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Test: Digitech, iPB-10, Gitarren-Multieffektgerät für Apple iPad 1/2

(ID: 1268)

Sound/Praxis

Der relativ hohe Preis für die Kombination iPad und iPB-10 weckt natürlich die Neugier, was das Gerät denn klanglich so alles zu bieten hat. Um es noch mal klar zu stellen: Für den Sound aus dem iPB-10 inklusive dem iPad 1 oder 2 (zur Steuerung des Systems) muss man schon deutlich über 1000,- Euro auf den Tisch legen – und diesem Anspruch wird das Gerät leider nicht gerecht. Sicher ist alles Notwendige mit an Bord, die Soundqualität kann bis auf ein paar Ausnahmen aber nicht wirklich überzeugen. Insbesondere die Crunch-Sounds mit wenig Gain zeigen doch arge Schwächen in Bezug auf Dynamik, die Highgain-Sounds dagegen klingen oft sehr matschig und wenig differenziert. Ganz brauchbar erscheinen die Clean-Sounds, die man mit „Breitmach-Effekten“ wie Chorus z.B. ganz ordentlich zum Klingen bringen kann. Aber auch sie leiden unter einer schwachen Dynamik und wirken irgendwie „zugeschnürt“. Der Grundsound des Systems erinnert irgendwie an das Digitech GSP 1101, welches wir ja auch bereits zum Testen in unseren Händen hatten und das mit ähnlichen Schwächen zu kämpfen hatte.

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Weiterhin lief das System im Test auch nicht immer stabil, öfters gab es während der Testdauer mal einen Absturz. Positiv ist dabei aber, dass der Sound unbeeindruckt weiterlief und nach Neustart der Nexus-App auch sofort wieder einsatzbereit war. Trotzdem ein mulmiges Gefühl, gerade wenn so etwas live passiert. Und ein weiteres mulmiges Gefühl könnte alle Leute überkommen, die ihren edlen Apple Tablet-PC in den Slot des iPB-10 verfrachten. Denn die Oberfläche des Displays ist während des Betriebes ungeschützt. Was bedeutet, dass im Falle eines Falles das iPad auch mal ein Bier oder einen harten Stoß abbekommen könnte. Kein schöner Gedanke. Da das iPad aber nur für die Editierung der Sounds nötig ist und die Klangformung ja im iPB-10 stattfindet, könnte man rein theoretisch das Apple-Gerät nach dem Einstellen und Abspeichern der Sounds ja entfernen, doch das würde dann mangels eines Displays am Digitech iPB-10 einem Blindflug gleich kommen.

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Abhilfe schaffen würde also bei diesem Problem nur das Anbringen eines zusätzlichen Schutzes wie einer Plexiglas-Scheibe etwa, doch dann entfällt logischerweise auch die sehr bequeme und schnelle Bedienung via Touchscreen, was dieses System ja als wirkliche Stärke vorzuweisen hat und ihm gegenüber den Mitbewerbern am Markt einen einen deutlichen Vorsprung verschafft.

-- Auch mit an Bord: Reverb-Algorithmen von Lexicon --

— Auch mit an Bord: Reverb-Algorithmen von Lexicon —

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Fazit

Alles an Bord und doch nicht wirklich, denn dem Digitech iPB-10 mangelt es vor allem an einem: Sound. Wenn auch die Bedienung und die Auswahl an Amps, Effekten und Boxen mittels der Touchscreen-Technologie begeistern kann, spätestens beim ersten Anspielen der Sounds stellt sich doch eher Ernüchterung ein. Der Grundsound ist trotz der schnellen DSPs und den 24 Bit-Wandlern eher als dürftig zu bezeichnen, insbesondere bei den leicht angezerrten Sounds (nach wie vor eine Königsdisziplin bei der virtuell-analogen Klangformung) kann das iPB-10 bzw. die Nexus-App nur wenig überzeugen. Etwas besser sieht es da schon bei den Clean-Sounds aus, die sich unter Zuhilfenahme von „Breitmachern“ wie Chorus z.B. ganz ordentlich spielen lassen. Aber auch hier leidet der Ton unter wenig Dynamik und wirkt somit nicht sehr inspirierend auf den Spieler.

