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Test: Fryette, Sig:X G100SX, Gitarrentopteil

(ID: 1349)

Der Lead- und der Rhythm-Kanal weisen im Grunde fast die gleichen Einstellmöglichkeiten auf. Jeweils eine Dreibandklangreglung Treble/Middle/Bass sowie einen Master-Regler, der für die Kanal-Lautstärke und die Lautstärke am Effekt Loop-Ausgang zuständig ist. Wie auch beim Clean-Kanal finden wir auch hier einen Presence- und Depth-Regler. Die Besonderheit bei dem Sig:X sind wohl die beiden Gain- Regler pro Kanal. Gain I /Voicing ist die zweite Verstärkungsstufe und regelt den Verzerrungsgrad und das Verhältnis der Tiefmitten zu den Höhen, Gain II bestimmt die Übersteuerung in der dritten Verstärkerstufe, und im Grunde ist das auch der Boost, den man somit regelbar über den Fußschalter aktivieren kann. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als ob es nur für den Lead Kanal einen Presence-Regler (respektive nur für den Rhythm-Kanal eine Depth-Regler) gibt, funktionieren beide Regler für beide Kanäle.

-- Blick auf die Rückseite --

— Blick auf die Rückseite —

Die Minitoggle Switch-Sektion bietet jeweils einen Scoop/Wood Schalter, einen Powershift (wie beim Clean Kanal schaltbare 100/40 Watt, Boost/Norm, um die Boostfunktion zu aktivieren oder zu deaktivieren) und einen Gain-Schalter, bei dem man zwischen „More“ und „Less“ wählen kann. Als ob das nicht genug wäre, kommt für den Lead- und den Rhythm-Kanal jeweils noch ein Voicing-Schalter dazu, mit dem man Klangfarben wählen kann. Für den Lead-Kanal gibt es das Voicing BROWN, vorgeschlagen für einen Solosound im mittleren Verzerrungsgrad mit viel Sustain, BRIT für die Betonung der oberen Mitten und BLOW, ähnlich wie bei BRIT, mit einer zusätzlichen Betonung der unteren Mitten. Beim Rhythm-Kanal wird unterschieden zwischen VINTAGE, einer runden und warmen Grundstimmung für eher wenig bis mittelstarke Verzerrung, LIVE, etwas lebhafter als die Vintage Einstellung (Vorschlag für etwas grobkörnige Clean-Sounds oder bluesige Sounds mittleren Gains), sowie BURN, ähnlich wie beim Lead-Kanal mit etwas mehr unteren Mitten. 

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Die Rückseite birgt auch noch ein paar Möglichkeiten: Neben den Boxen-Anschlüssen von 16 über 8 bis 4 Ohm bietet die Effekt Loop-Sektion alles, was man sich nur wünschen kann. Von der seriellen und parallelen Einschleifmöglichkeit, der Option auf Multi-Amping bis zur direkten Weiterleitung der Vorstufe zu einem Aufnahmegerät oder einer anderen Endstufe. Man kann sogar den „EFFECTS“-Schalter auf der Fußleiste für eine Lautstärkenanhebung nutzen, auch wenn gar kein Effektgerät angeschlossen ist. Regeln kann man das über das Level-Poti. Der GROUND-Schalter hat bei einem ordnungsgemäß geerdeten Euro-Netzkabel mit Schukostecker keine Auswirkung, er ist somit für europäische Geräte nicht installiert.

Neun Röhren kommen beim Fryette Sig:X zum Einsatz, eine 12AX7 und fünf 12AX7A für die Vorstufenschaltungen, zwei KT88 für die Endstufe und eine 5U4G Gleichrichterröhre.

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-- Der Fußschalter --

— Der Fußschalter —

Praxis

Soweit klingt das alles nach einer „eierlegenden Wollmilchsau“, wenn man mal von der fehlenden MIDI-Fähigkeit absieht. Aber sind wir mal ehrlich: Die Sparte Gitarrist, die sich für diesen Amp interessiert, verzichtet meistens auf solche Optionen, zumal schon ausreichend Sound- und Einstellmöglichkeiten geboten werden. Im Proberaum fand der Sig:X Platz auf einer 4×12″ Marshallbox mit „Greenbacks“-Bestückung. Was mir leider schon vor dem ersten Ton negativ auffiel ist, dass die Poti-Anzeige bei etwas schummerigen Licht (nicht unüblich auf Bühnen respektive in Proberäumen) schwer zu erkennen ist und man eher erahnen muss, welche Einstellung man gerade spielt. Na ja, eigentlich sollte da das Gehör entscheiden. Wie auch immer, die Wolke über uns löste sich ziemlich rasch wieder auf, nachdem ich den Standby-Schalter betätigte. Gleich zu Beginn kam mir ein direkter und brillanter Clean-Sound entgegen. Der Sig:X reagiert sehr dynamisch und übersetzt das Spiel ehrlich. Auch wenn man jetzt Vergleiche wie Engl oder auch Fender heranziehen könnte, hat das Fryette-Topteil definitiv seinen Charme und besticht auch durch diese Eigenständigkeit. Die EQs reagieren gut und bedienen genau das Spektrum, in der eine Gitarre klingen sollte. Auch die optionalen Einstellmöglichkeiten über die Minitoggle-Switches färben den Sound zwar nur in Nuancen, aber dennoch immer zum Vorteil, und man bekommt eine schöne Bandbreite an Soundvariation.

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