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Test: Numark M6 USB DJ-Mixer

Günstiger 4-Kanal-Mixer für Einsteiger?

1. Oktober 2020
Numark M6 USB

Numark M6 USB DJ-Mixer

Der Numark M6 USB ist eigentlich am Markt schon ein Klassiker. Klassiker, dabei denkt der DJ vermutlich eher an Sennheiser HD25, Technics SL-1210 oder vielleicht, etwas origineller, an einige Rotary-Mixer. Einen günstigen 4-Kanal DJ-Mixer von Numark würde man vielleicht nicht als Klassiker titulieren, mit über 10 Jahren am Markt ohne große Veränderungen nenne ich das Produkt jetzt einmal so.

4-Kanal-Mixer? Ja, um direkt die erste Frage zu klären, der Numark M6 USB ist kein, auch wenn es der Name vermuten lässt, 6-Kanal DJ-Mixer. Der Numark M4 ist auch kein 4, sondern ein 3 und der Numark M3 war kein 3, sondern ein 2-Kanal-Mixer. Verwirrend.

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Mit einem Preis von 175,- € platziert sich der Numark M6 USB ohne Frage im unteren Preissegment, günstiger geht es für vier Kanäle eigentlich nicht. Damit hätte der Mixer mich vielleicht angesprochen vor noch mehr Jahren, als ich mir meinen ersten DJ-Mixer gekauft habe. Heißt, das Modell spricht Einsteiger im DJ-Segment an, die mit schlankem Budget mal die ersten Erfahrungen sammeln möchte. Alternativ macht sich das Gerät vielleicht gut in der Bar hinterm Tresen, Tanzschule, mobiler DJ, der neben dem eigenen Controller noch einen klassischen DJ-Mixer dabei hat, oder oder oder. Für den Club ausgelegt ist der Numark M6 USB nicht, bietet dennoch aber die Grundfunktionen, die jeder DJ braucht und lernen muss.

Ein erster Blick auf den Numark M6 USB

Während das erste Modell vor 10 Jahren noch einen grauen Rahmen besaß, ist das neue Modell ganz in schwarz gehalten, dafür sind die Poti-Kappen des EQ nun grau statt schwarz. Mittig prankt ein großes Numark Logo, die Kanal-Nummer steht nun über den Line-Fader. Ansonsten hat sich nichts geändert. Das spricht auf jeden Fall dafür, dass das Gerät nach wie vor seine regelmäßigen Abnehmer findet, zugegeben aber auch, das Gerät ist in den Funktionen so minimiert auf die Grundlagen, dass hier auch nichts geändert wurde in den letzten Jahren. Gain, EQ, Line-Fader, Crossfader, alles nichts Neues, damals nicht, heute nicht.

Numark M6 USB

Numark M6 USB

4-Kanäle, simple Ausstattung, das ist der Numark M6 USB. Metallgehäuse, 32 cm breit, 36 cm tief und rund 10 cm hoch. Front- oder Rückseite, am Ende führt alles zu einer Frage: Was bietet der preisgünstige DJ-Mixer?

Die Rückseite des Mixers ist wirklich mal übersichtlich gestaltet und mit übersichtlich meine ich aufgeräumt. Aufgeräumt im Sinne von: Hier ist es nicht überladen.

Numark M6 USB

Die Rückseite des Numark M6 USB

6 Cinch-Pärchen gibt es für die vier Kanäle, es teilt sich also einiges auf. So ist es in der Tat, Kanal 1 erlaubt Phono und Line, ebenso Kanal 2. Kanal 3 erlaubt Line und USB und Kanal 4 erlaubt Line-In und Mic-In per 6,3 mm Klinke. Mic In 2 wohlgemerkt, denn Mic In 1 sitzt auf der Oberseite mit Anschluss (XLR) wie auch Kanalzug mit Gain, 3-Band EQ und On-/Off-/Talk-over-Schalter.

Raus geht es für den guten Sound per XLR symmetrisch als Master, wie auch als zweiten Master per Cinch. Rec-Out und Booth gehen auch als Cinch raus. Booth als Cinch, ok, der Mixer ist günstig, dennoch, mindestens 6,3 mm Klinke sollte vorhanden sein.

