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Test: Korg Kaoss Pad 3+ Performance-Effektgerät

Performance-Power im Club

13. März 2008

Vorwort der Redaktion:

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Liebe DJs und Live Acts! Wir gestehen: Wir haben Euch sträflich vernachlässigt und geloben ab sofort Besserung. Aus diesem Grund haben wir die DJ-Redaktion um 5 (richtig gelesen FÜNF) neue Autoren aufgestockt und werden den Output an redaktionellen DJ- und VJ- Artikeln von nun ab deutlich steigern.

Dabei werden wir auch immer wieder Produkte beleuchten, die vielleicht nicht ganz neu sind, aber denoch hoch interessant, um sie nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu gehört auch das KAOSS PAD 3+ von KORG, welches Dennis Herzberger für Sie getestet hat.

Korg Kaoss Pad 3+ – Die Effektmaschine

Für unkompliziertes Verbiegen von Audiosignalen ist seit ca 10 Jahren Korg’s Kaoss Pad erfolgreich zuständig. Das einfache und intuitive Bedienkonzept macht es jedem Musiker möglich, die Effekte schnell und effektiv einzusetzen. Seit dem Erscheinen vom KP2 (Kaoss Pad 2) im Jahr 2002 hat sich einiges verändert, nicht jedoch des Erfolgsprinzip „Touchpad“. Das KP3 wurde 2006 Released und kommt in angenehmen Rottönen bei Musikern, DJs und Produzenten daher. Der Funktionsumfang wurde ebenfalls gehörig erweitert und lässt das Herz eines jeden Live Artisten höher schlagen. Aber der Reihe nach:

Hardware

Ein wenig erinnert das Gehäuse des KP3 an eine Konsole aus einem Star Fighter. Die Verarbeitung hat den mittlerweile von der zweier Version gewohnten robusten Standard. Es ist eine Metall- legierung und so ohne Probleme mit 1,3kg überall einsetzbar und kann einiges an Erschütterung weg stecken. Die Taster für die Samples, Mute und Tab haben einen minimalen Druckpunkt und erledigen ihre Arbeit zuverlässig. Der FX Release Fader könnte für meinen Geschmack einen stabileren Zug haben. Generell ist das Gerät sehr hochwertig verarbeitet und man muss selbst bei rauher Benutzung keine Bedenken haben, dass jederzeit etwas kaputt gehen könnte.

Good old times

Die Effektprogramme sind, wie von der Kaoss Familie gewohnt, via Drehpoti anzusteuern. Der Effekt kommt durch Berührung des Touchpads zustande. Je nach Lage des Druckpunktes auf dem X/Y-Pad verändert sich die Modulation und somit der Klang. Die Pixelmatrix macht es einfach zu sehen, wo z.B. der letzte Berührungspunkt war („Hold“ Funktion) und verfolgt die zuletzt aufgenommenen Bewegungen („Pad Motion“) mit 3-5 umliegenden Pixeln. Die gute Klangqualität des KP2 wurde aufgegriffen und abermals deutlich verbessert. Alte Bekannte wie Synthesizer, Looper, Delay, Reverb und Filter trifft man gerne wieder. Die Gebrüder Midi-IN/OUT sind ebenfalls erhalten geblieben genauso die Fähigkeit des Samplings der Quellen LineIn oder Mic.
What’s new?

Die Liste an Neuereungen ist nicht gerade kurz und ich stelle fest, dass Korg sich redlich den Kopf über Verbesserungen zerbrochen hat – mit Erfolg. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, die Kaoss Truppe kann Gedanken lesen. Meinen Wünschen sind Sie zumindest entgegen gekommen. ;-) Nettes Gimmick: Die Namen der Effektpresets scrollen durch das Touchpad, womit die Wahl leichter fällt.

Fade it!

Wo früher Effekte teilweise hart eingriffen und ebenso rabiat wieder ausklangen, ist heute ein FX Release Fader spendiert worden. Dieser sorgt für individuelle Delay-Fahnen jeden Programms. Dank dieser Nachklangzeit, welche auch Beat synchron läuft, gehören abgehackte Effekte der Vergangenheit an.

