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Test: Vestax PMC-05ProSL, DJ Battlemixer

Battle-Mixer mit Effekteinheit

21. September 2005

Heute hat ein echter Spezialist den Weg per Post ins Studio geschafft, der Vestax Battle-Mixer PMC-05ProSL. Keiner, der alles will und dann doch irgendwo Kompromisse eingehen muss oder aber ein Alleskönner, der unbezahlbar ist. Schauen wir uns also mal einen beinahe echten Puristen an, aber wieso nur beinahe? Dazu später mehr :-)

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Historie Vestax PMC-05ProSL

Die Geschichte der PMC-05-Familie geht zurück bis in das Jahr 1992. Damals brachte Vestax den ersten DJ-Mixer auf den Markt, der speziell auf die Bedürfnisse von Scratch-DJs zugeschnitten war. Die konsequente Weiterentwicklung führte schließlich im Jahr 1997 zu dem Modell PMC-05Pro, das zum weltweiten Standard-HipHop/Scratch-Mixer avancierte. Zwei Jahre später wurde (basierend auf dem „05er“) der PMC-07 Pro entwickelt, der über einen erweiterten Funktionsumfang verfügte. Alles richtig gemacht zu haben, kann man sich als Hersteller in der Regel dann auf die Fahnen schreiben, wenn es Mitbewerber gibt, die mit ähnlichen (oder sogar sehr ähnlichen) Produkten auf dem Markt in Erscheinung treten. Und da genau dieses auf die 05er-Serie zutrifft, ist es auch kein Wunder, dass der PMC-05Pro zu einem der meist verkauften DJ-Mixer weltweit zählt. Nach dem PMC-05Pro2 und Pro3 gibt es seit Mitte 2004 auch das vorliegende Modell ProSL mit integriertem Sampler.

Grundausstattung PMC-05ProSL

Die Grundausstattung des PMC-05ProSL-Mixers, der technisch auf dem Modell PMC-05Pro3 basiert, besteht aus zwei Kanälen mit alternativer Quellenwahl (Line- oder Phono-Signal). Jeder Kanal verfügt über einen eigenen Fader und über eine LED-Kette im Anzeige-Bereich, die dessen Eingangspegel anzeigt. Für den Verlauf der Fader-Kurven stehen drei Alternativen zur Auswahl. Das Umstellen kann allerdings nur im Gerät selbst erfolgen, wozu die Deckplatte des Mixers entfernt werden muss. Weiterhin gibt es einen dedizierten Bereich, in dem in das Klangbild per zweibandigem Equalizer (+-12dB Hi, +12/-24dB Low) eingegriffen, die Verstärkung (TRIM) eingestellt und die Panoramaeinstellung beeinflusst werden kann. Eine komplett ausgestattete Vorhörsektion findet man ebenfalls vor, die neben dem reinen Vorhören auch ein Überblenden erlaubt. Der entsprechende Kopfhöreranschluss ist vorne am Mixer zu finden.

Ebenfalls zu den Basic-Features eines Battle-Mixers gehört der Crossfader, dessen Kurven-Verlauf auf der Gehäuse-Oberseite stufenlos eingestellt und per Knopfdruck auch umgedreht werden kann. Sehr gut und praxisnah gelöst ist die Crossfader-Positionierung auf dem Gerät, so dass ein intensives Bedienen ohne störende Bauteile wie Kopfhörer-Anschlüsse o.ä. möglich ist. Ausgangsseitig gibt es zwei Anschlusspaare, die aber leider nur gemeinsam geregelt werden können. Zu guter Letzt darf natürlich auch ein regelbarer Mikrofoneingang nicht fehlen.

Besonderheiten PMC-05ProSL

Kommen wir nun zu den Funktionen, die diese Version des PMC-05-Mixers von seinen Kollegen unterscheidet. Auf der linken Seite des Geräts befindet sich eine spezielle Sektion, die entweder ein einfaches Effekt-Gerät mit einem Delay-Effekt oder alternativ einen Sampler darstellt.

Das Delay kann in seiner Geschwindigkeit entweder über Drehregler (grob in einem Bereich zwischen 0,5msec – 1450msec und fein in einer Auflösung zwischen 0msec und 90msec) eingestellt werden oder durch Tappen auf einen entsprechenden Tap-Knopf. Letztere Methode eignet sich, um schnell ein beatsynchrones Delay zu erzeugen. Die Anzahl der Wiederholungen wird auch bei diesem Gerät – wie üblich – über den Feedback-Regler bestimmt.

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Der Sampler, bei dem die Möglichkeit besteht, das Signal vor dem Input-Fader oder nach dem Crossfader aufzunehmen, hat eine Sampling-Frequenz von 44,1kHz und eine Auflösung von 16bit. Die maximale Sampling-Dauer beträgt 23,8 Sekunden. Diese Werte sind vollkommen ausreichend, da dieser Sampler als Live-Tool ausgelegt wurde. Eine endgültige Speicherfunktion für die Samples oder Samplebänke zum Ablegen mehrerer Samples gibt es nicht. Eine Overdub-Sample-Funktion hat man dem Sampler ebenfalls mit auf den Weg gegeben, mit der man über ein Sample weitere Samples legen kann. Die Wiedergabe der Samples erfolgt entweder im Loop bis zu seiner Deaktivierung oder per Taster. Wählt man die zuletzt genannte Methode, dann wird das Sample, je nach Dauer des Drückens der Taste bis zum Sample-Ende oder kürzer wiedergegeben.

