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Test: AKAI MPC Renaissance, Music-Production-Controller

Hybrid Wunderkind

1. Dezember 2012

Akai MPC Renaissance

Geschichtlicher Rückblick zur AKAI MPC Serie

Es gibt technische Prinzipien, die Generationen überleben, wie z.B. die elektrische Glühbirne, die seit 1880 fast unverändert bis zum heutigen Tag Anwendung findet. Nun, ganz so viele Jahre hat die MPC nicht auf dem Buckel, aber rechnet man die LINN 9000 als Ur-MPC hinzu, sind es immerhin heute auch schon knapp 30 Jahre, die das Prinzip der integrierten Sampling-Sequencing-Groove-Box auf dem Buckel hat.  Und fast genau so wie die Glühlampe vor gar nicht allzu langer Zeit mit der Energiesparlampe ihre „Evolution“ erlebte, steht nun auch der Serie der MPCs ein großer Schritt bevor. Ob nun Fortschritt oder Rückschritt wird dieser Test nicht klären können, denn schon jetzt scheiden sich hier die erregten Geister weltweit in einschlägigen Foren. Es wird also an der Zeit liegen, hier ein endgültiges Urteil zu fällen.

Wer sich grundsätzlich für die Entwicklung dieses Gerätetypus interessiert, dem legen wir dieses Amazona.de Interview nahe: Roger Linn, Comeback einer Legende.

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Unabhängig davon aber kurz ein geschichtlicher Überblick der MPC-Historie:

  • 1984 – Geburtsjahr der LINN 9000 (führte 1986 zum Konkurs der Linn Electronics)
  • 1986 – Roger Linn entwickelt unter der Flagge von AKAI-PROFESSIONAL die MPC60, die sich vorerst nur in USA durchsetzen kann.
  • 1991 – Mit der kostengünstigeren Variante MPC60II (ohne Klappdisplay) wird erfolglos versucht, den ausländischen Markt zu erobern.
  • 1994 – Die erste 16Bit MPC der Serie erscheint unter dem Namen MPC3000. Das Gerät avanciert binnen vier Jahren zum Kultobjekt in der Elektronik-Szene.
  • 1997 – Mit der MPC2000schiebt AKAI eine Low-Budget Variante der MPC3000 nach. Der Markt reagiert verhalten.
  • 1999 – Der Nachfolger MPC2000XL(wieder mit Klappdisplay) wird zum Beststeller und ist in zahlreichen Varianten erschienen (weiß, blau, Designer-Edition etc.)
  • 2002 – Die MPC4000 ist die erste MPC, die einen vollwertigen Keyboardsampler enthält, mit dem sich auch Multisamples erstellen lassen.
  • 2003 – Der Megaseller MPC1000kommt auf den Markt. Das Betriebssystem „JJ OS“(nicht aus dem Hause AKAI) verleiht der MPC1000zusätzliche Popularität.
  • 2005 – Die MPC2500ist quasi eine erweitere MPC1000 und kann an den Erfolg der MPC1000 anknüpfen. Es erscheint ebenfalls ein „JJ OS“ dazu.
  • 2007 – Der Zwerg MPC500treibt MPC-Fans Schweißperlen auf die Stirn. Was soll nur aus der guten alten MPC werden?!
  • 2008 – Die MPC5000soll dank Harddisc-Recording und VA-Synth der neue MPC-Roll-Royce werden. Die MPC-Gemeinde bleibt bis heute kritisch.
  • 2012 – Die MPC-Renaissance ist die erste hybride MPC, die zum Betrieb einen PC benötigt und erinnert optisch bewusst an die MPC3000.

Das optische Vorbild, die AKAI MPC3000 (Photy by RLmusic)

Hinzuzufügen wäre noch, dass ich einst als Marketingleiter von AKAI PROFESSIONAL selbst miterlebt habe, wie wir uns zu Zeiten der MPC60/II mit Händen und Füßen gegen die Vertriebspolitik des japanischen Mutterhauses gewehrt haben. Da MUSSTEN wir nämlich unter der Androhung, den Vertriebsvertrag zu verlieren, eine bestimmte Menge MPCs abnehmen, die seinerzeit in Europa praktisch UNVERKÄUFLICH war, während in USA die Rock/Pop-Studios das Ding liebten. Das ging uns bis 1995 auch mit der MPC3000 so.

Die Teile standen in Europa wie Blei in den Regalen, da sich im Homerecording längst der ATARI ST zum Sequencer-Tool Nummer „1“ entwickelt hatte, während die Amerikaner immer schon Hardware gegenüber der Software bevorzugten. Erst mit dem Einzig von Techno und Electronic-Live-Acts in der Clublandschaft änderte sich das hierzulande dramatisch, während in USA die MPCs sich in der Hip-Hop-Szene eher „einschlichen“ (Dort waren die EMU SPs die absoluten Platzhirsche!).

Warum beleuchten wir diesen Abschnitt so ausführlich? Ganz einfach, auch heute wird von Usern immer wieder der Fehler begangen, die MPC-Serie aus dem Blickwinkel von DAW-Usern (Cubase, Logic etc.) zu betrachten und zu bewerten. Das ist vollkommener Quatsch! Wer eine MPC verstehen will, muss als erstes seinen Rechner abschalten und sich dieser vollkommen „anderen“ Arbeitsweise öffnen. Und entweder springt dann der Funke über und die MPC schlägt dich in deinen Bann oder du kehrst relativ schnell in die Welt der Mausschubser zurück.

Aber genau an dieser Stelle macht einem die AKAI-Renaissance die Entscheidung zunächst schwer, versucht sie doch das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Ist sie nun beides oder weder Fisch noch Fleisch.

