Praxis
In der alltäglichen Praxis Arbeit erweist sich das US-122 MK II als gutes Audio-Interface mit leichten Schwächen. Unser Latenz-Test ergab für die fünf wählbaren Einstellungen folgende Ergebnisse (Test jeweils mit Centrance ASIO Latency Test 3.7.):
Einstellung/Gesamtlatenz (In & Out)
Highest / 62,18 ms
High / 37,23 ms
Normal / 22,49 ms
Low / 15,13 ms
Lowest / 4,13 ms
Auf unserem Testsystem Pentium D 3,0 GHz (2 GB Ram, Windows XP SP2) konnten die Low- und Lowest-Einstellungen nicht ohne Aussetzer gefahren werden. Das Spielen von Software-Instrumenten war hier nur mit deutlichen Knacksern möglich. In der Normal-Einstellung funktionierte alles jedoch wunderbar. Hier macht auch das „Live Spielen“ von Software-Instrumenten Spaß und läuft ohne Probleme ab. Durch das zuvor schon beschriebene Direct Monitoring kann der User die zwei Eingangskanäle direkt und ohne Latenz abhören, so dass die Latenz bei reinen Aufnahmen nicht ins Gewicht fällt. Das hierfür vorgesehene Poti mit der Beschriftung „Mon Mix“ dient dabei zur Einstellung der Anteile von Input-Signal der Eingangskanäle und dem vom Computer kommenden Sound.
Der Sound des US-122 MK II ist sehr ordentlich für die Preisklasse. Homerecording und semi-professionelle Aufnahmen sind mit dem Interface ohne Probleme möglich. Einsteiger können mit dem mitgelieferten Cubase LE4 direkt loslegen und die ersten Aufnahmen bewerkstelligen. Die Performance ist ebenfalls zufriedenstellend, fällt jedoch – wie nicht anders zu erwarten war – gegenüber dem Referenz-System RME Fireface 400 um einiges zurück.
Mitbewerber
Die direkten Konkurrenten des US-122 MK II, die neben den annähernd gleichen Funktionen auch im selben Preisbereich liegen, sind sicherlich das Alesis IO 2, das M-Audio Mobile Pre oder das ESI U46 XL. Je nach Vorstellung und Anspruch des Users bieten die Interfaces unterschiedliche Schwerpunkte. So bietet das ESI U46 XL beispielsweise insgesamt vier analoge Eingangskanäle und sechs Ausgänge im Cinch-Format, verzichtet dabei jedoch auf die MIDI-Schnittstelle und die digitalen Kanäle. Das Alesis IO 2 dagegen punktet mit seinen Insert-Kanälen und den S/PDIF-Anschlüssen. Das Mobile Pre USB bietet dem User insgesamt zwei Mikrofoneingänge und einen Stereo-Eingang im Miniklinkenformat und ebenso viele Ausgänge. Allerdings bleibt festzuhalten, dass alle beschriebenen Wettbewerber maximal 16 Bit und 48 kHz liefern. Hier liegt das Tascam Interface deutlich vorne, bietet es doch Aufnahmen mit bis zu 96 kHz an. Preislich bewegen sich alle Mitbewerber im groben Rahmen von 120 – 140 Euro. Wie bereits erwähnt bekommt der User je nach Wahl des Modells unterschiedliche Features geliefert, die letztendlich die Entscheidung beeinflussen werden.
Leider noch keine Treiber für win7/64, obwohl auf der Verpackung und Manual angegeben!
(Stand 07.12.09)
Pentium D 3 Ghz ist, wenn mich nicht alles täuscht doch ein vorgestriges Modell. Natürlich könnt ihr nicht im Monatsturnus die Hardware erneuern, aber so eine C2D Platine mit Proz und Ram für 150.- würde das Testsystem schon auf das heutige Minimum bringen. Allerdings könnte man auch sagen: wenn’s da drauf läuft…. Ich fand die Tascam Kisten ab der ersten FW Generation übrigens immer einen guten Wert für die ausgegebenen Kohle.
Das US-122MkII hat *kein* Alu-Gehäuse, lediglich die Seitenprofile sind aus Aluminium, die Bodenplatte aus Blech und der Rest ist Plastik.
Zusammen mit den billigen Klinkenbuchsen fühlt man sich hinsichtlich des ersten, wertigen Eindrucks, doch ziemlich getäuscht. Dennoch klappte der Anschluss und die Installation unter Win 7(32bit) problemlos, Latenz um die 4 ms auf einem Core Duo mit 1,6 GHz mit drei VSTis ohne Aussetzer, Klangqualität subjektiv gut. Daher durchaus für den Preis empfehlenswert.