Eine weitere Aufgabe des Faders ist es, die Gesamtlautstärke der Samples zu regeln.

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Record everything

Der ehemalige Sample-Knappe wurde von Korg selbst zum Sample-König erhoben und das nicht zu unrecht. Mit 16-Bit/48KHz und einem 24-Bit Wandler gibt es Qualitätstechnisch nichts zu meckern. Die Soundschnipsel finden auf insgesamt 4 Bänken Platz. Maximal 100 können auf einer SD Karte gespeichert und ausgelesen werden. Ihre Gesamtlautstärke lässt sich mit dem FX Fader regeln. Nacharbeiten wie die Verschiebung des Startpunktes einstellen und die Lautstärke einzelner Samples werden im Sample Menü vorgenommen. Die Time-Slice Funktion schnibbelt die maximal 16 Taktschläge auseinander. Somit ist es möglich, auch nur einzelne Parts des Samples abzuspielen. Das ist bei Percussion Sounds äußerst hilfreich, um schnell einen neuen Beat zu kreieren. Dies läßt sich so gut realisieren, da als Maßeinheit keine Sekunden sondern Taktschläge benutzt werden. Abgespielt wird das fertige Ergebnis durch die entsprechende Bank Taste. Seit dem Update auf Firmware 2.0 ist ein „Gate-Play“ hinzugekommen. Die Bank läuft synchron mit, wird jedoch nur abgespielt bei gedrücktem Taster, also geöffnetem Gate.

Der nächste neue Kandidat im Bund heißt „Resampling“. Aufgenommenes von der Samplebank abspielen lassen, mit einem Effekt versehen und wieder aufnehmen. Abspielen, verfremden, aufnehmen. Klingt fast einfach und ist es auch. Für Effektsüchtige genau das richtige zum Spielen ohne Reue. Sowohl Sampling und Resampling laufen mit ein wenig Übung flüssig und taktgenau. Notfalls kann nachjustiert werden. Neu ist auch das Auto BPM. Somit hat das lästige „TAP – 2 – 3 – 4 … TAP – 2 – 3 – 4“ ein Ende. Ganz zu Freuden eines DJs, der bekanntlich wenig Zeit während des Plattenmischens hat und sich die Tempoanpassung sparen kann. TiPP: Um Platz auf den Bänken zu sparen, einfach 2 oder 3 Samples gleichzeitig starten und auf einer freien Bank erneut recorden. Wie bereits erwähnt, kam ein SD Card Slot hinzu. Generelle Einstellungen wie Midi Setup, Effekt Einstellungen und Samples werden auf der Karte verwaltet. Lediglich das Wechseln ist mühselig, da die Effektmaschine erst nach einem Neustart die Karte erkennt.

Software..

Diesen Punkt gab es bei einem Kaoss Pad bislang nicht. Nun hält aber der KP3 Editor Einzug auf dem Computer. Er bietet komfortable Verwaltung und Archivierung von Einstellungen. Das Setup kann via USB flux gesendet oder empfangen werden. Ein feine Sache auch zum analogen Aufnehmen und Speichern. Wo früher komplizierte Tastenkombinationen herhalten mussten, steht jetzt eine deluxe Konfiguration am PC oder MAC.

Need some Effect?

Hinzugekommen zu den Effektpresets sind erwachsene Synthie-Klänge und Drumsounds. Sie klingen nicht mehr nach Plastik wie beim Vorgänger sondern warm und breit im Klangspektrum. Urheber hierfür ist Korg’s Radias. Klar sollte sein, dass die Synthesizer nicht dafür ausgelegt sind, bekannte Melodien nachzuspielen, sondern als sinnvolle Drone einzusetzen sind. Insgesamt wirkt die Auflösung weicher und runder. Hier wurde ordentlich an den Algorithmen gefeilt. Tote Pegelzonen auf dem Touchpad bleiben weitestgehend aus. Die neuen Graineffekte greifen taktgenau und verzerren das Signal ohne dabei spitz zu klingen oder zu übersteuern. Modullieren lässt sich mit dem KP3 ganz hervorragend. Selbst betagte Filter, welche lange nicht mehr aus dem Effekt-Hut gezogen wurden wie Phase, Flanger, Bit-Crusher oder Pitch machen dank Fingerreibung wieder Spaß. Delay und Reverb sind für den schnellen Einsatz genügend, jedoch nicht vergleichbar mit Highend Hall. Anregend zum Experimentieren sind auch die Looper Presets. Meine persönlichen Favorites. Mit ihnen und einem nachgeschalteten Effekt lassen sich Songs in Echtzeit umstrukturieren.