Wir haben angerichtet – lassen wir uns überraschen:

Die Hardware im MPC-3000 Look

Das Öffnen der Verpackung gibt den Blick auf die typische Eierschalenfarbe der Akai Geräte frei. Wer bereits vorher einen MPC besaß, der fühlt sich beim Anblick des Renaissance sofort zu Hause. Insgesamt 16 Pads, ein blaues klappbares grafikfähiges Display, Cursortasten wie bei den Samplern, jede Menge Drehregler, ein großes Dial-Wheel und eine Sektion mit Laufwerkstasten fallen sofort ins Auge.

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Das Gehäuse besteht aus lackiertem Stahlblech, eingefasst mit grau gummierten Seitenteilen. Die Verarbeitungsqualität ist erste Sahne. Alle Regler sitzen fest verankert im Gehäuse, nichts wackelt. Somit ist das Verarbeitungsniveau der Geräte aus vergangenen Tagen schon einmal konsequent umgesetzt worden. Zu den Pads muss noch erwähnt werden, dass diese auf insgesamt acht Bänke verteilt werden können. Damit würden dann 128 Pads belegbar sein.

Außergewöhnlich: Die MPC Renaissance verfügt über ein integriertes Audio-Interface. Damit wird die Hardware auch beim Sampling und bei der Mischung zur wahren Schaltzentrale und zum Zentrum der Produktion. USB an MPC, das war’s. Der Rest, ob Audio oder MIDI, wird wie üblich direkt an die MPC angedockt.

Die Anschlüsse im einzelnen: zwei USB-Steckplätze auf der Rückseite, vier Audioausgänge (Main und Sub) sowie 2 MIDI-In und 4 MIDI-Out Anschlüsse. Auch dabei bemerkt man wieder, dass die MPC im Mittelpunkt eines Hardware-Geräteparks stehen soll. Welche Hardware besitzt heute sonst noch 64 adressierbare MIDI-Kanäle, mit denen sich unzählige Hardware-Synthesizer ansteuern lassen? Alleine dafür schon mal vorab einen Monster-Bonuspunkt!

Die DJ-Fraktion wird den Turntable-Eingang mit Phono-Vorverstärker zu schätzen wissen, und auch die vorverstärkten XLR-Eingänge verfügen auf Wunsch über eine Phantom-Speisung. Wer digital bleiben möchte, kann dies über die integrierte S/PDIF Schnittstelle.

Sinnvoll:  Der Kopfhöreranschluss in 6,3 mm und 3,5 mm Klinke befindet sich mit seinem Level-Regler auf der rechten Frontseite, ebenso 2 Eingänge für Pedale.

Zusammenfassend muss man sagen, dass die MPC Renaissance hochwertig verarbeitet ist und selbst den harten Bühnenalltag gut überstehen sollte.

Die Inbetriebnahme der MPC Renaissance

Die Software für Treiber und Benutzeroberfläche dauert nur wenige Minuten, die Zusatzsoftware mit einem Volumen von 9GB (!!!)  für die Library und die Software-Synthesizer nimmt weitere ca. 30 Minuten in Anspruch. Sie beinhaltet nicht nur alle klassischen MPC3000 Sounds, sondern auch vielfältiges Soundmaterial, mit dem sich sofort – und ohne weiteres Quellmaterial – zu produzieren beginnen lässt und dabei kein modernes Genre zu kurz kommt. Bingo – nächster Bonus-Punkt!

Etwas ärgerlich, die MPC Renaissance muss tatsächlich per Internet freigeschaltet werden. Unverständlich, dient doch die Hardware auch gleichzeitig als Dongle und ist quasi an sich schon „copy-protected“. Wer allerdings über keine Online-Verbindung verügt (ja, solls noch geben), hat einen steinigen Weg vor sich, kommt aber früher oder später auch ans Ziel.

Die MPC Renaissance-Software

Zunächst haben wir uns der MPC-Software (aktuelle 1.1 Version) gewidmet. Das auffälligste Fenster ist hier der interne Sequencer, darunter befinden sich die Pads und die zuweisbaren 16 Regler. Links daneben zeigt der Browser die Library an. Die angezeigten WAV-Dateien können direkt auf das Pad der Wahl per Drag and Drop gelegt werden.

Weitere wichtige Parameter des MPC-Renaissance findet man auf der rechten Seite sowie ganz unten die Laufwerksfunktionen. Hier steht es dem User nun frei, ob er alles in der Software erledigt oder direkt an der Hardware.

Die Oberfläche wirkt aufgeräumt und DAW-User werden sich schnell zurecht finden. Natürlich können die Möglichkeiten der Software nicht annähernd mit aktuellen Versionen von Cubase oder Logic mithalten, auf der anderen Seite stellt sich die Frage: „Wer nutzt denn heute wirklich 100% dieser DAW-Features?“ Die Beschränkung auf ZWEI (!) Mauswerkzeuge hat mich allerdings doch irritiert, so muss man z.B. zum Löschen eines Events eine MPC-Taste drücken, da es kein „Radiergummi-Werkzeug“ gibt. Aber sicher kommen auch solche Features nach und nach in den weiteren Software-Updates.

Je nach gewünschter Funktion wechselt der Main-Frame seine Gestalt und wird z.B. zu einem Waveform-Editor.

Wer nun möchte, kann vorhandene Plug-ins (VST oder AU) einbinden, wie er das von seinen DAWs gewöhnt ist. Aber Achtung – das ist momentan noch mit Vorsicht zu genießen, da die MPC das ein oder andere Plug-in mit einem Absturz quittiert. Hier muss AKAI dringend nachbessern.

Hingegen beim Laden der AKAI-eigenen „Plug-ins“ lief zumindest bei uns im Probebetrieb alles einwandfrei.

Die MPC Software-Synthesizer

Vorab ist erwähnenswert, dass sich alle Parameter der Plug-ins auf die Regler des MPC-Renaissance legen und in Echtzeit manipulieren lassen.  Die 16 Regler sind zudem nicht nur einfache Encoder, sondern echte Endlospotentiometer. Sie fühlen sich unglaublich gut an, erledigen ihre Arbeit super zuverlässig und sind auch noch Touch-sensitiv, d.h. wenn man oben auf die Kappe des Potiknopfes drückt, können damit noch verschiedene Parameter, die man vorher ausgewählt hat, in Echtzeit aktiviert werden. Ein echter Pluspunkt für die Hardware, die hier als Controller einen entscheidenden Pluspunkt der Hybrid-Combi zur Geltung bringt.