Als Quelle für den Sampler und das Delay können die beiden Kanäle oder der Mikrofoneingang dienen. Schön ist auch, dass man die Effekt-/Sampler-Signale vorhören kann, bevor sie in den Mix integriert werden – das bewahrt vor unangenehmen Überraschungen. Über einen optionalen Fußschalter kann der Sampler ebenfalls bedient werden. Dieser sorgt dafür, dass man beide Hände für das Scratchen zur Verfügung hat.

Praxis Vestax PMC-05ProSL

Schon die ersten Gehversuche zeigen: hier handelt es sich um ein wirklich amtliches Scratch-DJ-Tool. Die Fader inklusive Crossfader, die das A und O eines Battle-Mixers darstellen, machen direkt deutlich, warum sich dieser Mixer etablieren konnte. Sie sind sehr robust, dabei aber auch feinfühlig und leichtgängig. Auch der groß dimensionierte Arbeitsplatz um die Fader herum zeigt, dass man im Hause Vestax die Anforderungen seiner Zielgruppe genau kennt und ihnen entsprechend Rechnung trägt. Eine Sache, die man ebenfalls von einem Profi-Gerät erwarten sollte, ist das problemlose Ersetzen von Fadern und Crossfader – und dies vor allem auch ohne der Notwendigkeit eines Werkstatt-Besuchs. Auch hier kann der PMC-05SL überzeugen. Die Potis zum Einstellen des Equalizers, der Panorama-Position etc. sind ebenfalls sehr robust (da wackelt nix ?) und weisen unterschiedliche Widerstände auf. So lässt sich z.B. der Panorama-Poti etwas schwerer drehen und rastet auch „fest“ in der mittleren Position ein. Etwas schade ist allerdings, dass die Potis doch recht eng beieinander stehen und somit für User nicht optimal ausgelegt sind, die häufig mit Equalizern arbeiten. Auch die nur zweibandige Ausführung hätte man durchaus um ein Mittenband erweitern können. Erfahrene DJs wissen sich in diesem Fall durch das Rausdrehen der beiden vorhandenen Bänder und Nachregeln mit dem TRIM-Poti zu helfen.

Bei den Basics kann der PMC-05 also schon einmal punkten – wie sieht es aber mit den Zusatz-Gimmicks aus?

Nehmen wir mal die Samplerfunktion unter die Lupe: Die maximale Sample-Zeit liegt bei 23,8 Sekunden. Möchte man allerdings die Overdub-Funktion nutzen, so darf das erste Sample nicht länger als 11,9 Sekunden sein. Nachdem die erste Quelle gesampelt wurde, muss die Loop-Wiedergabe aktiviert werden, danach kann das zweite und wenn man möchte auch noch weitere Samples darüber gelegt werden. Über den Knopf Overdub Delete können die zusätzlich zum ersten aufgenommenen Samples auch wieder gelöscht werden. Mit etwas Übung kann man sich mit dieser Funktion sehr kreativ auslassen und dem Publikum ein einmaliges Set um die Ohren hauen! Letzteres wird gerade noch dadurch untermauert, dass man auch das Mikrofon-Signal als Sample-Quelle nutzen kann. Die Beimischung des Sampler-Signals erfolgt durch einen Poti und einen Fader. Letzterer kann ebenfalls zum Starten der Sampler-Wiedergabe genutzt werden.

Mit dem Delay, das über den Tap-Taster einfach zum Beat synchronisiert werden kann, können ebenfalls sehr schöne Effekt-Spielereien betrieben werden. Auch dieses Signal kann stufenlos dem Master-Out beigemischt werden und durch die regelbare Änderung der Länge (Feedback) sind sehr schöne Effekte erzielbar. So können z.B. über das Einstellen sehr kurzer Delays auch Flanger-artige Sounds kreiert werden.

Technische Daten PMC-05ProSL:

  • Eingänge :
    Line In (Cinch) x 2
    Phono (Cinch) x 2
    Mic In (1/4″)
  • Ausgänge:
    Master 1 & 2 Out (Cinch) x 2
    Kopfhörer-Ausgang (1/4″) x 1
  • EQ: 2bandpro Kanal
    PCV Crossfader
    PCV Inputfader
    Effekte: Sampler/Delay
    Abmessungen (BxHxT): 262x106x370mm
    Stromversorgung: DC15 Adapter 15V/500mA

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Fazit

Bei der Konzeption und Umsetzung des Vestax PMC-05ProSL hatte man ein klares Ziel vor Augen: einen um Effekteinheit und Sampler erweiterten Battle-Mixer. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ausgangspunkt war dabei die Erfolgsserie PMC-05, die sich seit vielen Jahren als Standard etablieren konnte. Wer also als HipHop-DJ einen robusten Mixer sucht und auf den Erwerb eines zusätzlichen Effektgeräts und Samplers verzichten möchte, dem sei dieses Gerät ans Herz gelegt. Der zunächst hohe Preis mag den einen oder anderen abschrecken, da aber durch ein intensives Nutzen dieses Mixers die Mechanik erheblich beansprucht wird, sollte man überlegen, ob man nicht lieber gleich in Qualität investieren sollte, um damit ein ständiges Austauschen von Bauteilen zu vermeiden.

Plus

  • hervorragende Verarbeitung
  • kreative DJ-Sets durch Sampler/Effekt-Funktion möglich
  • viel Platz für Turntabelism
  • selbst austauschbare Fader

Minus

  • Potis liegen etwas eng aneinander
  • zweiter Ausgang nicht getrennt regelbar

Preis

  • 599,-€
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