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Test: Klein+Hummel O300

Klein+Hummel O300

29. Oktober 2009

Klein+Hummel ist ein deutsches Traditionsunternehmen und ist bisher vor allem im Bereich von Rundfunk-Regielautsprechern bekannt geworden. Im Jahr 2005 übernahm Sennheiser die Marken und Vertriebsrechte. Klein+Hummel zeichnet sich durch einen sehr hohen Qualitätsstandard aus und wird mit anderen Marken wie Geithain, ADAM, PMC und Genelec in einem Atemzug genannt.
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Während die Abhörmonitore in Rundfunkanstalten nicht wegzusenken sind, ist die Marke im Produktionsbereich und in kleineren Tonstudios noch nicht so stark verbreitet wie Genelec oder ADAM, was aber sicher nicht an der Qualität der Lautsprecher liegt.

Das hier im Test betrachtete Modell O300 ist allerdings in den letzten Jahren in Fachkreisen zu einer Art „Geheimtipp“ avanciert und konnte ob des gehobenen Preises auch kleinere Studios überzeugen.

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Aufbau

Die K+H O300 sind aktive Regiemonitore, die als 3-Wege-System ohne Bassreflexrohr ausgelegt sind. Die Bauform erfolgt aufgrund der nötigen Symmetrie für die linke und rechte Box spiegelverkehrt. So konnte K+H auf engstem Raum Hochtöner, Mitteltöner und Basslautsprecher unterbringen. Bei einer vertikalen Anordnung hätte das Gehäuse viel größer sein müssen. Die technischen Details finden Sie auf der Hersteller-Hompage.
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Die integrierten Endstufen sind mit Dauerleistungen von 150W, 65W und 65W für Tief- Mittel- und Hochtöner ausgestattet. Für Peaks stehen immerhin 250/75/110W parat, um Transienten abzubilden. Die eingebauten Limiter greifen, sobald die Leistungsgrenze erreicht ist, um das System nicht zu überlasten. Sobald dieser Fall eintritt, fängt das beleuchtete K+H Logo an zu flackern.
Für unseren Regieraum, der rund 80 m³ umfasst, sind die erreichbaren Lautstärken absolut ausreichend, wir sprechen ja immerhin noch von Nahfeldmonitoren! In der Regel wird man kaum so laut über eine längere Dauer als 3-5 Minuten abhören können, ohne das Gehör stark zu belasten. Bei stark dynamischem Material wie z.B. Bigband Aufnahmen neigt der O300 bei höheren Lautstärken dazu, Peaks im Bassbereich mit dem Limiter abzufangen, was bei anderen Boxen dieser Klasse erst bei stärkerer Belastung der Fall ist. Das kann man sehen wie man möchte, einerseits wird dadurch die Natürlichkeit der Transientenabbildung bei sehr hohen Lautstärken etwas eingeschränkt, andererseits erkennt man daran aber auch, wo man beim Abmischen oder Mastern noch etwas mehr equalizen und/oder komprimieren sollte. Denn letztendlich möchte man ja, dass die Abmischung auch auf einfachen Lautsprechern gut klingt. Und dabei kann die Peakanzeige des O300 sogar helfen.

Die Frontplatte der Box ist mit Waveguides ausgestattet, die eine gleichmäßige Phasenlage ermöglichen. Eine Besonderheit sind die elliptischen Waveguides der Hochtöner. Diese lenken den Schall in die Breite, nicht jedoch in die Höhe. Somit ist es zwingend notwendig, die Boxen liegend auszustellen, um den Sweetspot optimal zu halten. Der große Vorteil ist hierbei, dass die hohen Frequenzen auf der Arbeitsfläche weniger reflektiert und somit die störenden Kammfiltereffekte reduziert werden.