4 Software-Synthesizer Plug-ins liefert AKAI „frei Haus“ mit, weitere sollen folgen:

THE BANK

THE BANK ist ein Sample-Player mit Synth-Features, der auf eine umfangreiche Library von 7GB an Samples zugreifen kann. Hier stehen unzählige Akustikinstrumente, Synthesizer und Effekte zur Auswahl. Freunde klassischer Orchesterinstrumente werden hier eher nicht glücklich werden – und auch die Pianosamples sind eher durchschnittlicher Qualität. Hingegen sind die Elektronik-Sounds für meinen Geschmack erste Sahne, abgedreht, durchgeknallt und absolut angesagt.

Die Oberfläche ist leicht durchschaubar gestaltet. Allerdings fehlt hier ein Soundbrowser. Man muss die Presets per Dropdown-Menü auswählen und leider sind die Presets auch nicht nach Kategorie sortiert, was zwanghaft zu Step-Through Sessions führt.

Für die Nachbearbeitung stehen die klassischen Module AMP, FILTER, PITCH mit je einer eigenen Hüllkurve zur Verfügung. Verfeinern kann man seine Eingriffe noch durch eine Effektsektion, bestehend aus Chorus, Delay und Reverb. Auf aufwendige Verschaltungen und Modulationen wurde in dieser Sektion verzichtet, aber das Wenige, was THE BANK an Edit-Möglichkeiten bietet, ist zumindest ordentliche Hausmannskost. Auch vom Filter (mit Resonanz) sollte man nicht all zu viel erwarten. Eingefleischte MPC-User werden den Klangcharakter aber sofort wiedererkennen, scheint es sich doch um das selbe Filtermodell zu handeln wie aus dem MPC1000/2500/5000 und 500.

THE WUB

Als nächstes Plug-in laden wir den „THE WUB“ genannten Synthesizer, welcher ebenfalls mit einer gut strukturierten Oberfläche aufwartet. Leider auch hier kein Soundbrowser.

Der „Wub“ erinnert nicht nur optisch, sondern auch klanglich an den Sonivox Wobble. Ob da wohl eine Symbiose eingegangen wurde? Jedenfalls richtet sich „THE WUB“ ganz klar an die Gemeinde der Dubstep-Producer. Es stehen hier genau die Parameter zur Verfügung, um die nötigen Wobble-Sounds zu erstellen. Auch hier wird auf eine umfangreiche Samplelibrary zurückgegriffen.

Mir persönlich klingt „THE WUB“ zu digital. Kann aber auch sein, dass das vom ein oder anderen sogar gewollt wird, ich hätte mir mehr analoge Breite und Wärme gewünscht. Aber trotzdem – THE WOB inspiriert und wobbelt auch ohne große Vorkenntnisse im Sync zum Tempo kräftig los, was das Zeug hält.

THE NOISE

Festhalten, Commodore C64 Alarm. Auf Basis von 800 8-Bit Samples knarzt und zirpt es wie bei guten CIRCUITS BENDING OBJECTS ;-).

Offensichtlich hat AKAI wirklich versucht, alle Trends der letzten Jahre in die Hybrid-Combi zu stecken. Im Fall von THE NOISE ist das 100% gelungen. Hier zirpt und rauscht, es kracht und gurgelt in grob aufgelöstem 8-Bit, dass es eine Freude ist. Die Nachbearbeitung entspricht im Aufbau und Design in etwa THE BANK. Bööööse!

THE 809

Wat muss, dat muss! THE 809 sind quasi vorgefertigte Sets angesagter Drumkits von TR bis Old-School Hip-Hop, die sich erneut über die drei Module AMP, Filter und Pitch nachbearbeiten lassen, hier aber mit eingeschränkter Hüllkurven für den AMP und ohne Hüllkurve für Pitch.

Das Teil reißt mich jetzt nicht vom Hocker und wird in der Regel wohl auch durch klassische, selbst zusammengestrickte MPC-Sets ersetzt werden. Ich betrachte es als Goodie und weniger als echten „Synthesizer“.

EFFEKTE

Die MPC Renaissance enthält nicht nur in den Plug-ins eigene Effekte, sondern auch im klassischen Track-Modus.

Für jeden erstellten Track gibt es einen separaten Mixerkanal, welcher mit bis zu vier Insert-Effekten belegt werden kann. Hier gibt es nicht weniger als 50 Effekt-Plug-ins, die allesamt über eine einfach strukturierte Oberfläche editiert werden können. Die Qualität der Effekte ist (gemessen am Preis des Gesamtpakets) erstaunlich gut, die Bedienung übersichtlich und dank seiner Größe auch bei einer Bühnensituation am aufgeklapptem Laptop sehr gut editierbar. Sicher wird man für reine Studioproduktionen vor allem Reverb ersetzen und auch bei den Kompressoren hochwertigere Plug-ins einsetzen. Modulationen, Delays und Special-Effects haben mich aber zum Großteil überzeugt!!!

Negativ fällt auch hier das Drop-Down-Menü auf, mit dem man die Effekttypen vertikal durchscrollen kann. Auch ist es ärgerlich, dass sich nur ein Effekt abbilden lässt.

Alle Insert-Effekte verfügen über einen Wet/Dry-Regler, des weiteren stehen vier weitere Insert und Send Effekte bei den Programmen pro Pad zur Verfügung sowie ein sehr umfangreiches Routing von acht Submischungen und acht virtuellen Stereoausgängen. Dem Masterkanal stehen 4 Inserts zur Verfügung.

