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Test: Tascam, DP-24, Portastudio

Portables Studio?

17. September 2012

Tascam war einer der ganz „frühen Vögel“, die in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts den wachsenden Bedarf an hochwertigem Equipment für das Homerecording erkannt hatten. Als einer der ersten Hersteller brachte die japanische Firma damals einen sogenannten „Multitracker“ auf Basis der guten, alten Compactcassette auf den Markt. Mit diesem Gerät konnte der Musiker vier einzelne Spuren aufnehmen, bouncen (mehrere Spuren auf eine andere kopieren) und abmischen. Und man denke ja nicht, dass dieses Verfahren (richtig eingesetzt) mies geklungen hätte. Es gab dann als Krönung sogar mal ein Gerät, mit dem 8 Spuren auf genau eben diese Compactcassette aufgezeichnet werden konnte, damals eine Sensation.

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Dich kenne ich doch

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… dachte ich mir, als mir beim Auspacken alles doch irgendwie bekannt und vertraut vorkommt. Der DP-24 wirkt wie ein in die Jetzt-Zeit gebeamter Nachfahre seines Uropas, alles wirkt wie damals auch aufgeräumt, übersichtlich und vertrauenserweckend. 

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Die insgesamt 19 Fader (nicht motorisiert) lassen sich wunderbar „fahren“ und haben einen angenehmen Widerstand. Die Taster für alle direkt anwählbaren Funktionen sind stabil und auch groß genug für die „Bratwurstfinger-Fraktion“. Auch die Encoder der separaten EQ- und Aux Send-Fraktion laufen wunderbar und haben genug Abstand zueinander. Gesonderte Tasten lassen einen direkt in die jeweiligen Menüs gelangen, vier Funktionstasten wählen dann direkt eine zugehörige Funktion an. Ein großes Jog/Data-Rad sowie ein Cursor vervollständigen die sehr gute Hardware-Ausstattung.

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Auf der Rückseite finden wir acht XLR-Kombibuchsen, in die wahlweise auch Klinkenkabel eingesteckt werden können. Die letzte Buchse lässt sich auch auf Gitarrenimpedanz umstellen und lässt selbige auch ohne DI-Box Anschluss finden. Als Ausgänge wird ein Monitor-Out in Klinkenausführung, ein unsymmetrischer Cinch-Ausgang sowie zwei Effekt Sends angeboten, mit denen externe Effektgeräte eingebunden werden können. Auch ein MIDI In und Out fehlen nicht.

Die weitere Ausstattung

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Der DP-24 kann bis zu acht Spuren gleichzeitig aufnehmen und beim Mischen max. 24 wiedergeben, die maximale Wortbreite beträgt 24 Bit bei einer Abtastrate von 48 kHz. Als Aufzeichnungsmedium dient eine SD-Karte, auf den integrierten CD-Brenner kann der fertige Song dann gebrannt werden. Songs oder WAV-Dateien können auch auf einem Computer gespeichert werden, ebenso können solchige auch in den DP-24 importiert werden.

Bis zu acht Dynamikeffekte lassen sich gleichzeitig in die Eingänge einbinden, zudem steht ein Gitarreneffekt sowie ein weiterer Send-Effekt (Hall, Delay etc.) zur Verfügung. Die Parameter lassen sich jeweils einstellen und in einer eigenen Bibliothek abspeichern. Für das Mastering stehen separate Klangwerkzeuge zur Verfügung, die sich ebenso in vielen Parametern einstellen lassen.

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Der DP-24 kann über MTC (MIDI Time Code) oder MIDI Clock in ein bestehendes MIDI-Setup eingebunden werden, dabei ist er aber stets der Master, die Framerate ist fest auf 30 Bilder eingestellt.

