16 Kanal MADI Wandler
Die vor bald 30 Jahren gegründete SPL electronics GmbH aus Niederkrüchten ist einer der erfolgreichsten Hersteller von Audiotechnik „Made in Germany“. SPL (das Kürzel steht für „Sound Performance Lab“) ist Anwendern vor allem wegen seiner professionellen analogen Standard-Studiowerkzeuge und technischen Innovationen, wie dem in der Studioszene weit verbreiteten und beliebten Transient Designer oder dem Vitalizer ein Begriff. Und auch im Bereich digitaler Hardware kann das Unternehmen Erfahrungen vorweisen, so kam z.B. eine der ersten Bandsättigungssimulationen aus dem Hause SPL – der bereits in den 90ern erschienene DSP-basierte „Machine Head“.
Mit dem SPL Madison hat die Firma nun erstmals einen reinen Mehrkanalwandler auf den Markt gebracht, den – laut Werbetext – „analogsten Digitalwandler“. Schauen wir mal.
MADI
Bei der Namensgebung stand die verwendete Schnittstelle „Multi Channel Audio Digital Interface“, kurz „MADI“, Pate. Sie erlaubt die Übertragung von maximal 64 digitalen Audiokanälen mit bis zu 48 kHz, 24 Bit bzw. bis zu 16 Kanälen bei 192 kHz, 24 Bit gleichzeitig über ein einziges Kabel. Letzteres kann optisch oder koaxial sein und dabei eine Länge von bis zu 2000 m (optisch) bzw. 100 m (koaxial) haben.
Nachteile von MADI sind derzeit der vergleichsweise geringe Verbreitungsgrad und der relativ hohe Preis für passendes Peripherie-Equipment wie Soundkarten oder Audiointerfaces.
Äußerlichkeiten
Der Madison ist für den Rackeinbau konzipiert und kommt mit einer Höheneinheit aus. Sein Design orientiert sich am aktuellen Look der SPL Geräte. Die Front mit Auflagen aus gebürstetem Aluminium macht einen angenehm wertigen Eindruck. Hier finden sich auch fast alle wesentlichen Bedienelemente, nur der Ein/Aus-Schalter liegt auf der Rückseite. Letzteres kann zumindest da von Vorteil sein, wo ein versehentliches Ausschalten unbedingt vermieden werden muss. Auch die nach hinten versetzte Anordnung der fünf Druckknöpfe in der Mitte dient dem Zweck, ein unbeabsichtigtes Bedienen zu verhindern.
Hinten ist neben dem Stromanschluss noch Platz für einen weiteren, da für kritische Anwendungen ein zweites Netzteil eingebaut werden kann, das bei Versagen des ersten einspringt.
Die Verbindung zur analogen Welt wird über vier achtkanalige Multicore-DB 25-Anschlüsse hergestellt (Tascam Standard). Entsprechende Kabel müssen separat erworben werden.
Außerdem gibt es noch optische MADI Ein- und Ausgänge und Clock BNC Ein- und Ausgänge (mit Schalter für die Terminierung) sowie einen USB-Port, der aber lediglich für Updates genutzt wird.
Das mit der Externen Clock über ein „Entwicklerboard“ höre ich zum ersten Mal. Ich weiß nicht mal, was das ist. Ich kenne so etwas nur von Apogee, Antelope Audio oder ähnlichen Audio-Firmen. Wie funktioniert denn so etwas, was kostet das und wo kriegt man das her? (Ich weiß, ziemlich viele Fragen auf einmal :-)
@dr noetigenfallz Diese Entwicklerboards sind nicht für Endverbraucher gedacht, erfordern einige Fachkenntnisse und sind daher wirklich nur für Spezialisten zu empfehlen. Daher habe ich bewußt darauf verzichtet, hier genauer darauf einzugehen.
Ich besitze zur Zeit einen Ferrofish A16, überlege mir aber auf Mytek Digital umzusteigen. Du kennst nicht per Zufall diese Geräte und könntest diesen Wandler einordnen?
@Roland v0ll Der Analogteil des Ferrofish ist zumindest den veröffentlichten Daten nach nicht auf dem Niveau des Madison.
Mytek baut gute Wandler, die aber für die gleiche Kanalanzahl mindestens das vierfache kosten, und pro Gerät nicht über 8 In/Out hinausgehen.