Darüber hinaus gibt es eine USB-Schnittstelle, Anschluss für das Stromkabel und den An/Ausschalter.

Die Oberseite regelt, bzw. lässt regeln, was hinten alles rein und raus geht. Auch diese ist sehr übersichtlich gestaltet. Links befindet sich der bereits erwähnte Signalzug für den Mic-In 1.
Für die Zuspieler gibt es vier Kanalzüge mit Auswahlschalter für das Eingangs-Signal, Gain, 3-Band EQ und Linefader mit circa 5 cm Länge.

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Numark M6 USB

Die Kanalzüge des Numark M6 USB

Mittig unten sitzt ein Crossfader mit in zwei Stufen einstellbarer Crossfader-Kurve, links und rechts sitzen Drehregler, mit denen jeweils ein Kanal auf eine Seite des Crossfaders zugewiesen werden kann – oder aber auf keinen Kanal = Off.

Numark M6 USB

Crossfader samt Crossfader-Assign

Rechts findet der Nutzer Master-Level als Fader, Booth-Level als Regler sowie ein Balance-Regler wie auch ein Mono-/Stereo-Schalter. Interessant: Der Balance-Regler ist mit einem Strich mit dem Booth-Regler verbunden – gilt aber für den Master.

Der DJ-Mixer in der Praxis

Kabel ran an das DJ-Mischpult, Technics SL-1210MK7 links, Pioneer CDJ-2000NXS2 rechts, Laptop dahinter. Selten wird ein Numark M6 USB wohl so gut bestückt.

Dank der Kippschalter an der Oberseite ist die Auswahl der Eingangsquellen simpel und es kann umgehend in den Mix gehen.

Numark M6 USB

Kippschalter für die Wahl der Eingangsquelle

Kurz noch einpegeln. Gut, die 4 LEDs als Metering im Kanal ist eher spartanisch. Nach -20 und -10 dB landet man schon bei 0 dB, danach landet man schon bei + 6 dB, die LED, vorher rot, ist dann weiß.

Ein wenig anders sieht es zum Glück am Master-Metering aus, Stereo mit 10 LEDs pro Reihe, von -30 bis +10 dB. Dort gibt es noch die Schritte +2, +4 und +10 dB. Das Metering ist dabei von -30 bis +4 eine rote Reihe. Hell, sehr hell sogar. LEDs dimmen wäre hier super, das Metering blendet. Unterbrochen wird die rote Reihe erst bei +10 dB, dort werden die LEDs weiß. Wieso erst bei +10 und nicht schon bei 0? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber gut, es ist nun ei mal auch ein Mixer für über knapp 200,- Euro. Akzeptieren wir damit einmal, dass das Einpegeln visuell eher grob ist und man eher vorsichtig Pegeln sollte und, dass man sich halt merken muss, dass die letzten beiden roten LEDs einfach nicht leuchten sollten auf dem Master-Metering.

Auf in den Mix. Der EQ bietet 30 dB Absenkung. Das ist nicht Full Kill, aber fast. Die Anhebung beträgt auf allen drei Bändern 10 dB. Dank Cue-Schaltern in allen Kanälen, Cue-Level (Achtung: kraftvoll) und Cue-/Mix-Regler verläuft das Vorhören ohne Probleme.

Crossfader-Assign funktioniert einwandfrei, benötigt aber viel Kraft. Thema Fader: Der Crossfader ist nicht leichtläufiger als die Line-Fader. Die Line-Fader wackeln leider leicht seitlich. Das beides gibt keine Pluspunkte, funktioniert jedoch technisch und für den Einsteig darf man auch keine Fader für Turntablism erwarten.

