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Test: Lexicon MX200, Stereo Effektprozessor

Direktzugriff für kleines Geld

25. Juni 2018

lexicon mx200

Vorwort der Redaktion

Klassiker gibt es nicht nur unter den High-End-Effekten, auch so manche preisgünstige Hardware-Effekte haben sich zu Klassikern entwickelt. So z.B. der hier vorgestellte MX200-Effekt von Lexicon. Seine Premiere erlebte der Lexicon MX200 vor 13 Jahren und ist heute noch in unveränderter Bauweise für gerade mal 166,- Euro erhältlich. Der Einsatzzweck hat sich seitdem allerdings gewandelt. Fand der MX200 vor allem in kleinen Homerecording-Studios oder als Zweit- oder Dritteffekt im Studio seinen Einsatz, verrichtet er heute vor allem seinen Dienst auf den Bühnen dieser Welt. Aber auch für „ewige“ Hardware-Fans bleibt der Lexicon MX200 dank seiner direkten Zugriffsmöglichkeiten eine spannende Alternative. Und los gehts:

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Zeitloser Allrounder mit Direktzugriff

In alter Tradition baute der renommierte Hersteller Lexicon vor über einem Jahrzehnt weiterhin echte Hardware und bewahrt sich somit davor, seine wohl gehüteten Algorithmen in Software-Form preiszugeben. Um trotzdem am Ball zu bleiben, schickte seinerzeit Lexicon das MX200 mit einer VST-Plug-in Technologie ins Rennen, die es als echtes Hardware-Plug-in nutzbar machte. Was es damit wirklich auf sich hat, werden wir im Folgenden sehen.

Aufbau des Lexicon MX200

Der Aufbau des Dual-FX-Geräts ist denkbar einfach gehalten. Es stehen zwei identische FX-Prozessoren zur Verfügung, die in vier Strukturen (Seriell, Parallel, Dual-Mono und Dual-Mono-Send/Stereo Out) verschaltbar sind. Jeder der beiden Prozessoren verfügt über eine große Zahl an hochwertigen Algorithmen, die jeweils mit genau drei Parametern den Bedürfnissen angepasst werden können.

lexicon mx200

Dies ermöglicht eine sehr direkte und schnelle Bedienung, da man nicht durch Menüs steppen muss, sondern alles sofort von der Front bedienbar ist.
Wenn z.B. beim Live-Soundcheck gerade kein Musiker vorhanden ist, man aber trotzdem einen Effekt einstellen muss, gibt es dafür ein recht nützliches Feature. Mit fünf eingebauten Samples kann man seinen Effekt sofort testen (Audition).

2_inputrouting.jpg
Effekte des Lexicon MX200

Die Qualität der Effekt-Algorithmen ist mit den bekannten MX-Geräten vergleichbar, bewegt sich also auf MX100-Niveau. Während dies vor allem für Live und Homerecording vollkommen ausreichend ist, werden anspruchsvolle Toningenieure doch eher zu hochwertgeren Effekten greifen. Dies trifft vor allem für den Hall zu: Die Modulationseffekte können allerdings auch Profis voll überzeugen.

Plug-in Einbindung des Lexicon MX200

Das Lexicon MX200 ist auf der Rückseite mit einem USB 1.1 Port ausgestattet. Entgegen meiner Erwartung fungiert dieser lediglich als ein MIDI-In und -Output, hat also keinerlei Audio-Funktionalität. Somit wartet auf den Anwender sowohl unter OSX als auch unter Windows eine Routing-Orgie.

lexicon mx200

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lexicon mx200

Praxiseinsatz des Lexicon MX200

Das Konzept mit nur drei Parametern pro Effekt scheint zunächst etwas mager, da man meist mehr Eingriffsmöglichkeiten gewohnt ist. Da jedoch die Effekte qualitativ überdurchschnittlich sind und fast immer sofort gut klingen, sind die drei wohl ausgesuchten Parameter pro Effekt ein echter

5_reverb.jpg

Segen, denn man hat sofort die Eingriffsmöglichkeit, die man wirklich benötigt, zur Hand. Ein Griff und fertig! Klasse!

 

lexicon mx200

 

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Fazit

Mit geglücktem Hall und exzellenten Modulationseffekten ist das Lexicon MX200 trotz der vielen Jahre, die es auf dem Buckel hat, auch heute noch für manche Anwendungen ein empfehlenswertes Effektgerät.

Dank zwei identischer Effektblöcke und vier Routings sind neben klassischen Effekten auch ungewöhnliche Verschaltungen möglich. Somit ist das Lexicon MX200 für Live und Homerecording wegen der guten Modulationseffekte und dem direkten Zugriff allen zu empfehlen, die nach wie vor gerne den Direktzugriff einer Plug-in-Lösung vorziehen.

