„Klangfutter“
Als musikalische Quellen dienten neben meinen eigenen Mischungen folgende CDs:
Sigi Schwab & Percussion Academia: LIVE
Diese Aufnahme ist exzellent zur Beurteilung von dynamischen Feinheiten geeignet, da erstens Spitzenmusiker an bestem Instrumentarium aufspielen und zweitens der Scheibe (entgegen dem derzeitigen Blödsinn der Totkomprimierung) auch eine wohltuende Portion Dynamik gelassen wurde.
Status Quo: BLUE FOR YOU
Knackiger Blues-Rock zum Lautstärketest und wie es so mit dem Druck einer Box aussieht. Besonders der „Mystery Song“ eignet sich dazu besonders gut, da er sich langsam aufbaut, zudem sollte der starke Choruseffekt auf der Gitarre am Anfang des Songs auch bei monophoner Wiedergabe einer Box noch angenehm klingen.
Yello: FLAG
Wundervoll gemischtes Meisterwerk mit edlem Synthsound und vielen musikalischen/tontechnischen Gimmicks. Gibt Aufschluss darüber, wie „edel“ diese Mischung wiedergegeben werden kann.
Dolcenera: UN MONDO PERFETTO
Eine emotionelle Frauenstimme vom Allerfeinsten mit einer erstklassigen Band im Hintergrund. Dolceneras Stimme erscheint vor guten Studiomonitoren wie plastisch davorstehend. Hier zeigt sich, wie „in sich stimmig“ und räumlich ein PA-Lautsprecher arbeitet.
Wie klingt sie?
Grundsätzlich machte die GSR 12 mit diesem „Futter“ stets einen positiven Eindruck auf mich. Interessant ist, dass sie größer klingt, als sie ist, die Abstimmung finde ich insgesamt gelungen: Sie klingt füllig und warm ohne zu matschen. Über die vier EQ-Presets mit eindeutiger Namensgebung bekommt man auf einfachste Art und Weise einen modifizierten Klang, je nach Anwendung bzw. persönlichem Geschmack. Sie wird auch bei hohen Lautstärken nicht unangenehm scharf, den Bass empfinde ich dann aber (abhängig vom Musikmaterial) stellenweise etwas hart. Die Boxen haben für meine Ohren eine merkliche Tendenz zur Unaufdringlichkeit, eine Portion mehr Brillanz und „Leuchten“ in den Höhen hätte ich mir vorstellen können. Allerdings ist die Box durch diesen Klangcharakter am Mischpult-EQ sehr gut formbar, da sie kein allzu heftiges Eigenleben entwickelt und gutmütig auf Klangänderungen reagiert.
Was gibt es zu meckern?
Ach, Leute, immer das Gleiche: Warum kann man einem an sich sehr stimmigen Produkt nicht auch stimmige Potis spendieren anstelle dieser „Wackelkameraden“? Ja, ja, ich weiß, machen fast alle so. Aber deshalb gefällt das dem Onkel Sigi noch lange nicht.
Eine eindeutige „0“-Stellung des Pegelreglers fände ich auch nicht schlecht, also die Stellung, wo das anliegende Signal weder gedämpft noch verstärkt wird.
Was noch auffiel
Es gibt keinen Lüfter, die Box bzw. der eingebaute Verstärker ist mucksmäuschenstill. Die Füße sind sehr groß dimensioniert und gummiert, so kann die Box auch mal auf einen Tisch gestellt werden, ohne rumzuscheuern. Und das Logo ist des Nachts dezent beleuchtet.
Übrigens …
Es gibt auch einen kleinen Bruder, die GSR 10. Dieser arbeitet – Nomen est omen – mit einem 10-zölligen Tieftöner und besitzt einen Verstärker mit 250 Watt Gesamtleistung. Ein passender Subwoofer für beide Modelle wird ebenso angeboten, das Modell GSR18, welches den Tieftonbereich mit einer 18-Zoll-Membran und 500 Watt Leistung ergänzt. Informationen dazu findet ihr auf der Website von M-Audio.