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Test: Steinberg Virtual Guitarist 2

Steinberg Virtual

23. März 2006

 

Das Warten hat ein Ende: Steinbergs Vorzeige-Gitarrero greift wieder beherzt in die Saiten – mit noch mehr Gigabytes an Styles, Parts und Optionen. Ob sich die Investition in Software und der Verzicht auf einen ‚echten’ Musiker wirklich lohnt und welche Arbeit Peter Gorges und seine Mannen von Steinberg in das Update gesteckt haben, soll dieser Test zeigen. Ich empfehle auch einen Blick auf den lesenswerten Bericht meines Kollegen Timo Hohnholz, der sich seinerzeit (2002) Virtual Guitarist Nr.1 zur Brust nahm.

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Installation

Die Installation geht professionell über die Bühne. Vorraussetzung ist Mac OS 10.3.9. oder Windows XP Home bzw. Professional und ein ausreichend schneller Rechner mit, sagen wir, mindestens 1 GB RAM und 8 GB-Festplattenplatz. Wichtig ist nur, sich vorher einen Steinberg Dongle zu besorgen. Dieser unschöne USB-Port-Blocker ist leider wieder nicht dabei, und muss extra erworben werden. Ein übersichtliches Handbuch wird in Deutsch mitgeliefert. Knapp aber ausreichend werden alle Funktionen praxisnah vorgestellt. Hat man alle Dinge wie Dongle etc. parat, wird erst das Syncrosoft-Dongle-Programm und dann VG 2 installiert. Danach kommt der VG 2-Content-Ordner mit 6,8 GB Audio-Material auf die Platte ihrer Wahl. Mit direktem Internetzugang kann nun die Lizenz über das Syncrosoft-Programm auf den Dongle gespielt werden und die PlugIns im Host bzw. das Rewire-fähige Standalone-Programm geöffnet werden. Es stehen folgende Formate zur Verfügung: VST, DXi, AU oder ReWire Host Anwendung. Der Testrechner ist ein Apple G5 1,8 GHZ Single mit Mac OS X 10.3.9.

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Überblick

Im April 2002 erblickte Virtual Gituarist 1 das Licht der Welt und entzückte fortan die lechzenden Keyboardhorden mit perfekt klingenden Gitarren-Loops. Basierend auf einem Recycle-ähnlichem Sliceprinzip ließen sich die Loops und Styles dem Sequenzer-Tempo problemlos anpassen. Vorbei die Zeiten beinharten Timestretchings: Nach einer berauschend großen Zahl an Veröffentlichungen mit VG 1-Licks wurden vermehrt Rufe nach mehr Stabilität und vor allem nach mehr Abwechslung im Klangfutter laut. So gingen vier Jahre ins gebeutelte Land. Steinberg präsentiert nun, im tiefverschneiten Frühjahr 2006, den optisch im champagnerfarbigen Look überarbeiteten Nachfolger VG 2 mit einigen schwergewichtigen Verbesserungen:

  • 32 neue Styles mit den gesamten 56 Styles aus dem Virtual Guitarist 1 und der Electric Edition.
  • Erheblich mehr Audio-Content. Insgesamt 6.8 GB.
  • Der neue Riff-Editor – das Highlight des Updates – lässt den Zugriff auf die einzelnen Slices zu – ähnlich wie Reasons Rex File-Player.
  • Mit dem Groove-Editor im Riff-Fenster lassen sich die Styles dem gewünschten Track auch im Groove anpassen (Groove-Match-Technology)
  • Im FX-Bereich integriert, finden sich nun drei Amp- und vier Speaker-Models mit der Möglichkeit, Mikrotyp und Position zu wählen. Ein Top-Teil mit gitarrenspezifischem EQ und einige Verbesserungen an den Tretminen-FX werten die gesamte FX-Palette auf.
  • Die Midi-Learn Funktion erlaubt nun die einfachere Zuweisung fast aller Regler-Parameter zu externen Controllern.
  • Virtual Guitarist 2 gibt sich weltgewandter: Je nach Host steht er im AU, VST, DXi und Rewire-Format zur Verfügung. Nicht ganz so komfortabel aber möglich: die Einbindung über Rewire in ProTools. Die Standalone-Version lässt sich über die Preferences den verfügbaren Outputs zuweisen.

 

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An Detailverbesserungen wurde nicht gespart:

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  • Die Optik ist schicker und übersichtlicher. Besonders die FX-Page wirkt aufgeräumter.
  • Der neue und effiziente Styles-Browser auf der rechten Seite im Play-Fenster informiert über Instrument, Styles und Parts. Neu erstellte Parts aus dem Riff-Editor lassen sich zum gewählten Style hinzuspeichern und laden. Styles lassen sich ebenfalls separat speichern und tauchen am unteren Ende des Style-Browsers unter User-Styles auf.
  • Die Vorhörfunktion erlaubt schnelles Anspielen der Styles mit eingebauten Midi-Pattern – praktisch.
  • Neu hinzugekommen ist ein eigener Volume-Regler, um das PlugIn bzw. Standalone unabhängig vom Trackmixer zu pegeln.
  • Ein Inversion-Regler verändert das Klangspektrum des Signals nach oben bzw. unten und erlaubt dadurch subtile bis heftige Eingriffe in die Klangfarbe. Vermisst habe ich nur den Pickup-Positions-Regler. Dieser verkappte EQ ist dem Gesamtkonzept gewichen und hat dem vielseitigeren Inversions-Parameter Platz gemacht.
  • Das Slice-Grundprinzip und die meisten Abspiel- bzw. FX-Parameter wurden von VG 1 übernommen – frei nach dem beliebten Motto: „Never touch a winning team“. Diese Funktionen blieben weitgehend gleich. Bitte werfen Sie hierzu einen Blick in den Test von Timo Hohnholz.

Ein großer Wermutstropfen für alle VG 1-Besitzer: Die alten Projekte sind nicht mit VG 2 kompatibel. Trotz der vorhandenen Styles und Parts aus VG 1 und Electric Edition muss beim Überarbeiten erneut Hand angelegt werden.

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Styles und Sound

Die Styles werden nach wie vor in Elektrische und Akustik-Gitarre unterschieden. Neuzugänge vermelden die Akustik-Modelle u.a. mit neuartigen Klängen von Mandolinen, Dobros und Nylon-Gitarren. Die Elektroabteilung wurde ebenfalls reich mit funkigen und vor allem härteren Gangarten beschert. Styles wie Ultra II und Nu Riffs werden uns noch zu Genüge in diversen Riff-Editor-gebrannten Derivaten um die Ohren fliegen. Der Klang dabei ist absolut amtlich. Bei den 12 Strings ließen sich mit bösem Willen die leicht hakeligen Loops bemängeln, aber wirklich – es ist sonst alles ‚eitel Sonnenschein’. Nach wie vor darf VG nicht als Soloinstrument betrachtet werden. Für den gezielten Einsatz als Rhythmusmaschine ist der Sound bestens geeignet und meiner Meinung druckvoller als in VG 1 und Electric Edition. Die Sortierung wurde nach Crunch Chords, Crunch Riffs, Distortion Chords usw. umgestellt, was ich persönlich nicht so übersichtlich finde, da nun auch die bekannten Sounds neu einsortiert wurden und sich der VG 1-User erst einmal zurechtfinden muss. Der Styles-Browser dagegen ist eine Wohltat, denn auf Knopfdruck erhält man mit ihm alle wichtigen Infos über Style und Parts samt Tastenbelegung.

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