Besonders positiv ist auch, dass man eigene VST-Effekt-Plug-ins einsetzen kann, aber wie auch zuvor bereits erwähnt, ist das bisher noch mit Vorsicht zu genießen. Leider wird auch in der Bedienungsanleitung (derzeit nur in Englisch) nicht ausführlich auf dieses Thema eingegangen und verschwiegen, dass sich derzeit keine VSTis nutzen lassen.

Die MPC Renaissance als Plugin

Eher ein rudimentäres Feature! Wer unbedingt darauf besteht, kann die MPC-Software auch in seine DAW als Plug-in einbinden, hat dann aber einen Sequencer in einem Sequencer als Plug-in. Sicher wäre es hier noch sinnvoll, wenn AKAI zusätzlich Plug-ins anbieten würde, mit denen sich die Klangerzeuger und Effekte separat einbinden lassen würden, aber Stand heute ist das beim Wettbewerber NI-MASCHINE auch nicht besser gelöst.

VINTAGE MODE: AKAI MPC60, MPC3000 und Others …

Ein spannendes Feature ist die Möglichkeit, den Soundcharakter namhafter Kult-Drumsampler mit der MPC Renaissance nachahmen zu können. Direkt unter dem AKAI Logo steht hierfür ein Umschalter zur Verfügung mit der Bezeichnung VINTAGE MODE, der auch im laufenden Betrieb funktioniert.

Im einzelnen sind das Akai-MPC-60, Akai-MPC-3000 sowie OTHERS, mit der AKAI zumindest am Gehäuse den Emu SP1200 Klangcharakter umschreibt.

In der Praxis fallen die Unterschiede nur sensiblen Hörern auf. Vor allem der Vintage Mode des EMU SP1200 zeichnet sich eher durch deutliches Rauschen aus als durch einen typischen SP1200 Klang. Im MPC 60 Mode hört man hingegen den typischen RAW-Sound der 12 Bit. Zu hören ist der Vergleich auch auf meinen entsprechenden Soundbeispiel.

Sound & Multisampling der MPC REN

Die Soundqualität im Allgemeinen ist, wie man es von Akai gewohnt ist, sehr gut und druckvoll. Die mitgelieferte Library von ca. 9 GB ist außergewöhnlich umfangreich. Man findet hier sämtliche Programme der alten MPC-Maschinen, sehr gut einzusetzende Samples, kreative Loops und vieles mehr. Abgerundet wird das Konzept noch durch insgesamt bislang vier zusätzlichen Klangerzeugern als Plug-in. Somit ist das System auch in Zukunft erweiterbar. Mal schauen, was sich die Akai Entwickler noch einfallen lassen. Besonders erwähnenswert ist, dass von bislang allen erschienenen MPCs und von den Samplern aus der S1000er und S5000er Serie sowie von den beiden Z-Samplern die Files und Samples geladen werden können – aber geht das auch mit Multisample-Sounds?

Entwarnung: JA, nach der MPC4000 ist die MPC Renaissance die zweite MPC, die Multisampling beherrscht. Wie bereits bei der MPC4000 wird unterschieden zwischen DRUM PROGRAM und KEYGROUP PROGRAM. DRUM PROGRAMS kennen wir aus all den vorangegangenen MPCs. Das sind zusammengestellte Drumsets, die bis zu 128 Sounds (Drums, Effekte, Loops) beinhalten, die jeweils mehrfach gelayert werden können, um z.B. eine soft geschlagene Snare weicher klingen zu lassen als eine hart angeschlagene Snare. Verteilt werden diese „Sounds“ üblicherweise auf die Drumpads der MPC.

KEYGROUP PROGRAMS sind hingegen chromatisch angeordnete Samples von EINEM Instrument. Akustische Instrumente können damit realistisch über eine angeschlossene Keyboard-Tastatur wiedergegeben werden. Hatte man bisher z.B. einen Streicherklang, bestand dieser nur aus EINEM Sample. Wurde dieses Sample eine Oktave höher abgespielt, erklang der berühmte Micky Mouse Effekt. Das Sample klang nicht mehr nach Streicher, sondern quietschfidel und kurz, klang aber nicht mehr nach einem Streicher.

Wir können die KEYGROUP PROGRAMS also getrost zu den großen Pluspunkten schieben. Da MPC4000 sowie S5000 und S6000 Keygroup-Program frei untereinander austauschen konnten und die neue AKAI RENAISSANCE angeblich zu allen vergangenen MPCs kompatibel ist, sollten sich nun auch S5000 und S6000 Multisampling-Sounds problemlos laden lassen. Aktuell konnten wir das noch nicht testen, werden es aber in Kürze nachholen.

Die Erstellung von aufwendigen Multisample-Sounds ist hingegen am MPC selbst eine Herausforderung und fordert Geduld. Hier würden wir uns zumindest innerhalb der MPC-Software ein feines Keygroup-Window wünschen, bei dem die Verteilung von Multisamples und Layers ebenso einfach zu bewerkstelligen ist wie bei NATIVE INSTRUMENTS‘ „Kontakt“. Gefunden haben wir so ein Fenster bislang noch nicht – stellen es aber schon einmal auf unserer Wunschliste ganz nach oben.

Back to the Hardware

Echte MPC-User wollen sicher wissen, wie sich denn nun mit der neuen Hardware arbeiten lässt – so ganz OHNE Rechner und Maus.

Gute Nachrichten:

Alles beim Alten! Erfahrene MPC-User werden sich kaum umstellen müssen. Menü und Patternstruktur ist nur leicht adaptiert worden. Klar gibt es jede Menge neuer Menüpunkte, aber die Basics sind gleich geblieben. Die Pads sind von „Akai-Qualität“ und – NEU – das „Pad-Feeling“ lässt sich den eigenen Vorlieben anpassen.

Das Display deutlich besser lesbar als bei der MPC1000 oder MPC2500, eher vergleichbar mit der MPC5000 oder MPC2500SE. Vor allem im Club ist der Swimming-Pool-Frame eine echte Hilfe.

