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Test: Motu, Micro Express, MIDI Interface

(ID: 1156)

Auch im Bereich der Synchronisation stehen dem Nutzer einige Parameter zur Einstellung bereit. Wie im reinen MIDI-Bereich auch, gibt es für die Synchronisations-Einstellungen ein eigenes Programm namens ClockWorks. Mit Hilfe dessen kann man alle erdenklichen Routings vornehmen und bestimmen, welches Gerät im Verbund die Masterclock angibt und welche Geräte synchronisiert werden sollen. Das Micro Express kann darüber hinaus auch als Hub für MMC-Kommandos (MIDI Machine Control) fungieren. Sowohl das auf dem Computer laufende Sequencer-Programm als auch externe Geräte wie ein Hard Disk Recorder können als MMC-Master genutzt werden. Auch diese Einstellungen lassen sich problemlos innerhalb von ClockWorks konfigurieren.

Welcher Kanal geht wohin?

Welcher Kanal geht wohin?

Preset Einstellungen

Preset Einstellungen

Zu guter letzt bietet das Micro Express noch Funktionen in Verbindung mit einem Fußcontroller an. Einerseits kann der Fußcontroller als Sender von MIDI-Daten fungieren. Mit Hilfe der Software kann bspw. eingestellt werden, welche MIDI-Daten an welchen Output gesendet werden sollen, sobald der Fußcontroller betätigt wird. Der Eingang des Fußcontrollers kann jedoch auch als Audio-Tempoquelle genutzt werden. Ein mögliches Szenario wäre u.a. ein Audio-Click, der vom Micro Express in MIDI-Daten konvertiert wird, so dass MIDI-Hardware oder -Software dazu synchronisiert werden kann.

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Wie nun sicherlich klar ist, kann das Motu Micro Express für die unterschiedlichsten Funktionen genutzt werden. Damit man das Gerät nicht bei jeder Benutzung neu programmieren muss, können bestimmte Einstellungen als Favoriten abgespeichert werden. Von Haus aus bringt das Interface bereits acht Presets für häufig genutzte Funktionen wie Sequencer 25fps / 30 fps, Live Keyboards, Merge All, Dual Split etc. mit. Weitere acht Anwender-Plätze können für die eigenen Wunschkonfigurationen genutzt werden.

Ansicht von vorne

Ansicht von vorne

Praxis

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Innerhalb des Tests wurde das Micro Express in verschiedenen Funktionen und Setups genutzt. Nach kurzer Einrichtungsarbeit und Abspeicherung der Presets ließ sich das Interface per Knopfdruck in den gewünschten Modus setzen, sowohl in Verbindung mit Computern als auch im Standalone-Betrieb. Sicherlich ist die erste Einrichtung ein wenig Arbeit, aber so bald man die wichtigsten Szenarien abgedeckt hat, funktioniert das Interface einfach nur noch – und das sehr gut. Während des gesamten Tests  kam es dementsprechend zu keinerlei Aussetzern oder Fehlern.

Marktüberblick

Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es MIDI-Interfaces wie Sand am Meer. Aber die wenigsten haben eine solche Funktionsvielfalt wie das Motu Micro Express. Wer einfach nur ein reines MIDI Interface mit zwei oder vier Ein- und Ausgängen sucht, der findet bei vielen Herstellern passende und gute Produkte. Wer mehr Kanäle benötigt und dazu weitere Features wie Time Code, SMPTE, MMC benötigt, ist in seiner Auswahl jedoch tatsächlich eingeschränkt und muss schon ein wenig suchen, um ein passendes Gerät zu finden. Neben den anderen MOTU Interfaces wie dem MIDI Express XT oder dem MIDI Timepiece AV bieten nur kleinere Hersteller wie Rosendahl oder Chamsys ähnliche Produkte an, die jedoch beide keine große Anzahl von MIDI Kanäle liefern und dementsprechend nicht als wirkliche Konkurrenten anzusehen sind.

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Fazit

MOTU erweitert mit dem MIDI-Interface Micro Express konsequent seine Produktpalette und dies weiterhin auf sehr hohem Niveau. Durch die fehlende Konkurrenz fällt ein Vergleichsurteil schwer, aber Fakt ist, dass das Micro Express eine sehr große Funktionsvielfalt bietet, die selbst hohe Ansprüche an MIDI-Funktionen und Synchronisation erfüllen kann. Das Produkt bietet eine sehr hohe Qualität und viele Einsatzgebiete, die weit über das herkömmliche MIDI-Senden und Empfangen hinaus gehen. Wer einfach nur MIDI will, der findet viele Konkurrenten, wer mehr braucht, kommt zumindest am Hersteller MOTU nicht wirklich vorbei. Der Preis von aktuell rund 280,- Euro geht dabei vollkommen in Ordnung.

Plus

  • sehr große Funktionsvielfalt
  • vereint MIDI Funktionen mit weitreichenden Synchronisationsmöglichkeiten
  • gute Verarbeitungsqualität

Minus

  • -

Preis

  • UVP: 299,- Euro
  • Straßenpreis: 279,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    el_dani

    etwas vom wichtichsten wurde gar nicht angesprochen: Standalone-Betrieb! ich finde es gibt eben nicht (mehr) Midi-Interfaces wie Sand am Meer, insb. wenn es dann mal um mehr als 4 Midi-Ports geht

    da gibt es nämlich nur noch das grosse Motu-Midi-Interface, dass man ohne Computer im Standalonebetrieb mit seinen Geräten fahren kann

    vielleicht ist das heute nicht mehr so wichtig, doch nicht alle wollen extra den Computer anlassen, um mit ihren Synths zu klimpern, ausserdem hat man sowieso schon zu viele USB-Kabel um den Computer herum

    obwohl Motu-Produkte nicht immer das absolute Gelbe vom Ei sind (Stichwort Treiber oder brummende Netzteile) dürfen wir alle jedoch ausgesprochen froh sein für deren Produktpalette!

