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Fazit

Zwischen dem Arbeiten mit Pro Tools 10 und Pro Tools 8 liegen Welten. Die neuen Features sind so perfekt integriert, dass man sie fast unbewusst automatisch benutzt und damit die Effizienz der Arbeit drastisch ansteigen lässt. Das ist eines der ganz großen Vorteile dieser DAW: ihre Kontinuität, die kaum Zeit für die Neueinarbeitung abverlangt. Davon können Logic und Cubase etc. nur träumen.

Für das Pro Tools Universum hat Version 10 ganz gewaltig zugelegt.
Doch das Universum besteht nicht nur aus Pro Tools. Der Vorsprung der andern DAWs wird immer deutlicher. Es fehlt immer noch Track-Freeze und Offline-Bounce und Elastic Pitch ist im Vergleich zur Eleganz von Elastic Audio sehr enttäuschend. Hier macht Cubase mit VariAudio vor, wie es geht. Oder man integriert wie Presonus Studio One gleich den Preisträger Melodyne in die DAW. Und dann gibt es noch Reaper. Die Benutzerführung ist im Vergleich zu Pro Tools nicht mal halbwegs so elegant, besonders wenn man von Pro Tools kommt. Was aber die Anzahl der Features und Möglichkeiten (bei installierten SWS-Extentions) angeht, darf man die Konkurrenz von Reaper als vorgeführt betrachten. Nachdem man sich an den etwas verqueren, aber extrem flexiblen Arbeitsfluss von Reaper eingewöhnt hat, ist es jedoch schwer auf diese Flexibilität wieder zu verzichten.
Was für Pro Tools bleibt, ist die Eleganz und die Effizienz im Arbeitsfluss u.a. bei der Clip-Listenerwaltung und damit in der Übersicht in einer Produktion, bei der Verwaltung von Projektdateien und der Handhabung von mehreren Takes (Comping). Ob diese und einige exklusive Video- und Pro-Features allerdings ausreichen auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben? Denn in der Pro Tools Domäne machen auch andere Produkte Druck. Besonders Studio One mit Melodyne und ARA Schnittstelle. Wenn auch Pro Tools im MIDI-Bereich mit der Notendarstellung und Sibelius-Schnittstelle wieder punkten kann.
Es gibt ca. 30 verschiedene DAWs, die alle bestimmte Stärken und Schwächen haben. Die Stärke von Pro Tools ist, im Studio tonnenweise Audio- und MIDI-Aufnahmen effizient zu verwalten und in einer Ordnung (aka Produktion) zu arrangieren. Die Video-Postproduktion ist aber nur mit der HD-Version oder der Complete Production Toolkit-Option wirklich ernst zunehmen, da nur eine Videospur und kein Surround unterstützt wird. Doch viele Hobbyisten verdrehen bei dessen Preislagen nur noch die Augen.
Auch noch zu bemerken ist, dass Pro Tools 10 sich wesentlich flinker anfühlt als Pro Tools 8 und dass das Programm unter OS X 10.6 und 10.7 superstabil läuft. Vielleicht die stabilste Version überhaupt. Außerdem gibt es nun eine 30-Tage Demo der Software, mit der Sie testen können, ob die neuen Features ihr Geld wert sind.
Wenn Sie zur Zeit auf Pro Tools 8 oder 9 arbeiten und ihr Leben nicht von den neuen Features abhängt, können Sie getrost auf Pro Tools 11 warten. Bei manchen Abverkäufen von Pro Tools 9 kann man evtl. noch ein Schnäppchen machen und ein kostenloses Upgrade auf Pro Tools 10 mitnehmen. Ansonsten heißt es sparen auf Pro Tools 11.
Die derzeitige Upgrade Politik ist schon schwer genug zu tolerieren, aber dass einige essentielle Extras, die einfach fehlen oder nicht nachvollziehbar nur der HD/ CPT Version vorbehalten sind, stufen Pro Tools 10 unweigerlich von „sehr gut“ auf „gut“ zurück. An der Programmqualität und Professionalität an sich gibt es jedoch nichts zu meckern.
Persönlich möchte ich noch anmerken, dass mir das Arbeiten mit dem aktuellen Pro Tools 10 mehr Spaß macht als jemals zuvor. So sind sie eben, die Vorlieben und was sie einem wert sind.

Plus

  • sinnvolle und mächtige Neuerungen
  • mitgelieferte Plug-ins
  • ASIO/Core-Audio-Kompatibilität
  • Stabilität
  • Konsistenz der Bedienung seit Jahren gleich
  • iLok im Lieferumfang enthalten

Minus

  • neue Feature rechtfertigen keinen Vollversionsprung
  • kein Surround, nicht mal 5.1
  • kein Extended Disk Cache
  • Preis des Complete Production Toolkits
  • kein 64 Bit-Support
  • kein Handbuch im Lieferumfang
  • kein Offlinebounce
  • kein TrackFreeze
  • kein AudioSuite Stack

Preis

  • Avid Pro Tools 10: 569,- Euro
  • Avid Pro Tools 10 Crossgrade von LE: 389,- Euro
  • Avid Pro Tools 10 Crossgrade von MP: 389,- Euro
  • Avid Pro Tools 10 Upgrade von 9: 285,- Euro
  • Avid Complete Production Toolkit: 1590,- Euro
  • o.g Preise sind aktuelle Straßenpreise
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Micky

    Mein Problem mit der Upgrade-Politik von AVID ist folgendes:
    Ich arbeite seit vielen Jahren im Postproduktionsbereich mit PT und war vor einem guten Jahr sehr angetan von der Idee, PT9 in Verbindung mit einem Audiointerface meiner Wahl auch in meinem Heimstudio zu nutzen.
    Die neuen Features von PT10 finde ich ebenfalls Klasse, so dass ich das Geld für das Upgrade gerne bereit war auszugeben.
    Dummerweise braucht man für diese Transaktion zwingend eine Kreditkarte.
    Die habe ich nicht und die will ich auch nicht haben!
    Ergo bleibt das Geld bei mir.
    Auch eine persönliche Anfrage per Mail konnte keine Alternative zum Online-Kauf per Kreditkarte aufzeigen. Schwaches Bild, wie ich finde… denn ich hätte wirklich gerne das Upgrade.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Micky Hi Micky,

      Bei diversen Musik-Versandhäusern können die Upgrades auch erworben werden und üblicherweise auch per Bankeinzug und Nachnahme.

      • Profilbild
        Micky

        @Markus Schroeder Ja, das wäre eine Option. Allerdings hätte ich auch gleich die Boxed-Variante physikalisch mitbestellt.
        Und da wird es schon wieder komplizierte(er) …

        Aber Danke für die konstruktive Antwort :-)

  2. Profilbild
    AQ AHU

    Danke für den Beitrag – super.
    Ich habe ProTools 9 gekauft, weil ich als „alter“ Analog-Mensch wirklich sofort mit dem Programm klar gekommen bin. Dass ich den Kauf dummerweise 2 Tage vor der anwendbaren Frist für ein Upgrade auf PT10 getätigt habe, hat mich viel Geld gekostet (einfach eine Sauerei). Wenn das Programm nur nicht so verdammt gut wäre…
    Na gut Andere können in Teilbereichen mehr, aber die Dinge die auf ProTools tun sind besser nicht zu haben. Mal sehen was PT11 dann bringt. Die Erfahrung zeigt, dass mit etwas Geduld fast alle Wünsche in Erfüllung gehen.
    (PT10 läuft bei mir auf einem iMac mit Presonus Firestudio-Interface).

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