Die Midi Connection

Warum hat Midi einen eigenen Abschnitt bekommen? Der Clou ist, es kann als externer Midi Controller verwendet werden. Das Touchpad sowie die einzelnen Taster können Midibefehle (CC) senden. So wird das Touchpad z.B. in vier Abschnitte eingeteilt, welche als virtuelle Fader fungieren und mit dem Finger auch so zu bedienen sind. Dies ermöglicht eine Steuerung von den Kanalzügen in Ableton Live & Co oder um die Levels und Parameter von Plugins zu verändern.
Für mich schlägt das KP3 die perfekte Brücke zwischen Vinyl und externen Klangerzeugern (Notebook, Synthesizer, Drumcomputer). Auch ein Einsatz von Ableton’s Live oder anderen Sequencern kann realisiert werden. Ein netter Nebeneffekt: BPM Sync und Effektgerät in einem vereint.

Ich hänge es als Taktgeber (Midi Master) vor einen Electribe MX (Slave). Deren Sequencer kann z.B. einen Synthesizer steuern und via MIDI-Thru werden Clock Signal und Controller Befehle an das nächste Gerät in der Kette weiter gegeben. Jedoch benötigen Maschinen mit Lauflichtsequenzern nach der Umstellung auf “Clock Extern” einen Startbefehl. Ohne eigenes Zutun wird man lange warten können, ehe das Effektgerät diesen freiwillig sendet. Da das Kaoss Pad 3 aber als regulärer Midi Controller verwendet werden kann, ist die Möglichkeit vorhanden, es dazu zu nötigen. ;-)

Im Editor in die Gruppe “Ext.Crtl & Global” wechseln, für Start|Stopp einen Taster wählen, im Bsp. Sample A & Sample B Sample A wird unter Assign Type”Start” zugewiesen Sample B wird unter Assign Type “Stop” zugewiesen. In der Gruppe Global die Midi Clock auf “internal” stellen, Einstellungen an das KP3 senden.

Die Einstellungen sind schon abgeschlossen. Jetzt fehlt lediglich das Kabel aus dem MIDI-Out, ein Line-In Signal und schon läuft die Sache. Synchron! Via Auto BPM findet das Gerät die Geschwindigkeit. Zum Anstoßen des restlichen Aufbaus wird in den EXT.CTRL Modus mit SHIFT + 8 gewechselt. Das Konzert sollte nach Bestätigung mit Sample A beginnen. Durch Verlassen des Controller Modus arbeitet das Pad wieder als Effektgerät. Etwaige Timing-schwankungen können ebenfalls korrigiert werden (SHIFT + TAP).

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Fazit

Das Kaoss Pad 3 Effektgerät macht im Live Betrieb eine sehr gute Figur und genausoviel Spaß wie die Vorgänger. Die Neuerungen sind sinnvoll und erleichtern die Arbeit. Ich kann es jedem, der seiner Musik Nachdruck und eine persönliche Note verleihen will, ohne schlechtes Gewissen empfehlen. Ein Produkt, welches sich bestimmt über mehrere Jahre bezahlt macht und mit dem man sich schnell anfreunden kann – eben ein allround Talent!

Plus

  • FX Release Fader
  • Midi Controller
  • Auto BPM
  • Qualitativ hochwertige Effekte
  • Software Editor
  • Sample Handling

Minus

  • SD Kartentausch
  • Kein Festspeicher für Samples

Preis

  • 398,-- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    guter artikel !!! als alter fan vom chaos pad freue ich mich doch über jede neuerung !!!
    vorallem wenn sie in so einen guten artikel verpackt wurden !!!!