Plus

  • guter Hall
  • exzellente Modulationseffekte

Preis

  • Ladenpreis: 166,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also, meine Erwartungen an eine USB-1.1-Schnittstelle sind durch hirnerweichend elende Wartezeiten vor dem Drucker oder einem Scanner etwa auf Normal-Null herunter geschliffen worden.
    .
    „USB [1.1] erlaubt es einem Gerät, Daten mit 1,5 Mbit/s (Low Speed), 12 Mbit/s (Full Speed)“ zu übertragen.
    .
    Audio-Übertragung in Stereo in CD-Qualität (16bit/44.1khz) kann ich mir da nur unter großen Schmerzen vorstellen.
    .
    Man musste ja sogar den Chip überlisten damit eine Maus an diesen Dingern einigermaßen ruckelfrei lief.
    .
    „Bei zeitkritischen Datenströmen, wie etwa bei Mausbewegungen, muss der Hostcontroller von sich aus häufig genug beim Gerät anfragen (Polling), ob es Daten senden will, um ein Ruckeln zu verhindern.“
    .
    Aber der Klang ist schon geil. Und das man da live dran drehen kann auch. Denn wir wissen ja alle, Musik drängt es immer auf die Bühne!
    .
    (Alle Zitate aus https://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Serial_Bus)

    • Profilbild
      TobyB RED

      Hallo Poly,

      funktioniert aber unter Logic ganz gut :-) Da verschmerzt man die 2 Parameter FX schon, dafür ist der MX 200 aber auch nicht gemacht ab in die Mastersektion mit dem Ding und gut ist. Dafür läuft die Remotebedienung vom MX200 wie ein VW Käfer, irgendwann mal installiert, jetzt Mojave, High Sierra, Capitan. Die MX läuft immer noch Remote und übersteht USB technisch sogar den Schlafmodus.

      • Profilbild
        vaikl

        @TobyB Klar, bei den 15 Parametern, Patchwechseln und ein wenig SysEx-Backup/Restore braucht’s halt nur den Käfer, läuft dafür aber bislang immer noch auf MacOS. Leider funzt die MX Edit-SW nur auf 32bit, ist also demnächst wohl dead, denn unter 32Lives crasht sie gnadenlos:(

        • Profilbild
          TobyB RED

          @vaikl Hallo Vaikl,

          wie wäre es mit einer CTRLR Map? Für PCM 70 und MPX 100 wurde das schon gemacht, die Sysex Strings bekommt man wie von beejay angeführt, recht einfach raus. In Logic müsstest du dazu das MIDI Enviroment bemühen. Solange man in CTRLR nicht auf fotorealistische Oberflächen macht, ist der MX 200 schnell programmiert.

          • Profilbild
            vaikl

            @TobyB Sonst gern, aber ich bin leider kein Logicer, sondern Abletoni. Bislang funzt ja auch noch die Standalone des MX Edit parallel zu DAWs. Wenn’s soweit ist mit der harten Abschaltung von 32bit, lass ich mir was einfallen;)

            • Profilbild
              TobyB RED

              @vaikl Hallo vaikl,

              die ganz Smarten bereiten sich durch googlen nach dem DDMF Plugin Wrapper Metaplugin auf den Tag X vor ;-) Damit kannst du auch chainen, routen und sonstigen anderen feinen Fug machen ;-) CTRLR ist auch eher was für Leute mit Hang zu LUA/JUCE/C und einer Portion Try and Error.

              • Profilbild
                vaikl

                @TobyB Ich bin wohl kein ganz Smarter, jedenfalls hatte ich diesen Wrapper vor einem Jahr schon mal getestet und sofort wieder weggetan. Jetzt (nachdem ich’s grad nochmal ausprobiert hab) weiß ich’s wieder: Auch der crasht, wenn er ein bereits gebridgetes MX Edit scannt. Und anders findet er es nicht, weil er z.B. in Live sonst nur die gültigen 64bit NativePlugs findet. Standalone des Tools wär gut, aber als reines Plugin für mich nix gut…

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      j.keys

      Also zuerst die Mathematik:
      2 Kanäle * 16 Bit * 44100 Samples/s = 1.411.200 Bits/s, das ist weniger als die maximalen 1,5 MBits der guten alten Low Speed USB1.1 Spezifikation, mit Full Speed geh’n sich dann theoretisch 8 Stereo Paare aus. Die Zugriffszeiten waren natürlich katastrophal für Latenzkritische Anwendungen.

      Und dann noch zum Effektgerät:
      Das schickt nämlich kein Audio über den USB Bus sondern nur Konfigurationsdaten ;)

      Die SysEx Daten sollte man sogar relativ einfach Reverse-Engineeren können wenn Lexicon keine Lust hat, sein Steuerungs-Plugin zu aktualisieren.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich befürchte dass das ein echtes vst genau so gut kann und da ist mir das handling zu unkomfortabel. Inzwischen sind die vst Effekte so hoch gezüchtet, da es sich oft nicht mehr lohnt mit Hardware zu arbeiten.

