Digital Performer 6 wird mit einer Hand voll virtueller Instrumente ausgeliefert. „Bassline“ (selbsterklärender Name, nicht?), „Polysynth“ (Pads), „Modulo“ (Solo-Synth), „Modul 12“ (Drums) und „Proton“ (FM-Synth) klingen gut. Eine große Auswahl ist das nicht, aber man konzentriert sich anscheinend auf Qualität statt Quantität. Die beiliegenden Effekte sind qualitativ genau so hochwertig, besonders (positiv) auffallend sind wohl der Masterworks Equalizer und Leveler, sowieso der Faltungshall „ProVerb“, der ein wirkliches Highlight unter den virtuellen Hallgeräten ist.
Das virtuelle Mischpult
Ab und zu hakt es bei der Arbeit ein wenig, jedoch gab es in vielen Stunden der unkontrollierten Rumspielerei keinen einzigen Absturz. Digital Performer 6 lief absolut rund und behielt auch bei mehr als 20 Spuren und etlichen Software-Instrumenten die Nerven auf dem Testsystem (Apple iMac mit 2 GHz Intel Core 2 Duo, 2,5 GB DDR2 SDRam unter Mac OS X 10.5.5).
Feinarbeit im Sequence-Fenster
Plug-Ins
Etwas mehr Aufmerksamkeit sollten die enthaltenen Plug-Ins des Herstellers MasterWorks erhalten. Dazu gehören Equalizer, Kompressor und Limiter. Der Masterworks EQ verfügt über 5 Bänder und High- sowie Low-Pass-Filter, die in unterschiedlichen Farben dargestellt werden. Die graphische Darstellung kann in vier Schritten von +/- 3 dB bis +/- 24 dB erfolgen. Neben den üblichen Einstellungsmöglichkeiten wie Frequenz und Bandbreite kann für jedes Band aus vier definierten EQ-Typen der Kurvenverlauf gewählt werden. Der Masterworks EQ klingt für ein Plug-In unglaublich warm, das Handling ist ebenfalls großartig: die Hauptbedienelemente lassen sich sowohl über virtuelle Drehregler als auch in der graphischen Anzeige sehr präzise bearbeiten. Besonders Letzteres ist bei vielen anderen Plug-Ins nicht möglich.
Hinter dem Namen „MW Compressor“ verbirgt sich der Multiband Kompressor. Insgesamt drei Frequenzräume können hier frei gewählt und eingestellt werden, wobei jedes einzelne Band graphisch dargestellt wird und Solo- sowie stummgeschaltet werden kann. Die mitgelieferten Presets sind vergleichsweise gute Anhaltspunkte um das Plug-In auszuprobieren.
Der virtuelle Nachbau des legendären Teletronix LA-2A Levelers heißt „MW Leveler“. Es kann zwischen Kompressor- und Limiter-Modus gewählt werden. Auch wenn ich den Unterschied zwischen den aktivierbaren Charakteristiken „Fast modern“, „Slow modern“, „Fast vintage“ und „Slow vintage“ nicht hören kann und mir einbilden muss, klingt der Leveler großartig und macht sich auf so ziemlich jeder Audiospur gut.
Insgesamt muss angemerkt werden, wie unglaublich gut die Masterworks Plug-Ins klingen. Wenn man von sündhaft teuren Plug-Ins einiger Edelschmieden absieht, waren besonders Equalizer und Kompressor für mich immer wieder Grund genug, nicht ausschließlich „in the box“ arbeiten zu wollen und auf Outboard-Equipment zurückzugreifen. Mit den in Digital Performer 6 integrierten Tools könnte sich das durchaus ändern.
Das Handbuch ist nur in Englisch, leider.
Dafür kann man es aber benutzten und bekommt
Hilfe und in 75 % der Fälle auch die Lösung eines Problems geboten. Beim Apfelprogram darf man lesen. „Sie haben eine Schere zum schneiden der Tracks“. Das war´s. Der Anfang mit DP ist nicht ganz easy, aber die Lernkurve geht dafür schnell nach oben. Gestern noch eine sieben stündige Aufnahmesession mit DP 5. Kein Absturz, kein Gezicke. Ich bin superglückliche das ich ein blindes crossgrade zu DP gemacht habe, ohne zu wissen das es so gut ist. Wer in Ruhe arbeiten möchte für den ist DP genau richtig.