Die frei belegbaren Potis sind gegenüber den alten MPCs ein Quantensprung. Dank der LED-Ringe um die Potis herum behält man bei jedem Set den Überblick.

Schmerzlich vermisst habe ich hingegen die Fader. Ein oder zwei Fader hätte ich mir auf jeden Fall gewünscht. Hier wurde endgültig mit der Tradition der MPC-60 gebrochen, bei der man über den Fader noch herrlich lebendige HiHat-Tracks (open, mid, closed) programmieren konnte. Schaaade :-(

Das MPC-Audiointerface

Wer meint, er würde mit der AKAI Renaissance auch ein Audio-Interface der Spitzenklasse erwerben, irrt sich. Dennoch war ich überrascht, wie gut das Interface klang, und berücksichtigt man den Einsatzzweck (auch wenn man mich nun steinigen wird), ist es vollkommen ausreichend!!!

Die Wandler arbeiten mit 24 Bit / 96 kHz und erreichen bei der niedrigsten Puffereinstellung einen Wert von 2 ms Input und 9 ms Output-Latenz. Bitte auch hier nochmals den Preis des Gesamtpakets berücksichtigen!

AKAI MPC Renaissance vs. Native Instruments Machine?

Für mich fällt die Entscheidung da gar nicht schwer.

Wer bisher mit der MPC-Welt zufrieden war und sich immer ein Quäntchen MEHR Screen gewünscht hatte, dem MUSS ich ganz klar zur Renaissance raten. Der Umstieg ist extrem leicht, die Eingewöhnung in die Software-Oberfläche schnell vollzogen. Kein Vergleich zur komplizierten Struktur einer MASCHINE. Auch ist für Live-Einsätze die Hardware-Oberfläche der MPC-Renaissance der Oberfläche der Maschine weit überlegen dank der 16 Endlospotis mit LED-Kranz, dem klappbaren Display, dem Audiointerface, den 4 MIDI-Ausgängen (64 Kanäle), dem Phono-Anschluss, dem Kopfhörerausgang … etc.

Wer hingegen von der DAW Seite kommt, wird mit den umfangreichen Software-Features der MASCHINE wohl eher glücklich werden. Hier hat NATIVE INSTRUMENTS einfach einige Jahre Vorsprung. Auch ist die Einbindung der Plug-ins inzwischen bei MASCHINE so gut wie absturzsicher (das war nicht immer so!).  Hier ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende AKAI Updates den Vorsprung schmelzen lassen.

Sicher ist auf jeden Fall eines: Der Wettbewerb belebt das Geschäft – und AKAIS neue MPC-Reihe wird den NIs gewaltig Feuer unterm Hintern machen.

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Fazit

Die neue AKAI MPC-Renaissance – und ja, für mich bleibt DIE MPC bewusst eine Lady, auch wenn es seit neuestem DER MP-Controller heißen müsste, ist eine Groove-Workstation, die mich rundum beeindruckt hat. Die Welt dreht sich weiter und MPC-Puristen werden von der Zukunft überholt werden, so wie viele Generationen zuvor, die sich nicht wahrhaben wollten, dass der Fortschritt nicht stehen bleibt. Ja – ich bezeichne die Kombination aus Controller und Rechner als Fortschritt.

Lächerlich, wenn man sich mal ansieht, was selbst in einer KORG OASYS für veraltete Prozessoren arbeiten. Warum also nicht einen Controller besitzen, an den man sich vollends gewöhnt, eine Software, die mit der Zeit verbessert wird – und einen Rechner/Laptop verwenden, der so oder so alle drei Jahre ausgetauscht wird. Das mag grausam klingen, aber das ist die neue Realität.

Unzählige Acts machen uns heute vor, wie Live-Music mit Laptops im Club zelebriert wird. Mit der AKAI MPC-Renaissance wird diese Möglichkeit um ein absolutes Highlight ergänzt. Na klar hat die Softwareversion 1.1 noch ihre Kinderkrankheiten, aber wer hatte die nicht? AKAI hat die Zeichen der Zeit erkannt (wenn auch spät) und macht nun das, was Japaner immer schon gut konnten: Vorhandenes besser machen. Ach so, ich vergaß … AKAI ist ja inzwischen in amerikanischer Hand.

Ich prophezeie der neuen AKAI MPC-Generation einen Siegeszug in den Clubs dieser Welt. Wer hingegen denkt, die MPC Renaissance wird im Homerecording-Studio Logic oder Cubase ersetzen, der hat nichts von der MPC-Faszination verstanden und sollte auch besser bei seiner geliebten DAW bleiben.

Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass AKAI all die Bugs, die im Augenblick durch die Foren schwirren, zeitnah beseitigt!!! Deshalb bisher nur zwei Sterne.

Plus

  • sehr gute Hardware mit klappbarem Display!!!
  • starke Kombination aus Controller und Software
  • leichte Einarbeitung für MPC-erfahrene User
  • umfangreiche Bonus Library an Sounds und Plug-ins
  • 64 adressierbare MIDI-Kanäle über 4 MIDI-Outputs und 2 MIDI-Inputs
  • zahlreiche Anschlussmöglichkeiten bis hin zu Phono, Mikroeingängen und Digitalanschlüssen
  • Kompatibilität zu allen bisherigen MPC Sample- und Sequencing-Formaten
  • Multisample-Sounds möglich

Minus

  • Stand Alone Betrieb ohne Rechner nicht möglich
  • Abstürze beim Einbinden von Fremd-Plug-ins
  • diverse Bugs
  • momentan noch kein 24Bit-Sampling möglich

