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Test: Kurzweil PC3LE 6, PC3LE 7, PC3LE 8

Kurzweil PC3 LE

12. Januar 2011

Die Keyboards und Workstations der Firma Kurzweil stehen seit langer Zeit schon für gute Sounds und solide Qualität – vor allem aber auch für umfassende Möglichkeiten und Eingriffe in die Klanggestaltung. Seit einiger Zeit ist nun das aktuellste Gerät der Serie – das Kurzweil PC3 LE auf dem Markt. Was das LE im Namen bedeutet, soll im Folgenden geklärt werden. Sicher ist, hierbei handelt es sich um ein Allround-Talent mit vielen Sounds, Sequencer und weiteren schönen Features.

Zum Test stand uns der PC3LE 6 zur Verfügung, der bis auf die Tastatur aber identisch ist mit seinen großen Brüdern dem PC3LE 7 (76 Tasten) und PC3LE 8 (88 gewichtete Tasten mit Hammermechanik).

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Kurzweil PC3 LE (61 Tasten)

Kurzweil PC3 LE (61 Tasten)

Optik & Anschluss

Kurzweil-typisch schält sich das in dunklem Blau und mit schwarzen Seitenteilen gehaltene Keyboard aus der Verpackung. Sogleich fällt auf, dass das PC3 LE auch in der kleinsten Version mit 61 Tasten einiges auf die Waage bringt (61er: 14,0 kg, 76er: 17,0 kg, 88er: 24,0 kg). Ausgestattet sind die 61er und 76er Version mit Fatar Tastaturen des Typs TP8P, der 88er Version wurde – ebenfalls von Fatar – eine schöne Hammermechanik Tastatur spendiert. Die 61er anschlagsdynamische Waterfall Tastatur ist solide verbaut und macht auf den ersten Blick eine gute Figur. Um es vorweg zu nehmen, auch nach Ende des Tests und ausgiebigem Spielen auf der Tastatur, hatte ich mich noch nicht ganz daran gewöhnt. Für mich persönlich sind die Tasten für eine leichtgewichtete Waterfall Tastatur zu hart eingestellt. Das Spielen geht – verglichen mit meinen sonstigen leichtgewichteten Tastaturen – ein wenig schwergängig und erfordert mehr Druck als man erwarten würde. Sicherlich Geschmackssache, aber antesten ist hier absolut empfehlenswert.

Rückseite

Rückseite

Die Oberseite des PC3 LE gefällt mit aufgeräumtem Bedienfeld. Neben dem zentralen Display finden sich links und rechts davon diverse Bedienelemente, die zur Soundanwahl dienen (rechte Seite) bzw. frei mit verschiedenen Parametern belegt werden können (linke Seite). Insgesamt finden sich hier 5 zweifach belegbare Taster, 5 dreifach belegbare Drehregler, Modulations- und Pitchrad sowie 8 anschlagsdynamische Pads. Auf der Rückseite finden sich die üblichen Anschlüsse wie Stereo-Ausgang (Klinke symmetrisch), Kopfhörer, MIDI Trio, USB (für Computer Anschluss und Speicherstick) und drei Pedalanschlüsse. Besonders hervorzuheben ist die digitale Schnittstelle, die in Form eines koaxialen Ausgangs vorliegt und das im Lieferumfang befindliche Sustainpedal. Das sieht man selten und erfordert damit vorab ein kleines Lob für den Hersteller.

Sound

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Kurzweil steht besonders bei Sound- und Klangentwicklern hoch im Kurs. Unter anderem ist hierfür die V.A.S.T. Klangerzeugung verantwortlich – erlaubt sie doch umfassende Eingriffe in die Eigenschaften eines Sounds. Wer bei der LE Version jedoch die selben Eingriffsmöglichkeiten wie bei der größeren PC3 Serie erwartet, wird leider enttäuscht. Grundlegende Parameter können natürlich nach eigenem Belieben verändert werden. Die detaillierteren bleiben bei der LE Version jedoch im Hintergrund und somit unveränderbar. Das mag den ein oder anderen Anwender enttäuschen, aber hier darf natürlich nicht vergessen werden, dass Kurzweil wohl ganz bewusst eine abgespecktere Version der PC3 Serie auf den Markt gebracht hat. Nicht jeder Nutzer wird immer in die Klangeigenschaften eingreifen wollen, so dass der PC3 LE eher als Preset Player genutzt werden wird.  

