ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Fender Super-Sonic 22 Gitarrenverstärker

Super-Sonic Vintage-AMP

9. Februar 2011

Der Hype um „Vintage-Gear“ scheint nach wie vor ungebrochen zu sein. Mit dem Super-Sonic 22 präsentiert Fender einen Verstärker, der die Fusion der legendären Geräte DeluxeReverb und Bassman aus eigenem Hause mit den Sounds moderner High-Gain-Amps à la Mesa/Boogie in einem Gehäuse vereinen soll. Und das mit purer Röhrentechnologie und analogen Schaltkreisen, wobei natürlich auch ein originaler Accutronics Federhall nicht fehlen darf. Ob diese Fusion gelungen ist, wird der genaue Test auf Amazona.de zeigen.

ANZEIGE

Verarbeitung des Fender Super-Sonic 22 AMPs

Geliefert wird der Super-Sonic 22 inklusive einer Hülle aus Kunststoff, die ihn vor widrigen Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder Staub schützen soll. Der Amp wirkt schon auf den ersten Blick so typisch Fender wie es nur sein kann: Schwarzer Tolex-Überzug, die silberne Frontbespannung und die rubinrote, strahlende helle Birne zum Anzeigen der Betriebsbereitschaft sind seit vielen Jahren Markenzeichen und einfach unverkennbar für die Amps aus dem sonnigen Kalifornien. An der Unterseite des Gehäuses sorgen Metallecken sowie vier Gummifüße für einen sicheren Schutz bzw. Stand des Verstärkers, auf dem silbernen Bespannstoff wurde ganz in Vintage-Tradition der Fender-Schriftzug aus gestanztem Metall angebracht. Genau so stilecht, wie vor mehr als sechzig Jahren die ersten Fender-Amps ihre Arbeit auf den Bühnen und Proberäumen dieser Welt aufnahmen. Zum Transport dient ein stabiler Tragegriff der zwar nicht wie damals aus Leder, sondern aus robustem Kunststoff gefertigt wurde. Und das ist auch nötig, denn wir haben es hier mit einem „ausgewachsenen“ Gitarrenverstärker zu tun, dies unterstreichen auch die Maße von (HxBxT) 44,1×64,5×25,9 cm und das Gewicht von 25 kg.

Überzeugen kann die Verarbeitung auch bei dem genauen Blick auf die Rückseite des Combos, alles wirkt sehr hochwertig und sollte dem Besitzer auch länger Freude bereiten. Das gilt insbesondere für die gut verpackte und gesicherte Accutronics Federhall-Spirale, die, wie bei Koffer-Gitarrenverstärkern üblich, auf dem Boden des Gehäuses angebracht wurde. Ein Klettband im Innern bietet zudem noch die Möglichkeit, den mitgelieferten Fußschalter dort sicher zu verstauen. Dieser ist aus massivem Metall gefertigt und besitzt ein ausreichend langes Kabel zum Anschluss an den Super-Sonic 22. Mit ihm lassen sich die zwei Kanäle der Vorstufe, die NORMAL/FAT-Funktion des ersten Kanals, der integrierte Effektweg und der Reverb-Effekt schalten. All dies tut man über vier massive Taster, deren Funktion durch eine rote LED angezeigt wird.

Aufbau des Fender Super-Sonic 22 Gitarrenverstärkers

Weiterhin bietet die Rückseite einen Blick auf die verbauten Röhrentypen, es finden sich zwei Endstufenröhren des Typs 6L6GC in der Endstufe, drei des Typs 12AX7 und zwei vom Typ 12AT7 in der Vorstufe, und diese allesamt vom renommierten Hersteller GrooveTubes. Der integrierte Effektweg, die Schalter für Power und Standby, die Anschlussbuchse des Fußschalters sowie die Lautsprecheranschlüsse (intern sowie für externe Speaker) bilden hier den Abschluss. Als Lautsprecher wurde ein Fender Lightning Bolt 12″ 8 Ohm-Speaker gewählt, welcher der Leistungsabgabe des Amps von 22 Watt auf jeden Fall gewachsen scheint und von Eminence für den Super-Sonic 22 gefertigt wurde.

ANZEIGE

Der verbaute Fender Lightning Bolt Speaker by Eminenc

Bedienung/Frontpanel

Zehn Regler und ein Taster am Frontpanel dienen zur Soundgestaltung des Super-Sonic 22 Amps. In Kanal eins (Vintage Channel) verrichten dies die Regler VOLUME, TREBLE und BASS sowie ein kleiner Taster (NORMAL/FAT) mit dazu gehöriger Aktivitäts-LED, der diesem Kanal unter anderem durch einen Mid-Boost einen alternativen Charakter verpasst. Wie bereits weiter oben beschrieben, lässt sich diese Boost-Funktion aber auch mit dem Fußschalter betätigen.

Blick auf den Vintage Channel

Wesentlich mehr Auswahl bietet der zweite Kanal (Burn Channel), welcher nicht nur eine Dreiband-Klangregelung besitzt, sondern sogar noch zwei (!) Gain-Regler. Hier hat Fender also tatsächlich ernst gemacht und dem Amp mit diesen beiden Gain-Reglern auf eine breit gefächerte Auswahl an Distortion-Sounds vorbereitet. Ganz rechts außen sitzt dann noch der Reverb-Regler der Accutronics Hallspirale, der auf beide Kanäle wirkt und sich (wie auch schon bereits erwähnt) mit dem Fußschalter ab- bzw. anschalten lässt. Alle Potis laufen sehr satt auf ihren Achsen, was die Gefahr eines versehentlichen Verstellens minimiert. Sie sind allerdings nicht (wie man es von traditionellen Fender-Amps gewohnt ist) schwarz mit einer silbernen Kappe, sondern schlicht aus elfenbeinfarbigem Kunststoff gefertigt. Klassisch und „typisch Fender“ aber zeigt sich die Betriebsanzeige des Amps, die wie eh und je in strahlend hellem Rot die Betriebsbereitschaft des Amps signalisiert.

