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Test: Focusrite, Scarlett 8i6, Audiointerface

(ID: 1361)

IM BETRIEB

Nach Neustart des Rechners wird das Scarlett sofort erkannt und kann in der DAW ausgewählt werden. Parallel sollte immer die Scarlett-MixControl offen sein. Als erstes spiele ich eine akustische Gitarre ein, dabei fällt auf, dass die Instrument-Inputs ganz schön Dampf haben, ich regle den Preamp der Gitarre etwas zurück, um bei minimalem Gain am Interface kein Overload zu erzeugen. Der nächste Test erfolgt mit einem Großmembran-Mikro (Audio Technica AT 4040) am Gesang. Auch hier ist bei 1/3 des Reglerwegs bereits genug Gain vorhanden, die Lautstärke-Kurve des Gain-Reglers verläuft weitgehend linear. Die Eingänge 3 und 4 werden mit einem Keyboard-Stereo-Signal beschickt, da sie am Gerät selber nicht zu pegeln sind, bieten sich hier Einspieler mit eigener Volume-Regelung an. Als nächstes habe ich den SPDIF-Eingang getestet. Dafür wurde ein ART DPS-2 Preamp eingebunden, die Synchronisation verlief problemlos. Die Aufnahmen klingen für ein Interface dieser Klasse wirklich  gut, gerade die kritischen Mikrofoneingänge verdienen ein Lob, aber das wäre auch eine arge Enttäuschung, wenn Focusrite sich in ihrer Paradedisziplin eine Schwäche erlauben würde. 

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Die Aufnahme des externen ART-Preamps bietet schon noch etwas mehr räumliche Tiefe und den gewissen Air-Effekt in den Höhen, aber hier geht es um Nuancen, die nur im direkten Vergleich auffallen. Schön, dass man mit dem SPDIF-Anschluss die Möglichkeit hat, das Interface zu erweitern. Ebenfalls praxisbezogen ist die Line/Instrument-Umschaltung der Eingänge 1 und 2, so spart man sich nötigenfalls die D.I. Box ein. Nur der Vollständigkeit halber sei noch darauf hingewiesen, dass das Scarlett natürlich mit 24Bit/96kHz aufzeichnen kann. Auch die MIDI-Schnittstelle sei hier nochmals erwähnt, erspart sie doch in vielen Fällen ein externes MIDI-Interface.

Kommen wir nun zu den Ausspielungen der Scarlett. Es stehen analog 4 Ausgänge plus Kopfhörerausgang zur Verfügung, digital kommt noch SPDIF dazu. Die Scarlett-MixControl kann 6 unabhängige Mixe erzeugen, Ein- und Ausgänge einschließlich der Loop Back Funktion von und zur DAW sind relativ frei zu routen. Theoretisch können wir also je einen Mix an einen Ausgang schicken, dafür müssen wir dann aber auch die digitalen Ausgänge mitbenutzen, die Kopfhörerbuchse wird immer mit dem Signal von Ausgang 3 und 4 beschickt. Auch ist für das Signal in der Regie ein Monosignal vielleicht nicht die allererste Wahl und siehe da, beim Umschalten des Ausgangs in Mix 1 verschwindet Mix 2.

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Wenn wir also alle Mixe in stereo haben wollen, bleiben noch 3 übrig. Realistisch betrachtet wird man einen Mix zu den Studioabhören anlegen und einen zweiten Mix für den Kopfhörer, alternativ dazu 2 separate Monomixe auf einen externen Kopfhörer-Preamp.

Insgesamt hinterlässt die MixControl bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Dem Riesenvorteil der lastenfreien Abhörung stehen sehr viele (unnötige?) Möglichkeiten, inklusive sich aus der DAW-Rückführung eine ordentliche Feedback-Schleife zu basteln gegenüber. Für mich ist der klassische Weg, sich in seinem DAW-Pult Ausspielwege für das Monitoring  anzulegen naheliegender, aber das ist Geschmacks- und sicher auch Gewöhnungssache.

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Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    Das Interface nicht an einem Hub zu betreiben, ist ein gut gemeinter Ratschlag und kein Mangel.
    Das sollte man bei allen USB-Interfaces beachten.
    Schon allein deswegen, weil es so viele schlechte 0815-Hubs gibt, welche den Speed nicht durchreichen.
    Desweiteren wundert sich der Autor über den ausserordntlichen „Dampf“ der Preamps und das externe Netzteil.
    Wenn man „irgendwo“ auf der Grünen Wiese was aufnehmen will, hat man einen Field Recorder oder es ist Strom da. Gitarrenamps und Keyboards benötigen auch Strom, da bekommt man auch ein Interface angeschlossen.

