Mit welcher Musik wurde getestet?
Neben meinen eigenen Mischungen habe ich wieder mein Standardsortiment verwendet, das bei jedem Lautsprechertest zum Einsatz kommt. Zudem noch ettliche andere Scheiben, die mich seit Jahren begleiten und sich in meinem Gehörgang eingeprägt haben.
Sigi Schwab & Percussion Academia: LIVE
Diese Aufnahme ist exzellent zur Beurteilung von dynamischen Feinheiten geeignet, da erstens Spitzenmusiker an bestem Instrumentarium aufspielen und zweitens der Scheibe (entgegen dem derzeitigen Blödsinn der Totkomprimierung) auch eine wohltuende Portion Dynamik gelassen wurde.
Status Quo: BLUE FOR YOU
Knackiger Blues-Rock zum Lautstärketest und wie es so mit dem Druck einer Box aussieht. Besonders der „Mystery Song“ eignet sich dazu besonders gut, da er sich langsam aufbaut, zudem sollte der starke Choruseffekt auf der Gitarre am Anfang des Songs auch bei monophoner Wiedergabe einer Box noch angenehm klingen.
Yello: FLAG
Wundervoll gemischtes Meisterwerk mit edlem Synthsound und vielen musikalischen/tontechnischen Gimmicks. Gibt Aufschluss darüber, wie „edel“ diese Mischung wiedergegeben werden kann.
Dolcenera: UN MONDO PERFETTO
Eine emotionelle Frauenstimme vom Allerfeinsten mit einer erstklassigen Band im Hintergrund. Dolceneras Stimme erscheint vor guten Lautsprechern wie plastisch davorstehend. Hier zeigt sich, wie „in sich stimmig“ und räumlich ein Lautsprecher arbeitet.
Wie klingt das Gesamtsystem?
Der grundlegende Klangcharakter ist von einer hohen Transparenz geprägt, das Ganze klingt dazu äußerst kraftvoll und locker. Man hat den Eindruck, dass die Anlage sämtliche Frequenzen „eben so mal“ mit großem Vergnügen aus den Lautsprechern katapultiert. Alles ist wohlerzogener Sound, selbst bei „brüllend laut“ tun die Mitten nicht weh, die Höhen sind trotz merklicher Präsenz angenehm. Der Sub klingt tendenziell eher warm und etwas weich, ein Techno-Magenhammer ist er nicht, dazu ist er zu kultiviert. In meinen Ohren eine sehr gute Abstimmung.
Wie klingen die HDAs alleine?
Ohne den Sub geht merklich an Wärme verloren, und die HDAs haben nun eine deutliche Tendenz zur Härte. Sie sind auch alleine akustisch äußerst durchsetzungsstark, eine richtig „runde Sache“ werden sie aber erst mit dem zu ihnen hervorragend abgestimmten Subwoofer HD1801. Dessen Frequenzweiche ist übrigens auf einen festen Wert eingestellt und kann nicht verändert werden, was im Gesamtsystem aber auch nicht nötig ist. Eine bessere Abstimmung ist schon fast nicht mehr möglich.
Was gibt es zu meckern?
Eigentich nichts. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die mir geschickten HDA-Fullrangelautsprecher ein hörbares Pfeifen haben, sobald sie eingeschaltet sind. Mackie versicherte uns aber, dass dieses Problem nur bei den HDA Modulen der Ersproduktion auftratt und bereits vollständig behoben wurde. Daher gilt das hier lediglich als Hinweis, jedoch nicht als Kritik.
Für wen ist diese Anlage richtig?
Ganz klar: Rock, Rock, Rock! Aber auch Country-Bands oder Deutsche-Schlager-Gurus könnten mit ihr liebäugeln, denn der Sound ist wirklich erstklassig. DJs könnten sie auch mögen, wenn sie keinen zu brutalen Bumms in den Bauch verlangen.
Schon in der Grundkonfiguration mit einem Sub und zwei HDAs hat man satte 2 kW Dauerleistung am Start, und mit der angenehmen Wiedergabe wird man sich viele Freunde machen. Dazu kommt die Ausbaufähigkeit in vielen Zwischenschritten bis zur geflogenen Anlage mit 8 kW.
Für den Transport und Auf-/Abbau sollte man auf jeden Fall zu zweit sein, sobald der Subwoofer mit dabei ist, denn dieser ist für einen einzelnen Mann eine echte Qual. Die HDA-Lautsprecher können notfalls alleine gestemmt werden, doch auch sie benötigen etwas Schmackes in den Oberarmen.