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Rückseite

Rückseitig finden wir neben den großen Kühlrippen den Netzanschluss nebst Ground-Lift Schalter, einen Ortsanpassungs-EQ und den studioüblich in XLR-ausgelegten Audioeingang, der bis -24 dB abgesenkt werden kann. Auffällig sind die Montagewinkel, mit denen die O300 an sämtliche optionalen Befestigungsmethoden angeschraubt werden können.
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O300 D

Für unseren Test standen die normalen O300 zur Verfügung. Die D-Variante verfügt über einen digitalen Eingang im AES3- oder AES3 id-Format, der zudem einen AES3-ID-Durchschliff zur zweiten Box ermöglicht. Mit einem Schalter wählt man aus, ob man den linken, den rechten oder eine Monomischung hören möchte. Ein analoger Eingang steht jedoch auch weiterhin zur Verfügung. Zusätzlich ist der O300 D auch mit einem mehrpoligen Endstufen-Direkteingang zum Anschluss des von K+H angebotenen externen Digital-FIR-Controllers ausgestattet. 
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Man sagt ja nicht umsonst das diese Produkte Messgeräte sind.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Hr. Walter,

    Sie schreiben beim Test der K+H O300, dass „(…) Die Frontplatte der Box ist mit Waveguides ausgestattet, die eine gleichmäßige Phasenlage ermöglichen.“

    Was genau habe ich unter einer Phasenlage zu verstehen und was hat die „Gleichmäßigkeit“ dabei für eine Bedeutung?

    Danke vorab für weitere Erläuterungen.

    • Profilbild
      t.walter AHU

      Das Thema ist etwas zu kompliziert, um es hier komplett zu behandeln.
      Entgegen einer flachen Front bei der der Hochtöner geometrisch meist vor dem Tieftöner liegt, dienen Waveguides dazu, Laufzeitunterschiede zwischen den Schallwandlern auszugleichen. Im Zusammenspiel mit der Frequenzweiche kann dadurch der gesamte Phasenverlauf der Box verbessert werden.

      • Profilbild
        taschentuch

        @t.walter Sind nicht die Waveguides (die Rundungen) bloß dazu da, das Abstrahlverhalten zu verbessern? Der Phasenausgleich passiert doch allein dadurch, dass der Hochtöner mit dem Tieftöner auf die gleiche Höhe (bzw. Tiefe) gebracht wird.

        Das macht den oben Zitierten Satz aus dem Artikel natürlich nicht falsch, mich würden die Details aber schon mal interessieren.

        • Profilbild
          t.walter AHU

          @taschentuch Beides, im Falle der O300 kann der Entwickler bei K+H sicher die zutreffende korrekte Auskunft geben. Waveguides sind zum einen für das Abstrahlverhalten verantwortlich, aber durch die Trichterform wird natürlich auch die Lage der Schallwandler verändert. Was von beiden sich bei der O300 stärker auf den Gesamtklang auswirkt kann ich nicht sagen. Der Trichter des Hochtöners treibt die Schallwellen durch seine Form eher in die Breite als auf den Regietisch, wo diese bei entsprechender aufstellung unschöne Reflexionen erzeugen.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    An den Autor:

    gerade hab ich gelesen, die Adam S2x sollen bei hohoen Lautstärken koprimieren. Wie steht es in diesem Punkt um die KHs?

    Das mit den Pet Shop Boys Album kann ich teilweise bestätigen: did you see me coming ist schrecklich gemastert, aber ein Lied wie this used to be the future ist TOP gemastert und entbehrt keiner Dynamik.

    • Profilbild
      t.walter AHU

      Die O300 fängt erst bei sehr hohen Lautstärken an zu komprimieren, da würde ich dann ungern noch im Abstand von 1,5m davorsitzen …
      Aber wie gesagt, ich vergleiche die S3X-H mit den O300, bin schon gespannt!

      „This Used to Be the Future“ ist wohl auf der Bonus-CD, die habe ich leider nicht.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @t.walter Hallo Walter,
        hast Du mitlerweile die S3X-H mit den O300 verglichen?
        bin im zwiespalt, welche ich jetzt bestellen soll. konnte beide nur einzeln im Shop hören.
        bin schon gespannt!

        Gruß
        Nimminger

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