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @vssmnn Hallo vssmnn,
      in diesem Fall bedeutet die Benutzung eines Hubs, selbst wenn er gut funktioniert, dass automatisch bei Benutzung eines USB 1 Gerätes an Selbigen der ganze String auf USB 1 runter geht, keine Ahnung, ob sich das nicht technisch besser lösen lässt.
      Der „Dampf“ der Preamps heisst, dass sie eine ordentliche Vorverstärkung liefern und war natürlich positiv gemeint.
      USB-Interfaces, die sich über den Bus speisen, gibt es und kann von Vorteil sein.

      • Profilbild
        Roland v0ll

        @Armin Bauer Ja aber es gibt auch solche, die sich via USB Bus mit Strom versorgen, dann aber, wenn der Laptop nicht mehr am Strom angeschlossen ist, nicht mehr genügend Saft kriegen.

        • Profilbild
          zakb

          @Roland v0ll … und es gibt’s solche, die mit Notebook Akku UND USB Power funktionieren!! :) Natürlich kann eine solche Kombination von Vorteil sein…

      • Profilbild
        vssmnn AHU

        @Armin Bauer Jedenfalls ist das Gerät nicht für den mobilen Einsatz ohne Stromversorgung konzipiert und daher würde ich solche „Kritikpunkte“ hier auch nicht anbringen.
        Es muss nicht alles „mobil“ sein, was über einen USB Anschluss verfügt, bzw. es gibt dann eben Alternativen.
        Ausserdem, wie lange soll der Akku das durchhalten.

    • Profilbild
      Tai AHU

      @vssmnn Technik für Dummies:
      Zu Beginn hatte die USB Schnittstelle ja das Problem, dass sie trotz viel höherer Datenmenge/Zeit als die alten seriellen selbst bei MIDI lausige Ergebnisse brachte. Ein Programmierer erklärte mir damals, das hinge an der Fähigkeit theoretisch bis zu 128 Devices am Bus zu verwalten. Vor lauter Hinhören (auf die möglichen Signale der anderen 127 Teilnehmer) kam USB aus dem Tritt. Man löste das, indem man Treiber so programmierte, dass nur noch EIN Device als anwesend galt. Es durfte natürlich auch nur eines da sein. Das gilt mW. auch für heutige Geräte.

      Daher ein Gerät an einem USB Anschluss. Das war natürlich eine sehr laienhafte Erklärung des Problems, ich hoffe sie war wenigstens richtig…

      Guter Test Armin :-)

  2. Profilbild
    SpotlightKid

    Bitte liebe Tester schreibt doch in den einleitenden Absätzen eures Berichts, um welche Art von Gerät mit welchen Hauptmerkmalen es sich handelt. Hier weiß ich nach der Lektüre von 3 Seiten immer noch nicht genau, wieviele Ein- und Ausgänge dieses Interface eigentlich hat.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich möchte doch mal eine Lanze für die MixControl-Software brechen. Auf der Webseite von Focusrite gibt es Anleitungen und Tutorial-Videos dazu.

    Bei mir ist die MixControl (der FW-Saffire) täglich Brot und ein echter Komfort-Faktor.

    Allerdings ist klar, dass ein umfangreiches (aber nützliches!) Funktionsangebot den Laien eher erschlägt.

    Clemens

  4. Profilbild
    Mr. MeloD

    Hallo Armn,

    Ist das Interface vom Klang her besser oder schlechter als das Motu Ultralite mk3. Welches Interface würdest du mir empfehlen (motu hat nur 2 Sterne bekommen, ist aber für gute Wandler bekannt)?

    Viele Grüße
    Fabian

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @Mr. MeloD Hi Fabian,

      da ich die beiden Interfaces nicht im Vergleichstest hatte, ist die Frage natürlich schwierig zu beantworten.

      Beide Firmen sind dafür bekannt, dass sie gute Wandler verbauen.

      Wichtig ist natürlich auch die restliche Ausstattung, das MoTu hat mehr Ausgänge, ist StandAlone nutzbar und bietet USB und Firewire an (ich denke , du redest von der Hybrid-Version).
      Kostet dann aber auch 200.- mehr.

      Welche Features du brauchst, ist ohne nähere Infos natürlich nicht zu entscheiden, wenn es dir hauptsächlich um die Wandler geht, würde ich das RME Babyface noch in meine Überlegungen mit ein beziehen.

      Grüsse Armin

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