Software und Neuerungen
Die in vorangegangenen Tests von Scratch Live genannten Vorzüge sind alle weiterhin präsent. Aufgrund der Bekanntheit der Kernfunktionen wie Modi, Crates, Loops, Cues, MIDI, Sampler etc. sei an dieser Stelle dafür auf die bereits vorhandenen Berichte bei Amazona verwiesen.
Die neuen Versionen seither brachten die doppelte Effekteinheit mit Super- und Ultra-Knob, 3-Deck-Fähigkeit der SL3, drei weitere Darstellungsmodi für die Decks, Cover-Art-Darstellung in der Library, Smart Crates (dynamische Playlisten, die anhand von zutreffenden Parametern zusammengestellt werden, vergleichbar mit den intelligenten Playlisten von iTunes), The Bridge und Unterstützung für neue Controllerhardware.
Bei der SL4 stehen fünf (zwei mit vier, drei mit zwei gezeigten Decks) Ansichtsmodi der Decks zur Verfügung. Man wählt zwei Decks als primäre aus, die in den Zwei-Deck-Modi dann angezeigt werden. Man kann jeden Eingang auf jedes Deck routen, allerdings kann jeder Eingang nur einem Deck zum selben Zeitpunkt zugewiesen sein. Sprich: Wer keine vier Plattenspieler besitzt, kann auch keine vier Decks steuern. Anderswo geht das meines Wissens und das wünsche ich mir auch hier.
Wenn zwei Laptops verbunden sind, gilt die selbe Logik: Plattenspieler A darf beim ersten DJ keinem Deck mehr zugewiesen sein, wenn DJ B mit diesem übernehmen will. Siehe das Video dazu in der Linkliste am Ende des Tests. Durch die doppelten USB-Ports der SL4 spart man sich auch einen der größten Nerv-Aspekte von DVS: das Neuverkabeln beim DJ-Wechsel oder Durchschleifen – sofern denn beide mit Scratch Live spielen. Einige Clubs haben sich bereits für Festinstallationen von Boxen entschieden. Hier trifft die SL4 ins Schwarze, zumal diese auch keine Switchbox braucht.
Bei der gestapelten Ansicht aller vier Decks ist mein 1440×900 Pixel großer Bildschirm schon gut gefüllt. Wer sich zudem noch die DJ-FX anzeigen lässt, hat nur noch einen minimalen Sehschlitz für die Musiksammlung zur Verfügung. Mit der Library-Ansicht kann man die Decks schnell per Leertaste einklappen, um etwas Platz zu gewinnen. Das ist dann der Tribut an eine inzwischen eierlegende Wollmilchsau – man will die Buttons ja alle im Zugriff haben und sehen können. Die Tastatur ist komplett mit Kürzeln belegt, leider sind die sekundären Decks nicht mit diesen bedienbar.