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Test: Mackie 802 VLZ4, analoger Kompaktmischer

Little Helper

22. November 2013

Mackie hat die VLZ-Reihe modernisiert und ist nun bei der Versionsnummer 4 angekommen. Zum Test habe ich den zweitkleinsten Mixer, den Mackie 802 VLZ4, hier nun vorliegen.

Das neue Mackie 802 VLZ4

Das neue Mackie 802 VLZ4


Neuerungen

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Die VLZ-Reihe beinhaltet weiterhin acht Pulte, vom kleinsten, dem 402VLZ4, bis zum größten, dem 3204VLZ4. Das mir zum Test zur Verfügung stehende Modell erfüllt mit acht Eingängen, davon drei als Mikrofoneingänge ausgelegt, das Kriterium eines Kompaktmischpultes.

Was natürlich sofort als Neuerung ins Auge sticht, ist die neue Farbgebung der Serie. Das Grau der Vorgängerserien ist weitgehend verschwunden und durch Schwarz ersetzt. Auch die Potis wurden geändert, anscheinend hat man bei Mackie beschlossen, sich von den inzwischen zahlreichen Kopien des Grunddesigns abzusetzen. Mal schauen, wie lange es dauert, bis sich die üblichen Verdächtigen erneut „inspirieren“ lassen.

Die zweite Neuerung ist nicht ganz so offensichtlich, die VLZ4-Pulte haben nun die Onyx-Preamps spendiert bekommen, die sich durch hohe Pegelfestigkeit und Rauscharmut auszeichnen. Auch die OP-Amps wurden durch höherwertigere Modelle ersetzt.

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Onyx-Preamps

Onyx-Preamps


Übersicht

Mit den Maßen 27,3 x 22,7 x 4,7 cm und dem Gewicht von ca. 2 kg ist die Pültchen wahrlich kompakt zu nennen. Dabei wurde nicht an der Verarbeitung gespart, das Gehäuse ist aus massivem Stahlblech gefertigt, die Buchsen sind fest mit dem Gehäuse verschraubt, die Potis sind gekapselt, die Achsen allerdings nur aus Plastik. Ob man, wie im Mackie Promotionvideo, mit einem LKW über das Pult rollen sollte, sei einmal dahin gestellt, jedenfalls macht die Sache einen recht stabilen Eindruck.

stabiles Blechchassis

stabiles Blechchassis

Auf der Unterseite sorgen vier große Gummifüße für Rutschfestigkeit. Hier sind auch noch drei Löcher vorhanden, die für einen Mikroständer-Adapter vorgesehen sind. Dieser wird nicht selbst von Mackie angeboten, sondern kann von der Firma Atlas Sound bezogen werden, für die ich aber keinen deutschen Vertrieb finden konnte.

Auf der Rückseite befindet sich der Netzschalter und der Anschluss für das externe Netzteil. Dieses läuft mit 18,5 Volt Wechselspannung und bietet einen selbstverriegelnden 3-Pol Stecker.

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Forum
  1. Profilbild
    Tyrell RED

    Neue Preamps – noch besser Preamps??? Von Generation zu Generation behauptet nun Mackie das die neuen „Preamps“ viel besser geworden sind. Also entweder waren die früher mal unter aller Kanone (aber bereits die erste Generation warb mit super rauscharmen und übersteuerungsfesten PreAmps – nicht zu Unrecht wurde die 8Bus Serie in Pop-Kreisen einst zum Mega-Erfolg) oder der Mackie-Marketingabteilung fällt nun gar nichts mehr ein.

    • Profilbild
      changeling AHU

      @Tyrell Allgemein ist Mackie aber nicht unbedingt für Highend-Sound bekannt und im Bereich Opamps hat sich seit den 90ern einiges getan. Mittlerweile gibt es auch Chip Opamps die mit diskreten Opamps (da kostet einer gerne mal 50 € oder mehr) mithalten können oder sogar besser sind. Rauscharm ist auch nicht alles, ein wenig Rauschen wird ja sogar als angenehm empfunden, aber eher das etwas unregelmäßigere Rauschen von Bandmaschinen oder Kassettenrecordern. Es gibt auch Leute, die extra veraltete Kohleschichtwiderstände einbauen (Macbeth z.B.), weil denen der Klang trotz größerem Rauschen besser gefällt als bei modernen Metallschichtwiderständen.
      Also insbesondere bei den günstigeren Opamps hat sich die Qualität spürbar verbessert.
      Und musste Moog früher die Transistoren noch selber ausmessen, sind die mittlerweile so gut gefertigt, dass das bei Transistoren aus derselben Charge nicht mehr nötig ist. Da in Chip Opamps hauptsächlich Transistoren drin sind, spielt das auch da eine Rolle.
      Analog werden ja auch Computer immer schneller, weil alles kleiner zu fertigen ist und daher mehr Transistoren und andere Bauteile in die Chips gezwängt werden können.