    • Profilbild
      microbug

      @el_dani Es gibt noch das große ESI mit 8×8 Ports, das wars aber auch schon, und standalone kann das auch nicht. Zudem isses nur Classcompliant, bei einem 8fach schon mutig, Emagic und Steinberg haben damals extra Interfaces mit Timestamping gebaut (bzw von EES bauen lassen), dieses Problem ist ja auch bei USB2 noch präsent.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich brauche eigentlich kein Midi-Interface, da ich meine Synthesizer ohne Computer spiele, aber ich bräuchte etwas, um mehrere Synthesizer, Tatstauren und eine Clock flexibel zu verschalten. Also zum Beispiel eine Tatstatur und die Clock mergen und dann auf zwei Ausgänge und eine andere Tatstatur und die Clock mergen und auf zwei andere Ausgänge. Kann man das mit diesem Teil machen?

    Oder gibt es vielleicht ein anderes Midi-Interface, das auch Standalone so etwas kann?

    Ich verwende zur Zeit die kleinen Kenton Kistchen. Die sind gut für diesen Zweck, aber ich muss immer umstecken, wenn ich eine andere Konfiguration will und manchmal bräuchte ich davon auch mehr, als ich im Moment habe.

    • Profilbild
      microbug

      Du suchst eine MIDI-Patchbay. Es gibt zwar Interfaces mit der entsprechenden Funktionalität, aber die sind Overkill oder nur noch gebraucht zu haben. Das Midi Express XT von MOTU wäre so eins.
      Das flexibelste, was es als MIDI-Schaltzentrale gibt, wurde von der deutschen Firma MIDITemp gebaut, zB die PMM-88(E). Hab ich selbst und kann ich nur empfehlen. Muß man am Gerät programmieren, Editor nur für Atari und unter Emulatuion lauffähig.
      Das, was Du machen willst, geht mit dem Interface hier nicht. Mehr per PN bei Bedarf, ist ja OT.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @microbug Vielen Dank für die Info. Das hilft mir weiter.

  3. Profilbild
    xmario

    MIDI-Interfaces gibt es wie Sand am Meer? wo denn bitte?

    wie sieht es mit timingschwankungen der midi clock aus? wieso wurde das nicht getestet? so gut wie jedes usb interface hat timingschwankungen der midiclock. wie hoch sind die latenzen? wie hoch sind die latenzen der ports zueinander? das sind die wichtigsten punkte die so ein interface gut leisten muss. für mich pers. ist der test mehr werbung als test. sorry aber 3sterne vergeben ohne wirklich tiefer ins detail zu gehen ist schon heftig.

    • Profilbild
      tompisa

      @xmario Ich kann das Gerät leider nicht empfehlen. Im Vergleich mit einem uralten emagic Unitor MK2 (sorry, das gilt jetzt nur für Mac) hat es die mehr als doppelte Roundtrip-Latenz unter Logic und Studio One V2 und zeigte deutliche Timingschwächen. Offline funktionierte das Gerät ebenfalls nicht. Zumindes für meinen Mac ein NoGo (Lion, MacPro). vielleicht ist ja unter Windows besser eingebunden (?)

      • Profilbild
        microbug

        @tompisa wohl kaum. MOTU entwickelt in erster Linie auf dem Mac, da waren die Windows-Treiber eher öfter mal problematisch. Ich hab zwar nur den MIDI-Teil meines 828MKII im Vergleich zum AMT8, aber da merke ich keine Unterschiede. Die Treiber sind meines Wissens identisch.

  4. Profilbild
    microbug

    MOTU lernts aber auch nicht mehr. 8 Speicherplätze sind einfach nimmer zeitgemäß, vor allem nicht für ein Interface mit Patchbayfunktion. Selbst die alte PMM88 hatte 128 Speicher und AMT8/Unitor8 32 Stück.
    Sieht ganz danach aus, als wäre da einfach das große MIDI Express XT geschrumpft worden, welches die gleichen Daten bietet, aber mehr Ports hat, aber auch nur 8 Speicher.

  5. Profilbild
    feelKlang

    Ich hatte mal vor längerer Zeit ein MOTU MIDI Interface für mein WIN System. Es hatte sich katastrophal verhalten. Seit dem ist MOTU für mich ein NoGo! Wenn man keine WIN Treiber programmieren kann, soll man es bitte erst gar nicht anbieten!

    • Profilbild
      microbug

      @feelKlang Definiere „vor längerer Zeit“. Muß wirklich lang her sein. MOTUs Windows-Treiber sind schon länger ziemlich stabil, auch wenn man im Netz gerne mal das Gegenteil liest. Diese Kommentare sind dann aber auch so wunderbar spezifisch gehalten wie Dein Posting hier gerade …

      • Profilbild
        feelKlang

        @microbug Leider fällt mir die genaue Bezeichnung des MOTU nicht mehr ein. Es handelte sich aber um ein XP System. Das MOTU brachte Cubase zum erliegen, es war nicht möglich zu arbeiten. Ich hatte es dann auch mit verschiedenen USB Ports versucht – no Chance. Mit RME funktioniert nun alles perfekt.

        • Profilbild
          microbug

          @feelKlang Das mag ja sein, aber offenbar handelt es sich dabei um ein Audiointerface, und hier gehts um MIDI. Hast Du wenigstens den Support kontaktiert oder nur selbst rumgedoktert und dann aufgegeben? Wenn der Support von Problemen der Anwender nichts weiß, kann auch nichts verbessert werden …

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