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Vergleichstest: Museresearch Receptor, SM Pro Audio V-Machine, Seelake Audiostation, Manifold Labs Plugzilla, BEB Digital Audio Expandium

Plugs im Livebetrieb

8. Juni 2011
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Und ewig lockt die Bühne.

Kaum mehr vorstellbar, dass die Älteren unter uns sich noch an eine Zeit erinnern können, in der jeder Musiker nur ein Instrument auf der Bühne stehen hatte. Na gut, vielleicht noch eine zweite Gitarre, aber dann war Schluss. Heute wird vom Bühnenkeyboarder ein Feuerwerk an Sounds und musikalischer Vielfalt erwartet – und das in quasi „Studioqualität“. Ein paar nette MIDI-Streicher aus dem JV-2080 sind längst verpönt, jetzt müssen es Gigabyte große Symphonic Librarys sein, die den Stage-Bereich zum Orchestergraben machen. Technisch doch eigentlich kein Problem inklusive der Laptops, die immer schneller und sicherer werden. Genau hier setzt unser Report diesmal an und stellt Geräte vor, die den Bühnenalltag für Keyboarder meistern sollen. Ob sie das können oder ob der Laptop auch ausreicht, beantwortet der nun folgende Bericht.

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Dieser Test rückt den zur Zeit einzig erhältlichen und funktionierenden Hardware Plug-in Player in den Mittelpunkt, den Receptor von Museresearch, und gibt darüber hinaus eine kleine Übersicht, welche anderen Möglichkeiten existieren und welche Produkte schon erschienen sind und noch erscheinen wollen. Dieser Bericht beschäftigt sich darüber hinaus etwas damit, wie und in welcher Form Plug-ins auf der Bühne zu ermöglichen sind und ob der Aufwand, der dafür betrieben werden muss, die Kosten und Zeiteinsatz rechtfertigt.

Receptor von der Firma Museresearch im Test

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Der Receptor von der amerikanischen Firma Museresearch ist ein Rechner im Expander-Design, der es ermöglicht, Software-Instrumente und Soundlibrarys zu installieren. Diese Geräte sind so konzipiert, dass der User sogar die Möglichkeit hat, seine Plug-ins und alle Einstellungen für den Livebetrieb vom Frontpanel aus zu editieren. Der Unterschied ist, dass man nun freier ist in der Wahl seiner Klangerzeuger, die man installieren, programmieren und live auf einem stabilen Betriebssystem spielen kann. 

Schon seit einigen Jahren bietet die Firma Museresearch den Receptor an. Die Popularität dieser amerikanischen Geräte stellt sich recht langsam ein.
Auf der Website wird natürlich die Stabilität dieses Systems in den Vordergrund gestellt. Da ich selbst einen Receptor C mit Komplete (5) Inside und 2 GB Arbeitsreicher besitze, kann ich dies bestätigen. Während man spielt, hat man nicht ständig dieses mulmige Gefühl, es könnte abstürzen. Holt man das Gerät aus dem Karton, spürt man schon ein solides Gewicht von 8,1 kg. Das Gehäuse besteht aus festem Metall, also ein richtiger Bolide, den man tunlichst in ein tragbares Rack einschrauben sollte. Die Höhe beträgt zwei Höheneinheiten. Die Firma Musereearch bietet zu jeder Gerätegeneration jeweils 3 unterschiedliche Ausführungen an, die sich in der Festplattengröße und Prozessorgeschwindigkeit unterscheiden. Außerdem ist es möglich, aus der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Firmen Geräte mit vorinstallierten Softwarepaketen zu erwerben. Mein Modell ist die zweite Generation des Receptors C mit vorinstallierten Komplete Inside in hellgrün. Geräte mit Software von Firmen wie IK Multimedia und BFD sind ebenfalls mit Vorinstallation zu erwerben. Diese Geräte sind Linux-basiert und gewährleisten daher diese so heiß ersehnte Robustheit im Betriebssystem, welches zu dem recht schlank gehalten ist. Zugegeben, es sind schon recht viele Plug-ins zum 30 Tage Testen vorinstalliert. Die kostenfreien Plug-ins haben mich nicht so sehr überzeugt, da sie so manche Probleme haben und nicht so stabil laufen. Die einen laufen besser, die anderen nicht so stabil. Die Festplattengröße liegt bei dem Rezeptor 1/2 bei 500 bzw. 1000 GB intern, und externe Festplatten lassen sich ebenfalls anschließen. Die Grundausstattung bietet nur eine 160 GB Festplatte an. Die Samplerate kann bis zu 96 kHz eingestellt werden. Die Sampleclock Source ist über den S/PDif ebenfalls zu synchronisieren und die Sample Buffer Size kann bis zu 1024 ausgerichtet werden. Das Metrum lässt sich hinreichend einstellen sowie das Transponieren von bis zu einer Oktave auf- und abwärts. Wer mag; kann das ganze Spielchen der MIDI-Kommunikation betreiben. MSB, LSB und PGM stehen zur Verfügung. Was die Prozessorleistung betrifft, handelt es sich hier um einen 2,2 GHz AMD Turion Single Core Prozessor mit einer Latenz von ca. 3-4 Millisekunden. Die Latenz erscheint hoch, aber wenn man bedenkt, dass es genauso lange dauert, bis ein Klavierton das Ohr des Spielers nach dem Anschlag erreicht, sollte man die Kirche im Dorf lassen, bevor man sich über diese Daten beschwert. Der neue Rezeptor 2+ in der maximalen Ausstattung besitzt einen 3,3 GHz Intel Core Duo Prozessor. Schauen wir weiter. Er besticht mit einer Ethernet-Verbindung zum Rechner sowie die Möglichkeit, vom Receptor aus das Registrierungsprozedere der jeweiligen Software online auszuführen. Dazu benötigt man einen Router, und auch das klappt jetzt unter Macos 10.6.7. Wie schön! Wer keinen Router hatte, bekam damals Unterschiedliches zu hören. „Du benötigst einen Splitter, nein einen Router etc.“ Das hat sich jetzt auch geklärt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Receptor mit seiner ganzen Software-Oberfläche in seine DAW einzubinden, um so seinen eigenen Rechner während einer Studioproduktion zu entlasten. Ein externer Bildschirm und Maus mit Tastatur kann auch angeschlossen werden, um seine Sounds nur am Receptor zu programmieren. Wer es ganz klassisch mag, kann seine Plug-ins sogar nur vom Gerät aus programmieren. Das alles klingt wie die absolute Traumlösung und ultimative Alternative zu den Workstations. Als großen Vorteil empfand ich die Möglichkeit, mir in einem Presetmenü alle meine Lieblingspresets abzuspeichern, die ich z.B. von Atmosphere von Spectrasonics zusammengestellt habe. Diese live einzusetzen, begeistert sogar Musikerkollegen. Das macht dann schon Spaß, allerdings das zu installieren macht keinen Spaß, und wenn es einmal läuft, sollte man am besten nie wieder die Ordner verschieben.

