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Test: MOTU Microbook

(ID: 1817)

Innere Werte

Da am Gehäuse keine Bedienelemente vorhanden sind, muss man also sämtliche Einstellungen softwareseitig vornehmen. Dazu wird als erstes die mitgelieferte CueMix FX-Software samt Geräte-Treibern installiert. Wer schon einmal mit einem anderen MOTU-Interface gearbeitet hat, kennt die Software vielleicht schon. Treiber sind für Windows XP, Vista und Windows 7 sowie OS X 10.5 und 10.6 vorhanden, sodass wohl kaum jemand außen vor bleibt. Die Installation gestaltete sich auf dem Testrechner (iMac mit OS X 10.6.4) problemlos.

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Hierüber wird alles bedient, sogar die Abhörlautstärke: die Software CueMIx FX

Hierüber wird alles bedient, sogar die Abhörlautstärke: die Software CueMIx FX

Erst wenn man CueMix FX zum ersten Mal öffnet, sieht man, was beim Microbook eigentlich unter der Haube steckt. Ein Feature, das man bei einem Audio-Interface dieser Größe nämlich nicht unbedingt erwarten würde, ist der eingebaute DSP. Durch diesen wird es möglich, sowohl bis zu 5 verschiedene Stereo-Mixe gleichzeitig zu verwalten, als auch auf jeden Ein- und Ausgang einen EQ und einen Kompressor anzuwenden. Der Clou: Diese sind latenzfrei!

– EQ: Es steht für jeden Ein- und Ausgang je ein 7-Band-EQ zur Verfügung, bestehend aus 5 vollparametrischen Bändern sowie einem High- und einem Low Pass. Bei den vollparametrischen Bändern kann zwischen 4 Charakteristiken gewählt werden, außerdem können die äußeren Bänder auch als Shelving-Filter eingesetzt werden. Bei High- und Low Pass kann die Flankensteilheit zwischen 6 und 36 dB/Okatve gewählt werden.

– KOMPRESSOR: Die üblichen Parameter stehen zu Verfügung (Threshold, Ratio, Attack, Release, Knee sowie ein Trim-Regler). Die höchste Ratio beträgt 10:1, womit grundsätzlich auch ein Einsatz als Limiter denkbar ist. Leider betragen die kürzesten einstellbaren Zeiten für Attack und Release aber relativ „lange“ 10ms, sodass sehr kurze Signalspitzen nicht abgefangen werden können. Man sollte natürlich nicht vergessen, dass dies kein analoger Kompressor ist, der vor dem Wandler sitzt, sondern ein digitaler, der das bereits digitalisierte Signal bearbeitet – daher lässt sich der Kompressor also nicht  zur Vermeidung von Clippings bei der Aufnahme einsetzen.

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5 Stereo-Mixe können gleichzeitig verwaltet und beliebig geroutet werden

5 Stereo-Mixe können gleichzeitig verwaltet und beliebig geroutet werden

Bei jedem Eingangssignal kann gewählt werden, ob das Signal, das zum Host weitergeleitet wird, vor beiden Effekten, nach dem EQ oder nach dem Kompressor abgegriffen wird. Weitere Effekte sind zwar nicht mehr vorhanden (schade, ein latenzfreies Reverb für den Sänger während der Aufnahme wäre schön gewesen), aber dafür können 2 beliebige Signale noch die SCOPE-Module durchlaufen. Dahinter verbergen sich 5 Tools zur Audioanalyse: Eine Echtzeit-FFT-Anzeige, ein Spektrogramm, ein „X-Y-Plot“ zur Anzeige des Stereobildes, ein Phasen-Analyse-Fenster und ein Oszilloskop. Hier bekommt man also ein paar wirklich gute Analyse-Werkzeuge, die gerade beim Mix wertvolle Dienste leisten können, gratis mit dazu. Prima!

Die mitgelieferten Audio-Analyse-Tools leisten gute Dienste

Die mitgelieferten Audio-Analyse-Tools leisten gute Dienste

Schauen wir uns nun die Eingangskanäle einmal etwas genauer an. In Kanal 1 arbeitet ein digital gesteuerter analoger Mikrofon-Vorverstärker. Der Gain-Level muss daher natürlich über die Software eingestellt werden. Das ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber dafür kann man ihn natürlich ebenso wie alle anderen CueMix-Einstellungen als Preset abspeichern. Die maximale Verstärkung beträgt 51 dB, was für die meisten Zwecke vollkommen ausreichen dürfte. Der Preamp arbeitet sehr neutral und löst fein auf. Bei Bedarf kann die Phase des Signals gedreht werden. Phantomspannung lässt sich natürlich ebenfalls per Software einschalten. Außerdem lässt sich das Signal durch einen Pad-Schalter um 20 dB absenken.

Der Hi-Z-Eingang für E-Gitarren u. ä. ist prinzipiell gleich aufgebaut, die Verstärkung beträgt hier max. 32 dB. Die Line-Eingänge 3/4 können im Pegel lediglich abgeschwächt werden.

Insgesamt lässt sich die Klangqualität des Interfaces als sehr gut bezeichnen. Auch das Software-Paket lässt kaum Wünsche offen. Mac-User bekommen außerdem das Programm Audio-Desk dazu, einen vollwertigen Audio-Sequencer, der darüber hinaus noch jede Menge Plug-ins mitbringt.