Preis

  • UVP: 1079,99
  • Straßenpreis: 899,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Es wird ja hier im Artikel so dargestellt, als wäre die Auslagerung der Sounderzeugung in einen externen Standard-Rechner ein Fortschritt, weil man dann immer die aktuellsten Prozessoren nutzen kann. Es gibt aber dennoch nach wie vor gute Gründe, Klangerzeuger mit eigenen Prozessoren zu bauen. Der Hauptgrund aus meiner Sicht ist, dass die Firmware dann sehr „Hardware-nah“ läuft. Das bedeutet, so gut wie keine sinnlosen Software-Schichten zwischen Klangerzeugender Software und Prozessor. Damit läuft die Klangerzeugung ganz eng und mit höchstmöglicher Präzision am Prozessortakt. Die Folge ist das, was man beim Sound „Transparenz“ nennt. Der Klang wirkt extrem klar und nicht verwaschen. Auf einem Standard-PC führen eben jene Softwareschichten (Betriebssystem, Treiber usw.) zwischen Sound-Software und Prozessor dazu, dass der Klang irgendwie unscharf, wie verwaschen und eben nicht transparent ist. Es ist wie bei einem leicht unscharfen Foto im Vergleich zu einer gestochen scharfen Aufnahme. In einer DAW spielt das keine Rolle, weil das Gesamtgebilde aus DAW und Sounderzeugung diesem Effekt unterworfen ist und in sich aber exakt bleibt. Das heißt, die Aufnahme ist wiederum transparent. Fazit: Für Musikproduktion mag Sounderzeugung im Standard-PC OK sein, für Livesounds aber nicht.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      Tut mir leid, dass kann ich in der Praxis nicht nachvollziehen und gehört für mich in den Bereich der Esotherik.

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        AMAZONA Archiv

        @Tyrell Das ist nicht nur Esotherik, das ist absoluter Unsinn ;-)

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          AMAZONA Archiv

          Auch wenn es nicht nachvollziehbar ist empfinde ich genau so. So eine Textur die über dem ganzen liegt. Nennen wir es mal die „binäre Audiotextur“. Generationen nach uns werden diesen Effekt besser verstehen als wir selbst. Dann wird es Quantenschaumübertrager anstelle von Mikrofonen geben. Dielektrische Ionentunnelkabel aus Gummi und kleine Luftionisationsspulen anstelle von Lautsprechern. Natürlich alles Latenzfrei.

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            f.daniels

            Ich fang jetzt an Kabel mit Meteoriteneisenummantelten Sauerstoffreien Kupfer zu berkaufen deren Supraleitende Stecker einen Anschluss für Flüssigen Stickstoff haben und die generell mit dem Schamhaaren von jungfräulichen Elfen bei Vollmond poliert werden. Wir können gerne über Latenzen und Jitter im Timing von Rechnersystemen reden. Aber über eine Klangveränderung durch mehrere Softwarelayer….. sag mal kommen dann aus deinem Drucker auch andere Buchstaben als auf dem Bildschirm dargestellt werden? Nein? Nicht?

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      chburn

      LOL!!! So einen Quatsch liest man selbst im Internet selten. Danke für diese humorvolle Einlage.

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      AMAZONA Archiv

      Das gilt allerdings nicht für jeden Synthesizer mit eigenem Prozessor. Beim Origin zum Beispiel ist genau das das Problem: Die Software ist zu schwerfällig für einen wirklich klaren und transparenten Klang. Ich vermute, dass es sich im wesentlichen um portierte Plugins handelt. Der Unterschied zu einem Virus oder Accelerator ist deutlich hörbar.

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        Tyrell RED

        hallo andreas, auch dem muss ich widersprechen. ich besitze virus und origin. beide haben einen sehr unterschiedlichen klangcharakter, aber der origin steht dem virus in nichts nach.

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          filterfunk

          @Tyrell Kann ich nicht bestätigen. Bezüglich Druck und Transparenz kann der Origin dem Virus so was von gar nicht das Wasser reichen… Merkt man ganz ohne Manipulation der Wahrnemung. :-)

          • Profilbild
            Tyrell RED

            @filterfunk Sehe ich anders, für mich klingt der Virus immer nach Plastik (!) Die Höhen sind künstlich angehoben. Der Origin ist Sicherheit auch nicht kritiklos. Aber ich würde keinen von beiden auf ein höheres Level stellen.

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        AMAZONA Archiv

        Klar! Mache ich den Yamaha CS-15 an merke ich sofort was Sache ist. Das ist eine direkte Ansprache durch den Lautsprecher wie sie einen fast unangenehm berührt. Hey, was will der CS hier! Ich muß auch gestehen das ich meine Kabel selber löte, mit silberlot, silberbeschichteten hochreinen Kupferkabel aus der HF-Technik mit Teflonbeschichtung und guten Steckern. Das war ein feiner Unterschied als ich mein 20 Jahre altes Klotz Multicore abgezogen hatte. Der Mix passte plötzlich nicht mehr. Dasselbe kann mir aber auch nach einer durchzechten Nacht passieren. An mancher „Esoterik“ ist vielleicht auch was dran. Es bleibt spannend. Ich geh zurück in meine Gummizelle Kabel basteln. Tschüss!

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          chburn

          Versilberte Kabel sind auch gut zur Abwehr von Wersynthesizern in klaren Vollmondnächten. Mein Tipp: Weniger durchzechte Nächte und es klappt auch mit normalen Kabeln ;).

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            f.daniels

            @chburn Nene, das wichtige ist die Teflonbeschichtung, da rutsch der Sound einfach besser….

            Esoterische Verkabelung scheint eine Art akustischer Homöopathieeffekt zu sein?

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              AMAZONA Archiv

              @f.daniels „Seit ich Vovox Netzkabel nutze klingt meine Musik endlich nach Hollywood…“ :-)))

              Zu meinem Erstaunen habe ich noch kein Artikel über den theoretischen oder messtechnischen Nachweis von Kabelklang gefunden.
              Ich sag‘ nur Autosuggestion und Placebo-Effekt…

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                f.daniels

                Ich nenne das immer den „Nein, Ich habe so viel Kohle für einen Benz rausgehauen, da können die Türen garnicht rosten“ Effekt. Wer ein Kabel für den Gegenwert eines kleine Krieges inclusive Flugzeugträgerunterstützung raushaut wird niemals nicht zugeben (können) dass das ding auch nur ein Kabel ist….

