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Test: Tascam US-1800 Audio-Interface

(ID: 1581)

Alle Eingänge können latenzfrei mono abgehört und mit dem DAW-Signal gemischt werden, das Verhältnis wird dabei über den MIX-Regler an der Front eingestellt. Sämtliche Klinken-Anschlüsse sind symmetrisch ausgeführt. Der Eingangspegel für die LINE-Signale kann paarweise zwischen Homerecording-Pegel (-10dBV) und Studio-Pegel (+4dBU) umgeschaltet werden. Die Phantomspannung kann separat für die Inputs 1-4 und 5-8 zugeschaltet werden. Die digitalen Ein- und Ausgänge verstehen sowohl das verbreitete S/PDIF-Format als auch das bei einigen prof. Geräten verwendete AES/EBU-Format.
Sowohl die pure Anzahl der Eingänge als auch einige der hier genannten Features sind bei Audio-Interfaces in dieser Preisklasse (unter 350 Euro) nicht selbstverständlich, im Gegenteil: 14 analoge Eingänge sind bei keinem mir bekannten Konkurrenzgerät zu finden.

Die Rückseite bietet jede Menge Anschlüsse für ein Interface dieser Preisklasse

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Die sonstigen Eckdaten hingegen sind heutzutage Standard: 24 Bit/96kHz sind ebenso selbstverständlich wie die Unterstützung der aktuellen Windows- und Max OS X-Betriebssysteme. Eine Firewire-Version des Interfaces gibt es nicht. Die Installation der Treiber-Software funktionierte auf dem Testrechner (unter Windows 7×64) schnell und problemlos. Außerdem liegt dem Audio-Interface eine Steinberg Cubase 5 LE-Version bei – wer bisher keinen Sequenzer hatte, wird sich sicherlich freuen.

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Was ist neu, was ist geblieben?

Sämtliche der oben aufgeführten Punkte haben genauso auch schon für das Vorgängermodell gegolten. Auch ein Vergleich der Datenblätter von US-1641 und US-1800 zeigt zunächst in keinem relevanten Bereich einen Unterschied. Im Verlauf des Tests fielen auch wirklich nur ein paar kleine Veränderungen auf. Das Positive zuerst: Die Klangqualität des Interfaces gehört nicht dazu – diese ist nach wie vor auf einem für diese Preisklasse hohen Niveau. Das Interface klingt insgesamt sehr neutral und ausgewogen, was die technischen Daten auch bestätigen (20Hz-20kHZ +-1dB).

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Vater und Sohn oder doch eher Zwillingsbrüder? US-1800 oben, US-1641 unten

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Die 8 Mikrofonvorverstärker sind nach wie vor recht rauscharm, der Klang hat sich jedoch etwas geändert: im Vergleich zum Vorgänger klingen sie weniger offen und weniger präsent in den Höhen. Manch einer würde das vielleicht auch positiv mit „wärmer“ umschreiben wollen – ich gehöre nicht unbedingt dazu, da ich den sehr neutralen und klaren Klangcharakter der alten Preamps bevorzuge. Ob die Klangveränderung gut oder schlecht ist, hängt aber natürlich vom eigenen Geschmack und den verwendeten Mikrofonen ab. Da heutzutage viele (vor allem günstige) Mikros zu einer übertriebenen Höhenanhebung neigen, könnten sich die neuen Preamps durchaus als geeignete Partner für diese Mikrofone herausstellen.

Einer der Hauptkritikpunkte beim Test des US-1641 waren damals die Treiber. Im Laufe der Zeit wurden natürlich neuere Treiber veröffentlicht (z.B. auch für 64-Bit-Windows), die ressourcenschonender als die alten Treiber arbeiten. Die aktuellen Treiber des Vorgängers (Version 2.02) wurden für das neue Modell übernommen, laut Tascam steht ein weiteres Treiber-Update in Kürze an. An der Control-Oberfläche hat sich nichts geändert: Man hier nur zwischen 5 fest vorgegebenen und nicht genau benannten Buffer-Stufen (Latenzen) auswählen, die mit wenig aussagekräftigen Namen von „lowest latency“ bis „highest latency“ versehen sind und vor allem beim Nachmessen zeigen, dass die genaue Latenzzeit bei ein und derselben Stufe leider nicht immer die selbe ist. Die Werte sind vergleichbar mit denen aus dem Test des US-1641. „Lowest latency“ läuft übrigens nicht immer stabil. In der Praxis kann man trotzdem gut und zuverlässig mit dem Gerät arbeiten, da alle anderen Stufen stabil laufen und sich auch noch gut genug eignen, um z.B. VST-Instrumente live zu spielen. Man sollte jedoch nicht die Buffer-Größe während der Arbeit mit einem Sequenzer ändern, sondern vorher immer das Programm beenden. Leider ist bei mir die nach dem Einschalten eingestellte Latenz immer „normal latency“, unabhängig davon, was ich zuletzt ausgewählt hatte. Laut Tascam sollte dies eigentlich nicht der Fall sein.
Eine Routing-Software zum Routen der internen Kanäle auf bestimmte Ausgänge usw., wie man sie inzwischen von vielen anderen Interfaces kennt, ist beim US-1800 ebenfalls nicht vorhanden. Wie sinnvoll eine solche Software für einen selbst ist, muss sich jeder Anwender individuell beantworten, da das Routing i.d.R. ja über die Sequencer-Software gemacht wird.
Insgesamt kann man aber sagen, dass die Software des Interfaces im Vergleich zur Konkurrenz sicherlich etwas im Hintertreffen ist.

Eine kleine Veränderung ist auch noch erwähnenswert: Während beim US-1641 die jeweiligen Kanal-LEDs GRÜN leuchteten, sobald ein Signal anlag und ROT, wenn Clipping drohte, gibt es beim US-1800 nur noch die rote Stufe – und diese kommt außerdem erst ziemlich spät (bei -2dBFS).

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Forum
  1. Profilbild
    SpotlightKid

    Danke für den Testbericht!

    Was mich noch interessieren würde: kann man das US-1800 oder das US-1641 auch als stand-alone Mixer verwenden, d.h. wenn es nicht per USB an den Rechner angeschlossen ist?

    Chris

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @SpotlightKid Mh.. als Mixer nicht direkt, da das „Mischen“ die DAW übernimmt. Du kannst es aber „so laufen lassen und auch alle Eingangssidnale hören“ aber ein Mischen kann kann höchstens über die Vorverstärkung der 10 Analogen Eingangskanäle erfolgen, was ich aber nicht als Mischen bezeichnen möchte xD

      Aber Grundsätzlich kann man es auch im Stand-Alone-Modus nutzen

      • Profilbild
        SpotlightKid

        Danke, das war’s was ich wissen wollte. Die Eingangssignale werden zusammen gemischt, das heißt, ich kann das Interface als Submixer für meine Keyboards (ggf. über DI-Boxen) im Rack verwenden. Ich würde das ’nen Mischer nennen :)

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