neuer DJ-Kopfhörer
Was dem Studiobetreiber seine Monitorlautsprecher, ist dem DJ sein Kopfhörer. Dabei scheiden sich die Geister bei der Auswahl des passenden Gerätes, denn nicht nur Klangqualität, Preis und Marke des Herstellers, sondern vor allem das individuelle Hörempfinden geben bei dieser „Glaubensfrage“ ausschlaggebende Impulse für die Wahl dieses oder jenes Modells.
Heute also ein weiterer Kopfhörer im Test, der um die Gunst der Kopfhörernutzer buhlt, nämlich der Shure SHR 550DJ.
Mit einem Preis von circa 80,- Euro gehört dieser nicht unbedingt zu den Einsteigermodellen, sondern siedelt sich in der oberen Mittelklasse an. Ob Klang und Verarbeitung dem folgen können, klären wir im folgenden Test.
Zunächst zu den technischen Details:
Der Shure 550 DJ besitzt 50 mm Treiber mit dynamischem Wandler und Neodym-Magnet, die laut Hersteller einen erweiterten Frequenzbereich vor allem mit einer druckvollen Bassabbildung liefern. Laut Messung liefert der Kopfhörer einen Übertragungsbereich von 5 Hz bis 22 kHz und setzt somit sehr tief an, auch im Vergleich zu Konkurrenzprodukten. Die Leistung liegt bei 3000mW und ermöglicht somit einen hohen Schalldruck.
Diese technischen Details sind eingebettet in ein DJ-taugliches Gehäuse mit um 90 Grad drehbaren Ohrmuscheln und austauschbaren Ohrpolstern, einem verstellbaren und faltbaren Kopfbügel und einem 2 Meter langen Kabel, an dessen Ende sich ein vergoldeter 3,5mm Klinken-Stereostecker befindet. Der obligatorische aufschraubbare Adapter auf 6,3mm Klinke wird mitgeliefert, ebenso eine Transporttasche. Alles in allem bringt der Shure 550DJ leichte 235 Gramm auf die Waage, eine gute Voraussetzung für komfortables Tragen.
Soviel zu den Daten, ab in die Praxis.
Befreit man den Shure 550DJ aus seiner Verpackung, so gefällt zunächst das leichte Gewicht. Auch die Verarbeitung ist sehr gut. Sowohl der flexible Kopfbügel aus Kunststoff mit den beweglichen Scharnieren, als auch die Ohrpolster fühlen sich hochwertig an. Ob die Scharniere auf lange Zeit gesehen, wie bei anderen Modellen, eine Schwachstelle des Geräts darstellen und zum Brechen neigen, kann leider erst später festgestellt werden, auf den ersten Eindruck ist dies zunächst nicht zu sehen.
Der Kopfhörer sitzt dank des einstellbaren Kopfbügels fest am Kopf, und die Ohrmuscheln schließen gut um das Ohr herum ab, so dass wenig Außengeräusche nach Innen dringen. Hier macht sich noch einmal das geringe Gewicht bemerkbar, denn auch bei langen Tragezeiten empfindet man den 550DJ nicht als störend.
Der Klang das Shure SHR500DJ überzeugt. Sowohl tiefe Bässe, als auch der Höhen- und Mittenbereich werden detailliert und sauber an das Ohr weiter gegeben. Auch bei hohen Lautstärken neigt der Kopfhörer nicht zum Verzerren, allerdings treten bei zunehmender Lautstärke die Mitten und Höhen zu Lasten des Bassbereichs in den Vordergrund. Dies ist allerdings gerade im Clubeinsatz keineswegs von Nachteil, um weiterhin den Überblick über das anliegende Signal zu behalten. Und wie zu Beginn erwähnt, ist und bleibt der Klangcharakter eines Kopfhörers ein ganzes Stück weit Geschmackssache. Ich würde den Klang zwischen einem Sennheiser HD-25, der über ein weiteres Klangbild mit ausgeprägteren Mitten und Höhen verfügt, und diversen Technics-Modellen, welche eher gedämpft, aber dafür noch eine Spur druckvoller daherkommen, einordnen. Vielleicht für den ein oder anderen also die optimale Balance?