Innerhalb der genannten V.A.S.T. Klangerzeugung bietet der LE insgesamt 32 Layer pro Ton, die sich auf maximal 64 Stimmen (PC361, PC3: 128-polyphon) verteilen dürfen. Jeder Layer enthält dabei Klänge, die entweder den integrierten KVA Oszillatoren entspringen oder aber auf Samples basieren. Die Auswahl des richtigen Klanges gestaltet sich dank der gut sortierten Soundbänke sehr einfach. Wer noch schneller agieren möchte, bedient sich des QAccess Tasters, der die beliebtesten Sounds des Anwenders in 10er Bänke sortiert und sofort zugreifbar macht. Vorab sei erwähnt, dass der PC3 LE den aktuell gewählten Sound auch während des Umschaltens weiter hält. Sehr löblich, allerdings kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass hierbei kleine Hacker im Sound entstehen. Das passiert jedoch nur bei gewissen Klängen und kann nicht auf alle Sounds verallgemeinert werden. Zu hören ist dieses Manko bspw. im Hörbeispiel 1 (Piano).

Die Sounds des PC3 LE sind durchweg sehr gelungen, können aber nicht ganz an die aktuellen Sounds der Konkurrenten anschließen. Bei der Konkurrenz klingen gerade die elektronischen Sounds rundum ein wenig frischer und moderner. Standard-Sounds wie Piano, E-Piano, Gitarre, Strings und Drums sind gut und lassen sich auch in komplexen Arrangements und Live-Situationen nutzen. Der Aha-Effekt durch bisher ungehörte und neue Sounds blieb bei mir jedoch leider aus. Bass-, Pad- und Lead-Sounds sind gut wobei ich gerade hier die tiefergreifenden Gestaltungsmöglichkeiten vermisse. Die dennoch mögliche Beeinflussung der grundlegenden Klangeigenschaften geschieht anhand der weiter oben beschriebenen Taster/Drehregler. Hier kann die Bedienung des PC3 LE wirklich punkten, denn die Bedienelemente können nahezu nach Lust und Laune frei belegt werden. Der aktuelle Wert jedes Parameters wird nach Betätigung des Tasters/Potis auch simultan im Display angezeigt. Natürlich können die Elemente auch in Zusammenspiel mit einem Computer genutzt werden, so dass der PC3 LE auch als schönes und feines Masterkeyboard seinen Einsatz finden kann.

In den LE hat Kurzweil ebenso wie bei den Brüdern einen virtuell-analogen Synth integriert. Dieser ermöglicht authentische Emulationen analoger Synths und schöne komplexe Sounds. Aber auch hier hat mich das Ergebnis nicht zu hundert Prozent überzeugt. Wie weiter oben bereits erwähnt, blieb der Aha-Effekt leider aus.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Klangzaun

    Hmmmmm …. den Soundbeispielen nach zu urteilen, klingt das PC3 LE nicht besser als ein Korg Micro X.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich liebe diese Tastatur (LE6 –> 61 Waterfall).
    Ein für mich phantastisches Anschlagsverhalten, und auch über Midi —> man spiele mit dieser Tastatur einen JX8P!

    Die 1000 Presets-Sounds (wie beim Matrix 1000) sind auch klasse, besonders die Piano/E-Piano und die Klassik-Orchester-Sounds sind super mit dieser Tastatur zu spielen.

    K aus L

  3. Profilbild
    Tischhupe

    Also, wenn das repräsentative Klänge sein sollen, bin ich echt enttäuscht. DAS ist der sagenumwobene Kurzweil-Sound? Armselig!