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ist es auch möglich die Loops synchron abzuspielen??? Habe da bis jetzt noch nichts drüber gefunden… Bis jetzt heißt es ja immer nur die effekte laufen synchron… wie siehts da mit den Loops aus???

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ja, es ist möglich Loops synchron abzuspielen. Dies gelingt durch Taktgenaues aufnehmen (vorher Auto BPM einschalten) und Time Slicing.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      So Herr Herzberger wollte ihnen nun nur sagen das es nicht geht. Mann muss dem KP3 immer den ersten Takt vorgeben (also z.b den der grade von einer anderen Vinyl läuft). Sonst laufen die loops vielleicht synchron in der Geschwindigkeit aber nicht im Takt was grade bei nem einfach 4er Bassdrum loop äußerst äußerst schlecht ist…

      Sie können auch gern mal im Korg forum schauen da finden sie diesbezüglich auch einträge…

      Wollte das nur der richtigkeithalber mal klar stellen trotzdem danke für die antwort ;)

      • Profilbild
        d.herzberger AHU

        Hi Felix, danke für die Rückmeldung.
        Solltest du einen Loop von einer Platte aufnehmen, schaltet sich Auto BPM aus. Es ist besser, falls der Loop bei der gleichen Platte abgespielt werden soll, Auto BPM vorerst NICHT einzuschalten.
        Aber Du hast recht. Um den Loop einer anderen Platte anzupassen, musst du dem KP3 erst mitteilen, wo der erste Takte anfängt. Dies machst du mit "SHIFT + AutoBPM". Ab dann zeigt das Gerät immer den 1. Takt an, indem der Tap Taster grün blinkt.
        War es das, was Du meintest?

        Tipp: Wenn das KP3 trotzdem Taktich aus dem Ruder laufen sollte kann man es wider auf die richtige Schiene holen, indem man im Takt den BPM Knopf drückt, währen AutoBPM aktiviert ist.

        Grüße Dennis

        • Avatar
          AMAZONA Archiv

          @d.herzberger Hi dennis, ja das ist das Problem am Kaoss Pad… Ich habe z.B. ein ganz normalen 4er Bassdrum Loop immer auf Sample Bank A… Mein Set ist konstant auf einer Geschwindigkeit von 127bpm… Und auch das KP3 ist auf 127bpm eingestellt, aber wenn mann nicht manuell den ersten Takt vorgibt… läuft die bassdrum off und das ist ziemlich ärgerlich das sich diese Loops nicht per Midi syncen lassen…

          Wirklich schade die effekte laufen rund nur die Loops nicht…

        • Avatar
          AMAZONA Archiv

          @d.herzberger Sorry nochmal habe es falsch gelesen sie hatten natürlich 100 % RECHT !!! DANKE NOCHMAL

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Achso und fals das KP wirklich aus dem ruder läuft hilft nur SHIFT+TAP… Also ersten takt vorgeben…

    nicht auf TAP tappen…hilft nämlich garnicht damit erkennt das KP nur die geschwindigkeit nicht den takt…

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo!
    Ich interessiere mich auch für das KP3. Allerdings habe ich letztens in einem DJ Forum gelesen das einige User Probleme mit der Ausgangsleistung hatte, da diese anscheinend zu leise war. Angeblich soll sich das Gerät mit manchen Mixern nicht vertragen. Das kann ich mir bezüglich der Beliebtheit des Gerätes kaum vorstellen. Vieleicht waren das ja die Anfangserfahrungen als das Gerät rauskam. Welche Ehfahrung habt Ihr denn diesbezüglich gemacht?
    Gruß, Peter

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Servus herr herzl,
    ich besitzte nun seit 2wochen dieses tolle kp3 pad. mir sind sämtliche funktionen bewusst und ich kann sie soweit auch einsetzten. nur frag ich mich, wie ich ein sample über kopfhörer vorhören kann???

    beste grüsse

    D

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