Per USB lässt sich der M6 auch direkt mit dem Rechner verkabeln. Treiber müssen für den Betrieb nicht installiert werden, der M6 bedient sich an den USB-Audio-Treibern. Wer allerdings Asio-Treiber möchte, sucht die bei Numark vergeblich. Da hilft dann nur der Griff zu frei erhältlichen Universal-Asio-Treibern. Mit macOS sind keine Treiber erforderlich, das System erkennt den Mixer umgehend als Audio-Interface und bietet zwei In und zwei Out an.
Einmal verbunden, läuft der M6 dann als 16 Bit / 48 kHz – Interface. Das kann man dann nutzen, um zum Beispiel den Master-Mix auf einen angeschlossenen Rechner aufzuzeichnen, oder aber um vom Rechner kommt ein Stereo-Signal in den Mixer zu spielen. Dieses Signal landet dann auf Kanal 3. Mehr Kanäle rein oder raus gibt es jedoch nicht. Es sollte also bitte niemand auf die Idee kommen, dass er hier ein DJ-Set mit einer DJ-Software spielen kann mit mehren Kanälen. Nein, das läuft nicht!

Numark M6 USB

Solide: Die Einstellungen für den Kopfhörer-Ausgang

Qualität und Haptik

Der Numark M6 USB ist alles in Allem ein recht solider Kasten Metall für rund 175,- €. Für den Preis kann man keine großen Ansprüche erfüllt bekommen, das sollte klar. Die Fader wackeln leicht hin und her, das ist eigentlich aber auch der einzige Punkt, an dem ich Kritik äußern kann.

Ansonsten ist die Verarbeitung in Ordnung, Die Kippschalter sind funktionabel, auch wenn aus Kunststoff, die Potis haben einen angenehmen Widerstand. Rückseitig sind die Buchsen anständig verschraubt. Über die Fader könnte man noch einmal sprechen. Es würde nicht schaden, wenn der Crossfader ein wenig fluffiger wäre.

Numark M6 USB

Sideshot auf die Potikappen

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Fazit

Seit gefühlt Ewigkeiten am Markt, technisch unverändert – ist der Numark M6 USB ein Klassiker? Nun, zeittechnisch gesehen schon, rein technisch gesehen nicht unbedingt. Er ist ein halt echt günstiger 4-Kanal DJ-Mixer für Einsteiger zum schlanken Preis oder den Einsatz an Orten, an denen über rudimentäre DJ-Funktionalität nicht hinausgegangen wird. Eher so ein wenig Signale mischen, laut & leise und ein wenig EQing. Die einfachen Ansprüche eigentlich, gerade für Anfänger, die die Basics lernen möchten, ohne sich direkt mit Effekt-Sektionen und co auseinandersetzen zu müssen. Das ist auch gut so, muss ich ganz ehrlich sagen, denn ich bekomme Bauchschmerzen wenn Jung-DJs an Effekten schrauben, aber am Einpegeln gescheitert sind.

Der Numark M6 USB ist ohne Frage ein Einsteiger- oder Amateur-Produkt mit Grundfunktionen, solider Verarbeitung und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Das an dem Produkt so lange nichts verändert wurde spricht dafür, dass es einfach funktioniert, alles an grundlegenden Funktionen bietet und diese haben sich über die letzten Jahre nun auch nicht verändert.

Also, wer einen soliden Mixer für den Einstieg sucht, unbedingt vier statt nur zwei Kanäle braucht, der kann hier zuschlagen. Wer mit zwei Kanälen klar kommt, der kann sich gern mal den Allen & Heath XONE:23 anschauen oder den Pioneer DJ DJM-250MKII. Oder er wirft mal einen Blick hier in die Übersicht der 2-Kanal DJ-Mixer.

Plus

  • 4 Kanäle für einen schlanken Preis
  • USB-Interface mit 2 In / 2 Out (Stereo In / Stereo Out)
  • massives Gehäuse
  • inkl. USB-Audio-Interface
  • eigener Kanalzug mit 3-Band-EQ fürs Mikro 1 plus zweites Mikro auf Kanal 3

Minus

  • Kanal-Pegelanzeige mit nur 4 LEDs reichlich sparsam
  • Linefader wackeln leicht

Preis

  • UVP: 229,- Euro
  • Straßenpreis: 199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    DJ Ronny

    Danke für den kleinen Test. Sicher ist das Gerät nicht mehr auf der Höhe der technischen Möglichkeiten. Du hast einige Anwendungen ja vorgeschlagen. Andere findet man in den Bewertungen. Sicher nichts für den Club, aber interessant, wer sich damit noch eine erfolgreiche Veranstaltung zutrauen würde.

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