle
  • R & B
  • Latin
  • Percussion

Es handelt sich hierbei um keine „echten“, also von Studiomusikern eingespielte Samples, sondern um Sounds aus einem Sample-RAM des Gerätes. Selbstverständlich sind diese Rhythmen sowohl im Vierviertel- als auch im Dreivierteltakt verfügbar. Allerdings kann das Umschalten zwischen den Taktmaßen nur vor der Aufnahme gemacht werden, nach beendeter Aufnahme ist dies nicht mehr möglich. Mit Hilfe des TAP TEMPO-Tasters schließlich lässt sich die Geschwindigkeit der Rhythmus-Sounds und somit auch des aufgenommenen Audiomaterials bestimmen.

Bliebe um Abschluss noch das Pedal übrig, mit ihm wechselt man zwischen den Betriebsarten Sequenzaufnahme, Overdubbing und Wiedergabe. Nach zweimaligem Drücken beendet der RC-3 die Wiedergabe des aufgenommenen Loops schließlich.

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Aufbau/Features

BOSS RC-30 Looper

Wer’s ein wenig komfortabler mag und zudem auf den Einsatz von Mikrofonen und Effekten nicht verzichten möchte, sollte sich den RC-30 einmal näher anschauen. Denn neben den Grundfunktionen und Anschlüssen, wie sie auch der kleine Bruder RC-3 besitzt, bekommt der Käufer eines RC-30 noch gleich einen XLR-Eingang mit zuschaltbarer Phantomspeisung, sowie eine Menge netter Effekte mit dazu! Das Gerät ist ebenso sehr robust und bühnentauglich gefertigt und besitzt auf der Oberseite zwei Pedale, mit denen sich die unterschiedlichsten Funktionen schalten lassen. Einer der auffälligsten Unterschiede zum kleineren RC-3 ist aber die „Dual Track-Funktion“, was bedeutet, dass sich mit dem RC-30 zwei unterschiedliche Loops sowohl in der Lautstärke, als auch mit den verschiedensten Effekten bearbeiten lassen. Zwei Schieberegler auf der Oberseite des Gehäuses dienen zum Einstellen der Lautstärke, links davon findet sich die Effektsektion, welche die folgenden Typen beinhaltet:

• BEND DOWN (Tonhöhenveränderung)
• STEP PHASER (ein Phaser-Effekt, welcher in Schritten variiert)
• SWEEP FILTER (ein Filter, dessen Frequenz sich synchron mit dem Tempo ändert)
• TEMPO DELAY (Tempo-synchroner Echo-Effekt)
LO FI (Minderung der Sample-Qualität)

Diese Effekte sind voreingestellt und lassen sich nicht weiter editieren. Das Gerät besitzt in seinem Rhythm Pattern-Speicher die identischen Rhythmus-Pattern des RC-3, also derer neun. Auch hier gibt es Taster zur Steuerung des Tempos, speichern und löschen, sowie zwei LEDs, mittig zwischen den beiden Fußpedalen angebracht und die über die Aufnahme, das Abspielen und das Overdubben der Loops wachen. Und auch dieser Looper bietet mit 99 Speicherplätzen eigentlich mehr als man eigentlich bräuchte.

Ganz rechts außen an der Bedieneinheit gibt es dann aber doch noch ein Poti, das der kleine RC-3 mangels fehlendem Mikrofoneingang nicht besitzt, nämlich einen INPUT LEVEL-Regler zum Anpassen der angeschlossenen Soundquelle, welche den RC-30 über die XLR-Buchse erreicht.

Global betrachtet bieten beide Looper-Pedale die gewohnte BOSS-Qualität was die Hardware betrifft. Alles ist robust und solide konstruiert, einzig und allein das Fehlen eines Power-Schalters und dass der AUX-Eingang bei beiden Geräten nicht regelbar ist, könnte man hier als Minuspunkte anführen.

Boss RC-3 und RC-30 in der Praxis

Der Blick in das Handbuch tut eigentlich nicht Not, wenn man mit beiden Geräten ohne große Umschweife zur Sache kommen möchte. Selbstverständlich bietet der RC-30 durch sein größeres Platzangebot an der Bedieneinheit die eindeutig bessere Handhabung, aber auch mit dem kleinen RC-3 lassen sich dank der intuitiv konstruierten Menüführung schnell gute Ergebnisse erzielen. Die Rhythmus-Pattern beider Looper sind für Übungszwecke okay, aber es klingt natürlich authentischer, wenn man Drumsamples, die von echten Drummern eingespielt wurden, in die Looper hineinlädt. Durch die problemlose Anbindung beider Looper an einen Mac/PC via USB kann dies ja ohne Probleme durch bloßes Verschieben mit der Maus in den Speicher der BOSS-Looper erledigt werden. Im Test mit Mac OS X 10.6 meldeten sich beide Geräte nämlich problemlos als eigenes Laufwerk auf dem Desktop an.

-- RC-30 Front --

— RC-30 Front —

Die Audioqualität beider Geräte kann man als sehr gut bezeichnen. Die aufgenommenen Loops zeigen keinerlei Unterschiede zum Originalsignal, was auf eine gute Qualität der verbauten AD/DA-Wandler schließen lässt. Und auch die Effekt-Sektion des RC-30 kann sich wahrlich hören lassen! Besonders gut gelungen ist das Sweep-Filter, welches im Handumdrehen aus einer einfachen, clean eingespielten Gitarre eine groovige Electro-Line basteln kann. Der Delay-Effekt ist immer synchron zum Loop-Tempo fixiert, und so kommt man auch hier schnell zu interessanten und zudem inspirierenden Effekten, ohne lange rumschrauben zu müssen.

Wenn man also auf die Effekte verzichten kann und noch etwas Budget für die Anschaffung des Fußschalters übrig hat, sollte der kleine RC-3 eigentlich ausreichen. Für Leute, die allerdings gerne mit Effekten arbeiten und darüber hinaus auch noch Zugriff auf zwei eingespielte Loops sowie einen regelbaren Mikroeingang benötigen, muss es dann doch schon die größere Version, also der RC-30, sein.

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Fazit

Mit den Pedalen RC-3 und RC-30 setzt BOSS die Tradition der einfach zu bedienenden und gut klingenden Loopern fort. Beide Geräte verfügen neben ihrer robusten und bühnentauglichen Konstruktion über eine absolut kritikfreie Soundqualität und sind darüber hinaus mit sinnvollen Features wie einem USB-Anschluss, XLR-Eingang mit Phantom-Power (nur der RC-30) und einer fast unendlichen Speicherkapazität ausgerüstet. Wirkliche Minuspunkte sind kaum zu vergeben, lediglich die recht dürftig klingenden Drum-Pattern trüben das Bild eines gelungenen Auftritts. Aber nur ein kleines bisschen!

Für die Klangbeispiele wurde eine PRS CE 24 direkt in den Input des RC-30 gesteckt, mit Logic Audio aufgenommen und nicht weiter bearbeitet.

Plus

  • robuste Konstruktion
  • Samplequalität
  • einfache Bedienung
  • USB-Port
  • Effekte (RC-30)

Minus

  • Qualität der Rhythmus-Pattern

Preis

  • BOSS RC-3
  • UVP: 225,- Euro
  • Straßenpreis 189,- Euro
  • BOSS RC-30
  • UVP: 335,- Euro
  • Straßenpreis 279,- Euro
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Klangbeispiele
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