  3. Profilbild
    Mick AHU

    In Sachen Synthesizer ziehe ich Hardware klar vor, aber bei FX und nur im Studio ist Hardware m.M.n. nach obsolet. Ich habe eine Quadrillion Stompboxen und Racks an meine Synth gehängt, und außer der Haptik, konnte ich kein „pro“ feststellen. Als alternative zum MX200, habe ich noch den TC Electronic M350 hier, und der hat keine Chance gegen die VSTs von Eventide, Soundtoys und Waves.
    Gerade im Sendweg, wo mehrere Kanäle sich eine Reverb teilen, ist Software und DAW schon eine ordentlich Entspannung, und nicht zu vergessen, der Preis und total ReCall! Aber ein Vergleichstest-Test hier bei Amazona wäre eine feine Sache!

    • Profilbild
      j.keys

      @Mick Ich hab‘ auch bei den Synths schon auf Software gewechselt, zu oft lande ich auf verschiedenen Controller-Keyboards, zu selten greife ich beim Spielen tatsächlich zu einem Regler von dem ich nicht vorher schon weiß, dass ich ihn verwenden will. Die um kleine Welten besseren Effekte in Software, die unendlichen Modulations-Möglichkeiten und immer besser werdende Hardware-Emulationen lassen mich nur selten zurückblicken. Mit U-He Diva und Omnisphere geht schon ordentlich was :)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Mick Gute Plugins in Ehren. Ich habe Zwei Midiverbs, OTO Bam und DP4+ auf den Sends in der DAW und bin ebenfalls entspannt. Dazu kommt noch die färbende Eigenschaft der Hardware die vieles von alleine erledigt. Das Ganze wird noch im Mackie analog summiert und klingt einfach gut. Mir fällt bei Kollegen auf wie die Plugins nur so gestapelt werden und anschließend der Klang gepriesen wird. Voll entspannt natürlich. ;)

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    >Um trotzdem am Ball zu bleiben, schickt sich das neue MX200 an…
    Das Ding ist doch schon uralt! Oder gibt’s ’ne Neuauflage – MK2 sozusagen?

    • Profilbild
      HX

      Sonderangebot beim großen T wa?

      Scheinbar lohnen sich Neuentwicklungen bei HW FX Geräten auch nicht mehr, VST hin oder her, ich steh auf Sachen wo man auch mal anpacken kann…

      Bin da wohl aber eine Minderheit. Kann ich aber mit leben, gibt ja soviel gebrauchte Effekt-Auswahl der letzen 30 Jahre heutzutage.

      und das MX200 (von 2005) gehört da ja auch dazu…

    • Profilbild
      vaikl

      Das Ding gibt es in DE seit 13 Jahren, meiner einer hat jetzt 10 auf dem Buckel (und hört sich immer noch klasse für bread&butter an). Auch die uralte Thomann-Seite preist es noch mit dem alten Text als „neu“ an. Hat da jemand nur falsch abgeschrieben????

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @vaikl Ich habe sogar zwei von denen, da ich die direkte Bedienung ohne Menüdiving mag.
        Besonders die Gebrauchtmarktpreise machen das Gerät interessant.

  5. Profilbild
    j.keys

    Ich hab kurz geglaubt es handelt sich hier um einen Archiv-Artikel wie zu den alten Synths – aber dann steht da doch allen Ernstes 2018 und „das neue MX200“. Etwas verwunderlich – weil ich seit locker 10 Jahren, eher schon an die 15, dieses Ding herumliegen habe. Eine gute Zeit lang war es mein Bread and Butter Hall, wurde dann allerdings irgendwann der Einfachheit halber von Plugins abgelöst. Faulheit siegt halt doch. Und dann kam die Zeit wo die Plugin Hall-Effekte dann schon mindestens so gut klangen und seitdem verstaubt das Ding. Aber mit dem Wiederaufleben der Analog-Synthies kann man solche Dinger wohl wieder gut gebrauchen. Vielleicht wird’s ja doch noch was mit dem Behringer Mini oder einem MatrixBrute :P

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @j.keys „das neue MX200“ war unglücklich gewählt. Danke für den Hinweis. im Vorwort haben wir nun nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir hier einen Klassiker vorstellen. Es einfach erstaunlich (und erfreulich), wenn sich manche Produkte über mehr als ein jahrzehnt halten können. Aus diesem grund stellen wir nun immer wieder einmal ein paar Klassiker vor. Übrigens manche bewusst als VINTAGE (wenn sie nur noch am Gebrauchtmarkt erhältlich sind). Viele Grüße, Peter

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Mittlerweile ausverkauft, habe ich unlängst ein MX200 bei e-bay erstanden. Ich ziehe es dem TC Electronics M350 vor, und das MX300 hat nicht mehr diese direkte Bedienung. Es wird den Platz des abgerauchten Alesis Microverb 3 einnehmen und mein FX-Universum ein gutes Stück erweitern…

    • Profilbild
      m4ximumpow3r

      @Son of MooG Dank meiner beiden Brüder habe ich ich sowohl das MX200 als auch das MPX100. Ich mag beide sehr gerne, das MPX100 ist aber irgendwie mein Liebling. Anfang 2018 gab’s das MX200 noch bei T, also echt Glück gehabt.

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