                • Avatar
                  AMAZONA Archiv

                  @f.daniels Einfach mal Testen und dann sieht(hört) man schon, dass nicht Kabel gleich Kabel ist.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Ich muss jetzt mal echt verwundert nachfragen? Live hört man das? Wenn man in meist absolut akkustisch unausgegorenen Hallen/Clubs/Open-Air-Festivals spielt, wo die Anlage nur auf Lautstärke getrimmt worden ist, tausend Sachen gleichzeitig über andere Mikros reinkommen, das ganze über ein paar verwurschtelte T.bone-Kabel, über zwei MultiCores mit jeweils 2km Kabellänge, einen mikrigen Marshall-Verstärker und über eine geschwindigkeitsoptimierte Digitalkonsole rausgehauen wird, bei der zwar alles drin ist aber nichts in irgendeiner Art und weise an Studiooptimierte Hardware erinnert, …

      DA HÖRT MAN DEN UNTERSCHIED?

      Cool :)

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      AMAZONA Archiv

      Jetzt wird mir auch endlich bewusst, warum ich bis heute noch keinen Superhit produziert habe. Es liegt an den Kabeln! Da muss ich gleich mal mit meinem Titanium-Porsche zum Ägyptischen Kabelgott brettern, um mir ein Handgestricktes Kabel aus echten Ägyptischen Löttanium zu besorgen. Bei der Gelegenheit kann ich auch direkt alle Leiterbahnen in meinem MacBook Pro gegen neue, aus Goldgepresstem Latinum austauschen lassen. Danke für die Lacher!

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        f.daniels

        Deshalb klingt alles besser seitdem ich keine DAW mehr benutze – es liegt an den Leiterbahnen im Rechner!!! Kein Wunder, die sind ja auch alle eckig und Elektronen sind ja bekanntermassen rund; immer wenn die also um so eine Ecke müssen ditschen die an und es gibt ne fiese Extraschwingung und das schon im Elektron selbst. Endlich haben wir das mal dingfest gemacht!

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    Synthman RED

    Lustige Diskussionsrunde hier…vor allem so sehr auf das hier getestete Produkt fokussiert…

    Apropos Kabel…wer von Euch nutzt denn noch Kabel? Ich übertrage meinen fertigen Mix direkt telepathisch auf die CD. Nix mit Latenzen oder Klangverlusten…

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      f.daniels

      @Synthman CD? Du denkst das ganze in bösdigitale 0 und 1 um? Der wahre Fetischist telepathiert das auf Vinyl aus Öl gewonnen aus Demeter-gerecht geschlachteten Dinosauriern.

      Ich persönlich finde eine MPC die eigentlich nur ein Controller ist genauso authentisch wie MaggiFix für Bolognese.

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        MPC-User

        @f.daniels Ja die neue MPC ist leider nur ein simpler Controller mit nem Audio Interface :-(

        Warum hat Akai (Numark) keine Standallone Lösung geschaffen mit VGA Out wie damals bei der MPC3000 !
        Das dies ging hat Roland mit der MV8800 bewiesen, wenn auch nich mit Erfolg.
        Stattdessen wurde zu sehr auf die NI Maschine geschaut.
        Die Ren ist auch mit den vielen Bugs nicht wirklich brauchbar z.zt.
        Das Ding kommt mir so schnell nicht in Studio.
        Da bleib ich doch lieber bei meinen MPC2500 und 4000

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          f.daniels

          @MPC-User Ich bin zwar nicht der MPC-Crack und besitze auch keine aber irgendwie (und jetzt bitte nicht den Elfenvergleich raushauen…) hatte ich das Gefühl die Renaissance ist nicht ganz so tight wie die Hardware MPCs. Den einzigen „Vorteil“ den ich sehe ist der grosse Monitor, den Anschluss hätten man aber auch in einer Hardware MPC integrieren können. Schade, ich wollte immer eine haben aber sowas mag ich nicht.

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            MPC-User

            @f.daniels Die im US MPC Forum sind von der tightness begeistert. Nicht von den vielen Abstürzen. Ich habe sie noch nicht in der Hand gehabt. Evtl beim 1.3 er Update :-)

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            chburn

            @f.daniels Du besitzt also keine MPC, bist kein Crack und sagst, die MPC wuerde nicht so „tight“ laufen wie die Hardware.
            Hmm… Nimm es mir bitte nicht übel, aber solche Expertenkommentare sind fast so gehaltvoll, wie der Kabel- und Prozessorquatsch hier.
            Ob man das Konzept mag oder nicht, steht auf einem anderen Blatt und ist natürlich jedem selbst überlassen, aber solche unfundierten Aussagen nerven.
            Vor allem ist das lustig, da sich andere „kritiker und selbsternannte Experten“ darüber beschweren, die neue MPC wuerde zu starr laufen (=zu tight sein). Ja was denn nun?!
            Und jetzt kommt der Schock: ich werde – sobald ich wieder im Studio bin – einfach entspannt mit der MPC Musikmachen; ganz ohne Zauberkabel, Elfentiming und Koboldprozessoren.

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              f.daniels

              @chburn Ich glaub schon dass ich beurteilen kann was „tight“ bedeutet. Mein Cirklon ist tight – die Renaissance die ich unter den Fingern hatte war nicht so dolle, musste sich den Rechner allerdings mit Logic teilen. Anders als Elfenkabel kann man das auch messen, ich bin gespannt ob Innerclock Systems das mal unter auseinandernimmt. Ich denke, wenn AKAI ein bisschen an der Software poliert kann sich das auch noch geben.

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          Tyrell RED

          @MPC-User ja aber du sagst es doch selbst, die roland war ein flop und bei der 3000er kenne ich keinen einzigen user der den vga ausgang nutzt. die variante mit dem angeschlossenen mpc finde ich deutlich attraktiver. und nach wie vor gibt es als tandalone ja auch noch die 5000er und die 2500er.