  4. Profilbild
    Insurgent

    hm Schade den hätte sich kurzweil sparen können ,und weiter den PC3 bauen bis der k3000 fertig ist hm

  5. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Hmmm, das mit den Soundbeispielen muss ich zustimmen. Der Pianosound klingt super, aber die anderen? Da klingen ja die Orgelsounds von meinem inzwischen 18 Jahre alten Keyboard noch besser das ich übrigens immer noch sehr gerne verwende :) Ich bin auch Hardwareverfechter aber in diesem Fall lohnt sich ja schon fast ein Key VST Plug – in. Sehr schade für ein neues Keyboard…..Gruß

  6. Profilbild
    WOK

    Ist zwar ein alter Test, aber über Google beim Stichwort PC3LE sofort zu finden, daher mein Beitrag als PC3LE Besitzer:
    – die Soundbeispiele sind extrem schlecht gewählt. Das Keyboard kann wesentlich mehr. Die Orchestersounds sind sehr gut, die Orgel beinahe so gut wie von Clavia (und besser als bei der 1er Serie von Clavia).
    Wer ein Super-resonierendes-256Hammergeräuschsamples-pro-Taste-Piano erwartet, wird allerdings enttäuscht. Die Kurzweil Sounds sind dafür gemacht, sich gut im Mix bzw. in der Band einzufügen und sich trotzdem gut durchzusetzen.
    – mit der neuesten Software sind übrigens auch fast alle Bereiche zu editieren und es gibt auch einen (mäßigen) Software-Editor.
    – die Tastatur ist in der Tat zu schwergängig – besonders fürs Orgeln. Dafür ist sie – wie das ganze Keyboard – roadtauglich verarbeitet, nicht so ein Plastikgerät
    – die Bedienung des Gerätes ist teilweise genial (auch für Livebetrieb), z.B. Quick Access Zugriff auf vorbestimmte Sounds, Textsuche in den Patches; an vielen anderen Stellen muss man allerdings vom Musiker zum Programmierer mutieren, und es wird extrem unübersichtlich bzw. umständlich. Für den Live-Betrieb muss man sich alle Einstellungen vorher als Setup zurechtmachen, mal eben auf die schnelle wirds schwierig. Und im Studio kann das Ding zwar alles Mögliche, aber nur um bspw. ein Einschwing-Delay auf einen LFO zu bekommen, fühlt man sich wie ein Ingenieurlehrling im Atomkraftwerk. Für Einsteiger ist das Teil nicht zu empfehlen.
    Es handelt sich um einen seltsamen Zwitter aus Live- und Studiokeyboard – nicht schlecht, aber auch nicht überragend (obwohl, wie gesagt, sehr gute Sounds – auch im Bereich VA – damit möglich sind).

    • Profilbild
      1st-take

      @WOK „Ist zwar ein alter Test, aber über Google beim Stichwort PC3LE sofort zu finden, daher mein Beitrag als PC3LE Besitzer:
      – die Soundbeispiele sind extrem schlecht gewählt.“

      Nicht nur schlecht gewählt, sondern auch sehr schlecht gespielt. Es ist leider nicht das erste Instrument, bei dem das auf dieser Seite passiert.

      Das Keyboard kann wesentlich mehr. Die Orchestersounds sind sehr gut, die Orgel beinahe so gut wie von Clavia (und besser als bei der 1er Serie von Clavia).

      Zustimmung. Nord=überbwertet + überteuert. In 10 Jahren geht es denen wie mit ddrum…

      • Profilbild
        Zierenberg

        @1st-take „Zustimmung. Nord=überbwertet + überteuert. In 10 Jahren geht es denen wie mit ddrum…“

        Hallo,

        da wäre ich mal ganz vorsichtig! Clavia hat mit der ersten Orgelengine aus ihrem Hause ganz und gar nicht die breite Masse angreifen wollen, sondern die positive Beurteilung kam durch die User weltweit zustande. Clavia hat das zum Anlass genommen um diese Engine bis dato zur C2D weiter zu entwickeln und gilt zusammen mit den digitalen Hammonds (a´la SK) als beste digitale Umsetzungen.

        Anderer Hersteller liegen aber recht dicht dahinter, selbst die günstigsten digitalen electromech. „Tonzungen-synthesen“ klingen eig. immer vom Grundsound her ganz gut, das muss man wissen, wenn man hier so viel Bla raushaut!

        Deswegen, warum sollte sich da ein stell dich ein passieren? DDrum? Na? Was hat das denn damit zu tun? Abgesehen davon, das DDrum lebt doch wieder…

        Das soll Dich nicht angreifen, nur Deine Meinung begleiten.

        Grüße Zierenberg

    • Profilbild
      Zierenberg

      @WOK Hallo – schön das hier noch Leben ist!

