Konservativ und zeitlos
Die letzten Wochen hatte ich eine komplette PA-Anlage im aktiven Einsatz, eine HK Audio Premium Pro. Das muss ich allerdings etwas präzisieren, denn die Premium Pro-Serie besteht aus einer Vielzahl von Lautsprechern und Subwoofern. Diese wiederum gibt es sowohl als aktive als auch passive Modelle, diese lassen sich wiederum kombinieren.
In diesem Test habe ich folgende Komponenten verwendet:
HK-Audio Premium Pro 08A
Das ist die kleinste Fullrange-Box dieser Serie und hat folgende technische Daten:
- Frequenzgang +/- 3 dB: 89 Hz – 19 kHz
- Frequenzgang -10 dB: 63 Hz – 19 kHz
- Max. Schalldruck @ 10% THD: 118 dB
- Anschlüsse: 1 x Mic/Line-In, symm. 1 x XLR Through, 1 x Speakon- Parallel Out
- Lautsprecher: Dyn. Hochtonschutz, Subsonic- Filter 35 Hz, Peak-Limiter
- Basslautsprecher: 8″
- Hochtontreiber: 1″
- Horncharakteristik: 80° x 80° CD-Horn
- Klangregelung: Tone-Regler
- Limiter: RMS-Limiter
- Endstufen: Class-D
- Leistungsaufnahme. 600 W @ 4 Ω
- Hochständerflansch: MonoTilt 3°
- Flugpunkte: 2 x M8
- Abmessungen (BxHxT): 27 x 42 x 27 cm
- Gewicht: 11 kg
Auffällig ist die sehr kompakte Baugröße bei gleichzeitig äußerst kraftvoller Endstufe. Leider hat sie keinen Tragegriff, allerdings ist sie durch das geringe Gewicht dennoch relativ gut zu handhaben. Auf der Rückseite befindet sich ein Umschalter von Line- auf Mikrofonpegel, wodurch sich auf die Schnelle eine Durchsagebox mit direktem Mikrofonanschluss „basteln“ lässt. Ein Tonregler lässt sich dazu auf eine Spracheinstellung drehen, wogegen der rechte Anschlag eine Art Loudness-Stellung für leisere Musikwiedergabe darstellt. Auf Mitte ist alles neutral, die bevorzugte Stellung also, wenn das Signal direkt vom Mischpult kommt.
Über eine Speakon-Buchse lässt sich bei Bedarf eine passive Schwesterbox – die Premium Pro 08 – betreiben, womit man eine breitere Abstrahlung des Schalls erreicht. Im Boden eingelassen ist der Hochständerflansch, der hier grundsätzlich die Box mit 3° neigt. Das ist hilfreich, da die Schallenergie so weniger Richtung Decke entschwindet.
Im Preis der Box ist eine praktische und gut verarbeitete Schutztasche inklusive, welche praktischerweise einen Tragegriff besitzt und so zumindest beim Transport den fehlenden an der Box wettmacht.
Das ist doch mal ein tauglicher Testbericht! Warum? Die Anlage wurde nicht in einem konstruierten Szenario getestet, sondern unter Bühnenbedingungen und da auch nicht in einem abgehobenen Setting, sondern bei einer Band, die tatsächlich so eine Anlage auch kaufen und spielen würde. Einige Leute werden die Nase rümpfen, weil der FoH-Platz so gestückelt ist, ein Powermixer für die Monitore herhalten muss etc. Aber so ist das im wahren Leben. Bands kaufen Equipment nach und nach und altes Equipment muss für diverse Aufgaben weiter genutzt werden. Punkt. Die Umschreibungen des Sounds sind gut nachvollziehbar. Der Vergleich mit „Elements“ treffend, so höre ich das auch.
Einzig den fehlenden Tragegriff oder eine ausgefräste Griffmulde hätte ich doch als Minuspunkt gegeben, denn bekanntlich halten die Griffe an Schutzhüllen nicht besonders lange und reißen aus. Da ist mir dann eine oben sitzende Griffmulde, die auch mit Schutzhülle erreichbar ist, doch lieber.
@Markus Galla An dieser Stelle nicht nur ein Lob für den wirklich guten und realistischen Test des Onkels (ich schließe mich ganz ung gar meinem Vorredner an), sondern auch explizit an dich, Amaros, für deine stets fundierten und gut formulierten Kommentare.
Viele (und da nahme ich meine gar nicht aus) Kommentare hier pendeln zwischen durchaus profundem Know-How und unsäglichem Sechszehntelwissen, deine jedoch sind wirklich immer von gleichbleibender hoher Qualität, ohne Geschwafel oder sonstiges Drumherum.
Daumen hoch für den Kommentator des Monats :)