Praxis
Dank eines kleinen Stickers über der USB-Büchse lässt sich bei der Installation nichts vermasseln. Man muss nämlich zuerst Reason (Essentials oder normal) installieren und erst dann das Interface anhängen. Dann funktioniert es. Im Betrieb lässt sich das Interface recht frei einstellen. Drei Samplingraten (44,1, 48 und 96 kHz) stehen zur Auswahl; zusammen mit der 24-Bit-Auflösung und Latenzen bis 1 ms bei höchster Samplerate (jawohl, hat auf meinem etwas langsamen Rechner letzter Generation allerdings nie ganz problemlos funktioniert) hat man theoretisch vorzügliche Audiowerte. In der Praxis sind sie etwa in der oberen Mittelklasse. Erwogen an meiner RME Hammerfall, fallen sie ein kleines bisschen ab. Die Bässe sind etwas weniger klar, die Höhen nicht ganz so transparent. Das ist per se kein Wunder, denn gegen RME ist irgendwie jeder andere Hersteller etwas zurück, und preislich spielen die beiden Interfaces ja (auch bedingt durch den Mehrwert durch Essentials) in einer anderen Liga. Bei der Konstruktion hatte wohl auch das Gesamtdesign Vorrang, die Anschlussvielfalt ist ja in der Oberklasse, das Äußere auch in der Handhabung angenehm und die Bedienung durchdacht. Dazu sind richtig gute Preamps verbaut, und „Clip Safe“ macht angenehmes Aufnehmen möglich. Damit ist es also eine Musikerlösung und weniger für Studioprofis erdacht. Ein Detail stört allerdings – es gibt noch kleine Treiberprobleme, vor allem bei WDM. Auf meinem (älteren) Testsystem kam es zu gelegentlichen Störungen bei Einsatz als Windows-Soundkarte. Hier sollte rasch nach gebessert werden. Der Einsatz in anderen Audioanwendungen via ASIO funktioniert dagegen problemlos – auch wenn sich auch wohl kaum jemand Balance außerhalb der Reason-Fangemeinde anschaffen wird, dafür ist das schwedische Produkt wohl zu unbekannt und vielleicht zu speziell. In jedem Fall ist Reason Essentials gleich dabei und damit zu diesem.
Edelmixer in SSL-Manier, Teil von Essential