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @Tyrell Aber dieses „Problem“ haben alle Hersteller, Peter: Seit ungefähr 20 Jahren erhält man von allen Stückzahl-Königen der Branche (Soundcraft, Allen & Heath, Yamaha, Mackie, Dynacord, Studiomaster) für relativ überschaubare Knete sehr vernünftige Mikrofon-Vorverstärker in den Klein- und Kompaktpulten, erst recht in den größeren Konsolen. Das ganze wird dann alle paar Jahre angeblich „revolutionär besser“ und durch die Marketingabteilungen in der Hoffnung gehyped, dass es die Käufer glauben und ihr „altes“ Equipment in die Tonne schmeissen.

      Ich besitze ein bald 20 Jahre altes Studiomaster P7 Studiopult, welches ich immer wieder mal im Einsatz habe. Es hat vielleicht nicht ganz den Headroom der aktuellen Mackie-Mixer, aber dennoch genug Reserve, um niemals in Schwierigkeiten zu gelangen. Und klanglich war das auch schon gute Ware, genau wie die allerersten Mackie 1604. Deren PreAmps brauchen sich auch heute nicht zu verstecken. Sind auch noch viele im Einsatz, denn die Teile sind robust.

      Was sich hauptsächlich geändert hat: Verlagerung der Produktion nach Asien und extrem verbilligte Preise. Aber hat irgendjemand die Mackie-Arbeiter in Woodinville 2003 gefragt, ob ihnen das gefällt, dass ein paar hundert Leute nun auf der Straße stehen? Ich würde für so ein wirklich hervorragendes Kleinpult wie das 802 auch gerne einen oder zwei Hunderter mehr hinlegen, wenn ich die ganzen ehemaligen Mackie-Worker noch in der US-amerikanischen Fabrik sehen würde.

      Der Weg ist doch komplett verkehrt, Preise ständig runter und ständig Leute dafür auf die Straße. Oder dieser zwanghafte Drang nach Steigerung der Produktivität bei gleichzeitiger Gewinnmaximierung. Mit dem Scheiss könnt´s ma wegbleiben, was soll denn dabei ausser Frust und sozialer Schieflage rauskommen?

      Nachdenkliche Grüße von

      „Onkel Sigi“ Schöbel

      • Profilbild
        Armin Bauer RED

        @Onkel Sigi Hi Sigi,

        sicher hast du Recht, früher haben die schon ganz tolle Teile gebaut. Ich erinnere mich nur zu gern noch an eine Tour vor 4 Jahren, die mit einer M7 lief und auf einem Festival in Bergen/Norway hatte ich dann halt eine Midas H3000 stehen. War etwas zu schrauben. nicht nur den Stick rein, aber das Ergebnis hat mir 2 Stunden ein Grinsen ins Gesicht gezeichnet.
        Habe mir auch schon überlegt, mir eine alte Crest zu holen, die Preamps sind klasse, wenn die gut läuft (und Jemand beim Tragen hilft), super.
        Hatte für Kleinjobs das von dir erwähnte Mackie 1604 auch lange im Einsatz, habe es dann aber vor 3 Jahren durch ein Onyx 24.4 ersetzt, nicht wegen der Preamps, sondern wegen der 2. parametr. MItte, 6 vollwertige Auxwege und die Pre-Auxe sind bei „Mute“ zu.
        Klanglich hatte ich an dem 1604 auch nach 20 Jahren nichts auszusetzen.

  2. Profilbild
    changeling AHU

    Wegen der Plastik-Poti-Achsen:
    Erstmal gibt es ganz unterschiedliche Plastik-Qualitäten, so dass auch Plastik nicht immer schnell kaputt gehen muss und auch Metall-Achsen bekommt man kaputt. Man muss bei beiden aber schon richtig fies Gewalt anwenden um die zu zerstören.

  3. Profilbild
    MidiDino AHU

    Ich freue mich, dass immer noch brauchbare Analogmischer hergestellt werden, auch wenn speziell der getestete Mischer für mich etwas zu klein geraten ist ;-) Dass den Marketingabteilungen nichts Neues einfällt, na ja. Ist ja auch nicht einfach, in Zeiten, in denen digital fast selbstverständlich geworden ist. Für eine Club-Performance von 2/3 Leuten mit Rechner, Synth und Micro wäre der 802 aber gar nicht schlecht!

    Bei mir ist weiterhin ein Spirit M8 (Soundcraft / 16 Kanäle) nicht nur in Betrieb, sondern das Zentrum meines Projekt-Studios! Egal ob RöhrenMic, Emu-Sampler (ja, tatsächlich!), RP-X, ein Roland JV-Modul oder PlugIns und PlugIns, alles geht über das Spirit – auch wenn die Endmischungen und das Mastering letztlich im Rechner erfolgen.

    Einen angenehmen Sonntag :-)

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @MidiDino Digitale Mixer werden die analogen nicht verdrängen, das zeichnet sich deutlich ab. Man muss nur einmal die Webseiten der bekannten Mischpulthersteller abklappern, um dies festzustellen. Das schöne daran ist, dass die Qualität selbst der bezahlbaren Geräte einen sehr hohen Standard erreicht hat. Mit guten Mikrofonen davor ist eine äusserst ansprechende Qualität erreichbar, sowohl live als auch beim Recording. Und bei den Winzpulten ist Mackie wirklich der Beste.

      Musikalische Grüße von „Onkel Sigi“ Schöbel

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