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Test: Peerless, Tonemaster Custom Walnut, E-Gitarre

(ID: 855)

So, was gibt es noch zu den Spezifikationen zu sagen? Das Instrument verfügt über zwei Humbucker im Gretsch-Style, genannt Dual Filter Tron Style Alnico-V Magnet, die mit einem üblichen Dreiwege Toggle-Schalter einzeln oder zusammengeschaltet werden können. Dazu kommen noch drei Volumeregler und eine Tonblende. Die Hardware ist wie das Bigsby passend auch in Gold und von Werk aus sind D’Addario EXL116 Saiten aufgezogen. Alles in allem bekommt die Peerless Tonemaster Custom im Hinblick auf ihr solides Äußeres erst mal volle Punktzahl. Mal schauen, wie sie sich im Praxisteil schlägt.

-- Bigsby --

— Bigsby —

Praxis

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Auch hier geht es durchweg positiv weiter. Schon rein vom Gewicht ruht die Gitarre angenehm und ausgewogen auf dem Bein. Auch am Gurt hängt sie gut austariert und weist keine Schwächen auf. Das Instrument „fasst sich gut an“, und man hat recht schnell das Gefühl, eine sehr hochwertige Gitarre zu spielen. Durch den Vollresonanzkorpus klingt die Tonemaster auch schon im unverstärkten Zustand ordentlich laut und sehr präsent. Die Werkseinstellung ist top, und es gibt keine Notwendigkeit, etwas an der Saitenlage zu verändern. Sie intoniert in allen Bünden sehr sauber bis auf die H-Saite, da ist ein leichtes „Surren“ wahrzunehmen, was aber durch etwas Verrücken des Steges relativ schnell behoben ist. Die Grover Machine Heads halten die Gitarre solide in Stimmung und sind gewohnt verlässlich. Das Bigsby ist natürlich sehr stilecht. Dennoch aber, wie zu erwarten, nicht zu vergleichen mit einem Floyd Rose-Vibrato, aber wer will das schon? Musiker, die auf ein Bigsby-Vibrato stehen, wissen auch um dessen Defizite. Trotzdem kann man damit arbeiten, man sollte nur eben auf „Dive-Bombs“ möglichst verzichten. Aber Spaß beiseite, die Peerless Tonemaster Custom macht Spaß,  wenn man sich denn darauf einlässt, was sie ist: eine Gitarre, die sich am ehesten im Blues, Rockabilly und Jazz wiederfindet. Am Verstärker geht das Ganze durchaus erfolgreich weiter. Die beiden Gretsch-Style Humbucker transportieren gut den „Bauch“ der Archtop, dennoch verliert sie nicht das ausgewogene Frequenzbild, welches sich schon trocken angespielt darstellte.

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-- Abalone Binding --

— Abalone Binding —

Bei der üblichen Tonabnehmer-Schaltmöglichkeit kann man über den Toggle-Schalter entweder den Hals-Pickup oder den Steg-Pickup getrennt voneinander bedienen, oder aber man kombiniert die beiden in der Mittelstellung. Bei dem Soundbeispiel „Pop“ kann man ganz gut erkennen, was die einzelnen Schaltungen zu bieten haben. In der Steg-Position klingt sie eher etwas mittig und bissig, dennoch rund und holzig-ausgewogen. Die Mittelstellung klingt wie erwartet glockig, und am Hals wird der Sound schön angedickt im Bassbereich, ohne den Rest zuzumatschen. Leider knistert der Toggle Schalter beim Umschalten, was jetzt nicht unbedingt auf sehr hochwertige elektronische Komponenten schließen lässt.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    59lespaul

    Hier ist meine Erfahrung mit Peerless:

    Aufgrund der vielen positiven reviews habe ich mir eine Tonemaster Custom bestellt. Das seltene weiße Modell gab es als Einmalaktion vom Europäischen Peerless-Vertrieb auf ebay.

    Die Gitarre wurde schnell geliefert und machte einen guten ersten Eindruck. Ich habe sie zum Gitarrenbauer mitgenommen, um sie einstellen zu lassen. Dort war der Spaß dann schnell vorbei: das Griffbrett wies eine S-förmige Krümmung auf, die sich auch mit dem Tussrod nicht beheben ließ. Signifikanter Fertigungsfehler.
    Ich habe das auch noch einem zweiten Gitarrenbauer gezeigt und der hat genau das gleiche gesagt: grosse Reperatur notwendig, ca. 300 EUR.

    Nun denkt man ja, es gibt in der EU eine 3-jährige Garantie auf Herstellungsfehler. Also Peerless-Vertrieb kontaktiert und um eine Lösung gebeten. Mehrmals. Es gab aber nur freundliche, hinhaltende Antworten.
    Irgendwann habe ich aufgegeben und die Reperatur selbst bezahlt. Da ich nun keine Freude mehr an der Gitarre hatte, habe ich sie bei ebay (nun in amtlichen Zustand) verkauft. Gesamtverlust: ca. 650 EUR.

    Zwischenzeitlich habe ich mir im lokalen Musikgeschäft über den deutschen Vertrieb eine Tonemaster Standard bestellt. Bei der löste sich das Griffbrett vom Hals. Der deutsche Peerless-Vertrieb versuchte, das als „Transportschaden“ abzuwälzen, was angesichts eines völlig intakten Koffers wohl keiner Kommentierung bedarf.

    Nachdem das also wiederholt an Qualitätsmängeln gescheitert ist, habe ich mir halt eine Gretsch Electromatic gekauft. Die klingt akustisch nicht so gut, ist aber einwandfrei verarbeitet. Die Übernahme durch Fender hat Gretsch offensichlich nicht geschadet.
    Ich bin im internet dann noch auf eine interessante Aussage eines Gretsch-officals gestossen:
    „Gretsch guitars with serial numbers that start with „KP“ were produced at the Peerless factory in Korea. Unfortunately their consistency of quality fell short of our requirements which is why we no longer have them produce guitars for us.“

    Das erklärt also die guten reviews gegenüber den schlechten Erfahrungen: die Qualität schwank einfach. Aufgrund des völlig inakzeptablen Kundenservice sollte man von einem Peerless-Kauf via internet Abstand nehmen. Auch im Geschäft ist die Anwesenheit eines Gitarrenbauers empfohlen. Manche Fehler kann man auf den ersten Blick nicht erkennen.

    • Profilbild
      Michael Fendt AHU

      @59lespaul Hallo 59lespaul,

      das tut mir Leid zu hören. Die Gitarre hier im Test war genau so wie beschrieben. Aber gut zu wissen, das es im Werk wohl Fertigungsschwankungen gibt und der Support anscheinend sehr ungenügend ist.

      Gruß,
      Michael

      • Profilbild
        59lespaul

        @Michael Fendt Yesitis … ;-)

        Inzwischen habe ich auch eine Peerless Tonemaster Standard, mit der ich zufrieden bin (im 4.ten Anlauf … ! )

        Also ganz klare Ansage: NICHT im internet kaufen, sondern da kaufen, wo auch ein Gitarrenbauer oder zumindest richtig guter Servicetechniker erreichbar ist.

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