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          ludomir

          @MPC-User ich bin ehemaliger mv8000-nutzer und muss sagen, dass diese die argumentation peter grandls stützen würde: die hardware war toll, die software ok, aber das tempo der verarbeitung zum „wände hochgehen“ – also einfach unzeitgemäß.
          aber warum kein hersteller es schafft, einen performance-smapler zu bauen, den ich im studio mit allen plug-ins bestücken kann und auf der bühne oder unterwegs als stand-alone-einheit nutzen kann, ist mir auch unerklärlich.
          und so bleib ich bis auf weiteres bei meiner octatrack, die an den pc angeschlossen lediglich die funktion eines cf-readers bietet, aber mit der ich unterwegs auch ohne laptop eine vollwertige, handliche arbeitsmöglichkeit habe.

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            daslicht

            @ludomir Ich habe auch Jahrelang ausschliesslich mit einem MV8000 & Hardware Synths gearbeitet.

            Das einzige was langsam war ist das Booten, bei dem mal alle samples laed die man nutzen will. alles andere fand ich eigendlich super fix.

            Das Samplen und resamplen finde ich vom workflow her unuebertroffen.

            Ich wuenschte mir es wuerde einen Software Sampler geben mit Hardware oberflaeche mit den Funktionen von dem MV.
            Ich habe auch mit mascine gearbeitet aber das Handling ist mir zu hakelig im vergleich zum MV.

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        Synthman RED

        @f.daniels Ich habe mal versucht in Rilen zu denken…dabei wurde mir allerdings schwindelig…

        Dennoch, Hoch lebe Vinyl!

        Dann noch zum ach so tollen Groove der MPC´s:
        Der Groove kommt nicht nur allein aus der Maschine, sondern vielmehr vom Anwender.
        Dazu wäre allerdings die Auto-Quantisierung ausszuschalten!
        Wenn´s tight ist, dann ist´s auch statisch…
        Wer z.B. mit Sample-Schnipseln produziert, achtet auch nicht unbedingt auf exakte Timings des Materials…das führt unweigerlich auch zu einem bestimmten Groove.

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    filterfunk

    Für den Preis von 900€ sollte aber ein Stand-Alone Betrieb möglich sein.
    Ich versteh übrigens die im Fazit erwähnte Argumentation mit den „veralteten“ Prozessoren in Hardware Geräten nicht wirklich. Sorry, aber das ist Unsinn, und hat rein gar nichts mit MPC -Purismus zu tun.
    Ich möchte mal behaupten, dass kein MPC-Fan was dagegen hat, dass seine MPC auch als Software-clone läuft. Aber sehr wohl , wenn nur als Clone!

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    MPC-User

    Mich wurde mal interessieren was Roger Linn von der neuen Numark (Nukai,Akai) Produktlinie hält.

    Warten wir mal auf die neue Linndrum2 ;-)

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    Jonnybups

    Das die Plugin intergration bei Maschine nicht besser gelöst wurde ist schlichtweg falsch.

    Die Maschine sendet Midi an die Daw und ich kann auch per drag and drop meine komplette Spur von der Maschine in die DAW ziehen.

    Kinderleichte integration aller features.

    Der MPC Midi lässt sich nicht als Plugin steuern.

    Ich muss die Tracks im standallone als AUdio Files exportieren um sie dann in meine DAW einbauen zu können. Ist nicht weiter schlimm mache ich ja mit allen Aufnahmen so.

    Aber die Maschine ist von der Plugin einbindung 100% überlegen!

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      AMAZONA Archiv

      @Jonnybups Mit Verlaub, wer das Ding in seiner DAW als Plugin nützt hat das ganze System nicht verstanden. Dann kann ich auch einen Softwaresampler mit 0815 Controller verwenden.

      Interessant ist die Ren durch die Integration von Hard- und Software. Dadurch hat man zum ersten Mal wirklich alle Vorteile Benutzerfreundlichkeit durch die Software und Audioaufnahmen via Mischpult durch die Hardware. Und das ganze ohne Latenz.

      Ich hatte jetzt selbst ne SP-1200, MV-8000 (grausame Software) und ne MPC 1000 (im Standard kein chromatisches Spiel möglich).

      Die Maschine selbst ist ein simpler Controller. Die Ren kann dagegen ganz verschiedene Einsatzmöglichkeiten haben.

      Schlecht allein ist die grausame Dokumentation von Akai. Hier wäre schön gewesen die Einsatzmöglichkeiten mal detailliert darzustellen.

  6. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Akai hat Version 1.8.2 der MPC Software herausgegeben und ich bin AKAI zu tiefstem Dank verpflichtet. Da ich stark sehbehindert bin, habe ich mich mit der Lupe über dem Display der Ren rumgequält und vor einigen Monaten dem Support geschrieben, ob man nicht das LC-Display auf dem PC-Bildschirm spiegeln könnte, um stattdessen die Bildschirmlupe zu verwenden. Von großen Firmen gewohnt, erwarte ich hier nicht wirklich Unterstützung, da das Thema Barrierefreiheit im Musik-Business nicht so bedeutend ist, das ist auch verständlich. Dennoch hat AKAI reagiert und dieses Feature eingebaut und das, obwohl vielleicht nur ein einziger Kunde dies angemerkt hat. Wer da noch Zweifel an der Nachhaltigkeit der MPC hat, sollte hierdurch überzeugt sein. Auch was die Produktpflege angeht, ist selbst eine Feature-Liste von Version 1.8.1 auf 1.8.2 ziemlich lang. Ich bin wirklich glücklich, endlich ein für mich nutzbares Gerät gefunden zu haben, auch wenn eine MSAA_Unterstützung zum Auslesen der Menüs mittels Sprahcausgabe noch das I-Tüpfelchen wäre.

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