Betrachtet man den Preis für dieses System von immerhin ca. 1200,- Euro (inklusive dem iPad), wird es für das iPB-10 sicher nicht ganz leicht, sich am Markt zu behaupten, auch wenn die Bedienung mittels des iPad fantastisch ist und es so etwas in dieser Art bisher nicht gibt.

Aber ein wenig Hoffnung bleibt. Dass dieses System und speziell die Nexus-App ja eine reine Software-Lösung darstellt, könnte man mit zukünftigen Updates diese angesprochenen Schwächen ja beheben. Verdient hätte es dieses zukunftsträchtige Konzept allemal!

Klangbeispiele: PRS CE24 über den Line Out des iPB-10 und ein Tascam FW-Interface in Logic Audio.

Plus

  • Bedienung (Touchscreen)
  • robustes Gehäuse
  • Anschlussmöglichkeiten

Minus

  • mäßiger Sound
  • Preis

Preis

  • UVP: 588,- Euro
  • Straßenpreis: 499,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    Warum die nun das iPad ausgerechnet da eingebaut haben wollen, wenn es ein stinknormales Multi-Touch Display allein auch gemacht hätte… unergründlich

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo,

    ich arbeite für den deutschen Vertrieb von DigiTech und möchte gerne ein paar Dinge richtig stellen.

    1) Es gibt keinen integrierten Phrase Looper. So ein Looper wie auch noch andere Features sind im
    Gespräch für kommende Updates.
    2) Das fehlende Handbuch ist wirklich nicht ok, aber wie Ihr festgellt habt, braucht man auch keins.
    Ich habe schon viel mit Multieffekten zu tun gehabt, aber dass man ein so komplexes Gerät
    einfach intuitiv bedienen kann, war vollkommen neu für mich.
    3) Zum Preis: Die Zielgruppe für das iPB 10 sind ganz klar die Besitzer eines iPads! Es ist nicht so
    gedacht, dass der Kunde sich beides kaufen muss. Und selbst wenn, ein gebrauchtes iPad1
    bekommt man bei e-Bay schon für 300€, zuzüglich iPB 10 also 800€, nicht 1000 oder 1200€
    wie im Test fälschlicherweise geschrieben wird.
    Und ganz wichtig: Man kann mit so einem iPad weit mehr machen, als es ins iPB 10 zu schieben!
    Es ist schlichtweg nicht fair, dessen Preis voll mit einzuberechnen!
    4) Abstürze: Ich benutze das iPB 10 seit mehr als drei Monaten fast täglich und hatte noch keinen
    einzigen Absturz.
    5) Sound: Ich betreibe das iPB 10 in der Regel über zwei Röhrenkombos im Stereobetrieb und so
    klingt es einfach fantastisch. Natürlich ist es auch beim iPB 10 wichtig was hinten dranhängt.
    Was die Modulationen angeht, so habe ich mit Ralf Jung zusammen den original Tube Screamer
    und den original Fulltone OCD mit den modulierten verglichen. Wenn man die Reglerstellung
    ein wenig anpasste, war kein Unterschied zu hören.

    Ich empfehle den interessierten Kunden, sich selbst ein Bild zu machen.
    Ralf Jung tourt diesen Monat mit dem iPB 10 durch Deutschland und bietet Demonstrationen und
    Workshops an. Hier die Termine:

    14. Novemeber
    Just Music Hamburg all day Digitech promotion day mit Schwerpunkt iPB-10 und Whammy DT
    15. November
    Klangfarbe Wien all day Digitech promotion day mit Schwerpunkt iPB-10 und Whammy DT
    16. November
    Rockshop Karlsruhe all day Digitech promotion day mit Schwerpunkt iPB-10 und Whammy DT
    17. November
    Session Music Frankfurt Workshop ab 19Uhr
    18. November
    Audioelectric Markdorf Workshop ab 18.30Uhr
    19. November
    Just Music München Gitarrentage all day Digitech promotion mit Workshops

    Rock’n’Roll!

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