Pro Tools Live?
Da habe ich erst mal geguckt wie der Specht vorm Scheunentor, als der Lieferdienst zwei große Kartons mit „Avid“ drauf hier ranrollte. Nanu, die Redaktion hatte gar nichts gesagt, dass ich ein Pro Tools-System zum Testen bekomme. Irgendwo fand ich aber dann doch das „M-Audio“-Logo und nun fiel es mir auch wieder ein, dass eben diese Firma ja von Avid übernommen wurde. Und Avid hat vor einiger Zeit schon Digidesign gekauft, und Digidesign ist der Erfinder von Pro Tools, einem DER Profi-Audioprogramme schlechthin und weltweit. Also alles gute Namen mit einem hohen Anspruch, und wie hoch darf der Anspruch nun an diese Aktivlautsprecher sein? Wir werden sehen und hören.
Erster Eindruck
Die Boxen lassen sich wunderbar über die oberen Griffe aus dem recht mächtigen Karton heben, schon hier macht sich das überschaubare Gewicht von ca. 14 kg pro Box positiv bemerkbar. Die Kunststoffgehäuse machen einen robusten Eindruck und wirken gut verarbeitet, könnten aber schon fast als 15-Zöllige durchgehen, irgendwie sind das optisch ganz ordentliche Brocken. Tatsächlich werkelt aber ein 12-zölliger Basslautsprecher im Gehäuse, und die Hochtonarbeit verrichtet eine 1,3-Zoll Titanmembran. Angetrieben wird das Ganze von zwei separaten Endstufen mit insgesamt 300 Watt, welche kurzzeitig aber auch mal 600 Watt liefern können. Dieser Wert reicht erfahrungsgemäß schon für eine gewisse Lautstärke, welche gegen Mitternacht die Nachbarn aus zwei Häuserblöcken protestieren lassen …
Die Aufnahme für das Boxenstativ besitzt eine Schraube, mit welcher sich die Box dann feststellen lässt und sich nicht mehr verdrehen kann, ein schönes Detail. Die GSR 12 ist so konstruiert, dass sie auch als Bodenmonitor verwendet werden kann, ebenso lassen sich zwei GSR 12 stapeln. Und die Box lässt sich sogar „fliegen“, die nötigen Gewinde dazu sind vorhanden.
Es ist sogar eine leichtverständliche deutsche Bedienungsanleitung in gedruckter Form mit dabei, hierfür ein kleines Extra-Lob.
Eingang-Ausgang-Durchgang
Anschlussseitig gibt es symmetrische Eingänge in Form einer XLR-Combobuchse, über die „Thru“-Buchse kann das Audiosignal an eine weitere Box geleitet werden. Die Eingangsempfindlichkeit wird mit dem „Level“-Poti angepasst, mit einem Highpass-Filter lässt sich alles unterhalb 75 Hz beschneiden, was bei einem Einsatz mit einem separaten Subwoofer sinnvoll ist oder falls es unten rum „mumpfelt“ beim Livegig.