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Test: Linplug RMIV 4.03

Linplug RMIV 4.03

19. November 2003

The beat strikes back
Was haben R2D2 und RM4 gemeinsam? Oh, eine ganze Menge: Beide können herrlich vor sich her fiepen und sind wertvolle Navigationshilfen – der eine in den unendlichen Weiten des Alls, der andere in den rhythmischen Gefilden einer Songproduktion.
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< strong> „My battery is low: Der Linplug RMIV“

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My name is IV, RM IV
Mit dem RMIV bringt die VSTi-Schmiede Linplug die aktuelle Version des allseits beliebten Drumsamplers RM auf den Markt. Der Auftrag ist dabei klar: Leicht zu programmierender Allround-Drummer für die moderne software-basierte Songproduktion. Im Gegensatz zu anderen Linplug Instrumenten ist der RMIV nur auf CD erhältlich – eine Downloadversion im Netz steht nicht zur Verfügung. Die Ursache liegt in den mitgelieferten Samples: 120 Drumsets jeglicher Coleur beanspruchen nach erfolgter Installation beinah ein Gigabyte Platz auf der Festplatte. Für die Abwärtskompatibilität und Nostalgiker befinden sich darunter auch alle RMII und RMIII Kits (Kit = Drumset im Linplug Jargon). Außerdem gibt es jede Menge neue elektronische und akustische Drums, darunter die üblichen Roland-Verdächtigen aber auch abgefahrene Klänge. Einige Kits gewinnen ihre Sounds sogar beinah oder ganz ohne Samples. In ihnen kommt das wichtigste neue Feature des RMIV zum Einsatz: Der Drumsynthesizer.

Die Installation geht schnell von der Hand. Etwas störend wirkt die Tatsache, dass man für die Samples keinen separaten Pfad angeben kann. Sicher, sie lassen sich anschließend noch per Hand an das gewünschte Verzeichnis kopieren, doch ich bin da mittlerweile von anderen VSTi verwöhnt. Nach der Installation sollte zunächst die Version geprüft und ggf. der aktuelle Patch von der Linplug Seite runtergeladen werden. Damit umgeht man einen Fehler der Urversion: RMIV hatte nach erneutem Laden eines Songs seine Einstellungen vergessen und startete ohne Sounds.
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Der Sampler
Achtzehn Drumpads warten darauf, mit Klängen gefüttert zu werden. Und die Biester sind hungrig: bis zu 30 Samples schluckt so ein Pad, die sich per Anschlagstärke entweder umschalten oder ineinander überblenden lassen. Jedes Pad kann per Mausklick einer Mutegroup zugeordnet werden. Genauso einfach geschieht das Routen auf einen Einzelausgang. Bei Bedarf stehen sage und schreibe 18 Einzelausgänge zur Verfügung. Auf der „Rückseite“ des RMIV besteht zudem die Möglichkeit, jedem Pad einen eigenen Midi-Kanal zuzuweisen (also beinah jedem, denn es gibt ja nur 16 Kanäle). Als nettes Gimmick lassen sich die Pads mit der Maus triggern, wobei eine Art „Anschlagdynamik“ integriert wurde: Von ganz leise (links außen angeklickt) bis volle Pulle (ganz rechts angeklickt) kann man so die Samples auch ohne angeschlossene Tastatur durchprobieren.

„I like pets!“ „Yeah man, I like pads, too!”

Wahre Freudentränen treibt einem der RMIV in die Augen, wenn es um das intuitive Durchhören einzelner Kits oder Sounds geht. Mittels simpler „links-rechts“ Pfeile steppt man sich durch einzelne Sounds oder Kits, ohne irgendein Menü öffnen zu müssen oder das Playback zu stoppen. Selbst umfangreiche Kits werden dabei ohne merkliche Verzögerung geladen. Dieses Feature ist ein wahres Highlight – einfacher lässt sich die perfekte Bassdrum für einen Song nicht finden.

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Der Synthesizer
Wer den RMIV einen Drumsampler nennt – und ich habe es im Verlaufe des Tests ja auch schon getan – wird ihm nur teilweise gerecht. Denn neben der Möglichkeit Samples abzuspielen, hat der neueste Linplug Klopfgeist auch einen waschechten Synthesizer mit an Bord. Dieser ist natürlich auf Drums spezialisiert und bietet 11 Module: 2 mal Kick, 2 mal Snare, Tom, Open HiHat, Closed HiHat, Ride Cymbal, Cymbal, Claps und Plop. Jedes Modul hat seinen eigenen Parametersatz, mit dem gezielt Einfluss auf die Klangerzeugung genommen werden kann. Auch sie profitieren von den Klangverformungen des Samplers, lediglich Amplituden- und Pitchhüllkurve bleiben den Samples vorbehalten. Ansonsten ist aber alles möglich: Crusher, Distortion, Filter …. und die allseits beliebte Mod-Matrix können auf die Module losgelassen werden.
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„klopfas syntheticas – die Synthesizer Module des RMIV“

Die einzelnen Module stehen nicht zusätzlich zu den 18 Pads zur Verfügung, sondern nehmen jeweils einen Platz anstelle des Samplers ein. Bedeutet: Wählen Sie Pad 1 aus und ändern die Zuweisung von Sampler auf Kick 1, ertönt dort statt des Samples das Kickmodul. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, denn die Module klingen hervorragend. Die Bassdrums machen mächtig Druck, wobei Kick 1 etwas mehr Bauch, Kick 2 dagegen mehr Klick hat. Beiden zu Eigen, ist ein unwahrscheinlicher Punch! Auch die beiden Snares und die HiHats klingen angenehm analog. Mein absolutes Highlight ist allerdings das Clapmodul, das meinen persönlichen Clapkönig – Waldorf Attack – vom Thron stößt.

Die Hüllkurven und die Filter
Zur grundlegenden Klangformung stehen pro Pad jeweils drei Hüllkurven am Start, je eine für Lautstärke, Tonhöhe und das Filter.
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„Drum forme, wem Kurven gegeben: Die Hüllkurven des RMIV“

Editiert werden alle komfortabel via Schieberegler; die korrespondierende grafische Umsetzung erfolgt im Wellenformfenster.

„Ganz ohne cream, silk oder warm Zusatz heißt’s einfach nur Filter und klingt trotzdem gut.“

Das Filter arbeitet wahlweise als Tief-, Hoch- oder Bandpass sowie als Bandsperre. Die Flankensteilheit lässt sich bei jedem Filter zwischen 12 und 24 dB umschalten. Die Filtermodule verzichten in ihrer Namensgebung auf die momentan üblichen Retroanleihen wie warm, analog oder cremig und klingen dennoch sehr gut. Gerade das Tiefpass in der Einstellung 24 dB verhilft dem RMIV bei hoher Resonanz – wie eingangs bereits erwähnt – zu wunderbarem Fiepen und Zwitschern.

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