Affordable Blues Machine
Neben der Stratocaster ist die Telecaster sicher eines der Lebenswerke aus der Hand von Leo Fender. Und so war es auch wenig verwunderlich, dass er während seiner Schaffensphase bei G&L auf die bewährten Formen und Features seiner Ära bei Fender zurückgriff. Mittlerweile werden seine Klassiker aus Kostengründen aber auch in Fernost produziert. So auch im Falle der G&L Tribute Asat Junior II IA, die mit ihren P90-Pickups und der TOM-Bridge samt Tailpiece ganz und gar anders rüber kommt als die „klassische“ Telecaster, so wie wir sie kennen und lieben gelernt haben.
Facts & Features
Bis auf kleine Details entspricht der Korpus der G&L Tribute Asat Junior II IA in seiner Form weitestgehend dem einer „klassischen“ Fender Telecaster. Das verwendete Material ist Mahagoni, das aus zwei Teilen zusammengesetzt wurde. Bei unserem Testinstrument ist das aufgrund einer ungünstigen Flammung des Holzes an seiner Nahtstelle ganz gut zu erkennen. Abgesehen von diesem kleinen Makel ist die Oberfläche aber frei von Unsauberkeiten, auch auf der Rückseite gibt das Mahagoni ein gutes Bild ab. Sicher, handselektiert ist zwar etwas anderes, aber wir haben es hier mit einem Instrument zu tun, das für nicht einmal 400,- Euro über die Ladentheke geht. Und dafür ist die gebotene Qualität vollkommen akzeptabel!
Die direkt auf der Decke montierten P90-Pickups in ihren schwarzen Plastikgehäusen stammen aus eigener Fertigung, sie werden ganz schlicht mit einem Dreiwege-Schalter angewählt und mittels eines Volume- und Tonepotis gesteuert. Hier tauchen zum ersten Mal Indizien für den Sparkurs auf. Denn sowohl der Schalter, der ganz ordentlich in seinem Sitz wackelt, als auch die Potis, die durch unangenehme Schleifgeräusche auf sich aufmerksam machen, hinterlassen nicht den besten Eindruck. Eigentlich wie so oft bei Instrumenten in diesen Preisregionen und wenn’s drauf ankommt auch nicht wirklich teuer beim Ersetzen der entsprechenden Teile. Zumal die Elektronik der G&L Tribute Asat Junior II IA recht simpel gehalten ist und nicht etwa durch Push-Pull-Potis und/oder Mini-Switches übermäßig „aufgepimpt“ wurde.
Recht solide hingegen zeigt sich die übrige Hardware, angefangen von der „Tune-o-Matic Bridge“, über das Tailpiece bis hin zu den sechs gekapselten Mechaniken an der Kopfplatte, die während der Testdauer einen ordentlichen Job verrichteten.
Schade, dass die Bünde einen solchen Ärger machen. Gerade für junge Leute sind gelungene Seitenlagen meist eine Voraussetzung, um sie an der Gitarre zu halten …