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Preview: Creamware Prodyssey ASB, Sonic Core

Hardware VA des berühmten ARP Odyssey

12. September 2006

Nachdem die Firma Creamware sich im Lauf der letzten Jahre neben anderen Produkten auf den Softwareemulationspfad für analoge Klassiker begeben hatte, hat sie den Spieß umgedreht und diese Softwarevarianten nun in Hardwaregehäuse gebettet. Die Musikerwelt wurde mit einem Minimax, einem Pro12 und einer B4000 beglückt. Nun ist als viertes Geschütz der Prodyssey auf den Markt gefahren worden, der nichts Anderes als den guten alten ARP Odyssey, der als Original immer noch hoch gehandelt wird und sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, als Hardware mit digitalem Innenleben emuliert. Ohne all zu tief in das Innenleben einzusteigen (dieses wird in einem späteren intensiven Test geschehen), stelle ich das Gerät in diesem Preview kurz vor.

-- Die Hardware-Reinkarnation des ARP Odyssey --

— Die Hardware-Reinkarnation des ARP Odyssey —

Obwohl die Bedienoberfläche alles (und es ist sogar ein klein wenig mehr geworden) bietet, was an Klangprogrammierung an einem Originalgerät möglich ist, wird eine Remote Software mitgeliefert, mit der einige Parameter, die über die Hardware nicht oder nur schwer erreichbar sind, editierbar werden. Eine Verbindung zu einem Computer ist sowohl über USB als auch über MIDI möglich.

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Der erste Eindruck

Die Bedienoberfläche wird von echten Holzteilen umrahmt, welches schon beim Betrachten ein erstes Vintage-Flair aufkommen lässt. Die Benutzeroberfläche hält sich vom Aufbau streng an das klassische Vorbild, wenn auch einige wenige Sachen etwas anders oder neu sind. Dazu gehört auch die Farbgebung, weiß auf schwarz gab es bei keinem Odyssey-Modell. Der Lesbarkeit ist diese Farbgebung in jedem Fall dienlich, da es sich letztendlich um eine komplexe Maschine handelt, die garantiert nicht so einfach strukturiert ist wie der Minimoog bzw. die Creamware-eigene Emulation, der Minimax. Die alten Wahlschalter wurden durch beleuchtete Drucktaster ersetzt, die Schieberegler bieten einen den alten Mk.I – und II – Modellen gerecht werdenden stabilen Eindruck, die Kappen der Schieberegler sind ebenfalls fest genug, die Regler lassen sich angenehm bewegen, sitzen weder zu fest noch zu schlapp. Im Gegensatz zum originären Gerät kann man natürlich nicht von einem What-You-See-Is-What-You-Get-Gerät sprechen, da nach einem Programmwechsel zwar die Drucktaster durch ihre Beleuchtung/Nichtbeleuchtung den aktuellen Zustand ausweisen, die Schieberegler jedoch nicht, da Motorfader das Preisgefüge mit Sicherheit deutlich gesprengt hätten. Dafür ist die moderne Fassung mit 256 Speicherplätzen ausgestattet, aufgeteilt in 128 feste und 128 überschreibbare Presets. Hilfreich bei der Programmierung ist hierbei die Remote Software, die natürlich alle Einstellungen korrekt darstellt.

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Fakt ist, wer den Odyssey kennt, kommt mit dieser Oberfläche sofort klar und wird genau da anfangen, wo er vor 25 Jahren aufgehört hat. Allen anderen Interessierten sei gesagt, dass die Beherrschung des Gerätes ein wenig Einarbeitung erfordert, dieser Synth verlangt den Anwendern etwas mehr ab, aber er gibt dafür auch mehr her.

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Eine ganz kurze Übersicht

Das Gerät bietet als Klangquellen zwei Oszillatoren und einen Rauschgenerator , wobei der zweite Oszillator zum ersten synchronisierbar ist. Neben dem ARP Lowpass-Filter wird bei dieser Hardware als Schmankerl das Minimax-Filter mit angeboten. Hinter das Lowpass-Filter ist ein nicht resonanzfähiges Highpass-Filter geschaltet. Zwei Hüllkurvengeneratoren (einmal ADSR und einmal AR) und ein LFO sind ebenfalls an Bord. Alle drei Sektoren (VCO, VCF und VCA) sind mit Modulationseingängen gut bestückt, wobei diese Eingänge immer fest mit zwei bestimmten Modulationsquellen verbunden sind, von denen jeweils eine gleichzeitig mit einstellbarer Modulationstiefe verwendbar ist. Als Modulationsquelle ist hierbei besonders die gegenüber anderen Synthesizern wesentlich ausgefuchstere Sample & Hold-Funktion zu erwähnen. Externe Audioquellen können dem Lowpass-Filter zugeführt werden und ab da selbstverständlich mit allem bearbeitet werden, was der Signalweg hergibt.

Neuerungen und Klang

Aber bis auf das Moog-Filter habe ich noch nichts über zusätzliche Dinge berichtet, dabei ist der Odyssey jetzt zwölfstimmig und stereo, und das ist zumindest gegenüber dem Klassiker eine entscheidende Neuerung. Sie dürfen ihn aber auch monophon spielen, eben wie gehabt. Dazu finden wir noch eine Effekt-Sektion, die mit Chorus/Flanger und einem Delay bestückt ist. Nun, wie klingt er? Effektsektion auf Bypass (nicht weil sie schlecht ist, aber sie trübt das Urteilsvermögen!) gestellt, MIDI In zugewiesen und ab geht es. ARP! Schon bei den ersten Klängen wird deutlich, dass ich es mit einer wirklich gelungenen Reinkarnation zu tun habe. Ich kannte bis dato die Creamware Prodyssey Software NICHT, hatte nur Gutes gehört, aber leider keine Gelegenheit gehabt, diese Software einmal live zu hören und zu spielen.

Manche Sounds klingen neutral, wie ein ARP eben gegenüber der Konkurrenz aus dem Hause Moog eher nach Synthese an sich, ein Moog (fast) immer wie ein Moog klingt. Dieser Umstand führte seinerzeit bei Joe Zawinul zur Entscheidung, ARP Synthesizer einzusetzen, weil mit ihnen seiner Meinung nach in jeder musikalischen Situation ein passendes Klangbild geschaffen werden konnte. Die Sync-Sounds kommen schneidend und durchsetzungsfähig daher, die Bässe donnern, die Leadsounds sind zeitlos und ästhetisch, die FX-Sounds komplex und vielfältig. Für mich als Fan alter ARPs und Moogs ist der erste Eindruck überzeugend, das Spielen macht Spaß. Und trotzdem merkt man dem VA-Synthesizer seinen Klangunterschied zum Original deutlich an – vor allem bei Sync-Sounds. Auch schade: Es fehlen dem Clone die paraphonic Sounds.

Eben diesem ersten Eindruck wird natürlich ein intensiver Test folgen, der sich dann auch wesentlich detaillierter mit der Bedienoberfläche, der MIDI-Einbindung, der Remote-Software und dem emulierten ARP-Sound der Prodyssey ASB beschäftigt.

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