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Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU

    Zitat: Während man spielt, hat man nicht ständig dieses mulmige Gefühl, es könnte abstürzen. Zitat Ende.

    Ja das versuchen uns diese Firmen immer wieder einzureden. Wenn es so viel besser wäre, sollte ich meinen Rechner wegwerfen und dafür einen Mjuus kaufen. Ein vernünfig aufgebauter Rechner stürzt nicht ab, er bekommt auch kein Lampenfieber auf der Bühne und arbeitet plötzlich unzuverlässig. Ich bräuchte sowas nie, aber wen’s beruhigt…

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @Tai Denke deshalb hat PTC den Laptop in der Abschlussbewertung auch höher eingestuft als den Receptor!! :-). Für mich wäre das auch nichts. Da gibt es nur: Entweder Laptop oder gleich „richtige“ Hardware. Angst vor einem Absturz – vor allem wenn der Laptop nicht am Netz hängt – habe ich überhaupt nicht.

  2. Profilbild
    wizardofkeys

    dieser artikel hinkt ein wenig, wenn ich einen RECEPTOR Rev. C mit den aktuellen laptops vergleiche.

    finde das schade.
    die erste generation kam immerhin bereits 2004 heraus und war damals im vergleich zu laptops um längen voraus.

    ich bin selbst RECEPTOR-user (sowohl RECEPTOR 1 als auch das neueste model RECEPTOR 2+ ProMax)

    • Profilbild
      Harold

      @wizardofkeys Hallo Wizardofkeys.
      Können sie mir behilflich sein um mein Receptor VIP abzudaten?
      Wäre sehr nett wenn sie mich per Mail kontaktieren.
      Mit freundlichen Grüßen
      Harald Klenhart
      (bitte persönliche Nachrichtenfunktion im Profil verwenden)

  3. Profilbild
    wizardofkeys

    nochmal paar statements:

    – hoher Anschaffungspreis
    ein KORG KRONOS oder der damailige OASYS oder ein S90 hat auch einen stolzen preis…

    – viel Einarbeitung nötig
    …finde ich persönlich gar nicht. GUI ist selbsterklärend.
    das „problem“: ich muss mich eben mit allen meinen plugins perfekt auskennen…
    und mit einer neuen workstation muss ich mich ja auch eine gewisse zeit einarbeiten…

    – sehr Support-lastig
    denke mal, dass das bei allen innovativen produkten so ist… es ist nunmal sehr speziell. aber zum glück ist der support excellent.

    – hohe Folgekosten
    … ein crossgrade von max. $30 ist zu verkraften.
    ein upgrade-kit zur neuesten generation hat eben seinen preis. aber einen laptop muss ich u.U. auch schon nach 3 jahren austauschen…

    – ständig wechselnder Vertrieb
    … leider leider…
    @PTC: bei welchen vertrieb habt ihr denn für den test angefragt ?