Auf der Vorderseite befindet sich neben dem Kopfhöreranschluss eine „Remote“-Buchse für einen von Tascam separat erhältlichen Fußschalter. Dieser lässt sich mit verschiedenen Fuktionen belegen, so z.B. dem Punch In bei Aufnahme.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich finde die beschriebenen – sicherlich gerechtfertigten – positiven Eigenschaften des Gerätes gut, aber über Schwachstellen habe ich nichts gelesen. Leider habe ich selbst keine guten Erfahrungen gemacht. Ich habe bisher mit dem Portastudio 788 gearbeitet. Das DP24 klingt natürlich besser und hat im Handling eindeutig Vorteile, aber es gibt auch Nachteile (die nirgendwo erwähnt werden):
    – Den Tracks können keine Namen mehr gegeben werden, was dazu zwingt, die Tracks akribisch auf Papier zu verwalten (wie soll man sonst z.B. die Version 5 einer Vocalaufnahme wiederfinden)
    – Die Markerliste gibt es nicht mehr und Markernamen können nicht mehr vergeben werden (also wieder Zettelwirtschaft)
    – Die Organisation der virtuellen Tracks ist unflexibler (250 frei zuweisbare virtuelle Tracks beim 788, je 8 den Kanälen fest zugeordnete virtuelle Tracks beim DP24)
    Das schlimmste aber ist, dass (nach meinem derzeitigen Kenntisstand) die Mixer-Automatisierung via Midi überhaupt nicht funktioniert – zumindest nicht so wie im Handbuch angegeben. Die Kanäle 9 und höher können nicht angesprochen werden, da Tascam mit den Bank-Select-Befehlen offenbar Probleme hat. Ich habe mich sowohl an Tascam/Teac Wiesbaden (Tascam-Support) als auch an die Tascam Service-Station in Hürth (Firma Teqsas) gewandt. Dabei habe ich eine Hardcopy des Listen-Editors (Cubase) mit den gesendeten Events vorgelegt. Bei Tascam-Support konnte man keinen Fehler bei den gesendeten Bank-Select-Befehlen feststellen und hat das Problem nach Japan weitergegeben. Sie wollten sich melden, sobald von da eine Nachricht eingeht. Danach war ich mit dem Gerät bei der Fa. Teqsas (Tascam-Servicestation). Der Service-Techniker konnte die Kanäle 9 und höher auch nicht ansprechen und sagte, Tascam hätte ein Problem bei der Bankauswahl (?). Ich sollte das Gerät dann wieder mitnehmen. Es bleibt noch abzuwarten, ob der Tascam-Support nach Rücksprache mit Japan eine Lösung anzubieten hat. Sollte dies nicht der Fall sein, muss ich leider das Gerät zurückgeben, da für mich die Mixerautomatisierung unverzichtbar ist.
    Hat vielleicht jemand Informationen, die mir bezüglich der Mixerautomatisierung weiterhelfen könnten? Mit den anderen genannten Nachteilen könnte ich leben. Ich kann immer noch nicht glauben, dass eine namhafte Firma wie Tascam, ein Gerät auf den Markt bringt, dass die im Handbuch beschriebenen Funktionen nicht erfüllt.
    Vielen Dank im voraus und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2014.

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Ich gehöre anscheinend zu den wenigen Synthesisten, die immer noch ihre Audio-Aufnahmen auf einem Multitracker machen. Ich sah bisher jedoch keinen Grund, meine Dekaden lange Arbeitsweise zu ändern. Mit meinem DP-32 kann ich mir erstmals den Luxus erlauben, so gut wie jeden Synth auf seiner eigenen Stereo- Spur aufzunehmen und mit MIDI zu synchronisieren. Leider funktioniert das nur in eine Richtung mit dem DP-32 als Master. Tempo-Änderungen während der Aufnahme sind leider nicht möglich. Trotz dieses Minuspunktes bietet die Sync-Möglichkeit besonders in Verbindung mit dem Akai Rhythm Wolf als flexibles Interface für USB, MIDI & CV/Gate viele Möglichkeiten für meine Modular-Ecke.

  3. Profilbild
    Killnoizer

    Für mich eines der besten Geräte das ich jemals benutzt habe , leider hat der Hersteller völlig unsinnig bei den späteren Modellen die MIDI Buchsen weggelassen.

    Da kann man sich dann mit einer zusätzlichen Midiclock über den Send2 behelfen.

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