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Test: SPL Transient Designer

SPL Transient Design

27. Oktober 2004

Weapon of choice

Wer oft akustische Drums aufnimmt, hat oft mit sehr dynamischen Spielweisen zu kämpfen. Möchte man nun z.B. der Snare mit einem herkömmlichen Kompressor mehr Attack geben, so wird man auf große Probleme stoßen. Während Samples oder Loops schnell in den Griff zu bekommen sind, stellen akustische Aufnahmen eine große Herausforderung dar.

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Zumindest taten sie es, bis die Niederkrüchtener Soundprofis von spl ein Tool auf den Markt brachten, das die nachträgliche Beeinflussung der Transienten von Audiomaterial möglich machte: Der Transient Designer. Wer eine Creamware Karte sein Eigen nennt, darf sich freuen, denn dieses feine Tool ist für die Scope Plattform auch als PlugIn erhältlich.

Aufbau
Der Aufbau gestaltet sich denkbar unspektakulär. Wie die spl Hardwarevorbilder wartet auch das PlugIn mit einer handvoll sprechender Regler auf. Die Regler lassen auch die Bedienung mit dem Mausrad zu und können feinfühlig eingestellt werden. Zwei Displays verdeutlichen grafisch die vorgenommenen Eingriffe.

Praxis
Bereits nach wenigen Proberunden wird klar, welches Potenzial der Transient Designer eröffnet. Einer überkomprimierten Drumloop lässt sich wieder Leben einhauchen, indem die Attackphase hervorgehoben wird. Oder man denke an eine bereits mit Hall oder Delay eingespielte Rhythmusspur: Durch Absenken der Sustainphase lassen sich Hall und Delay ausblenden und das Arrangement wird wieder luftiger. Spuren nach vorn holen – bitte etwas mehr Attack. Instrumente in den Hintergrund stellen: Einfach die Attackphase absenken.
Der eigentliche Clou liegt aber in dem vom SPL Transient-Designer dynamisch angepassten Threshold. So können auch Instrumente, die mit großer Dynamik eingespielt wurden, in deren Attack-Phase beeinflusst werden.

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Sicher stellt sich auch die Frage, wofür der Transient Designer weniger geeignet ist. Prinzipiell arbeitet er überall dort gut, wo Transienten auch deutlich hervortreten. Das wären in erster Linie Rhythmus und Schlagzeug. Weniger sinnvoll ist der Einsatz auf der Stereosumme. Das Material ist zu komplex und eine Formung der Transienten in dieser Stufe der Produktion nicht sinnvoll.

Übrigens gibt es auch eine Version ohne Sustainregler. Sie hört auf den Namen Attacker und ist für einen Bruchteil des Preises zu haben. Der Attacker bietet sich überall dort an, wo mehr Punch gefragt ist. Natürlich arbeitet er auch in umgekehrter Richtung.

Bei der Anhebung von Attack und Sustain steigt auch die Lautstärke. Gerade bei starken Eingriffen muss der Eingang herunter geregelt werden, damit es nicht übersteuert. An dieser Stelle hätte ich mir eine zuschaltbare Softlimit-Schaltung gewünscht.


spl_reverb.mp3 Eine Drumloop zunächst mit äußerst auffälligem Reverb. Anschließend mit abgesenkter Sustain-Phase. Damit ist der Nachhall beinah verschwunden.

ansient%20Designer/sounds/spl_sustain.mp3″ target=“_blank“>spl_sustain.mp3 Die Drumloop wird unbearbeitet abgespielt. Dann wird Stück für Stück die Sustainphase angehoben. Deutlich tritt nun der Klangteppich im Hintergrund der Loop in den Vordergrund. Anschließend wird die Sustain-Phase komplett abgesenkt.

spl:attack.mp3 Auch hier zunächst wieder unbearbeitet. Dann wird die Attack-Phase zunächst komplett verstärkt und anschließend vollständig abgesenkt. Dabei tritt die Loop weiter in den Hintergrund.

spl_stereo.mp3 Eine Drumloop in Mono wird mit unterschiedlichen Einstellungen für den linken und rechten Kanal etwas aufgepeppt und dadurch interessanter.

Der DSP-Verbrauch ist angenehm niedrig. Eine Instanz verbraucht gerade mal 40 Prozent eines DSPs. Allerdings lassen sich dennoch maximal drei Instanzen (bzw. zwei Attacker) Transient Designer gleichzeitig betreiben. Das bedeutet, es sind maximal sechs Kanäle möglich.

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