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @wizardofkeys Hallo Wizardofkeys,
      als der Receptor heraus kam, war er natürlich dem Laptop überlegen, keine Frage. Bei solchen Produkten ist viel eher die Frage wie Zukunftsträchtig sind sie, und die Wahl fällt halt heute zugunsten des Laptops. Die Anschaffung von Workstations ist preislich ähnlich wie Receptor, nur du benötigst bei Receptor noch ein Masterkeyboard, das heißt doch wieder deutlich über dem Budget der Workstation. Du wirst nicht bezweifeln das die Tastaturen von Yamaha oder Korg über dem Standard normaler Masterkeyboards liegt. Also hier punkten auch die Workstations. Die Einarbeitung an sich ist nicht so aufwendig, aber selbst installieren von Produkten ist doch wirklich auf diesem Linuxsystem etwas anstrengend. Wenn der Support auf Grund dessen nicht so exzellent wäre, gäbe es Receptor nicht mehr. Nichts gegen upgrade, da hast du recht, das hat seinen Preis, aber mir ist immer noch nicht klar gemacht worden, warum ich auf einem Receptor 1 oder C kein Kontakt 4 nutzen darf. Das ist doch der Punkt. Ich würde sogar das Geld dafür aufbringen wollen, aber der Druck der dadurch auf den Käufer erzeugt wird ist einfach für mich nicht in Ordnung.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Zum Vertrieb: Ich hatte damals bei Digital Audioservice angefragt. Dort war auch ein recht kompetenter Mensch, aber auch er hat mich bei meinen Fragen direkt an den Support von Museresearch weiter geleitet. Er wie schön öfter erwahnt wurde wirklich exzellent ist.

      • Profilbild
        wizardofkeys

        und so ist es mit dem aktuellen RECEPTOR.
        es kommen immer bessere prozessoren, größere festplatten (RECEPTOR kann 1,5TB oder 500GB SSD) etc. das verhält sich nunmal genauso wie beim laptop.
        und wenn eine neue workstation rauskommt, wechseln auch viele zum aktuelleren produkt.

        vorteil & stärke beim receptor ist doch aber die performance ! (sound-auswahl, programming, multi-setups etc pp.)

        die installation von plugins finde ich nicht wirklich mühsamer als bei anderen produkten, z.B. wenn ich das mit der prozedur eines OS-updates meines KURZWEIL PC3X vergleiche…

        für viele plugins gibt es ohnehin „RECEPTORized installer“.

        bzgl: KONTAKT 4
        es geht wohl weniger um das DÜRFEN, als um das KÖNNEN. KONTAKT 4 schluckt eben viel rechenleistung.
        der RECEPTOR Rev. C hat einen AMD Turion 1.8 Ghz.
        und selbst NI „fordert“ für KONTAKT 4 mindestens 2,4Ghz. da wird’s dann natürlich bisschen eng… :)

        Digital Audio Service ist schon seit mehr als 1 Jahr nicht mehr für den vertrieb zuständig… :)

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          AMAZONA Archiv

          @wizardofkeys Mein Laptop mit Single Core von vor 3,5 Jahren kann Kontakt 4. Das ist einfach kein Argument. Der Zeitabstand von ca. 1,5 Jahren den Museresarch hat mit besseren Prozessoren zwingen einfach user zum Upgrade. Du kannst Setups machen, das ist richtig aber einen Soundwechsel, wobei tatsächlich ein Klang neu geladen wird, das dauert zu lange, weil die Libraries so umfangreich sind. Das ist eine Performance die nunmal eine Workstation kann und Receptor nicht. Du musst auch davon ausgehen, das ein User der nicht so spezielisiert wie du mit genau diesen Dingen nichts zu tun haben will. Da haben die Workstations einen Vorteil. Das was den Receptor auszeichnet ist das du mit tollen Sounds und Plugins den Workstation-Einheitsbrei das besondere geben kannst. Das kannst du aber auch heute mit einem Quadcore Laptop, wobei wir wieder bei dem Nachhinken des Receptors sind der jetzt schon mit seinem neuen schnellen Dualcore rechnern eine Entwicklungsstufe hinterher hinkt, wo er noch vor 4 Jahren noch top war. Ich weiß auch das Digital Audioservice schon lange nicht mehr zuständig ist. Erst jetzt ist wieder, nach 2-3 Jahre jemand da der das Gerät vertreibt, und ganz ehrlich, für ein Gerät dieser Preisklasse sollte jemand im Land des Erwerbes als Hardwaresupport jemand da sein.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        „gäbe es Receptor nicht mehr“
        Jetzt scheint es soweit zu sein. Die Web-Präsenz museresearch.com liefert zumindest momenten den allseits beliebten Fehler 404.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Und wieder etwas Neues von Muse Research:

          „Muse Status Update

          Muse Research and Development, Inc. has exited the hardware business in order to concentrate on licensing our IP to other manufacturers who will take the award-wining Receptor technology to the next level. We are currently working with several companies on a license or outright acquisition of our IP.

          If you are interested in licensing the Muse Research and Development technology for use in your music or audio processing systems, please send an email to license at museresearch.com and someone will get back to you. Serious enquiries only. Please note that no sales or support queries will be answered from this email account.“

          Quelle: museresearch.com

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