Last but not least gibt es natürlich auch noch die Klinkenbuchse zum Anschluss der Gitarre, diese sitzt ganz links an der Bedieneinheit des Verstärkers.

Der Burn-Channel

Sound/Praxis

Nach kurzer Aufwärmzeit der Röhren starten wir bei Kanal eins, dem sogenannten Vintage Channel. Hier klingt der Amp typisch nach Fender: glasklar, sauber und mit einer sehr schönen Dynamik für knackige Sounds à la Knopfler, Clapton und Konsorten. Das Klangbild erinnert schon sehr an den legendären DeluxeReverb, ohne jedoch bei höheren Lautstärken einen Verlust im Bassbereich hinnehmen zu müssen (das wurde dem Original ja des öfteren nachgesagt), viele Nutzer schalteten aus diesem Grund ja einen Booster davor, um diese Schwäche zu kompensieren. Hier ist aber alles in Butter, selbst bei höheren Lautstärken bleibt der Sound frequenzmäßig sehr ausgeglichen. Nach Betätigen des NORMAL/FAT-Buttons erzeugt dann der Amp erste harmonische Verzerrungen, Humbucker-bestückte Gitarren können hier sogar schon die ersten Riffs braten. Der Sound wird dann sehr voll und voluminös, die Lautstärke ist trotz der nur bescheidenen Leistungsabgabe von lediglich 22 Watt dennoch kraft- und druckvoll genug, um sich auch im Proberaum oder auf der Bühne durchzusetzen. Und der Super-Sonic 22 besitzt dabei eine Dynamik, die nicht nur den Spieler in Begeisterung versetzen kann.

Nach dem (leider mit einem hörbaren Knacksen verbundenen) Umschalten in den Burn Channel fährt der Super-Sonic 22 dann fast alle Register und Facetten von Distortion-Sounds auf. Egal ob nur leicht crunchig oder schon derbst metallisch, mit den zwei Gain-Reglern bietet der Amp eine breite Anzahl an verzerrten Sounds, ohne das von vielen Fender-Amps bekannte „harsche“, ja manchmal sogar „schneidende“ Klangbild. Der Equalizer arbeitet vorzüglich und lässt etwaige Frequenzkorrekturen schnell zu einem guten Ergebnis führen. Der Ton bleibt selbst bei den höchsten Verzerrungen immer noch sauber, dynamisch und formbar. Und auch fast nebengeräuschfrei, was sich allerdings beim Beimischen der Accutronics Hallspirale ändert, denn das Signal wird dann leider doch etwas verrauscht. Aber Vintage-Fans dürfte das wohl kaum oder gar nicht stören. Und alle anderen können sich ja des integrierten Effektweges bedienen, um dort ihr studiotaugliches Reverb einzuschleifen.

ANZEIGE
Fazit

Ein Fender-Amp zum Verlieben. Mit dem Super-Sonic 22 präsentiert Fender einen extrem vielseitigen Verstärker, der selbst Kritikern, die bisher wegen der doch eher schwächlichen Distortion-Sounds von Fender-Verstärkern die Nase rümpften, ein deutliches Contra geben wird. Neben den gewohnt hochwertigen, cleanen Sounds vom Schlage eines DeluxeReverbs oder des legendären Bassman-Verstärkers bietet der Super-Sonic 22 nämlich eine absolut ernstzunehmende Auswahl an Distortion-Sounds, die sowohl den Blueser (als klassisches Fender-Klientel) als auch Musikern mit gehobenen Ansprüchen an verzerrten Klängen absolut zufriedenstellen dürfte.

Der Amp ist weiterhin sehr gut verarbeitet und entwickelt zudem einen so großen Schalldruck, dass er sich auch ohne Probleme im Bandgefüge und/oder auf der Bühne durchsetzen wird.

Minuspunkte? Klar, zwei Dinge gäbe es noch zu verbessern. Da wäre zum einen das Rauschen beim Zumischen des Hallsignals und zum anderen das nervige Knacken beim Umschalten zwischen den Kanälen. Aber das trübt das Bild eines wirklich gelungenen Röhrenamps nur wenig!

Plus

  • Soundvielfalt
  • Verarbeitung
  • Fußschalter im Lieferumfang
  • Effektweg per Fußschalter zuschaltbar

Minus

  • Hall rauscht
  • Umschaltknacken beim Kanalwechsel

Preis

  • UVP: 1307,- Euro
  • Straßenpreis: 1099,- Euro
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    m.muenster AHU

    Danke Dir für den Test, Stephan! Finde die Supersonics machen den schönsten Overdrive von allen jemals gebauten Fender-Amps. Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Prosonic, der wie ein Düsenjäger kreischte, dass einem die Ohren abfielen. Hier hat Fender endlich mal was dezugelernt.

    Grüße!

    MM

  2. Profilbild
    nutzer

    Über 10 Jahre alt, aber auch damals konnte man, zumindest als Fachmann, schon wissen, dass Groove Tubes keine Röhren herstellt, sondern lediglich „relabelt“.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

X
ANZEIGE X