      Ich habe schon relativ viele Soundmöglichkeiten und suche nach einem anderen Klang, der mein Setup abrundet. Dabei bin ich jetzt im Nachhinein auf den Kurzen gekommen. Wenn ich die Youtube-Demos schaue, höre ich ganz anderen Sound, als hier in den Demos. Der Unterschied klingt für mich wie eine komplette Preseteinstellung (Youtube) hin zu Initsounds mit abgeschalteten Rest des Keyboards (hier).

      Falls die Leute das nicht wissen: das kann dann nicht anders klingen, da der Kurze über die Masse Monosamples verwendet. Genauso klingen Yamaha, Roland, Korg und co – dann auch, so lange sie keine Stereosamples verwenden (je nach Alter der Samplesengines).

      Ich habe recht aktuelle japanische, schwedische und deutsche Soundmaschinen. Der Kurzweil PC3LE6 ist derzeit meine Wahl. Der amerikanische Soundcharakter ist der Inbegriff von Fett. Ich verstehe nicht warum man immer alles mit allem vergleicht. Die besten Orgelsounds, die besten Pianosounds, etc…

      Das geht überhaupt gar nicht auf! Ganz einfach: der Kurze hier ist was für die Bühne und ein fetter Zuspieler im Studio mit astreinen Retroklängen, also eher klassischen Samplefutter. Wer keine electr. Orgelsimulation und noch keine VA sein Eigen nennt, bekommt hier erst mal einen Anfang integriert, wenigstens vom Sound her, dank der Synthesen, authentisch.

      Dabei ist er (der Synthesizer) eher die Presetschleuder. Derzeit für 750 Euro, wartet mal ich schaue noch mal nach – denn ich kann es nicht glauben…

      …tatsächlich.

      Grüße Zierenberg

      • Profilbild
        microbug

        @Zierenberg Willkommen im Club.
        Ich hab schon viele Geräte gehabt, von allem möglichen Herstellern, und letztlich meinen Ensoniqs bissl nachgetrauert, aufgrund deren Anfälligkeiten im Alter aber die Finger davon gelassen und mir vor 3 Jahren einen PC361 angeschafft und es keine Sekunde bereut – ist auch heute noch mein Haupt- und einziger Synth.
        Dieser Test wird von den Soundbeispielen dem Instrument wirklich nicht gerecht, leider werden es ein Großteil der Werkssounds auch nicht, besonders nicht die „Analogen“. Wer wirkluch mal hören will, was diese Dinger können, der sollte sich die Soundsets von Stéphane Garangio aka „barb“ für die PC3- und LE-Serie anhören, gerade die Synthisounds sind klasse.
        Für den LE hat er sozusagen eine Synth-Oberfläche „Kephren“ erstellt, die sich wie ein analoger Synthesizer bedien läßt und verdammt gut klingt:
        http://www.....phren.html

        Wer mehr Klassiker will, der höre sich das Set „Keys of Gold“ an, das gibts sowohl für den LE als auch für den Großen:
        http://www.....ndset.html

        Ich hab beide und finde sie genial, genau wie die anderen Sets „Vortex“ und „Moose Attack“.
        Reinhören lohnt absolut, und diese Sets sind wirklich jeden Cent Wert!

        • Profilbild
          Atomicosix

          @microbug Danke für diesen Tip, die Soundsets von Stéphane Garangio sind wirklich eine gute Ergänzung zu den Werk-Presets.

          Man muß nicht immer gleich ein neues Instrument kaufen um neue Sounds zu bekommen. Für den Waldorf Blofeld habe ich mir ebenfalls ein neues Soundset besorgt. Jetzt liegt er nicht mehr in der Ecke rum, denn er wird wieder benutzt.

          Die allgemein schlechte Meinung zur Kurzweil LE Serie kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde die Instrumente besser als diverse andere aktuelle. Okay für Techno sind sie nicht besonders gut geeignet, aber für alles andere schon. Ich habe zum Beispiel mein Roland XV3080 und meinen Korg TR Rack ausgelistet weil der Kurzweil mir wesentlich besser gefällt. Die alten Kurzweils (K2000) haben einen viel digitalern Sound gehabt als die neuen PC3 Serien. Bei Vintage Sounds sollte man auch andere Instrumente wie den Nord Electro als Alternative in Betracht ziehen. Am Besten man hat beide zur Verfügung.

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