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Forum
  1. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Hallo Leute!

    Mich würde schon interessieren, weshalb hier ein (oder mehrere) Leser eine kpl. Negativwertung geben, ohne zugehörigen Kommentar macht das eigentlich keinen Sinn.

    Ich selbst verwende Motu-Interfaces seit Jahren in meinem Studio und kann diesen Geräten höchste Betriebssicherheit bei einer sehr hohen Klangqualität attestieren. So kann ich mir nicht vorstellen, dass Motu bei dem Zwergerl nun plötzlich alles einreissen lässt und Elektronikschrott produziert. Der Test wiederlegt das ja auch und Jens Stoffers ist bestimmt kein Anfänger mehr in diesem Bereich.

    Das musste ich mal losmeckern. Wer das Gerät müllig findet, soll doch bitte einen Kommentar schreiben und schildern, was ihn stört an der Kiste. Bloß „Daumen runter“ erinnert mich irgendwie an das römische „Brot und Spiele“-Ritual.

    Ave!

    Siegfried Schöbel

  2. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Kann auch sein, dass jemand mit der „Maus verrutscht ist“, weil die Seite nicht fertig geladen war.

    Ist mir schon mal passiert! (nicht hier ;) )

    Leider kann man seine einmal abgegebenen Bewertungen nicht mehr zurücknehmen.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    meine negativen kritikpunkte wären, dass das teil kein midi und kein fire wire hat. ich mein ein audiointerface ohne firewire hat in einem etwas professionellerem studio keinen wert…
    für livemitschnitte wär das auch gut… kein Firewire…
    motu baut immer sehr gute sachen, motu ist eine firma der ich vertraue, ich hoffe es gibt dann irgendwann eine version mit firewire

  4. Profilbild
    Tai AHU

    Es ist bestimmt ein wenig speziell, mMn. zu teuer für ein 4in 2out aber das „Finger weg“ hat mich auch etwas irritiert

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Was ich nicht ganz verstehe:

    Das Teil hat 4 ins und 2 outs und auf den Phones, Line und TRS outs liegt immer das gleiche Signal an.
    Aber mit der Software kann ich unterschiedliche Mixe auf die jeweiligen Outs schicken?

    Kann mir das jemand nochmal erklären bitte?

    Hintergrund: Dieses Teil als Soundkarte für mein Livesetup zu verwenden wäre aufgrund von TRS-outs und der Qualität der Wandler ein Traum. Aber ich brauche zwei Stereo-outs, die ich mit meinem VST-Host beschicken will.
    Das wird ja dann wohl mit dem Microdock nicht gehen, oder doch?

    Danke für jegliche Tips!

    Nochwas: Das Teil hat zwar kein Midi, aber kann es mit Midi-Signalen angesteuert werden?

    Danke und Gruß
    hisdudeness

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      So, hier dann mal kurze die Antwort auf meine Fragen ;-)

      Laut dem deutschen Vertrieb Klemm Music können die drei Stereo-outs (TRS, Line, Phones) mit der CueMix Software unterschiedlich beschickt werden.
      Auch soll die CueMix Software das Mackie Protokoll unterstützen und so mittels diversen Controllern fernsteuerbar sein (was das Manko der fehlenden Regler beheben würde).

      Solltet ihr das Gerät noch haben oder nochmal bekommen können wäre ein Detail-Test in dieser Richtung nicht schlecht, schließlich würde sich das Microbook mit diesen Features weit von den üblichen 4in/2out Soundkarten abheben.

      Viele Grüße
      hisdudeness

      • Profilbild
        Onkel Sigi RED

        Servus hisdudeness!

        Deine Wünsche kann Dir die mitgelieferte Software „CueMix“ alle erfüllen. Auf der Webseite von Klemm-Musik ist eine schöne Einführung zu sehen, wo die Möglichkeiten gut erklärt werden.

        Wenn Du mit Midi an Deine Keyboards willst, brauchst Du aber in jedem Falle ein zusätzliches USB-Midi-Interface, auch da gibt es von Motu einiges im Angebot.

        Jedes Motu-Audiointerface bekommt man mit diesem „CueMix“, was ein ausgefuchster Softwaremixer ist. Ebenso ist die Audio-Software „Audio Desk“ mit dabei, die ein Digital Performer ohne Midi ist und gegen einen Aufpreis auf diesen ausgebaut werden kann. Diese Programme sind alle flott, stabil und sehr Resourcenschonend aufgebaut. Viele, die sich ein Motu-Interface kaufen, wissen gar nicht, welche mächtigen Software-Werkzeuge ihnen bereits mitgeliefert werden. Der einzige Nachteil ist, dass alles nur in Englisch beschrieben ist, aber bei Fragen hilft einem der deutsche Vertrieb Klemm mit einem guten Email-Support.

        Den Digital Performer verwende ich übrigens seit 10 Jahren in meinem Studio (immer in der aktuellsten Version natürlich) und es läuft seit dieser Zeit keine andere DAW auf meinem Mac.

        Grüße aus der Tonküche in Haag

        Siegfried Schöbel

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